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Natural Language Processing (NLP) im Text/Web Mining

%%capture
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!{sys.executable} -m pip install requests
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from IPython.display import display, Markdown

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display(Markdown('# Lutherbibel 2017'))

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Lutherbibel 2017

['Genesis/1. Mose',
 'Exodus/2. Mose',
 'Levitikus/3. Mose',
 'Numeri/4. Mose',
 'Deuteronomium/5. Mose',
 'Josua',
 'Richter',
 'Rut',
 '1. Samuel',
 '2. Samuel',
 '1. Könige',
 '2. Könige',
 '1. Chronik',
 '2. Chronik',
 'Esra',
 'Nehemia',
 'Ester',
 'Ijob/Hiob',
 'Psalter',
 'Sprichwörter/Sprüche',
 'Prediger/Kohelet',
 'Hoheslied',
 'Jesaja',
 'Jeremia',
 'Klagelieder',
 'Ezechiel/Hesekiel',
 'Daniel',
 'Hosea',
 'Joel',
 'Amos',
 'Obadja',
 'Jona',
 'Micha',
 'Nahum',
 'Habakuk',
 'Zefanja',
 'Haggai',
 'Sacharja',
 'Maleachi',
 'Judit',
 'Weisheit',
 'Tobit/Tobias',
 'Sirach',
 'Baruch',
 '1. Makkabäer',
 '2. Makkabäer',
 'Ester (griech.)/Stücke zu Ester',
 'Zusätze/Stücke zu Daniel',
 'Gebet Manasses',
 'Matthäus',
 'Markus',
 'Lukas',
 'Johannes',
 'Apostelgeschichte',
 'Römer',
 '1. Korinther',
 '2. Korinther',
 'Galater',
 'Epheser',
 'Philipper',
 'Kolosser',
 '1. Thessalonicher',
 '2. Thessalonicher',
 '1. Timotheus',
 '2. Timotheus',
 'Titus',
 'Philemon',
 'Hebräer',
 'Jakobus',
 '1. Petrus',
 '2. Petrus',
 '1. Johannes',
 '2. Johannes',
 '3. Johannes',
 'Judas',
 'Offenbarung']

Genesis/1. Mose

Kapitel 1

Die Schöpfung

1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.

2 Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.

3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.

4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis

5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.

6 Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, die da scheide zwischen den Wassern.

7 Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah so.

8 Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der zweite Tag.

9 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an einem Ort, dass man das Trockene sehe. Und es geschah so.

10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war.

11 Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist auf der Erde. Und es geschah so.

12 Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringt, ein jedes nach seiner Art, und Bäume, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.

13 Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag.

14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht. Sie seien Zeichen für Zeiten, Tage und Jahre

15 und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf die Erde. Und es geschah so.

16 Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne.

17 Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, dass sie schienen auf die Erde

18 und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis. Und Gott sah, dass es gut war.

19 Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag.

20 Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier, und Vögel sollen fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels.

21 Und Gott schuf große Seeungeheuer und alles Getier, das da lebt und webt, davon das Wasser wimmelt, ein jedes nach seiner Art, und alle gefiederten Vögel, einen jeden nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.

22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich mehren auf Erden.

23 Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag.

24 Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendiges Getier, ein jedes nach seiner Art: Vieh, Gewürm und Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art. Und es geschah so.

25 Und Gott machte die Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.

26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.

27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.

28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.

29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.

30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so.

31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.

Kapitel 2

1 So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer.

2 Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.

3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.

4 Dies ist die Geschichte von Himmel und Erde, da sie geschaffen wurden.

Der Garten Eden

Es war zu der Zeit, da Gott der Herr Erde und Himmel machte.

5 Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen. Denn Gott der Herr hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute;

6 aber ein Strom stieg aus der Erde empor und tränkte das ganze Land.

7 Da machte Gott der Herr den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.

8 Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte.

9 Und Gott der Herr ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.

10 Und es geht aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und teilt sich von da in vier Hauptarme.

11 Der erste heißt Pischon, der fließt um das ganze Land Hawila und dort findet man Gold;

12 und das Gold des Landes ist kostbar. Auch findet man da Bedolachharz und den Edelstein Schoham.

13 Der zweite Strom heißt Gihon, der fließt um das ganze Land Kusch.

14 Der dritte Strom heißt Tigris, der fließt östlich von Assyrien. Der vierte Strom ist der Euphrat.

15 Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.

16 Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten,

17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.

18 Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.

19 Und Gott der Herr machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen.

20 Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen wurde keine Hilfe gefunden, die ihm entsprach.

21 Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch.

22 Und Gott der Herr baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.

23 Da sprach der Mensch: Die ist nun Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist.

24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.

25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht.

Kapitel 3

Der Sündenfall

1 Und die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der Herr gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?

2 Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten;

3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!

4 Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben,

5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.

6 Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von seiner Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß.

7 Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.

8 Und sie hörten Gott den Herrn , wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des Herrn zwischen den Bäumen im Garten.

9 Und Gott der Herr rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du?

10 Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich.

11 Und er sprach: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen?

12 Da sprach Adam: Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß.

13 Da sprach Gott der Herr zur Frau: Warum hast du das getan? Die Frau sprach: Die Schlange betrog mich, sodass ich aß.

14 Da sprach Gott der Herr zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Staub fressen dein Leben lang.

15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

16 Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein.

17 Und zum Mann sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen –, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang.

18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen.

19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde wirst, davon du genommen bist. Denn Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück.

20 Und Adam nannte seine Frau Eva; denn sie wurde die Mutter aller, die da leben.

21 Und Gott der Herr machte Adam und seiner Frau Röcke von Fellen und zog sie ihnen an.

22 Und Gott der Herr sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und nehme auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!

23 Da wies ihn Gott der Herr aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war.

24 Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.

Kapitel 4

Kains Brudermord

1 Und Adam erkannte seine Frau Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain und sprach: Ich habe einen Mann gewonnen mithilfe des Herrn .

2 Danach gebar sie Abel, seinen Bruder. Und Abel wurde ein Schäfer, Kain aber wurde ein Ackermann.

3 Es begab sich aber nach etlicher Zeit, dass Kain dem Herrn Opfer brachte von den Früchten des Feldes.

4 Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der Herr sah gnädig an Abel und sein Opfer,

5 aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick.

6 Da sprach der Herr zu Kain: Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick?

7 Ist's nicht so: Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.

8 Da sprach Kain zu seinem Bruder Abel: Lass uns aufs Feld gehen! Und es begab sich, als sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot.

9 Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?

10 Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.

11 Und nun: Verflucht seist du auf der Erde, die ihr Maul hat aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen.

12 Wenn du den Acker bebauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden.

13 Kain aber sprach zu dem Herrn : Meine Strafe ist zu schwer, als dass ich sie tragen könnte.

14 Siehe, du treibst mich heute vom Acker, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und muss unstet und flüchtig sein auf Erden. So wird mir's gehen, dass mich totschlägt, wer mich findet.

15 Aber der Herr sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden. Und der Herr machte ein Zeichen an Kain, dass ihn niemand erschlüge, der ihn fände.

16 So ging Kain hinweg von dem Angesicht des Herrn und wohnte im Lande Nod, jenseits von Eden, gegen Osten.

Kains Nachkommen

17 Und Kain erkannte seine Frau; die ward schwanger und gebar den Henoch. Und er baute eine Stadt, die nannte er nach seines Sohnes Namen Henoch.

18 Dem Henoch aber wurde Irad geboren, Irad zeugte Mehujaël, Mehujaël zeugte Metuschaël, Metuschaël zeugte Lamech.

19 Lamech aber nahm zwei Frauen, eine hieß Ada, die andere Zilla.

20 Und Ada gebar Jabal; von dem sind hergekommen, die in Zelten wohnen und Vieh halten.

21 Und sein Bruder hieß Jubal; von dem sind hergekommen alle Zither- und Flötenspieler.

22 Zilla aber gebar auch, nämlich den Tubal-Kain; der machte die Werkzeuge für alle Erz- und Eisenschmiede. Und die Schwester des Tubal-Kain war Naama.

23 Und Lamech sprach zu seinen Frauen: Ada und Zilla, höret meine Rede, ihr Frauen Lamechs, merkt auf, was ich sage: Einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Jüngling für meine Beule.

24 Kain soll siebenmal gerächt werden, aber Lamech siebenundsiebzigmal.

Set und Enosch

25 Adam erkannte abermals seine Frau, und sie gebar einen Sohn, den nannte sie Set: »Denn Gott hat mir einen andern Sohn gegeben für Abel, den Kain erschlagen hat.«

26 Und auch dem Set wurde ein Sohn geboren, den nannte er Enosch. Zu der Zeit fing man an, den Namen des Herrn anzurufen.

Kapitel 5

Geschlechtsregister von Adam bis Noah

1 Dies ist das Buch von Adams Geschlecht. Als Gott den Menschen schuf, machte er ihn nach dem Bilde Gottes

2 und schuf sie als Mann und Frau und segnete sie und gab ihnen den Namen »Mensch« zur Zeit, da sie geschaffen wurden.

3 Und Adam war 130 Jahre alt und zeugte einen Sohn, ihm gleich und nach seinem Bilde, und nannte ihn Set;

4 und lebte danach 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

5 dass sein ganzes Alter ward 930 Jahre, und starb.

6 Set war 105 Jahre alt und zeugte Enosch

7 und lebte danach 807 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

8 dass sein ganzes Alter ward 912 Jahre, und starb.

9 Enosch war 90 Jahre alt und zeugte Kenan

10 und lebte danach 815 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

11 dass sein ganzes Alter ward 905 Jahre, und starb.

12 Kenan war 70 Jahre alt und zeugte Mahalalel

13 und lebte danach 840 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

14 dass sein ganzes Alter ward 910 Jahre, und starb.

15 Mahalalel war 65 Jahre alt und zeugte Jered

16 und lebte danach 830 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

17 dass sein ganzes Alter ward 895 Jahre, und starb.

18 Jered war 162 Jahre alt und zeugte Henoch

19 und lebte danach 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

20 dass sein ganzes Alter ward 962 Jahre, und starb.

21 Henoch war 65 Jahre alt und zeugte Metuschelach.

22 Und Henoch wandelte mit Gott. Und nachdem er Metuschelach gezeugt hatte, lebte er 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

23 dass sein ganzes Alter ward 365 Jahre.

24 Und Henoch wandelte mit Gott und ward nicht mehr gesehen, denn Gott hatte ihn entrückt.

25 Metuschelach war 187 Jahre alt und zeugte Lamech

26 und lebte danach 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

27 dass sein ganzes Alter ward 969 Jahre, und starb.

28 Lamech war 182 Jahre alt und zeugte einen Sohn

29 und nannte ihn Noah und sprach: Der wird uns trösten in unserer Arbeit und der Mühsal unserer Hände auf dem Acker, den der Herr verflucht hat.

30 Danach lebte er 595 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,

31 dass sein ganzes Alter ward 777 Jahre, und starb.

32 Noah war 500 Jahre alt und zeugte Sem, Ham und Jafet.

Kapitel 6

Gottessöhne und Menschentöchter

1 Als aber die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden,

2 da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.

3 Da sprach der Herr : Mein Geist soll nicht immerdar im Menschen walten, denn er ist Fleisch. Ich will ihm als Lebenszeit geben hundertzwanzig Jahre.

4 Es waren Riesen zu den Zeiten und auch danach noch auf Erden. Denn als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen. Das sind die Helden der Vorzeit, die hochberühmten.

Ankündigung der Sintflut

5 Als aber der Herr sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar,

6 da reute es den Herrn , dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen,

7 und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.

8 Aber Noah fand Gnade vor dem Herrn .

9 Dies ist die Geschichte von Noahs Geschlecht. Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten; er wandelte mit Gott.

10 Und Noah zeugte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet.

11 Aber die Erde war verderbt vor Gott und voller Frevel.

12 Da sah Gott auf die Erde, und siehe, sie war verderbt; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden.

13 Da sprach Gott zu Noah: Das Ende allen Fleisches ist bei mir beschlossen, denn die Erde ist voller Frevel von ihnen; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde.

14 Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern darin und verpiche ihn mit Pech innen und außen.

15 Und mache ihn so: Dreihundert Ellen sei die Länge, fünfzig Ellen die Breite und dreißig Ellen die Höhe.

16 Ein Fenster sollst du für den Kasten machen obenan, eine Elle groß. Die Tür sollst du mitten in seine Seite setzen. Und er soll drei Stockwerke haben, eines unten, das zweite in der Mitte, das dritte oben.

17 Denn siehe, ich will eine Sintflut kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, darin Odem des Lebens ist, unter dem Himmel. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen.

18 Aber mit dir will ich meinen Bund aufrichten, und du sollst in die Arche gehen mit deinen Söhnen, mit deiner Frau und mit den Frauen deiner Söhne.

19 Und du sollst in die Arche bringen von allen Tieren, von allem Fleisch, je ein Paar, Männchen und Weibchen, dass sie leben bleiben mit dir.

20 Von den Vögeln nach ihrer Art, von dem Vieh nach seiner Art und von allem Gewürm auf Erden nach seiner Art: Von den allen soll je ein Paar zu dir hineingehen, dass sie leben bleiben.

21 Und du sollst dir von jeder Speise nehmen, die gegessen wird, und sollst sie bei dir sammeln, dass sie dir und ihnen zur Nahrung diene.

22 Und Noah tat alles, was ihm Gott gebot.

Kapitel 7

Die Sintflut

1 Und der Herr sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich für gerecht befunden vor mir zu dieser Zeit.

2 Von allen reinen Tieren nimm zu dir je sieben, das Männchen und sein Weibchen, von den unreinen Tieren aber je ein Paar, das Männchen und sein Weibchen.

3 Desgleichen von den Vögeln unter dem Himmel je sieben, Männchen und Weibchen, um Nachkommen am Leben zu erhalten auf der ganzen Erde.

4 Denn von heute an in sieben Tagen will ich regnen lassen auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte und vertilgen von dem Erdboden alles Lebendige, das ich gemacht habe.

5 Und Noah tat alles, was ihm der Herr gebot.

6 Er war aber sechshundert Jahre alt, als die Sintflut auf Erden kam.

7 Und er ging in die Arche mit seinen Söhnen, seiner Frau und den Frauen seiner Söhne vor den Wassern der Sintflut.

8 Von den reinen Tieren und von den unreinen, von den Vögeln und von allem Gewürm auf Erden

9 gingen sie zu ihm in die Arche paarweise, je ein Männchen und Weibchen, wie ihm Gott geboten hatte.

10 Und als die sieben Tage vergangen waren, kamen die Wasser der Sintflut auf Erden.

11 In dem sechshundertsten Lebensjahr Noahs am siebzehnten Tag des zweiten Monats, an diesem Tag brachen alle Brunnen der großen Tiefe auf und taten sich die Fenster des Himmels auf,

12 und ein Regen kam auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte.

13 An eben diesem Tage ging Noah in die Arche mit Sem, Ham und Jafet, seinen Söhnen, und mit seiner Frau und den drei Frauen seiner Söhne;

14 dazu alles wilde Getier nach seiner Art, alles Vieh nach seiner Art, alles Gewürm, das auf Erden kriecht, nach seiner Art und alle Vögel nach ihrer Art, alles, was fliegen konnte, alles, was Fittiche hatte;

15 das ging alles zu Noah in die Arche paarweise, von allem Fleisch, darin Odem des Lebens war.

16 Und das waren Männchen und Weibchen von allem Fleisch, und sie gingen hinein, wie denn Gott ihm geboten hatte. Und der Herr schloss hinter ihm zu.

17 Und die Sintflut war vierzig Tage auf Erden, und die Wasser wuchsen und hoben die Arche auf und trugen sie empor über die Erde.

18 Und die Wasser nahmen überhand und wuchsen sehr auf Erden, und die Arche fuhr auf den Wassern.

19 Und die Wasser nahmen überhand und wuchsen so sehr auf Erden, dass alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden.

20 Fünfzehn Ellen hoch gingen die Wasser über die Berge, sodass sie ganz bedeckt wurden.

21 Da ging alles Fleisch unter, das sich auf Erden regte, an Vögeln, an Vieh, an wildem Getier und an allem, was da wimmelte auf Erden, und alle Menschen.

22 Alles, was Odem des Lebens hatte auf dem Trockenen, das starb.

23 So vertilgte er alles, was auf dem Erdboden war, vom Menschen an bis hin zum Vieh und zum Gewürm und zu den Vögeln unter dem Himmel. Sie wurden von der Erde vertilgt. Allein Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war.

24 Und die Wasser wuchsen gewaltig auf Erden hundertfünfzig Tage.

Kapitel 8

Ende der Sintflut. Noahs Opfer. Verheißung des Herrn

1 Da gedachte Gott an Noah und an alles wilde Getier und an alles Vieh, das mit ihm in der Arche war; und Gott ließ Wind auf Erden kommen, und die Wasser fielen.

2 Und die Brunnen der Tiefe wurden verstopft samt den Fenstern des Himmels, und dem Regen vom Himmel wurde gewehrt.

3 Da verliefen sich die Wasser von der Erde und nahmen immer mehr ab nach hundertfünfzig Tagen.

4 Am siebzehnten Tag des siebenten Monats setzte die Arche auf dem Gebirge Ararat auf.

5 Es nahmen aber die Wasser immer mehr ab bis auf den zehnten Monat. Am ersten Tage des zehnten Monats sahen die Spitzen der Berge hervor.

6 Nach vierzig Tagen tat Noah an der Arche das Fenster auf, das er gemacht hatte,

7 und ließ einen Raben ausfliegen; der flog immer hin und her, bis die Wasser vertrockneten auf Erden.

8 Danach ließ er eine Taube ausfliegen, um zu erfahren, ob die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden.

9 Da aber die Taube nichts fand, wo ihr Fuß ruhen konnte, kam sie wieder zu ihm in die Arche; denn noch war Wasser auf dem ganzen Erdboden. Da tat er die Hand heraus und nahm sie zu sich in die Arche.

10 Da harrte er noch weitere sieben Tage und ließ abermals die Taube fliegen aus der Arche.

11 Sie kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe, sie hatte ein frisches Ölblatt in ihrem Schnabel. Da merkte Noah, dass die Wasser sich verlaufen hatten auf Erden.

12 Aber er harrte noch weitere sieben Tage und ließ die Taube ausfliegen; sie kam nicht wieder zu ihm.

13 Im sechshundertundersten Jahr Noahs am ersten Tage des ersten Monats waren die Wasser vertrocknet auf Erden. Da tat Noah das Dach von der Arche und sah, dass der Erdboden trocken war.

14 Und am siebenundzwanzigsten Tage des zweiten Monats war die Erde ganz trocken.

15 Da redete Gott mit Noah und sprach:

16 Geh aus der Arche, du und deine Frau, deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir.

17 Alles Getier, das bei dir ist, von allem Fleisch, an Vögeln, an Vieh und allem Gewürm, das auf Erden kriecht, das lass mit dir herausgehen, dass sie sich regen auf Erden und fruchtbar seien und sich mehren auf Erden.

18 So ging Noah heraus mit seinen Söhnen und mit seiner Frau und den Frauen seiner Söhne,

19 dazu alles wilde Getier, alles Vieh, alle Vögel und alles Gewürm, das auf Erden kriecht; das ging aus der Arche, ein jedes mit seinesgleichen.

20 Noah aber baute dem Herrn einen Altar und nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar.

21 Und der Herr roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe.

22 Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Kapitel 9

Gottes Bund mit Noah

1 Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde.

2 Furcht und Schrecken vor euch sei über allen Tieren auf Erden und über allen Vögeln unter dem Himmel, über allem, was auf dem Erdboden wimmelt, und über allen Fischen im Meer; in eure Hände seien sie gegeben.

3 Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich's euch alles gegeben.

4 Allein das Fleisch mit seinem Leben, seinem Blut, esst nicht!

5 Euer eigenes Blut jedoch will ich einfordern. Von jedem Tier will ich es einfordern. Und das Leben des Menschen will ich einfordern von einem jeden anderen Menschen.

6 Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll um des Menschen willen vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht.

7 Seid fruchtbar und mehret euch und reget euch auf Erden, dass euer viel darauf werden.

8 Und Gott sagte zu Noah und seinen Söhnen mit ihm:

9 Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit euren Nachkommen

10 und mit allem lebendigen Getier bei euch, an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren auf Erden bei euch, von allem, was aus der Arche gegangen ist, was für Tiere es sind auf Erden.

11 Und ich richte meinen Bund so mit euch auf, dass hinfort nicht mehr alles Fleisch ausgerottet werden soll durch die Wasser der Sintflut und hinfort keine Sintflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe.

12 Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig:

13 Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.

14 Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken.

15 Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, dass hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe.

16 Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist.

17 Und Gott sagte zu Noah: Das sei das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden.

Noahs Fluch und Segen über seine Söhne

18 Die Söhne Noahs, die aus der Arche gingen, sind diese: Sem, Ham und Jafet. Ham aber ist der Vater Kanaans.

19 Das sind die drei Söhne Noahs; von ihnen kommen her alle Menschen auf Erden.

20 Noah aber, der Ackermann, pflanzte als Erster einen Weinberg.

21 Und da er von dem Wein trank, ward er trunken und lag im Zelt aufgedeckt.

22 Als nun Ham, Kanaans Vater, seines Vaters Blöße sah, sagte er's seinen beiden Brüdern draußen.

23 Da nahmen Sem und Jafet ein Kleid und legten es auf ihrer beider Schultern und gingen rückwärts hinzu und deckten ihres Vaters Blöße zu; und ihr Angesicht war abgewandt, damit sie ihres Vaters Blöße nicht sähen.

24 Als nun Noah erwachte von seinem Rausch und erfuhr, was ihm sein jüngster Sohn angetan hatte,

25 sprach er: Verflucht sei Kanaan und sei seinen Brüdern ein Knecht aller Knechte!

26 Und sprach weiter: Gelobt sei der Herr , der Gott Sems, und Kanaan sei sein Knecht!

27 Gott schaffe Jafet weiten Raum und lasse ihn wohnen in den Zelten Sems und Kanaan sei sein Knecht!

28 Noah aber lebte nach der Sintflut dreihundertfünfzig Jahre,

29 dass sein ganzes Alter ward neunhundertfünfzig Jahre, und starb.

Kapitel 10

Die Völkertafel

1 Dies ist das Geschlecht der Söhne Noahs: Sem, Ham und Jafet. Und es wurden ihnen Söhne geboren nach der Sintflut.

2 Die Söhne Jafets sind diese: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras.

3 Die Söhne Gomers sind diese: Aschkenas, Rifat und Togarma.

4 Die Söhne Jawans sind diese: Elischa, Tarsis, die Kittäer und die Rodaniter.

5 Von diesen trennten sich die Völker der Inseln in ihren Ländern, ein jedes nach seiner Sprache, nach seinen Geschlechtern in ihren Völkern.

6 Die Söhne Hams sind diese: Kusch, Mizrajim, Put und Kanaan.

7 Und die Söhne des Kusch sind diese: Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha. Aber die Söhne Ragmas sind diese: Saba und Dedan.

8 Kusch aber zeugte Nimrod. Der war der Erste, der Gewalt übte auf Erden,

9 und war ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn . Daher spricht man: Das ist ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn wie Nimrod.

10 Und der Anfang seines Reichs war Babel, Erech, Akkad und Kalne im Lande Schinar.

11 Von diesem Lande ist er nach Assur gekommen und baute Ninive und Rehobot-Ir und Kelach,

12 dazu Resen zwischen Ninive und Kelach. Das ist die große Stadt.

13 Mizrajim zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naftuhiter,

14 die Patrositer, die Kasluhiter; von denen sind gekommen die Philister und die Kaftoriter.

15 Kanaan aber zeugte Sidon, seinen ersten Sohn, und Het

16 und den Jebusiter, den Amoriter, den Girgaschiter,

17 den Hiwiter, den Arkiter, den Siniter,

18 den Arwaditer, den Zemariter und den Hamatiter. Nachher haben sich die Geschlechter der Kanaaniter weiter ausgebreitet,

19 und ihre Grenzen waren von Sidon in der Richtung auf Gerar bis nach Gaza, in der Richtung auf Sodom, Gomorra, Adma, Zebojim bis nach Lescha.

20 Das sind die Söhne Hams nach ihren Geschlechtern, Sprachen, Ländern und Völkern.

21 Und auch Sem, dem Vater aller Söhne Ebers und älteren Bruder Jafets, wurden Söhne geboren:

22 Und dies sind seine Söhne: Elam, Assur, Arpachschad, Lud und Aram.

23 Aber die Söhne Arams sind diese: Uz, Hul, Geter und Masch.

24 Arpachschad aber zeugte Schelach, Schelach zeugte Eber.

25 Eber wurden zwei Söhne geboren. Einer hieß Peleg, weil zu seiner Zeit die Erde zerteilt wurde; und sein Bruder hieß Joktan.

26 Und Joktan zeugte Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach,

27 Hadoram, Usal, Dikla,

28 Obal, Abimaël, Saba,

29 Ofir, Hawila und Jobab. Das sind alles Söhne Joktans.

30 Und ihre Wohnsitze waren von Mescha bis man kommt nach Sefar, an das Gebirge im Osten.

31 Das sind die Söhne Sems nach ihren Geschlechtern, Sprachen, Ländern und Völkern.

32 Das sind nun die Nachkommen der Söhne Noahs nach ihren Geschlechtern und Völkern. Von denen her haben sich ausgebreitet die Völker auf Erden nach der Sintflut.

Kapitel 11

Der Turmbau zu Babel

1 Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache.

2 Als sie nun von Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Lande Schinar und wohnten daselbst.

3 Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, lasst uns Ziegel streichen und brennen! – und nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als Mörtel

4 und sprachen: Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, dass wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut über die ganze Erde.

5 Da fuhr der Herr hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten.

6 Und der Herr sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun.

7 Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe!

8 So zerstreute sie der Herr von dort über die ganze Erde, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen.

9 Daher heißt ihr Name Babel, weil der Herr daselbst verwirrt hat aller Welt Sprache und sie von dort zerstreut hat über die ganze Erde.

Geschlechtsregister von Sem bis Abram

10 Dies ist das Geschlecht Sems: Sem war 100 Jahre alt und zeugte Arpachschad zwei Jahre nach der Sintflut

11 und lebte danach 500 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

12 Arpachschad war 35 Jahre alt und zeugte Schelach

13 und lebte danach 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

14 Schelach war 30 Jahre alt und zeugte Eber

15 und lebte danach 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

16 Eber war 34 Jahre alt und zeugte Peleg

17 und lebte danach 430 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

18 Peleg war 30 Jahre alt und zeugte Regu

19 und lebte danach 209 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

20 Regu war 32 Jahre alt und zeugte Serug

21 und lebte danach 207 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

22 Serug war 30 Jahre alt und zeugte Nahor

23 und lebte danach 200 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

24 Nahor war 29 Jahre alt und zeugte Terach

25 und lebte danach 119 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

26 Terach war 70 Jahre alt und zeugte Abram, Nahor und Haran.

Terachs Geschlecht. Sein Zug von Ur nach Haran

27 Dies ist das Geschlecht Terachs: Terach zeugte Abram, Nahor und Haran; und Haran zeugte Lot.

28 Haran aber starb vor seinem Vater Terach in seinem Vaterland zu Ur in Chaldäa.

29 Da nahmen sich Abram und Nahor Frauen. Abrams Frau hieß Sarai und Nahors Frau Milka, Harans Tochter, der der Vater war der Milka und der Jiska.

30 Aber Sarai war unfruchtbar und hatte kein Kind.

31 Da nahm Terach seinen Sohn Abram und Lot, den Sohn seines Sohnes Haran, und seine Schwiegertochter Sarai, die Frau seines Sohnes Abram, und führte sie aus Ur in Chaldäa, um ins Land Kanaan zu ziehen. Und sie kamen nach Haran und wohnten dort.

32 Und Terach wurde zweihundertundfünf Jahre alt und starb in Haran.

Kapitel 12

Abrams Berufung und Zug nach Kanaan

1 Und der Herr sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.

2 Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.

3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.

4 Da zog Abram aus, wie der Herr zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran zog.

5 So nahm Abram Sarai, seine Frau, und Lot, seines Bruders Sohn, mit aller ihrer Habe, die sie gewonnen hatten, und die Leute, die sie erworben hatten in Haran, und zogen aus, um ins Land Kanaan zu gehen. Und sie kamen in das Land,

6 und Abram durchzog das Land bis an die Stätte bei Sichem, bis zur Eiche More; es wohnten aber zu der Zeit die Kanaaniter im Lande.

7 Da erschien der Herr dem Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dies Land geben. Und er baute dort einen Altar dem Herrn , der ihm erschienen war.

8 Danach brach er von dort auf ins Gebirge östlich von Bethel und schlug sein Zelt auf, sodass er Bethel im Westen und Ai im Osten hatte, und baute dort dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an.

9 Danach zog Abram immer weiter bis ins Südland.

Abram und Sarai in Ägypten

10 Es kam aber eine Hungersnot in das Land. Da zog Abram hinab nach Ägypten, dass er sich dort als ein Fremdling aufhielte; denn der Hunger war groß im Lande.

11 Und als er nahe an Ägypten war, sprach er zu Sarai, seiner Frau: Siehe, ich weiß, dass du eine schöne Frau bist.

12 Wenn dich nun die Ägypter sehen, so werden sie sagen: Das ist seine Frau, und werden mich umbringen und dich leben lassen.

13 So sage doch, du seist meine Schwester, auf dass mir's wohlgehe um deinetwillen und ich am Leben bleibe um deinetwillen.

14 Als nun Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter, dass seine Frau sehr schön war.

15 Und die Großen des Pharao sahen sie und priesen sie vor ihm. Da wurde sie in das Haus des Pharao gebracht.

16 Und er tat Abram Gutes um ihretwillen; und er bekam Schafe, Rinder, Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele.

17 Aber der Herr plagte den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um Sarais, Abrams Frau, willen.

18 Da rief der Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: Warum hast du mir das angetan? Warum sagtest du mir nicht, dass sie deine Frau ist?

19 Warum sprachst du denn: Sie ist meine Schwester, sodass ich sie mir zur Frau nahm? Und nun siehe, da hast du deine Frau; nimm sie und zieh hin.

20 Und der Pharao bestellte Leute um seinetwillen, dass sie ihn geleiteten und seine Frau und alles, was er hatte.

Kapitel 13

Abram und Lot trennen sich

1 So zog Abram herauf aus Ägypten mit seiner Frau und mit allem, was er hatte, und Lot mit ihm ins Südland.

2 Abram aber war sehr reich an Vieh, Silber und Gold.

3 Und er zog immer weiter vom Südland bis nach Bethel, an die Stätte, wo zuerst sein Zelt war, zwischen Bethel und Ai,

4 eben an den Ort, wo er früher den Altar errichtet hatte. Dort rief er den Namen des Herrn an.

5 Lot aber, der mit Abram zog, hatte auch Schafe und Rinder und Zelte.

6 Und das Land konnte es nicht ertragen, dass sie beieinander wohnten; denn ihre Habe war groß und sie konnten nicht beieinander wohnen.

7 Und es war immer Zank zwischen den Hirten von Abrams Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Es wohnten auch zu der Zeit die Kanaaniter und Perisiter im Lande.

8 Da sprach Abram zu Lot: Es soll kein Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder.

9 Steht dir nicht alles Land offen? Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken.

10 Da hob Lot seine Augen auf und sah die ganze Gegend am Jordan, dass sie wasserreich war. Denn bevor der Herr Sodom und Gomorra vernichtete, war sie bis nach Zoar hin wie der Garten des Herrn , gleichwie Ägyptenland.

11 Da erwählte sich Lot die ganze Gegend am Jordan und zog nach Osten. Also trennte sich ein Bruder von dem andern,

12 sodass Abram wohnte im Lande Kanaan und Lot in den Städten jener Gegend. Und Lot zog mit seinen Zelten bis nach Sodom.

13 Aber die Leute zu Sodom waren böse und sündigten sehr wider den Herrn .

Der Herr wiederholt seine Verheißung an Abram

14 Als nun Lot sich von Abram getrennt hatte, sprach der Herr zu Abram: Hebe deine Augen auf und sieh von der Stätte aus, wo du bist, nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen.

15 Denn all das Land, das du siehst, will ich dir geben und deinen Nachkommen ewiglich.

16 Und ich will deine Nachkommen machen wie den Staub auf Erden. Kann ein Mensch den Staub auf Erden zählen, der wird auch deine Nachkommen zählen.

17 Darum mach dich auf und durchzieh das Land in die Länge und Breite, denn dir will ich's geben.

18 Und Abram zog weiter mit seinem Zelt und kam und wohnte im Hain Mamre, der bei Hebron ist, und baute dort dem Herrn einen Altar.

Kapitel 14

Abram errettet Lot und wird von Melchisedek gesegnet

1 Und es begab sich zu der Zeit des Königs Amrafel von Schinar, Arjochs, des Königs von Ellasar, Kedor-Laomers, des Königs von Elam, und Tidals, des Königs von Völkern,

2 dass sie Krieg führten mit Bera, dem König von Sodom, und mit Birscha, dem König von Gomorra, und mit Schinab, dem König von Adma, und mit Schemeber, dem König von Zebojim, und mit dem König von Bela, das ist Zoar.

3 Diese kamen alle zusammen in das Tal Siddim, das jetzt das Salzmeer ist.

4 Denn sie waren zwölf Jahre dem König Kedor-Laomer untertan gewesen und im dreizehnten Jahr waren sie von ihm abgefallen.

5 Darum kamen Kedor-Laomer und die Könige, die mit ihm waren, im vierzehnten Jahr und schlugen die Refaïter zu Aschterot-Karnajim und die Susiter zu Ham und die Emiter in der Ebene Kirjatajim

6 und die Horiter auf ihrem Gebirge Seïr bis El-Paran, das an die Wüste stößt.

7 Danach wandten sie um und kamen nach En-Mischpat, das ist Kadesch, und schlugen das ganze Gebiet der Amalekiter, dazu die Amoriter, die zu Hazezon-Tamar wohnten.

8 Da zogen aus der König von Sodom, der König von Gomorra, der König von Adma, der König von Zebojim und der König von Bela, das ist Zoar, und rüsteten sich, zu kämpfen im Tal Siddim

9 mit Kedor-Laomer, dem König von Elam, und mit Tidal, dem König von Völkern, und mit Amrafel, dem König von Schinar, und mit Arjoch, dem König von Ellasar, vier Könige gegen fünf.

10 Das Tal Siddim aber war voller Erdharzgruben. Und die Könige von Sodom und Gomorra wurden in die Flucht geschlagen und fielen da hinein, und was übrig blieb, floh auf das Gebirge.

11 Da nahmen sie alle Habe von Sodom und Gomorra und alle Vorräte und zogen davon.

12 Sie nahmen auch mit sich Lot, Abrams Brudersohn, und seine Habe, denn er wohnte in Sodom, und zogen davon.

13 Da kam einer, der entronnen war, und sagte es Abram an, dem Hebräer, der da wohnte im Hain Mamres, des Amoriters, des Bruders von Eschkol und Aner. Diese waren mit Abram im Bund.

14 Als nun Abram hörte, dass seines Bruders Sohn gefangen war, wappnete er seine Knechte, dreihundertachtzehn, in seinem Hause geboren, und jagte ihnen nach bis Dan

15 und teilte seine Schar des Nachts, fiel mit seinen Knechten über sie her und schlug sie und jagte sie bis nach Hoba, das nördlich der Stadt Damaskus liegt.

16 Und er brachte alle Habe wieder zurück, dazu auch Lot, seines Bruders Sohn, mit seiner Habe, auch die Frauen und das Volk.

17 Als er nun zurückkam von dem Sieg über Kedor-Laomer und die Könige mit ihm, ging ihm entgegen der König von Sodom in das Tal Schawe, das ist das Königstal.

18 Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein heraus. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten

19 und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat;

20 und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat. Und Abram gab ihm den Zehnten von allem.

21 Da sprach der König von Sodom zu Abram: Gib mir die Leute, die Güter behalte für dich!

22 Aber Abram sprach zu dem König von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu dem Herrn , dem höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat,

23 dass ich von allem, was dein ist, nicht einen Faden noch einen Schuhriemen nehmen will, damit du nicht sagest, du habest Abram reich gemacht,

24 ausgenommen, was die Knechte verzehrt haben; doch lass die Männer Aner, Eschkol und Mamre, die mit mir gezogen sind, ihr Teil nehmen.

Kapitel 15

Gott verheißt Abram einen Sohn und gewährt ihm den Bund

1 Nach diesen Geschichten begab sich's, dass zu Abram das Wort des Herrn kam in einer Erscheinung: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.

2 Abram sprach aber: Herr Herr , was willst du mir geben? Ich gehe dahin ohne Kinder und mein Knecht Eliëser von Damaskus wird mein Haus besitzen.

3 Und Abram sprach: Mir hast du keine Nachkommen gegeben; und siehe, einer aus meinem Haus wird mein Erbe sein.

4 Und siehe, der Herr sprach zu ihm: Er soll nicht dein Erbe sein, sondern der von deinem Leibe kommen wird, der soll dein Erbe sein.

5 Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: So zahlreich sollen deine Nachkommen sein!

6 Abram glaubte dem Herrn , und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.

7 Und er sprach zu ihm: Ich bin der Herr , der dich aus Ur in Chaldäa geführt hat, auf dass ich dir dies Land zu besitzen gebe.

8 Abram aber sprach: Herr Herr , woran soll ich merken, dass ich's besitzen werde?

9 Und er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine andere Taube.

10 Und er brachte ihm dies alles und zerteilte es in der Mitte und legte je einen Teil dem andern gegenüber; aber die Vögel zerteilte er nicht.

11 Und die Raubvögel stießen hernieder auf die Stücke, aber Abram scheuchte sie davon.

12 Als nun die Sonne unterging, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und siehe, Schrecken und große Finsternis überfiel ihn.

13 Da sprach der Herr zu Abram: Das sollst du wissen, dass deine Nachkommen Fremdlinge sein werden in einem Lande, das nicht das ihre ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und unterdrücken vierhundert Jahre.

14 Aber ich will das Volk richten, dem sie dienen müssen. Danach werden sie ausziehen mit großem Gut.

15 Und du sollst fahren zu deinen Vätern mit Frieden und in gutem Alter begraben werden.

16 Sie aber sollen erst nach vier Menschenaltern wieder hierher kommen; denn die Missetat der Amoriter ist noch nicht voll.

17 Als nun die Sonne untergegangen und es finster geworden war, siehe, da war ein rauchender Ofen, und eine brennende Fackel fuhr zwischen den Stücken hin.

18 An dem Tage schloss der Herr einen Bund mit Abram und sprach: Deinen Nachkommen gebe ich dies Land von dem Strom Ägyptens an bis an den großen Strom, den Euphrat:

19 die Keniter, die Kenasiter, die Kadmoniter,

20 die Hetiter, die Perisiter, die Refaïter,

21 die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgaschiter, die Jebusiter.

Kapitel 16

Hagar und Ismael

1 Sarai, Abrams Frau, gebar ihm kein Kind. Sie hatte aber eine ägyptische Magd, die hieß Hagar.

2 Und Sarai sprach zu Abram: Siehe, der Herr hat mich verschlossen, dass ich nicht gebären kann. Geh doch zu meiner Magd, ob ich vielleicht durch sie zu einem Sohn komme. Und Abram gehorchte der Stimme Sarais.

3 Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Magd Hagar und gab sie Abram, ihrem Mann, zur Frau, nachdem Abram zehn Jahre im Lande Kanaan gewohnt hatte.

4 Und er ging zu Hagar, die ward schwanger. Als sie nun sah, dass sie schwanger war, achtete sie ihre Herrin gering.

5 Da sprach Sarai zu Abram: Das Unrecht, das mir geschieht, komme über dich! Ich habe meine Magd dir in die Arme gegeben; nun sie aber sieht, dass sie schwanger geworden ist, bin ich gering geachtet in ihren Augen. Der Herr sei Richter zwischen mir und dir.

6 Abram aber sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist unter deiner Gewalt; tu mit ihr, wie dir's gefällt. Da demütigte Sarai sie, sodass sie vor ihr floh.

7 Aber der Engel des Herrn fand sie bei einer Wasserquelle in der Wüste, nämlich bei der Quelle am Wege nach Schur.

8 Der sprach zu ihr: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her und wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von Sarai, meiner Herrin, geflohen.

9 Und der Engel des Herrn sprach zu ihr: Kehre wieder um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand.

10 Und der Engel des Herrn sprach zu ihr: Ich will deine Nachkommen so mehren, dass sie der großen Menge wegen nicht gezählt werden können.

11 Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr: Siehe, du bist schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Ismael nennen; denn der Herr hat dein Elend erhört.

12 Er wird ein Mann wie ein Wildesel sein; seine Hand wider jedermann und jedermanns Hand wider ihn, und er wird sich all seinen Brüdern vor die Nase setzen.

13 Und sie nannte den Namen des Herrn , der mit ihr redete: Du bist ein Gott, der mich sieht. Denn sie sprach: Gewiss hab ich hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat.

14 Darum nannte man den Brunnen: Brunnen des Lebendigen, der mich sieht. Er liegt zwischen Kadesch und Bered.

15 Und Hagar gebar Abram einen Sohn, und Abram nannte den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismael.

16 Und Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als ihm Hagar den Ismael gebar.

Kapitel 17

Der ewige Bund mit Abraham

1 Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.

2 Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir schließen und will dich über alle Maßen mehren.

3 Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete weiter mit ihm und sprach:

4 Siehe, ich habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein Vater vieler Völker werden.

5 Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker.

6 Und ich will dich sehr fruchtbar machen und will aus dir Völker machen und Könige sollen von dir kommen.

7 Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinen Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht, dass es ein ewiger Bund sei, sodass ich dein und deiner Nachkommen Gott bin.

8 Und ich will dir und deinem Geschlecht nach dir das Land geben, darin du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan, zu ewigem Besitz und will ihr Gott sein.

9 Und Gott sprach zu Abraham: So halte nun meinen Bund, du und deine Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht.

10 Das aber ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinen Nachkommen: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden;

11 eure Vorhaut sollt ihr beschneiden. Das soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch.

12 Jeden Knaben, wenn er acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen. Desgleichen auch alles, was an Gesinde im Hause geboren oder was gekauft ist von irgendwelchen Fremden, die nicht aus eurem Geschlecht sind.

13 Beschnitten soll werden alles Gesinde, was dir im Hause geboren oder was gekauft ist. Und so soll mein Bund an eurem Fleisch zu einem ewigen Bund werden.

14 Ein Unbeschnittener aber, der nicht beschnitten wird an seiner Vorhaut, soll ausgerottet werden aus seinem Volk; meinen Bund hat er gebrochen.

15 Und Gott sprach abermals zu Abraham: Du sollst Sarai, deine Frau, nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein.

16 Denn ich will sie segnen, und auch von ihr will ich dir einen Sohn geben; ich will sie segnen, und Völker sollen aus ihr werden und Könige über viele Völker.

17 Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte und sprach in seinem Herzen: Soll mir mit hundert Jahren ein Kind geboren werden, und soll Sara, neunzig Jahre alt, gebären?

18 Und Abraham sprach zu Gott: Ach dass Ismael möchte leben bleiben vor dir!

19 Da sprach Gott: Nein, Sara, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen, und ich will meinen Bund mit ihm aufrichten als einen ewigen Bund für seine Nachkommen.

20 Und für Ismael habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe ihn gesegnet und will ihn fruchtbar machen und über alle Maßen mehren. Zwölf Fürsten wird er zeugen und ich will ihn zum großen Volk machen.

21 Aber meinen Bund will ich aufrichten mit Isaak, den dir Sara gebären soll um diese Zeit im nächsten Jahr.

22 Und er hörte auf, mit ihm zu reden. Und Gott fuhr auf von Abraham.

23 Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle Knechte, die in seinem Hause geboren, und alle, die von ihm gekauft waren, alle Männer im Hause Abrahams, und beschnitt ihre Vorhaut an eben diesem Tage, wie ihm Gott gesagt hatte.

24 Und Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er seine Vorhaut beschnitt.

25 Ismael aber, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, als seine Vorhaut beschnitten wurde.

26 Eben auf diesen Tag wurden Abraham und sein Sohn Ismael beschnitten.

27 Und alle Männer seines Hauses, im Hause geboren und gekauft von Fremden, wurden mit ihm beschnitten.

Kapitel 18

Der Herr bei Abraham und Sara in Mamre

1 Und der Herr erschien ihm im Hain Mamre, während er an der Tür seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war.

2 Und als er seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Und als er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür seines Zeltes und neigte sich zur Erde

3 und sprach: Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber.

4 Man soll euch ein wenig Wasser bringen, eure Füße zu waschen, und lasst euch nieder unter dem Baum.

5 Und ich will euch einen Bissen Brot bringen, dass ihr euer Herz labt; danach mögt ihr weiterziehen. Denn darum seid ihr bei eurem Knecht vorübergekommen. Sie sprachen: Tu, wie du gesagt hast.

6 Abraham eilte in das Zelt zu Sara und sprach: Eile und menge drei Maß feines Mehl, knete und backe Brote.

7 Er aber lief zu den Rindern und holte ein zartes, gutes Kalb und gab's dem Knechte; der eilte und bereitete es zu.

8 Und er trug Butter und Milch auf und von dem Kalbe, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor und blieb stehen vor ihnen unter dem Baum, und sie aßen.

9 Da sprachen sie zu ihm: Wo ist Sara, deine Frau? Er antwortete: Drinnen im Zelt.

10 Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen übers Jahr; siehe, dann soll Sara, deine Frau, einen Sohn haben. Das hörte Sara hinter ihm, hinter der Tür des Zeltes.

11 Und sie waren beide, Abraham und Sara, alt und hochbetagt, sodass es Sara nicht mehr ging nach der Frauen Weise.

12 Darum lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun, da ich alt bin, soll ich noch Liebeslust erfahren, und auch mein Herr ist alt!

13 Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und spricht: Sollte ich wirklich noch gebären, nun, da ich alt bin?

14 Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein? Um diese Zeit will ich wieder zu dir kommen übers Jahr; dann soll Sara einen Sohn haben.

15 Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht –, denn sie fürchtete sich. Aber er sprach: Es ist nicht so, du hast gelacht.

Abrahams Fürbitte für Sodom

16 Da brachen die Männer auf und wandten sich nach Sodom, und Abraham ging mit ihnen, um sie zu geleiten.

17 Da sprach der Herr : Wie könnte ich Abraham verbergen, was ich tun will,

18 da er doch ein großes und mächtiges Volk werden soll und alle Völker auf Erden in ihm gesegnet werden sollen?

19 Denn dazu habe ich ihn auserkoren, dass er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des Herrn Wege halten und tun, was recht und gut ist, auf dass der Herr auf Abraham kommen lasse, was er ihm verheißen hat.

20 Und der Herr sprach: Es ist ein großes Geschrei über Sodom und Gomorra, denn ihre Sünden sind sehr schwer.

21 Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, oder ob's nicht so sei, damit ich's wisse.

22 Und die Männer wandten ihr Angesicht und gingen nach Sodom.

Aber Abraham blieb stehen vor dem Herrn

23 und trat herzu und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen?

24 Es könnten vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt sein; wolltest du die umbringen und dem Ort nicht vergeben um fünfzig Gerechter willen, die darin wären?

25 Das sei ferne von dir, dass du das tust und tötest den Gerechten mit dem Gottlosen, sodass der Gerechte wäre gleich wie der Gottlose! Das sei ferne von dir! Sollte der Richter aller Welt nicht gerecht richten?

26 Der Herr sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt, so will ich um ihretwillen dem ganzen Ort vergeben.

27 Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden, zu reden mit dem Herrn, wiewohl ich Erde und Asche bin.

28 Es könnten vielleicht fünf weniger als fünfzig Gerechte darin sein; wolltest du denn die ganze Stadt verderben um der fünf willen? Er sprach: Finde ich darin fünfundvierzig, so will ich sie nicht verderben.

29 Und er fuhr fort mit ihm zu reden und sprach: Man könnte vielleicht vierzig darin finden. Er aber sprach: Ich will ihnen nichts tun um der vierzig willen.

30 Abraham sprach: Zürne nicht, Herr, dass ich noch mehr rede. Man könnte vielleicht dreißig darin finden. Er aber sprach: Finde ich dreißig darin, so will ich ihnen nichts tun.

31 Und er sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden, mit dem Herrn zu reden. Man könnte vielleicht zwanzig darin finden. Er antwortete: Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen.

32 Und er sprach: Ach, zürne nicht, Herr, dass ich nur noch einmal rede. Man könnte vielleicht zehn darin finden. Er aber sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen.

33 Und der Herr ging weg, nachdem er aufgehört hatte, mit Abraham zu reden; und Abraham kehrte wieder um an seinen Ort.

Kapitel 19

Untergang von Sodom und Gomorra. Lots Errettung

1 Die zwei Engel kamen nach Sodom am Abend; Lot aber saß zu Sodom unter dem Tor. Und als er sie sah, stand er auf, ging ihnen entgegen und neigte sich bis zur Erde

2 und sprach: Siehe, liebe Herren, kehrt doch ein im Hause eures Knechts, bleibt über Nacht und lasst eure Füße waschen. Frühmorgens mögt ihr aufbrechen und eure Straße ziehen. Aber sie sprachen: Nein, wir wollen über Nacht im Freien bleiben.

3 Da nötigte er sie sehr und sie kehrten zu ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl und backte ungesäuerte Brote, und sie aßen.

4 Aber ehe sie sich legten, kamen die Männer der Stadt Sodom und umgaben das Haus, Jung und Alt, das ganze Volk aus allen Enden,

5 und riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? Gib sie heraus, dass wir ihnen beiwohnen.

6 Lot ging heraus zu ihnen vor die Tür und schloss die Tür hinter sich zu

7 und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel!

8 Siehe, ich habe zwei Töchter, die wissen noch von keinem Manne; die will ich euch herausgeben, und dann tut mit ihnen, was euch gefällt; aber diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie unter den Schatten meines Dachs gekommen.

9 Sie aber sprachen: Weg mit dir! Und sprachen auch: Du bist der einzige Fremdling hier und willst regieren? Wohlan, wir wollen dich noch übler plagen als jene. Und sie drangen hart ein auf den Mann Lot. Doch als sie hinzuliefen und die Tür aufbrechen wollten,

10 griffen die Männer hinaus und zogen Lot herein zu sich ins Haus und schlossen die Tür zu.

11 Und sie schlugen die Leute vor der Tür des Hauses, Klein und Groß, mit Blindheit, sodass sie sich vergebens mühten, die Tür zu finden.

12 Und die Männer sprachen zu Lot: Hast du noch jemanden hier? Einen Schwiegersohn? Deine Söhne und Töchter? Wer noch zu dir gehört in der Stadt, den führe weg von dieser Stätte.

13 Denn wir werden diese Stätte verderben, weil das Geschrei über sie groß ist vor dem Herrn ; der hat uns gesandt, sie zu verderben.

14 Da ging Lot hinaus und redete mit den Männern, die seine Töchter heiraten sollten: Macht euch auf und geht aus diesem Ort, denn der Herr wird diese Stadt verderben. Die aber meinten, er scherze.

15 Als nun die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile und sprachen: Mach dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht auch umkommst in der Missetat dieser Stadt.

16 Als er aber zögerte, ergriffen die Männer ihn und seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der Herr ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt wieder los.

17 Und als sie ihn hinausgebracht hatten, sprach der eine: Rette dein Leben und sieh nicht hinter dich, bleib auch nicht stehen in dieser ganzen Gegend. Auf das Gebirge rette dich, damit du nicht umkommst!

18 Aber Lot sprach zu ihnen: Ach nein, Herr!

19 Siehe, dein Knecht hat Gnade gefunden vor deinen Augen, und du hast deine Barmherzigkeit groß gemacht, die du an mir getan hast, als du mich am Leben erhieltest. Ich kann mich nicht auf das Gebirge retten; es könnte mich sonst das Unheil ereilen, sodass ich stürbe.

20 Siehe, da ist eine Stadt nahe, in die ich fliehen kann, und sie ist klein. Dahin will ich mich retten, dass ich am Leben bleibe. Ist sie nicht klein?

21 Da sprach er zu ihm: Siehe, ich habe auch darin dich angesehen, dass ich die Stadt nicht zerstöre, von der du geredet hast.

22 Eile und rette dich dahin; denn ich kann nichts tun, bis du hineinkommst. Daher ist diese Stadt Zoar genannt.

23 Und die Sonne war aufgegangen auf Erden, als Lot nach Zoar kam.

24 Da ließ der Herr Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra

25 und vernichtete die Städte und die ganze Gegend und alle Einwohner der Städte und was auf dem Lande gewachsen war.

26 Und Lots Frau sah hinter sich und ward zur Salzsäule.

27 Abraham aber machte sich früh am Morgen auf an den Ort, wo er vor dem Herrn gestanden hatte,

28 und wandte sein Angesicht gegen Sodom und Gomorra und alles Land dieser Gegend und schaute, und siehe, da ging ein Rauch auf vom Lande wie der Rauch von einem Ofen.

29 Und es geschah, als Gott die Städte in der Gegend vernichtete, gedachte er an Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er zerstörte, in denen Lot gewohnt hatte.

Lot und seine Töchter

30 Und Lot zog weg von Zoar und blieb auf dem Gebirge mit seinen beiden Töchtern; denn er fürchtete sich, in Zoar zu bleiben; und so blieb er in einer Höhle mit seinen beiden Töchtern.

31 Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater ist alt und kein Mann ist mehr im Lande, der zu uns eingehen könnte nach aller Welt Weise.

32 So komm, lass uns unserm Vater Wein zu trinken geben und bei ihm schlafen, dass wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater.

33 Da gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und die erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; und er ward's nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand.

34 Am Morgen sprach die ältere zu der jüngeren: Siehe, ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Lass uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, dass du hineingehst und dich zu ihm legst, damit wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater.

35 Da gaben sie ihrem Vater auch diese Nacht Wein zu trinken. Und die jüngere machte sich auch auf und legte sich zu ihm; und er ward's nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand.

36 So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater.

37 Und die ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von dem kommen her die Moabiter bis auf den heutigen Tag.

38 Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den nannte sie Ben-Ammi. Von dem kommen her die Ammoniter bis auf den heutigen Tag.

Kapitel 20

Abraham und Sara bei Abimelech

1 Abraham aber zog von dannen ins Südland und wohnte zwischen Kadesch und Schur und lebte nun als ein Fremdling zu Gerar.

2 Er sagte aber von Sara, seiner Frau: Sie ist meine Schwester. Da sandte Abimelech, der König von Gerar, hin und ließ Sara holen.

3 Aber Gott kam zu Abimelech des Nachts im Traum und sprach zu ihm: Siehe, du bist des Todes um der Frau willen, die du genommen hast; denn sie ist eines Mannes Ehefrau.

4 Abimelech aber hatte sie nicht berührt und sprach: Herr, willst du denn auch ein gerechtes Volk umbringen?

5 Hat er nicht zu mir gesagt: Sie ist meine Schwester? Und sie hat auch gesagt: Er ist mein Bruder. Hab ich das doch getan mit einfältigem Herzen und unschuldigen Händen.

6 Und Gott sprach zu ihm im Traum: Ich weiß auch, dass du das mit einfältigem Herzen getan hast. Darum habe ich dich auch behütet, dass du nicht wider mich sündigtest, und habe es nicht zugelassen, dass du sie berührtest.

7 So gib nun dem Mann seine Frau wieder, denn er ist ein Prophet, und lass ihn für dich bitten, so wirst du am Leben bleiben. Wenn du sie aber nicht wiedergibst, so wisse, dass du des Todes sterben musst und alles, was dein ist.

8 Da stand Abimelech früh am Morgen auf und rief alle seine Knechte und sagte dieses alles vor ihren Ohren. Und die Männer fürchteten sich sehr.

9 Und Abimelech rief Abraham auch herzu und sprach zu ihm: Warum hast du uns das angetan? Und was habe ich an dir gesündigt, dass du eine so große Sünde wolltest auf mich und mein Reich bringen? Du hast an mir gehandelt, wie man nicht handeln soll.

10 Und Abimelech sprach weiter zu Abraham: Wie bist du dazu gekommen, dass du solches getan hast?

11 Abraham sprach: Ich dachte, gewiss ist keine Gottesfurcht an diesem Orte, und sie werden mich um meiner Frau willen umbringen.

12 Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester, denn sie ist meines Vaters Tochter, aber nicht meiner Mutter Tochter; so ist sie meine Frau geworden.

13 Als mich Gott aus meines Vaters Hause ins Ungewisse wandern hieß, sprach ich zu ihr: Tu mir diese Liebe, dass, wo wir hinkommen, du von mir sagst, ich sei dein Bruder.

14 Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, Knechte und Mägde und gab sie Abraham und gab ihm Sara, seine Frau, wieder.

15 Und Abimelech sprach: Siehe da, mein Land steht dir offen; wohne, wo dir's wohlgefällt.

16 Und zu Sara sprach er: Siehe da, ich habe deinem Bruder tausend Silberstücke gegeben; siehe, das soll eine Decke sein über den Augen aller, die bei dir sind, dir zugute. Damit ist dir bei allen Recht verschafft.

17 Abraham aber betete zu Gott. Da heilte Gott Abimelech und seine Frau und seine Mägde, dass sie wieder Kinder gebaren.

18 Denn der Herr hatte zuvor hart verschlossen jeden Mutterschoß im Hause Abimelechs um Saras, Abrahams Frau, willen.

Kapitel 21

Isaaks Geburt

1 Und der Herr nahm sich Saras an, wie er gesagt hatte, und tat an ihr, wie er geredet hatte.

2 Und Sara ward schwanger und gebar dem Abraham in seinem Alter einen Sohn um die Zeit, von der Gott zu ihm geredet hatte.

3 Und Abraham nannte seinen Sohn, der ihm geboren war, Isaak, den ihm Sara gebar.

4 Und Abraham beschnitt seinen Sohn Isaak am achten Tage, wie ihm Gott geboten hatte.

5 Hundert Jahre war Abraham alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde.

6 Und Sara sprach: Gott hat mir ein Lachen zugerichtet; denn wer es hören wird, der wird über mich lachen.

7 Und sie sprach: Wer hätte wohl von Abraham gesagt, dass Sara Kinder stille! Und doch habe ich ihm einen Sohn geboren in seinem Alter.

Ismael und seine Mutter werden vertrieben

8 Und das Kind wuchs heran und wurde entwöhnt. Und Abraham machte ein großes Mahl am Tage, da Isaak entwöhnt wurde.

9 Und Sara sah den Sohn Hagars, der Ägypterin, den sie Abraham geboren hatte, dass er lachte.

10 Da sprach sie zu Abraham: Vertreibe diese Magd mit ihrem Sohn; denn der Sohn dieser Magd soll nicht erben mit meinem Sohn Isaak.

11 Das Wort missfiel Abraham sehr um seines Sohnes willen.

12 Aber Gott sprach zu ihm: Lass es dir nicht missfallen wegen des Knaben und der Magd. Alles, was Sara dir gesagt hat, dem gehorche; denn nach Isaak soll dein Geschlecht genannt werden.

13 Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem Volk machen, weil er dein Sohn ist.

14 Da stand Abraham früh am Morgen auf und nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser und legte es Hagar auf ihre Schulter, dazu den Knaben, und schickte sie fort. Da zog sie hin und irrte in der Wüste umher bei Beerscheba.

15 Als nun das Wasser in dem Schlauch ausgegangen war, warf sie den Knaben unter einen Strauch

16 und ging hin und setzte sich gegenüber von ferne, einen Bogenschuss weit; denn sie sprach: Ich kann nicht ansehen des Knaben Sterben. Und sie setzte sich gegenüber und erhob ihre Stimme und weinte.

17 Da erhörte Gott die Stimme des Knaben. Und der Engel Gottes rief Hagar vom Himmel her und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat gehört die Stimme des Knaben dort, wo er liegt.

18 Steh auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand; denn ich will ihn zum großen Volk machen.

19 Und Gott tat ihr die Augen auf, dass sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu trinken.

20 Und Gott war mit dem Knaben. Der wuchs heran und wohnte in der Wüste und wurde ein Bogenschütze.

21 Und er wohnte in der Wüste Paran und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus Ägyptenland.

Abrahams Bund mit Abimelech

22 Zu der Zeit redete Abimelech zusammen mit Pichol, seinem Feldhauptmann, zu Abraham und sprach: Gott ist mit dir in allem, was du tust.

23 So schwöre mir nun bei Gott, dass du mir und meinen Söhnen und meinen Enkeln keine Untreue erweisen wollest, sondern die Barmherzigkeit, die ich an dir getan habe, an mir auch tust und an dem Lande, darin du ein Fremdling bist.

24 Da sprach Abraham: Ich schwöre.

25 Und Abraham stellte Abimelech zur Rede um des Wasserbrunnens willen, den Abimelechs Knechte mit Gewalt genommen hatten.

26 Da antwortete Abimelech: Ich habe es nicht gewusst, wer das getan hat; weder hast du mir's angesagt noch hab ich's gehört bis heute.

27 Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech, und die beiden schlossen einen Bund miteinander.

28 Und Abraham stellte sieben Lämmer beiseite.

29 Da sprach Abimelech zu Abraham: Was sollen die sieben Lämmer, die du beiseitegestellt hast?

30 Er antwortete: Sieben Lämmer sollst du von meiner Hand nehmen, damit sie für mich ein Zeugnis seien, dass ich diesen Brunnen gegraben habe.

31 Daher heißt die Stätte Beerscheba, weil sie beide miteinander da geschworen haben.

32 Und so schlossen sie den Bund zu Beerscheba.

Da machten sich auf Abimelech und Pichol, sein Feldhauptmann, und zogen wieder in der Philister Land.

33 Abraham aber pflanzte einen Tamariskenbaum in Beerscheba und rief dort den Namen des Herrn , des ewigen Gottes, an.

34 Und er war ein Fremdling in der Philister Lande eine lange Zeit.

Kapitel 22

Das Opfer Abrahams

1 Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich.

2 Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.

3 Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte.

4 Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von ferne.

5 Und Abraham sprach zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen.

6 Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand; und gingen die beiden miteinander.

7 Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham antwortete: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer?

8 Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer. Und gingen die beiden miteinander.

9 Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz

10 und reckte seine Hand aus und fasste das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete.

11 Da rief ihn der Engel des Herrn vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.

12 Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.

13 Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich im Gestrüpp mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes statt.

14 Und Abraham nannte die Stätte »Der Herr sieht«. Daher man noch heute sagt: Auf dem Berge, da der Herr sich sehen lässt.

15 Und der Engel des Herrn rief Abraham abermals vom Himmel her

16 und sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der Herr : Weil du solches getan hast und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont,

17 will ich dich segnen und deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen;

18 und durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast.

19 So kehrte Abraham zurück zu seinen Knechten. Und sie machten sich auf und zogen miteinander nach Beerscheba und Abraham blieb daselbst.

Die Nachkommen Nahors

20 Nach diesen Geschichten begab sich's, dass Abraham angesagt wurde: Siehe, Milka hat auch Söhne geboren deinem Bruder Nahor,

21 nämlich Uz, den Erstgeborenen, und Bus, seinen Bruder, und Kemuël, von dem die Aramäer herkommen,

22 und Kesed und Haso und Pildasch und Jidlaf und Betuël.

23 Betuël aber zeugte Rebekka. Diese acht gebar Milka dem Nahor, Abrahams Bruder.

24 Und seine Nebenfrau, mit Namen Rëuma, gebar auch, nämlich den Tebach, Gaham, Tahasch und Maacha.

Kapitel 23

Sara stirbt. Abraham erwirbt ein Erbbegräbnis

1 Sara wurde hundertsiebenundzwanzig Jahre alt. So lange lebte Sara.

2 Und Sara starb in Kirjat-Arba – das ist Hebron – im Lande Kanaan. Da kam Abraham, dass er sie beklagte und beweinte.

3 Danach stand er auf von seiner Toten und redete mit den Hetitern und sprach:

4 Ich bin ein Fremdling und Beisasse bei euch; gebt mir ein Erbbegräbnis bei euch, dass ich meine Tote hinaustrage und begrabe.

5 Da antworteten die Hetiter Abraham und sprachen zu ihm:

6 Höre uns, lieber Herr! Du bist ein Fürst Gottes unter uns. Begrabe deine Tote in einem unserer vornehmsten Gräber; kein Mensch unter uns wird dir wehren, dass du in seinem Grabe deine Tote begräbst.

7 Da stand Abraham auf und verneigte sich vor dem Volk des Landes, vor den Hetitern.

8 Und er redete mit ihnen und sprach: Gefällt es euch, dass ich meine Tote hinaustrage und begrabe, so höret mich und bittet für mich Efron, den Sohn Zohars,

9 dass er mir gebe seine Höhle Machpela, die am Ende seines Ackers liegt; er gebe sie mir um Geld, soviel sie wert ist, zum Erbbegräbnis unter euch.

10 Efron aber saß unter den Hetitern. Da antwortete Efron, der Hetiter, dem Abraham vor den Ohren der Hetiter, vor allen, die beim Tor seiner Stadt versammelt waren, und sprach:

11 Nein, mein Herr, sondern höre mir zu! Ich schenke dir den Acker und die Höhle darin und übergebe dir's vor den Augen der Söhne meines Volks, um deine Tote dort zu begraben.

12 Da verneigte sich Abraham vor dem Volk des Landes

13 und redete mit Efron, sodass das Volk des Landes es hörte, und sprach: Hör mich doch, bitte, an! Ich gebe dir Geld für den Acker. Nimm es von mir, so will ich meine Tote dort begraben.

14 Efron antwortete Abraham und sprach zu ihm:

15 Mein Herr, höre mich doch! Das Feld ist vierhundert Schekel Silber wert; was ist das aber zwischen mir und dir? Begrabe nur deine Tote!

16 Abraham hörte auf Efron und wog ihm die Summe dar, die er genannt hatte vor den Ohren der Hetiter, vierhundert Schekel Silber nach dem Gewicht, das im Kauf gang und gäbe war.

17 So ging Efrons Acker in Machpela gegenüber von Mamre in Abrahams Eigentum über, der Acker und die Höhle darin mit allen Bäumen auf dem Acker ringsum,

18 vor den Augen der Hetiter und aller, die beim Tor seiner Stadt versammelt waren.

19 Danach begrub Abraham Sara, seine Frau, in der Höhle des Ackers in Machpela östlich von Mamre, das ist Hebron, im Lande Kanaan.

20 So ging der Acker mit der Höhle darin als Erbbegräbnis von den Hetitern auf Abraham über.

Kapitel 24

Brautwerbung für Isaak

1 Abraham war alt und hochbetagt, und der Herr hatte ihn gesegnet allenthalben.

2 Und er sprach zu dem ältesten Knecht seines Hauses, der allen seinen Gütern vorstand: Lege deine Hand unter meine Hüfte

3 und schwöre mir bei dem Herrn , dem Gott des Himmels und der Erde, dass du meinem Sohn keine Frau nimmst von den Töchtern der Kanaaniter, unter denen ich wohne,

4 sondern dass du ziehst in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft und nimmst meinem Sohn Isaak dort eine Frau.

5 Der Knecht sprach zu ihm: Wie, wenn das Mädchen mir nicht folgen will in dies Land, soll ich dann deinen Sohn zurückbringen in jenes Land, von dem du ausgezogen bist?

6 Abraham sprach zu ihm: Davor hüte dich, dass du meinen Sohn wieder dahin bringst!

7 Der Herr , der Gott des Himmels, der mich von meines Vaters Hause genommen hat und von meiner Heimat, der mir zugesagt und mir auch geschworen hat: Dies Land will ich deinen Nachkommen geben –, der wird seinen Engel vor dir her senden, dass du meinem Sohn dort eine Frau nimmst.

8 Wenn aber das Mädchen dir nicht folgen will, so bist du dieses Eides ledig. Nur bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin!

9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor es ihm.

10 So nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin und hatte mit sich allerlei Güter seines Herrn und machte sich auf und zog nach Mesopotamien, zu der Stadt Nahors.

11 Da ließ er die Kamele sich lagern draußen vor der Stadt bei dem Wasserbrunnen des Abends um die Zeit, da die Frauen pflegten herauszugehen und Wasser zu schöpfen.

12 Und er sprach: Herr , du Gott meines Herrn Abraham, lass es mir heute gelingen und tu Barmherzigkeit an Abraham, meinem Herrn!

13 Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen, und die Töchter der Leute in dieser Stadt werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen.

14 Wenn nun ein Mädchen kommt, zu dem ich spreche: Neige deinen Krug und lass mich trinken, und es sprechen wird: Trinke, ich will deine Kamele auch tränken –, das sei die, die du deinem Diener Isaak beschert hast, und daran werde ich erkennen, dass du Barmherzigkeit an meinem Herrn getan hast.

15 Und ehe er ausgeredet hatte, siehe, da kam heraus Rebekka, die Tochter Betuëls, der ein Sohn der Milka war, die die Frau Nahors, des Bruders Abrahams, war, und trug einen Krug auf ihrer Schulter.

16 Und das Mädchen war sehr schön von Angesicht, eine Jungfrau, die noch von keinem Manne wusste. Die stieg hinab zur Quelle und füllte den Krug und stieg herauf.

17 Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Lass mich ein wenig Wasser aus deinem Kruge trinken.

18 Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und eilends ließ sie den Krug hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken.

19 Und als sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will deinen Kamelen auch schöpfen, bis sie alle genug getrunken haben.

20 Und eilte und goss den Krug aus in die Tränke und lief abermals zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte allen seinen Kamelen.

21 Der Mann aber betrachtete sie und schwieg still, bis er erkannt hätte, ob der Herr zu seiner Reise Gnade gegeben hätte oder nicht.

22 Als nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er einen goldenen Ring, einen halben Schekel schwer, und zwei goldene Armreifen für ihre Hände, zehn Schekel schwer,

23 und sprach: Wessen Tochter bist du? Das sage mir doch! Haben wir auch Raum in deines Vaters Hause, um zu herbergen?

24 Sie sprach zu ihm: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat.

25 Und sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns und Raum genug, um zu herbergen.

26 Da neigte sich der Mann und betete den Herrn an

27 und sprach: Gelobt sei der Herr , der Gott meines Herrn Abraham, der seine Barmherzigkeit und seine Treue von meinem Herrn nicht hat weichen lassen; denn der Herr hat mich geradewegs geführt zum Hause des Bruders meines Herrn.

28 Und das Mädchen lief und sagte dies alles in ihrer Mutter Hause.

29 Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban; und Laban lief zu dem Mann draußen bei dem Brunnen.

30 Denn als er den Ring und die Armreifen an den Händen seiner Schwester gesehen hatte und die Worte Rebekkas, seiner Schwester, gehört hatte: So hat mir der Mann gesagt –, da kam er zu dem Mann, und siehe, er stand bei den Kamelen am Brunnen.

31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des Herrn ! Warum stehst du draußen? Ich habe das Haus bereitet und für die Kamele auch Raum gemacht.

32 Da kam der Mann ins Haus. Und man zäumte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter, dazu auch Wasser, zu waschen seine Füße und die Füße der Männer, die mit ihm waren.

33 Und man setzte ihm Essen vor. Er sprach aber: Ich will nicht essen, bis ich zuvor meine Sache vorgebracht habe. Laban antwortete: Sage an!

34 Er sprach: Ich bin Abrahams Knecht.

35 Und der Herr hat meinen Herrn reich gesegnet, dass er groß geworden ist, und hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.

36 Dazu hat Sara, die Frau meines Herrn, in ihrem Alter meinem Herrn einen Sohn geboren; dem hat er alles gegeben, was er hat.

37 Und mein Herr hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst meinem Sohn keine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne,

38 sondern zieh hin zu meines Vaters Hause und zu meinem Geschlecht; dort nimm meinem Sohn eine Frau.

39 Ich sprach aber zu meinem Herrn: Wie, wenn mir das Mädchen nicht folgen will?

40 Da sprach er zu mir: Der Herr , vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben, dass du meinem Sohn eine Frau nimmst von meiner Verwandtschaft und meines Vaters Hause.

41 Dann sollst du deines Eides ledig sein: Wenn du zu meiner Verwandtschaft kommst und sie geben sie dir nicht, so bist du deines Eides ledig.

42 So kam ich heute zum Brunnen und sprach: Herr , du Gott meines Herrn Abraham, hast du Gnade zu meiner Reise gegeben, auf der ich bin,

43 siehe, so stehe ich hier bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun ein Mädchen herauskommt, um zu schöpfen, und ich zu ihr spreche: Gib mir ein wenig Wasser zu trinken aus deinem Krug,

44 und sie sagen wird: Trinke du, ich will deinen Kamelen auch schöpfen –, das sei die Frau, die der Herr dem Sohn meines Herrn beschert hat.

45 Ehe ich nun diese Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe, da kommt Rebekka heraus mit einem Krug auf ihrer Schulter und geht hinab zur Quelle und schöpft. Da sprach ich zu ihr: Gib mir zu trinken.

46 Und sie nahm eilends den Krug von ihrer Schulter und sprach: Trinke, und deine Kamele will ich auch tränken. Da trank ich, und sie tränkte die Kamele auch.

47 Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Sie antwortete: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat. Da legte ich einen Ring an ihre Nase und Armreifen an ihre Hände

48 und neigte mich und betete den Herrn an und lobte den Herrn , den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt hat, dass ich für seinen Sohn die Tochter des Bruders meines Herrn nehme.

49 Seid ihr nun die, die an meinem Herrn Freundschaft und Treue beweisen wollen, so sagt mir's; wenn nicht, so sagt mir's auch, dass ich mich wende zur Rechten oder zur Linken.

50 Da antworteten Laban und Betuël und sprachen: Das kommt vom Herrn , darum können wir nichts dazu sagen, weder Böses noch Gutes.

51 Da ist Rebekka vor dir, nimm sie und zieh hin, dass sie die Frau sei des Sohnes deines Herrn, wie der Herr geredet hat.

52 Als Abrahams Knecht diese Worte hörte, neigte er sich vor dem Herrn bis zur Erde.

53 Danach zog er hervor silberne und goldene Kleinode und Kleider und gab sie Rebekka; auch ihrem Bruder und der Mutter gab er kostbare Geschenke.

54 Dann aß und trank er samt den Männern, die mit ihm waren, und sie blieben über Nacht allda.

Am Morgen aber standen sie auf, und er sprach: Lasst mich ziehen zu meinem Herrn.

55 Aber ihr Bruder und ihre Mutter sprachen: Lass doch das Mädchen noch einige Zeit bei uns bleiben, vielleicht zehn Tage; danach mag sie ziehen.

56 Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben. Lasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe.

57 Da sprachen sie: Wir wollen das Mädchen rufen und fragen, was sie dazu sagt.

58 Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will es.

59 Da ließen sie Rebekka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer Amme, samt Abrahams Knecht und seinen Leuten.

60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester, wachse zu vieltausendmal tausend, und dein Geschlecht besitze die Tore seiner Feinde.

61 So machte sich Rebekka auf mit ihren Mägden, und sie setzten sich auf die Kamele und zogen dem Manne nach. Und der Knecht nahm Rebekka und zog von dannen.

62 Isaak aber war gezogen zum »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht« und wohnte im Südlande.

63 Und er war hinausgegangen auf das Feld gegen Abend und hob seine Augen auf und sah, dass Kamele daherkamen.

64 Und Rebekka hob ihre Augen auf und sah Isaak; da stieg sie eilends vom Kamel

65 und sprach zu dem Knecht: Wer ist der Mann, der uns entgegenkommt auf dem Felde? Der Knecht sprach: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.

66 Und der Knecht erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte.

67 Da führte sie Isaak in das Zelt seiner Mutter Sara und nahm die Rebekka, und sie wurde seine Frau und er gewann sie lieb. Also wurde Isaak getröstet über seine Mutter.

Kapitel 25

Abrahams zweite Ehe. Sein Tod und Begräbnis

1 Abraham nahm wieder eine Frau, die hieß Ketura.

2 Die gebar ihm Simran und Jokschan, Medan und Midian, Jischbak und Schuach.

3 Jokschan aber zeugte Saba und Dedan. Die Söhne Dedans aber waren: die Aschuriter, die Letuschiter und die Lëummiter.

4 Die Söhne Midians waren: Efa, Efer, Henoch, Abida und Eldaa. Diese alle sind Söhne der Ketura.

5 Und Abraham gab all sein Gut Isaak.

6 Aber den Söhnen, die er von den Nebenfrauen hatte, gab Abraham Geschenke und schickte sie noch zu seinen Lebzeiten fort von seinem Sohn Isaak, nach Osten hin ins Morgenland.

7 Das ist aber Abrahams Alter, das er erreicht hat: hundertfünfundsiebzig Jahre.

8 Und Abraham verschied und starb in einem guten Alter, als er alt und lebenssatt war, und wurde zu seinen Vätern versammelt.

9 Und es begruben ihn seine Söhne Isaak und Ismael in der Höhle von Machpela auf dem Acker Efrons, des Sohnes Zohars, des Hetiters, die da liegt östlich von Mamre

10 auf dem Felde, das Abraham von den Hetitern gekauft hatte. Da ist Abraham begraben mit Sara, seiner Frau.

11 Und nach dem Tode Abrahams segnete Gott Isaak, seinen Sohn. Und er wohnte bei dem »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht«.

Ismaels Nachkommen

12 Dies ist das Geschlecht Ismaels, des Sohnes Abrahams, den ihm die Ägypterin Hagar gebar, die Magd Saras;

13 und dies sind die Namen der Söhne Ismaels, nach denen ihre Geschlechter genannt sind: der erstgeborene Sohn Ismaels Nebajot, dann Kedar, Adbeel, Mibsam,

14 Mischma, Duma, Massa,

15 Hadad, Tema, Jetur, Nafisch und Kedma.

16 Das sind die Söhne Ismaels mit ihren Namen nach ihren Gehöften und Zeltdörfern, zwölf Fürsten nach ihren Stämmen. –

17 Und das ist das Alter Ismaels: hundertsiebenunddreißig Jahre. Und er verschied und starb und wurde versammelt zu seinen Vätern. –

18 Und sie wohnten von Hawila an bis nach Schur östlich von Ägypten nach Assyrien hin. So ließ er sich nieder, all seinen Brüdern vor die Nase.

Esaus und Jakobs Geburt

19 Dies ist das Geschlecht Isaaks, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte Isaak.

20 Isaak aber war vierzig Jahre alt, als er Rebekka zur Frau nahm, die Tochter Betuëls, des Aramäers aus Paddan-Aram, die Schwester des Aramäers Laban.

21 Isaak aber bat den Herrn für seine Frau, denn sie war unfruchtbar. Und der Herr ließ sich erbitten, und Rebekka, seine Frau, ward schwanger.

22 Und die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leib. Da sprach sie: Wenn es so ist, warum geschieht mir das? Und sie ging hin, den Herrn zu befragen.

23 Und der Herr sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zweierlei Volk wird sich scheiden aus deinem Schoß; und ein Volk wird dem andern überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.

24 Als nun die Zeit kam, dass sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leibe.

25 Der erste, der herauskam, war rötlich, ganz behaart wie ein Fell, und sie nannten ihn Esau.

26 Danach kam heraus sein Bruder, der hielt mit seiner Hand die Ferse des Esau, und sie nannten ihn Jakob. Sechzig Jahre alt war Isaak, als sie geboren wurden.

27 Und als nun die Knaben groß wurden, wurde Esau ein Jäger und streifte auf dem Felde umher, Jakob aber war ein ruhiger Mann und blieb bei den Zelten.

28 Und Isaak hatte Esau lieb und aß gern von seinem Wildbret; Rebekka aber hatte Jakob lieb.

Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht

29 Und Jakob kochte ein Gericht. Da kam Esau vom Feld und war müde

30 und sprach zu Jakob: Lass mich schnell von dem Roten essen, dem Roten da; denn ich bin müde. Daher heißt er Edom.

31 Aber Jakob sprach: Verkaufe mir zuvor deine Erstgeburt.

32 Esau antwortete: Siehe, ich muss doch sterben; was soll mir da die Erstgeburt?

33 Jakob sprach: So schwöre mir zuvor. Und er schwor ihm und verkaufte so Jakob seine Erstgeburt.

34 Da gab ihm Jakob Brot und das Linsengericht, und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau seine Erstgeburt.

Kapitel 26

Erneute Verheißung. Isaak und Rebekka in Gerar

1 Es kam aber eine Hungersnot ins Land nach der früheren, die zu Abrahams Zeiten war. Und Isaak zog zu Abimelech, dem König der Philister, nach Gerar.

2 Da erschien ihm der Herr und sprach: Zieh nicht hinab nach Ägypten, sondern bleibe in dem Lande, das ich dir sage.

3 Bleibe als Fremdling in diesem Lande, und ich will mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinen Nachkommen will ich alle diese Länder geben und will meinen Eid wahr machen, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe,

4 und will deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und will deinen Nachkommen alle diese Länder geben. Und durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden,

5 weil Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und gehalten hat meine Rechte, meine Gebote, meine Satzungen und meine Weisungen.

6 So wohnte Isaak zu Gerar.

7 Und wenn die Leute am Ort fragten nach seiner Frau, so sprach er: Sie ist meine Schwester; denn er fürchtete sich zu sagen: Sie ist meine Frau. Er dachte nämlich: Sie könnten mich töten um Rebekkas willen, denn sie ist schön von Gestalt.

8 Als er nun eine Zeit lang da war, sah Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster und wurde gewahr, dass Isaak scherzte mit Rebekka, seiner Frau.

9 Da rief Abimelech den Isaak und sprach: Siehe, sie ist ja deine Frau. Wie hast du denn gesagt: Sie ist meine Schwester? Isaak antwortete ihm: Ich dachte, ich würde vielleicht sterben müssen um ihretwillen.

10 Abimelech sprach: Warum hast du uns das angetan? Es wäre leicht geschehen, dass jemand vom Volk sich zu deiner Frau gelegt hätte, und du hättest so eine Schuld auf uns gebracht.

11 Da gebot Abimelech allem Volk und sprach: Wer diesen Mann oder seine Frau antastet, der soll des Todes sterben.

Isaaks Streit mit den Philistern. Sein Bund mit Abimelech

12 Und Isaak säte in dem Lande und erntete in jenem Jahre hundertfältig; denn der Herr segnete ihn.

13 Und er wurde ein reicher Mann und wurde immer reicher, bis er sehr reich war,

14 sodass er viel Gut hatte an kleinem und großem Vieh und ein großes Gesinde. Darum beneideten ihn die Philister.

15 Nun hatten sie aber alle Brunnen verstopft, die seines Vaters Knechte gegraben hatten zur Zeit Abrahams, seines Vaters, und hatten sie mit Erde gefüllt.

16 Und Abimelech sprach zu ihm: Zieh von uns, denn du bist uns zu mächtig geworden.

17 Da zog Isaak von dannen und schlug seine Zelte auf im Tal von Gerar und wohnte da

18 und ließ die Wasserbrunnen wieder aufgraben, die sie zur Zeit Abrahams, seines Vaters, gegraben hatten und die die Philister verstopft hatten nach Abrahams Tod, und nannte sie mit denselben Namen, mit denen sein Vater sie genannt hatte.

19 Auch gruben Isaaks Knechte im Tal und fanden dort eine Quelle lebendigen Wassers.

20 Aber die Hirten von Gerar zankten mit den Hirten Isaaks und sprachen: Das Wasser ist unser. Da nannte er den Brunnen »Zank«, weil sie mit ihm da gezankt hatten.

21 Da gruben sie einen andern Brunnen. Darüber stritten sie auch, darum nannte er ihn »Streit«.

22 Da zog er weiter und grub noch einen andern Brunnen. Darüber zankten sie sich nicht, darum nannte er ihn »Weiter Raum« und sprach: Nun hat uns der Herr Raum gemacht und wir können wachsen im Lande.

23 Danach zog er von dannen nach Beerscheba.

24 Und der Herr erschien ihm in derselben Nacht und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir und will dich segnen und deine Nachkommen mehren um meines Knechtes Abraham willen.

25 Dann baute er dort einen Altar und rief den Namen des Herrn an und schlug dort sein Zelt auf und seine Knechte gruben dort einen Brunnen.

26 Und Abimelech ging zu ihm von Gerar mit Ahusat, seinem Freund, und Pichol, seinem Feldhauptmann.

27 Aber Isaak sprach zu ihnen: Warum kommt ihr zu mir? Hasst ihr mich doch und habt mich von euch getrieben.

28 Sie sprachen: Wir sehen mit sehenden Augen, dass der Herr mit dir ist. Darum sprachen wir: Es soll ein Eid zwischen uns und dir sein, und wir wollen einen Bund mit dir schließen,

29 dass du uns keinen Schaden tust, gleichwie wir dich nicht angetastet haben und dir nur alles Gute getan und dich mit Frieden haben ziehen lassen. Du bist ja doch der Gesegnete des Herrn .

30 Da machte er ihnen ein Mahl und sie aßen und tranken.

31 Und früh am Morgen standen sie auf, und einer schwor dem andern. Und Isaak ließ sie gehen, und sie zogen von ihm mit Frieden.

32 Am selben Tage kamen Isaaks Knechte und sagten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben hatten, und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser gefunden.

33 Und er nannte ihn »Schwur«; daher heißt die Stadt Beerscheba bis auf den heutigen Tag.

Esaus Frauen

34 Als Esau vierzig Jahre alt war, nahm er zur Frau Jehudit, die Tochter Beeris, des Hetiters, und Basemat, die Tochter Elons, des Hetiters.

35 Die machten Isaak und Rebekka lauter Herzeleid.

Kapitel 27

Jakob gewinnt mit List den Erstgeburtssegen

1 Und es begab sich, als Isaak alt geworden war und seine Augen zu schwach zum Sehen wurden, rief er Esau, seinen älteren Sohn, und sprach zu ihm: Mein Sohn! Er aber antwortete ihm: Hier bin ich.

2 Und er sprach: Siehe, ich bin alt geworden und weiß nicht, wann ich sterben werde.

3 So nimm nun dein Gerät, Köcher und Bogen, und geh aufs Feld und jage mir ein Wildbret

4 und mach mir ein Essen, wie ich's gern habe, und bring mir's herein, dass ich esse, auf dass dich meine Seele segne, ehe ich sterbe.

5 Rebekka aber hörte diese Worte, die Isaak zu seinem Sohn Esau sagte. Und Esau ging hin aufs Feld, dass er ein Wildbret jagte und heimbrächte.

6 Da sprach Rebekka zu Jakob, ihrem Sohn: Siehe, ich habe deinen Vater mit Esau, deinem Bruder, reden hören:

7 Bringe mir ein Wildbret und mach mir ein Essen, dass ich esse und dich segne vor dem Herrn , ehe ich sterbe.

8 So höre nun auf mich, mein Sohn, und tu, was ich dich heiße.

9 Geh hin zu der Herde und hole mir zwei gute Böcklein, dass ich deinem Vater ein Essen davon mache, wie er's gerne hat.

10 Das sollst du deinem Vater hineintragen, dass er esse, auf dass er dich segne vor seinem Tod.

11 Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein Bruder Esau ist behaart, doch ich bin glatt;

12 so könnte vielleicht mein Vater mich betasten, und ich würde vor ihm dastehen, als ob ich ihn betrügen wollte, und brächte über mich einen Fluch und nicht einen Segen.

13 Da sprach seine Mutter zu ihm: Dein Fluch sei auf mir, mein Sohn; gehorche nur meinen Worten, geh und hole mir.

14 Da ging er hin und holte und brachte es seiner Mutter. Da machte seine Mutter ein Essen, wie es sein Vater gerne hatte,

15 und nahm Esaus, ihres älteren Sohnes, Feierkleider, die sie bei sich im Hause hatte, und zog sie Jakob an, ihrem jüngeren Sohn.

16 Aber die Felle von den Böcklein tat sie ihm um seine Hände und wo er glatt war am Halse.

17 Und so gab sie das Essen mit dem Brot, wie sie es gemacht hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob.

18 Und er ging hinein zu seinem Vater und sprach: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn?

19 Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn; ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Richte dich auf, setz dich und iss von meinem Wildbret, auf dass mich deine Seele segne.

20 Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Wie hast du so bald gefunden, mein Sohn? Er antwortete: Der Herr , dein Gott, bescherte mir's.

21 Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu, mein Sohn, dass ich dich betaste, ob du mein Sohn Esau bist oder nicht.

22 So trat Jakob zu seinem Vater Isaak. Und als er ihn betastet hatte, sprach er: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände.

23 Und er erkannte ihn nicht; denn seine Hände waren behaart wie Esaus, seines Bruders, Hände.

Und er segnete ihn

24 und sprach: Bist du mein Sohn Esau? Er antwortete: Ja, ich bin's.

25 Da sprach er: So bringe mir her, ich will essen vom Wildbret meines Sohnes, dass dich meine Seele segne. Da brachte er's ihm und er aß; und er trug ihm auch Wein hinein und er trank.

26 Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Komm her und küsse mich, mein Sohn!

27 Er trat hinzu und küsste ihn. Da roch er den Geruch seiner Kleider und segnete ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch des Feldes, das der Herr gesegnet hat.

28 Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.

29 Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen. Sei ein Herr über deine Brüder, und deiner Mutter Söhne sollen dir zu Füßen fallen. Verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet sei, wer dich segnet!

30 Als nun Isaak den Segen über Jakob vollendet hatte und Jakob kaum hinausgegangen war von seinem Vater Isaak, da kam Esau, sein Bruder, von seiner Jagd

31 und machte auch ein Essen und trug's hinein zu seinem Vater und sprach zu ihm: Richte dich auf, mein Vater, und iss von dem Wildbret deines Sohnes, dass mich deine Seele segne.

32 Da antwortete ihm Isaak, sein Vater: Wer bist du? Er sprach: Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn.

33 Da entsetzte sich Isaak über die Maßen sehr und sprach: Wer? Wo ist denn der Jäger, der mir gebracht hat, und ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und hab ihn gesegnet? Er wird auch gesegnet bleiben.

34 Als Esau diese Worte seines Vaters hörte, schrie er laut und wurde über die Maßen sehr betrübt und sprach zu seinem Vater: Segne mich auch, mein Vater!

35 Er aber sprach: Dein Bruder ist gekommen mit List und hat deinen Segen weggenommen.

36 Da sprach er: Er heißt mit Recht Jakob, denn er hat mich nun zweimal überlistet. Meine Erstgeburt hat er genommen und siehe, nun nimmt er auch meinen Segen. Und er sprach: Hast du mir denn keinen Segen vorbehalten?

37 Isaak antwortete und sprach zu ihm: Ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt, und alle seine Brüder hab ich ihm zu Knechten gemacht, mit Korn und Wein hab ich ihn versehen; was soll ich nun dir noch tun, mein Sohn?

38 Esau sprach zu seinem Vater: Hast du denn nur einen Segen, mein Vater? Segne mich auch, mein Vater! Und er erhob seine Stimme und weinte.

39 Da antwortete Isaak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe, du wirst wohnen fern vom Fett der Erde und fern vom Tau, der vom Himmel kommt.

40 Von deinem Schwerte wirst du dich nähren, und deinem Bruder sollst du dienen. Aber es wird geschehen, dass du einmal sein Joch von deinem Halse reißen wirst.

Jakobs Flucht nach Haran

41 Und Esau war Jakob gram um des Segens willen, mit dem ihn sein Vater gesegnet hatte, und sprach in seinem Herzen: Es wird die Zeit bald kommen, dass man um meinen Vater Leid tragen muss; dann will ich meinen Bruder Jakob umbringen.

42 Da wurden Rebekka angesagt diese Worte ihres älteren Sohnes Esau. Und sie schickte hin und ließ Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau will sich rächen und dich umbringen.

43 Und nun höre auf mich, mein Sohn: Mach dich auf und flieh zu meinem Bruder Laban nach Haran

44 und bleib eine Weile bei ihm, bis sich der Grimm deines Bruders legt

45 und bis sein Zorn wider dich sich von dir wendet und er vergisst, was du ihm getan hast; dann will ich schicken und dich von dort holen lassen. Warum sollte ich euer beider beraubt werden auf einen Tag?

46 Und Rebekka sprach zu Isaak: Mich verdrießt zu leben wegen der Hetiterinnen. Wenn Jakob eine Frau nimmt von den Hetiterinnen wie diese, eine von den Töchtern des Landes, was soll mir das Leben?

Kapitel 28

1 Da rief Isaak seinen Sohn Jakob und segnete ihn und gebot ihm und sprach zu ihm: Nimm dir nicht eine Frau von den Töchtern Kanaans,

2 sondern mach dich auf und zieh nach Paddan-Aram zum Hause Betuëls, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir dort eine Frau von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter.

3 Und der allmächtige Gott segne dich und mache dich fruchtbar und mehre dich, dass du werdest eine Menge von Völkern,

4 und gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinen Nachkommen mit dir, dass du besitzest das Land, darin du jetzt ein Fremdling bist, das Gott dem Abraham gegeben hat.

5 So entließ Isaak den Jakob, dass er nach Paddan-Aram zog zu Laban, dem Sohn des Aramäers Betuël, dem Bruder Rebekkas, Jakobs und Esaus Mutter.

6 Nun sah Esau, dass Isaak Jakob gesegnet und nach Paddan-Aram entlassen hatte, um sich dort eine Frau zu nehmen; er hatte ihn nämlich gesegnet und ihm geboten: Du sollst dir keine Frau nehmen von den Töchtern Kanaans.

7 Und Jakob hörte auf seinen Vater und seine Mutter und ging nach Paddan-Aram.

8 Esau aber sah, dass die Töchter Kanaans seinem Vater Isaak missfielen.

9 Da ging er hin zu Ismael und nahm zu den Frauen, die er bereits hatte, Mahalat, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajots, zur Frau.

Jakob schaut die Himmelsleiter

10 Aber Jakob zog aus von Beerscheba und machte sich auf den Weg nach Haran

11 und kam an eine Stätte, da blieb er über Nacht, denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen Stein von der Stätte und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich an der Stätte schlafen.

12 Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder.

13 Und der Herr stand oben darauf und sprach: Ich bin der Herr , der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.

14 Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden.

15 Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.

16 Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der Herr ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!

17 Und er fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.

18 Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Steinmal und goss Öl oben darauf

19 und nannte die Stätte Bethel; vorher aber hieß die Stadt Lus.

20 Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: Wird Gott mit mir sein und mich behüten auf dem Wege, den ich reise, und mir Brot zu essen geben und Kleider anzuziehen

21 und mich mit Frieden wieder heim zu meinem Vater bringen, so soll der Herr mein Gott sein.

22 Und dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Steinmal, soll ein Gotteshaus werden; und von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten geben.

Kapitel 29

Jakob dient um Lea und Rahel

1 Da machte sich Jakob auf den Weg und ging in das Land der Söhne des Ostens

2 und sah sich um, und siehe, da war ein Brunnen auf dem Felde; und siehe, drei Herden Schafe lagen dabei, denn von dem Brunnen pflegten sie die Herden zu tränken. Und ein großer Stein lag vor dem Loch des Brunnens.

3 Und sie pflegten die Herden alle dort zu versammeln und den Stein von dem Brunnenloch zu wälzen und die Schafe zu tränken und taten alsdann den Stein wieder vor das Loch an seine Stelle.

4 Und Jakob sprach zu ihnen: Meine Brüder, wo seid ihr her? Sie antworteten: Wir sind von Haran.

5 Er sprach zu ihnen: Kennt ihr auch Laban, den Sohn Nahors? Sie antworteten: Ja, wir kennen ihn.

6 Er sprach: Geht es ihm auch gut? Sie antworteten: Es geht ihm gut; und siehe, da kommt seine Tochter Rahel mit den Schafen.

7 Er sprach: Es ist noch hoher Tag und ist noch nicht Zeit, das Vieh einzutreiben; tränkt die Schafe und geht hin und weidet sie.

8 Sie antworteten: Wir können es nicht, bis alle Herden zusammengebracht sind und wir den Stein von des Brunnens Loch gewälzt haben. Dann tränken wir die Schafe.

9 Als er noch mit ihnen redete, kam Rahel mit den Schafen ihres Vaters, denn sie hütete die Schafe.

10 Als Jakob aber Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, trat er hinzu und wälzte den Stein von dem Loch des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter.

11 Und er küsste Rahel und weinte laut

12 und sagte ihr, dass er ihres Vaters Verwandter wäre und Rebekkas Sohn. Da lief sie und sagte es ihrem Vater.

13 Als aber Laban hörte von Jakob, seiner Schwester Sohn, lief er ihm entgegen und herzte und küsste ihn und führte ihn in sein Haus. Da erzählte er Laban alles, was sich begeben hatte.

14 Da sprach Laban zu ihm: Fürwahr, du bist von meinem Gebein und Fleisch.

Und als er nun einen Monat lang bei ihm gewesen war,

15 sprach Laban zu Jakob: Zwar bist du mein Verwandter, aber solltest du mir darum umsonst dienen? Sage an, was soll dein Lohn sein?

16 Laban aber hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea, die jüngere Rahel.

17 Leas Augen waren sanft, Rahel aber war schön von Gestalt und von Angesicht.

18 Und Jakob gewann Rahel lieb und sprach: Ich will dir sieben Jahre um Rahel, deine jüngere Tochter, dienen.

19 Laban antwortete: Es ist besser, ich gebe sie dir als einem andern; bleib bei mir.

20 So diente Jakob um Rahel sieben Jahre, und es kam ihm vor, als wären's einzelne Tage, so lieb hatte er sie.

21 Und Jakob sprach zu Laban: Gib mir nun meine Braut; denn die Zeit ist da, dass ich zu ihr gehe.

22 Da lud Laban alle Leute des Ortes ein und machte ein Hochzeitsmahl.

23 Am Abend aber nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu Jakob; und er ging zu ihr.

24 Und Laban gab seiner Tochter Lea seine Magd Silpa zur Magd.

25 Am Morgen aber, siehe, da war es Lea.

Und Jakob sprach zu Laban: Warum hast du mir das angetan? Habe ich dir nicht um Rahel gedient? Warum hast du mich denn betrogen?

26 Laban antwortete: Es ist nicht Sitte in unserm Lande, dass man die Jüngere weggebe vor der Älteren.

27 Halte mit dieser die Hochzeitswoche, so will ich dir die andere auch geben für den Dienst, den du bei mir noch weitere sieben Jahre leisten sollst.

28 Das tat Jakob und hielt die Hochzeitswoche. Da gab ihm Laban seine Tochter Rahel zur Frau.

29 Und er gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd.

30 So ging Jakob auch zu Rahel ein und hatte Rahel lieber als Lea; und er diente bei ihm noch weitere sieben Jahre.

Jakobs Kinder

31 Als aber der Herr sah, dass Lea ungeliebt war, machte er sie fruchtbar; Rahel aber war unfruchtbar.

32 Und Lea ward schwanger und gebar einen Sohn; den nannte sie Ruben und sprach: Der Herr hat angesehen mein Elend; nun wird mich mein Mann lieb haben.

33 Und sie ward abermals schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Der Herr hat gehört, dass ich ungeliebt bin, und hat mir diesen auch gegeben. Und nannte ihn Simeon.

34 Abermals ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun wird mein Mann mir doch zugetan sein, denn ich habe ihm drei Söhne geboren. Darum nannte sie ihn Levi.

35 Und sie wurde abermals schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun will ich dem Herrn danken. Darum nannte sie ihn Juda. Und sie hörte auf, Kinder zu gebären.

Kapitel 30

1 Als Rahel sah, dass sie Jakob kein Kind gebar, beneidete sie ihre Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder, wenn nicht, so sterbe ich.

2 Jakob aber wurde sehr zornig auf Rahel und sprach: Bin ich doch nicht Gott, der dir deines Leibes Frucht nicht geben will.

3 Sie aber sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilha; geh zu ihr, dass sie auf meinem Schoß gebäre und ich doch durch sie zu Kindern komme.

4 So gab sie ihm Bilha, ihre Magd, zur Frau, und Jakob ging zu ihr.

5 Und Bilha ward schwanger und gebar Jakob einen Sohn.

6 Da sprach Rahel: Gott hat mir Recht verschafft und mich erhört und mir einen Sohn gegeben. Darum nannte sie ihn Dan.

7 Abermals ward Bilha, Rahels Magd, schwanger und gebar Jakob ihren zweiten Sohn.

8 Da sprach Rahel: Kämpfe Gottes habe ich gekämpft mit meiner Schwester, und ich habe gesiegt. Und nannte ihn Naftali.

9 Als nun Lea sah, dass sie aufgehört hatte zu gebären, nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau.

10 Und Silpa, Leas Magd, gebar Jakob einen Sohn.

11 Da sprach Lea: Glück zu! Und nannte ihn Gad.

12 Danach gebar Silpa, Leas Magd, Jakob ihren zweiten Sohn.

13 Da sprach Lea: Wohl mir, denn mich werden selig preisen die Töchter. Und nannte ihn Asser.

14 Ruben ging aus zur Zeit der Weizenernte und fand Liebesäpfel auf dem Felde und brachte sie heim zu seiner Mutter Lea. Da sprach Rahel zu Lea: Gib mir von den Liebesäpfeln deines Sohnes.

15 Sie antwortete: Hast du nicht genug, dass du mir meinen Mann genommen hast, und willst auch die Liebesäpfel meines Sohnes nehmen? Rahel sprach: Wohlan, lass ihn diese Nacht bei dir schlafen für die Liebesäpfel deines Sohnes.

16 Als nun Jakob am Abend vom Felde kam, ging Lea hinaus ihm entgegen und sprach: Zu mir sollst du kommen, denn ich habe dich erkauft mit den Liebesäpfeln meines Sohnes. Und er schlief die Nacht bei ihr.

17 Und Gott erhörte Lea, und sie ward schwanger und gebar Jakob ihren fünften Sohn

18 und sprach: Gott hat mir gelohnt, dass ich meine Magd meinem Manne gegeben habe. Und nannte ihn Issachar.

19 Abermals ward Lea schwanger und gebar Jakob ihren sechsten Sohn

20 und sprach: Gott hat mich reich beschenkt; nun wird mein Mann mich ehren; denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und nannte ihn Sebulon.

21 Danach gebar sie eine Tochter, die nannte sie Dina.

22 Gott gedachte aber an Rahel und erhörte sie und machte sie fruchtbar.

23 Da ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Gott hat meine Schmach von mir genommen;

24 und sie nannte ihn Josef und sprach: Der Herr wolle mir noch einen Sohn dazugeben!

Jakob kommt zu Reichtum

25 Als nun Rahel den Josef geboren hatte, sprach Jakob zu Laban: Lass mich ziehen und reisen an meinen Ort und in mein Land.

26 Gib mir meine Frauen und meine Kinder, um die ich dir gedient habe, dass ich ziehe; denn du weißt, wie ich dir gedient habe.

27 Laban sprach zu ihm: Lass mich Gnade vor deinen Augen finden. Ich spüre, dass mich der Herr segnet um deinetwillen.

28 Bestimme den Lohn, den ich dir geben soll.

29 Er aber sprach zu ihm: Du weißt, wie ich dir gedient habe und was aus deinem Vieh geworden ist unter mir.

30 Du hattest wenig, ehe ich herkam; nun aber ist's geworden zu einer großen Menge, und der Herr hat dich gesegnet auf jedem meiner Schritte. Und nun, wann soll ich auch für mein Haus sorgen?

31 Er aber sprach: Was soll ich dir denn geben? Jakob sprach: Du sollst mir gar nichts geben; sondern wenn du mir tun willst, was ich dir sage, so will ich deine Schafe wieder weiden und hüten.

32 Ich will heute durch alle deine Herden gehen und aussondern alle gefleckten und bunten Schafe und alle schwarzen Schafe und die bunten und gefleckten Ziegen. Was nun bunt und gefleckt sein wird, das soll mein Lohn sein.

33 So wird meine Redlichkeit morgen für mich zeugen, wenn du kommst wegen meines Lohnes: Was nicht gefleckt oder bunt unter den Ziegen und nicht schwarz sein wird unter den Lämmern, das gelte als von mir gestohlen.

34 Da sprach Laban: Wohlan, es sei, wie du gesagt hast.

35 Und er sonderte an jenem Tage aus die sprenkligen und bunten Böcke und alle gefleckten und bunten Ziegen, wo nur etwas Weißes daran war, und alles, was schwarz war unter den Lämmern, und tat's unter die Hand seiner Söhne

36 und machte einen Raum, drei Tagereisen weit, zwischen sich und Jakob. Jakob aber weidete die übrigen Herden Labans.

37 Und Jakob nahm frische Stäbe von Pappeln, Mandelbäumen und Platanen und schälte weiße Streifen daran aus, sodass an den Stäben das Weiße bloß wurde,

38 und legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen, wo die Herden hinkommen mussten zu trinken. Und sie paarten sich, wenn sie zum Trinken kamen.

39 So empfingen die Herden über den Stäben und brachten Sprenklige, Gefleckte und Bunte.

40 Da sonderte Jakob die Lämmer aus, und er richtete den Blick der Tiere auf das Sprenklige und alles Schwarze in der Herde Labans. So machte er sich eigene Herden; die tat er nicht zu den Herden Labans.

41 Wenn sich aber die kräftigen Tiere paarten, legte er die Stäbe in die Rinnen vor die Augen der Herde, dass sie über den Stäben empfingen.

42 Aber wenn die Tiere schwächlich waren, legte er sie nicht hinein. So wurden die schwächlichen Tiere dem Laban zuteil, aber die kräftigen dem Jakob.

43 Daher wurde der Mann über die Maßen reich, sodass er viele Schafe, Mägde und Knechte, Kamele und Esel hatte.

Kapitel 31

Jakobs Flucht mit den Seinen

1 Und es kamen vor ihn die Reden der Söhne Labans, dass sie sprachen: Jakob hat alles Gut unseres Vaters an sich gebracht, und nur von unseres Vaters Gut hat er solchen Reichtum zuwege gebracht.

2 Und Jakob sah an das Angesicht Labans, und siehe, er war zu ihm nicht mehr wie zuvor.

3 Und der Herr sprach zu Jakob: Zieh wieder in deiner Väter Land und zu deiner Verwandtschaft; ich will mit dir sein.

4 Da sandte Jakob hin und ließ rufen Rahel und Lea aufs Feld zu seiner Herde

5 und sprach zu ihnen: Ich sehe an eures Vaters Angesicht, dass er zu mir nicht ist wie zuvor; aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen.

6 Und ihr wisst, dass ich aus allen meinen Kräften eurem Vater gedient habe.

7 Und er hat mich getäuscht und zehnmal meinen Lohn verändert; aber Gott hat ihm nicht gestattet, dass er mir Schaden täte.

8 Wenn er sprach: Die Gefleckten sollen dein Lohn sein, so warf die ganze Herde Gefleckte. Wenn er aber sprach: Die Sprenkligen sollen dein Lohn sein, so warf die ganze Herde Sprenklige.

9 So hat Gott die Güter eures Vaters ihm entwunden und mir gegeben.

10 Denn wenn die Brunstzeit kam, hob ich meine Augen auf und sah im Traum, und siehe, die Böcke, die die Tiere besprangen, waren sprenklig, gefleckt und scheckig.

11 Und der Engel Gottes sprach zu mir im Traum: Jakob! Und ich antwortete: Hier bin ich.

12 Er aber sprach: Hebe deine Augen auf und sieh! Alle Böcke, die die Tiere bespringen, sind sprenklig, gefleckt und scheckig; denn ich habe alles gesehen, was Laban dir antut.

13 Ich bin der Gott zu Bethel, wo du das Steinmal gesalbt hast, und du hast mir daselbst ein Gelübde getan. Nun mach dich auf und zieh aus diesem Lande und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft.

14 Da antworteten Rahel und Lea und sprachen zu ihm: Haben wir denn noch Anteil und Erbe am Hause unseres Vaters?

15 Gelten wir ihm nicht als Fremde? Hat er uns doch verkauft und unsern Kaufpreis verzehrt!

16 Fürwahr, der ganze Reichtum, den Gott unserm Vater entzogen hat, gehört uns und unsern Kindern. Alles nun, was Gott dir gesagt hat, das tu!

17 Da machte sich Jakob auf und lud seine Kinder und Frauen auf die Kamele

18 und führte weg all sein Vieh und alle seine Habe, die er in Paddan-Aram erworben hatte, dass er käme zu Isaak, seinem Vater, ins Land Kanaan.

19 Laban aber war gegangen, seine Herde zu scheren. Da stahl Rahel ihres Vaters Hausgott.

20 Und Jakob täuschte Laban, den Aramäer, damit, dass er ihm nicht ansagte, dass er ziehen wollte.

21 So floh er mit allem, was sein war, machte sich auf und fuhr über den Euphrat und richtete seinen Weg nach dem Gebirge Gilead.

Der Vertrag zwischen Jakob und Laban

22 Am dritten Tage wurde Laban angesagt, dass Jakob geflohen wäre.

23 Und er nahm seine Brüder zu sich und jagte ihm nach, sieben Tagereisen weit, und ereilte ihn auf dem Gebirge Gilead.

24 Aber Gott kam zu Laban, dem Aramäer, im Traum des Nachts und sprach zu ihm: Hüte dich, mit Jakob im Guten oder Bösen zu reden.

25 Und Laban holte Jakob ein. Jakob aber hatte sein Zelt aufgeschlagen auf dem Gebirge, und Laban mit seinen Brüdern schlug sein Zelt auch auf dem Gebirge Gilead auf.

26 Da sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan, dass du mich getäuscht hast und hast meine Töchter entführt, als wenn sie im Krieg gefangen wären?

27 Warum bist du heimlich geflohen und hast mich hintergangen und hast mir's nicht angesagt, dass ich dich geleitet hätte mit Freuden, mit Liedern, mit Pauken und Harfen?

28 Und hast mich nicht einmal lassen meine Enkel und Töchter küssen? Nun, du hast töricht getan.

29 Ich hätte wohl so viel Macht, dass ich euch Böses antun könnte; aber eures Vaters Gott hat diese Nacht zu mir gesagt: Hüte dich, mit Jakob im Guten oder Bösen zu reden.

30 Und wenn du schon weggezogen bist und sehntest dich so sehr nach deines Vaters Hause, warum hast du mir dann aber meinen Gott gestohlen?

31 Jakob antwortete und sprach zu Laban: Ich fürchtete mich und dachte, du würdest deine Töchter von mir reißen.

32 Bei wem du aber deinen Gott findest, der sterbe! Hier vor unsern Brüdern suche das Deine bei mir und nimm's hin. Jakob wusste aber nicht, dass Rahel ihn gestohlen hatte.

33 Da ging Laban in die Zelte Jakobs und Leas und der beiden Mägde und fand nichts. Und ging aus dem Zelte Leas in das Zelt Rahels.

34 Rahel aber hatte den Hausgott genommen und unter den Kamelsattel gelegt und sich daraufgesetzt. Laban aber betastete das ganze Zelt und fand nichts.

35 Da sprach sie zu ihrem Vater: Mein Herr, zürne nicht, denn ich kann nicht aufstehen vor dir, denn es geht mir nach der Frauen Weise. Daher fand er den Hausgott nicht, wie sehr er auch suchte.

36 Und Jakob wurde zornig und schalt Laban und sprach zu ihm: Was hab ich Übles getan oder gesündigt, dass du so hitzig hinter mir her bist?

37 Du hast all meinen Hausrat betastet. Was hast du von deinem Hausrat gefunden? Lege das her vor meinen und deinen Brüdern, dass sie zwischen uns beiden richten.

38 Diese zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen, deine Schafe und Ziegen haben keine Fehlgeburt gehabt; die Widder deiner Herde hab ich nie gegessen;

39 was die wilden Tiere zerrissen, brachte ich dir nicht, ich musste es ersetzen; du fordertest es von meiner Hand, es mochte mir des Tages oder des Nachts gestohlen sein.

40 Des Tages kam ich um vor Hitze und des Nachts vor Frost und kein Schlaf kam in meine Augen.

41 So habe ich diese zwanzig Jahre in deinem Hause gedient, vierzehn um deine Töchter und sechs um deine Herde, und du hast mir meinen Lohn zehnmal verändert.

42 Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der Schrecken Isaaks, auf meiner Seite gewesen wäre, du hättest mich leer ziehen lassen. Aber Gott hat mein Elend und meine Mühe angesehen und hat diese Nacht rechtes Urteil gesprochen.

43 Laban antwortete und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter und die Kinder sind meine Kinder und die Herden sind meine Herden und alles, was du siehst, ist mein. Was kann ich heute für meine Töchter oder ihre Kinder tun, die sie geboren haben?

44 So komm nun und lass uns einen Bund schließen, ich und du, der ein Zeuge sei zwischen mir und dir.

45 Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn auf zu einem Steinmal

46 und sprach zu seinen Brüdern: Lest Steine auf! Und sie nahmen Steine und machten davon einen Haufen und aßen daselbst auf dem Steinhaufen.

47 Und Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta, Jakob aber nannte ihn Gal-Ed.

48 Da sprach Laban: Der Steinhaufe sei heute Zeuge zwischen mir und dir. Daher nennt man ihn Gal-Ed

49 und Mizpa; denn er sprach: Der Herr wache als Späher über mir und dir, wenn wir voneinander gegangen sind,

50 dass du meine Töchter nicht bedrückst oder andere Frauen dazunimmst zu meinen Töchtern. Es ist hier kein Mensch bei uns; siehe aber, Gott ist der Zeuge zwischen mir und dir.

51 Und Laban sprach weiter zu Jakob: Siehe, das ist der Haufe und das ist das Steinmal, das ich aufgerichtet habe zwischen mir und dir.

52 Dieser Steinhaufe sei Zeuge und das Steinmal sei auch Zeuge, dass ich nicht an diesem Haufen vorüberziehe zu dir hin oder du vorüberziehst zu mir hin an diesem Haufen und diesem Mal in böser Absicht!

53 Der Gott Abrahams und der Gott Nahors sei Richter zwischen uns – der Gott ihres Vaters!

54 Und Jakob schwor ihm bei dem Schrecken Isaaks, dem Gott seines Vaters. Und Jakob opferte auf dem Gebirge und lud seine Brüder zum Essen. Und als sie gegessen hatten, blieben sie auf dem Gebirge über Nacht.

Kapitel 32

Jakob rüstet sich zur Begegnung mit Esau

1 Am Morgen aber stand Laban früh auf, küsste seine Enkel und Töchter und segnete sie und zog hin und kam wieder an seinen Ort.

2 Jakob aber zog seinen Weg. Und es begegneten ihm die Engel Gottes.

3 Und als er sie sah, sprach er: Hier ist Gottes Heerlager, und nannte diese Stätte Mahanajim.

4 Jakob aber schickte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau ins Land Seïr, in das Gebiet von Edom,

5 und befahl ihnen und sprach: So sprecht zu Esau, meinem Herrn: Dein Knecht Jakob lässt dir sagen: Ich bin bisher bei Laban lange in der Fremde gewesen

6 und habe Rinder und Esel, Schafe, Knechte und Mägde und habe ausgesandt, es dir, meinem Herrn, anzusagen, damit ich Gnade vor deinen Augen fände.

7 Die Boten kamen zu Jakob zurück und sprachen: Wir kamen zu deinem Bruder Esau, und er zieht dir auch entgegen mit vierhundert Mann.

8 Da fürchtete sich Jakob sehr und ihm wurde bange. Und er teilte das Volk, das bei ihm war, und die Schafe und die Rinder und die Kamele in zwei Lager

9 und sprach: Wenn Esau über das eine Lager kommt und macht es nieder, so wird das andere entrinnen.

10 Weiter sprach Jakob: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Herr , der du zu mir gesagt hast: Zieh wieder in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, ich will dir wohltun –,

11 ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte getan hast; denn ich hatte nicht mehr als diesen Stab, als ich hier über den Jordan ging, und nun sind aus mir zwei Lager geworden.

12 Errette mich von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus; denn ich fürchte mich vor ihm, dass er komme und schlage mich, die Mutter samt den Kindern.

13 Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deine Nachkommen machen wie den Sand am Meer, den man der Menge wegen nicht zählen kann.

14 Und er blieb die Nacht da und nahm von dem, was er erworben hatte, ein Geschenk für seinen Bruder Esau:

15 zweihundert Ziegen, zwanzig Böcke, zweihundert Schafe, zwanzig Widder

16 und dreißig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zehn junge Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Esel,

17 und tat sie unter die Hand seiner Knechte, je eine Herde besonders, und sprach zu ihnen: Geht vor mir her und lasst Raum zwischen einer Herde und der andern.

18 Und er gebot dem ersten und sprach: Wenn dir mein Bruder Esau begegnet und dich fragt: Wem gehörst du an und wo willst du hin und wessen Eigentum ist das, was du vor dir hertreibst?,

19 sollst du sagen: Es gehört deinem Knechte Jakob, der sendet es als Geschenk seinem Herrn Esau, und er selbst zieht hinter uns her.

20 Ebenso gebot er auch dem zweiten und dem dritten und allen, die den Herden nachgingen, und sprach: Wie ich euch gesagt habe, so sagt zu Esau, wenn ihr ihm begegnet,

21 und sagt ja auch: Siehe, dein Knecht Jakob kommt hinter uns. Denn er dachte: Ich will ihn versöhnen mit dem Geschenk, das vor mir hergeht. Danach will ich ihn sehen; vielleicht wird er mich annehmen.

22 So ging das Geschenk vor ihm her; er aber blieb diese Nacht im Lager.

Jakobs Kampf am Jabbok

23 Und Jakob stand auf in der Nacht und nahm seine beiden Frauen und die beiden Mägde und seine elf Söhne und zog durch die Furt des Jabbok.

24 Er nahm sie und führte sie durch den Fluss, sodass hinüberkam, was er hatte.

25 Jakob aber blieb allein zurück.

Da rang einer mit ihm, bis die Morgenröte anbrach.

26 Und als er sah, dass er ihn nicht übermochte, rührte er an das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem Ringen mit ihm verrenkt.

27 Und er sprach: Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.

28 Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob.

29 Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen.

30 Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißt du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst.

31 Und Jakob nannte die Stätte Pnuël: Denn ich habe Gott von Angesicht gesehen, und doch wurde mein Leben gerettet.

32 Und als er an Pnuël vorüberkam, ging ihm die Sonne auf; und er hinkte an seiner Hüfte.

33 Daher essen die Israeliten nicht das Muskelstück auf dem Gelenk der Hüfte bis auf den heutigen Tag, weil er den Muskel am Gelenk der Hüfte Jakobs angerührt hatte.

Kapitel 33

Jakobs Versöhnung mit Esau

1 Jakob hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Esau kommen mit vierhundert Mann. Und er verteilte seine Kinder auf Lea und auf Rahel und auf die beiden Mägde

2 und stellte die Mägde mit ihren Kindern vornean und Lea mit ihren Kindern dahinter und Rahel mit Josef zuletzt.

3 Und er ging vor ihnen her und neigte sich siebenmal zur Erde, bis er zu seinem Bruder kam.

4 Esau aber lief ihm entgegen und herzte ihn und fiel ihm um den Hals und küsste ihn, und sie weinten.

5 Und Esau hob seine Augen auf und sah die Frauen mit den Kindern und sprach: Wer sind diese bei dir? Er antwortete: Es sind die Kinder, die Gott deinem Knecht beschert hat.

6 Und die Mägde traten herzu mit ihren Kindern und neigten sich vor ihm.

7 Lea trat auch herzu mit ihren Kindern, und sie neigten sich vor ihm. Danach traten Josef und Rahel herzu, und sie neigten sich auch vor ihm.

8 Und Esau sprach: Was willst du mit dem ganzen Lager, auf das ich gestoßen bin? Er antwortete: Dass ich Gnade fände vor meinem Herrn.

9 Esau sprach: Ich habe genug, mein Bruder; behalte, was du hast.

10 Jakob antwortete: Ach nein! Hab ich Gnade gefunden vor dir, so nimm mein Geschenk von meiner Hand; denn ich sah dein Angesicht, als sähe ich Gottes Angesicht, und du hast mich freundlich angesehen.

11 Nimm doch meine Segensgabe an, die dir gebracht wurde; denn Gott hat sie mir beschert, und ich habe von allem genug. So nötigte er ihn, dass er sie nahm.

12 Und Esau sprach: Lass uns aufbrechen und fortziehen; ich will mit dir ziehen.

13 Er aber sprach zu ihm: Mein Herr weiß, dass ich zarte Kinder bei mir habe, dazu säugende Schafe und Kühe; wenn sie auch nur einen Tag übertrieben würden, würde mir die ganze Herde sterben.

14 Mein Herr ziehe vor seinem Knechte her. Ich will gemächlich hintennach treiben, wie das Vieh und die Kinder gehen können, bis ich komme zu meinem Herrn nach Seïr.

15 Esau sprach: So will ich doch bei dir lassen etliche von meinen Leuten. Er antwortete: Ist das denn nötig? Lass mich nur Gnade vor meinem Herrn finden.

16 So zog Esau an jenem Tage wiederum seines Weges nach Seïr.

Jakob siedelt sich bei Sichem an

17 Und Jakob zog nach Sukkot und baute sich ein Haus und machte seinem Vieh Hütten; daher heißt die Stätte Sukkot.

18 Danach kam Jakob wohlbehalten zu der Stadt Sichem, die im Lande Kanaan liegt, nachdem er aus Paddan-Aram gekommen war, und lagerte vor der Stadt

19 und kaufte das Feldstück, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte, von den Söhnen Hamors, des Vaters Sichems, um hundert Goldstücke

20 und errichtete dort einen Altar und nannte ihn »El, der Gott Israels«.

Kapitel 34

Die Schandtat an Dina und das Blutbad zu Sichem

1 Dina aber, Leas Tochter, die sie Jakob geboren hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen.

2 Als Sichem sie sah, der Sohn des Hiwiters Hamor, der des Landes Herr war, nahm er sie, legte sich zu ihr und tat ihr Gewalt an.

3 Und sein Herz hing an ihr, und er hatte das Mädchen lieb und redete freundlich mit ihr.

4 Und Sichem sprach zu seinem Vater Hamor: Nimm mir das Mädchen zur Frau.

5 Und Jakob erfuhr, dass seine Tochter Dina geschändet war; und seine Söhne waren mit dem Vieh auf dem Felde, und Jakob schwieg, bis sie kamen.

6 Da ging Hamor, Sichems Vater, hinaus zu Jakob, um mit ihm zu reden.

7 Indessen kamen die Söhne Jakobs vom Felde. Und als sie es hörten, verdross es die Männer, und sie wurden sehr zornig, dass er eine Schandtat in Israel begangen und bei Jakobs Tochter gelegen hatte. Denn solches durfte nicht geschehen.

8 Da redete Hamor mit ihnen und sprach: Das Herz meines Sohnes Sichem sehnt sich nach eurer Tochter; gebt sie ihm doch zur Frau.

9 Verschwägert euch mit uns; gebt uns eure Töchter und nehmt ihr unsere Töchter

10 und wohnt bei uns. Das Land soll euch offen sein; bleibt und treibt Handel und werdet ansässig.

11 Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Lasst mich Gnade bei euch finden; was ihr mir sagt, das will ich geben.

12 Fordert nur getrost von mir Brautpreis und Geschenk, ich will's geben, wie ihr's verlangt; gebt mir nur das Mädchen zur Frau.

13 Da antworteten Jakobs Söhne dem Sichem und seinem Vater Hamor hinterhältig, weil ihre Schwester Dina geschändet war,

14 und sprachen zu ihnen: Wir können das nicht tun, dass wir unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann geben; denn das wäre uns eine Schande.

15 Doch dann wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr uns gleich werdet und alles, was männlich unter euch ist, beschnitten wird.

16 Dann wollen wir unsere Töchter euch geben und eure Töchter uns nehmen und bei euch wohnen und ein Volk sein.

17 Wenn ihr aber nicht einwilligen wollt, euch beschneiden zu lassen, so wollen wir unsere Tochter nehmen und davonziehen.

18 Die Rede gefiel Hamor und seinem Sohn gut.

19 Und der Jüngling zögerte nicht, dies zu tun; denn er hatte großes Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er war mehr angesehen als alle in seines Vaters Hause.

20 Da kamen sie nun, Hamor und sein Sohn Sichem, zum Tor ihrer Stadt und redeten mit den Bürgern der Stadt und sprachen:

21 Diese Leute sind friedsam bei uns; lasst sie im Lande wohnen und Handel treiben; das Land ist weit genug für sie. Wir wollen uns ihre Töchter zu Frauen nehmen und ihnen unsere Töchter geben.

22 Aber nur dann wollen sie uns zu Willen sein, dass sie bei uns wohnen und ein Volk mit uns werden, wenn sich alles, was männlich unter uns ist, beschneiden lässt, gleichwie sie beschnitten sind.

23 Ihr Vieh und ihre Güter und alles, was sie haben, wird es nicht unser sein? So wollen wir ihnen nur zu Willen sein, damit sie bei uns wohnen.

24 Und sie gehorchten dem Hamor und Sichem, seinem Sohn, alle, die zum Tor seiner Stadt aus und ein gingen, und alles, was männlich war, ließ sich beschneiden, das zu seiner Stadt aus und ein ging.

25 Aber am dritten Tage, als sie Schmerzen hatten, nahmen die zwei Söhne Jakobs Simeon und Levi, die Brüder der Dina, ein jeder sein Schwert und überfielen die friedliche Stadt und erschlugen alles, was männlich war,

26 und erschlugen auch Hamor und seinen Sohn Sichem mit der Schärfe des Schwerts und nahmen ihre Schwester Dina aus dem Hause Sichems und gingen davon.

27 Da kamen die Söhne Jakobs über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil man ihre Schwester geschändet hatte,

28 und nahmen ihre Schafe, Rinder, Esel und was in der Stadt und auf dem Felde war

29 und alle ihre Habe; alle Kinder und Frauen führten sie gefangen hinweg und plünderten alles, was in den Häusern war.

30 Aber Jakob sprach zu Simeon und Levi: Ihr habt mich ins Unglück gestürzt und in Verruf gebracht bei den Bewohnern dieses Landes, den Kanaanitern und Perisitern, und ich habe nur wenige Leute. Wenn sie sich nun gegen mich versammeln, werden sie mich erschlagen. So werde ich vertilgt samt meinem Hause.

31 Sie antworteten aber: Durfte er denn an unserer Schwester wie an einer Hure handeln?

Kapitel 35

Gott segnet Jakob in Bethel

1 Und Gott sprach zu Jakob: Mach dich auf und zieh nach Bethel und wohne daselbst und errichte dort einen Altar dem Gott, der dir erschien, als du flohst vor deinem Bruder Esau.

2 Da sprach Jakob zu seinem Hause und zu allen, die mit ihm waren: Tut von euch die fremden Götter, die unter euch sind, und reinigt euch und wechselt eure Kleider,

3 und lasst uns aufbrechen und nach Bethel ziehen, dass ich dort einen Altar errichte dem Gott, der mich erhört hat zur Zeit meiner Trübsal und mit mir gewesen ist auf dem Wege, den ich gezogen bin.

4 Da gaben sie ihm alle fremden Götter, die in ihren Händen waren, und ihre Ohrringe, und er vergrub sie unter der Eiche, die bei Sichem stand.

5 Und sie brachen auf. Und es kam ein Gottesschrecken über die Städte, die um sie her lagen, sodass sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten.

6 So kam Jakob nach Lus im Lande Kanaan, das nun Bethel heißt, samt all dem Volk, das mit ihm war,

7 und er baute dort einen Altar und nannte die Stätte El-Bethel, weil Gott sich ihm daselbst offenbart hatte, als er vor seinem Bruder floh.

8 Da starb Debora, die Amme der Rebekka, und wurde begraben unterhalb von Bethel unter der Eiche; die wurde genannt die Klageeiche.

9 Und Gott erschien Jakob abermals, nachdem er aus Paddan-Aram gekommen war, und segnete ihn

10 und sprach zu ihm: Du heißt Jakob; aber du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel sollst du heißen. Und so nannte er ihn Israel.

11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; sei fruchtbar und mehre dich! Ein Volk und eine Menge von Völkern sollen von dir kommen, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorgehen,

12 und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir geben und will's deinem Geschlecht nach dir geben.

13 Und Gott fuhr auf von ihm an der Stätte, da er mit ihm geredet hatte.

14 Jakob aber richtete ein steinernes Mal auf an der Stätte, da er mit ihm geredet hatte, und goss Trankopfer darauf und begoss es mit Öl.

15 Und Jakob nannte die Stätte, da Gott mit ihm geredet hatte, Bethel.

Benjamins Geburt und Rahels Tod

16 Und sie brachen auf von Bethel. Und als es noch eine Strecke Weges war bis Efrata, da gebar Rahel. Und es kam sie hart an über der Geburt.

17 Da ihr aber die Geburt so schwer wurde, sprach die Hebamme zu ihr: Fürchte dich nicht, denn auch diesmal wirst du einen Sohn haben.

18 Als ihr aber das Leben entwich und sie sterben musste, nannte sie ihn Ben-Oni, aber sein Vater nannte ihn Ben-Jamin.

19 So starb Rahel und wurde begraben an dem Wege nach Efrata, das nun Bethlehem heißt.

20 Und Jakob richtete einen Stein auf über ihrem Grab; das ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag.

21 Und Israel zog weiter und schlug sein Zelt auf jenseits von Migdal-Eder.

22 Und es begab sich, als Israel im Lande wohnte, ging Ruben hin und schlief bei Bilha, seines Vaters Nebenfrau. Und das kam vor Israel.

Jakobs Söhne

Es hatte aber Jakob zwölf Söhne.

23 Die Söhne Leas waren diese: Ruben, der erstgeborene Sohn Jakobs, Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon.

24 Die Söhne Rahels waren: Josef und Benjamin.

25 Die Söhne Bilhas, Rahels Magd: Dan und Naftali.

26 Die Söhne Silpas, Leas Magd: Gad und Asser. Das sind die Söhne Jakobs, die ihm geboren sind in Paddan-Aram.

Jakobs Heimkehr. Isaaks Tod

27 Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, nach Kirjat-Arba, das ist Hebron, wo Abraham und Isaak als Fremdlinge gelebt hatten.

28 Und Isaak wurde hundertachtzig Jahre alt,

29 verschied und starb und wurde versammelt zu seinen Vätern, alt und lebenssatt. Und seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn.

Kapitel 36

Geschlechtsregister Esaus

1 Dies ist das Geschlecht Esaus, der auch Edom heißt:

2 Esau nahm sich Frauen von den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter Elons, des Hetiters, und Oholibama, die Tochter des Ana, des Sohnes Zibons, des Horiters,

3 und Basemat, Ismaels Tochter, Nebajots Schwester.

4 Und Ada gebar dem Esau Elifas, und Basemat gebar Reguël.

5 Oholibama gebar Jëusch, Jalam und Korach. Das sind Esaus Söhne, die ihm geboren sind im Lande Kanaan.

6 Und Esau nahm seine Frauen, Söhne und Töchter und alle Leute seines Hauses, seine Habe und alles Vieh mit allen Gütern, die er im Lande Kanaan erworben hatte, und zog in ein anderes Land, hinweg von seinem Bruder Jakob.

7 Denn ihre Habe war zu groß, als dass sie beieinander wohnen konnten; das Land, darin sie Fremdlinge waren, vermochte sie nicht zu ertragen wegen der Menge ihres Viehs.

8 Daher wohnte Esau auf dem Gebirge Seïr. Esau ist Edom.

9 Dies ist das Geschlecht Esaus, von dem die Edomiter herkommen auf dem Gebirge Seïr,

10 und so heißen die Söhne Esaus: Elifas, der Sohn Adas, der Frau Esaus; Reguël, der Sohn Basemats, der Frau Esaus.

11 Des Elifas Söhne aber waren diese: Teman, Omar, Zefo, Gatam und Kenas.

12 Und Timna war eine Nebenfrau des Elifas, des Sohnes Esaus; die gebar ihm Amalek. Das sind die Söhne von Ada, der Frau Esaus.

13 Die Söhne aber Reguëls sind diese: Nahat, Serach, Schamma, Misa. Das sind die Söhne von Basemat, der Frau Esaus.

14 Die Söhne aber von Oholibama, der Frau Esaus, der Tochter des Ana, des Sohnes Zibons, die sie dem Esau gebar, sind diese: Jëusch, Jalam und Korach.

15 Dies sind die Stammesfürsten der Söhne Esaus.

Die Söhne des Elifas, des ersten Sohnes Esaus: der Fürst Teman, der Fürst Omar, der Fürst Zefo, der Fürst Kenas,

16 der Fürst Korach, der Fürst Gatam, der Fürst Amalek. Das sind die Fürsten von Elifas im Lande Edom und sind Söhne von der Ada.

17 Und dies sind die Söhne Reguëls, des Sohnes Esaus: der Fürst Nahat, der Fürst Serach, der Fürst Schamma, der Fürst Misa. Das sind die Fürsten von Reguël im Lande der Edomiter und sind Söhne von der Basemat, der Frau Esaus.

18 Dies sind die Söhne Oholibamas, der Frau Esaus: der Fürst Jëusch, der Fürst Jalam, der Fürst Korach. Das sind die Fürsten von Oholibama, der Tochter des Ana, der Frau Esaus.

19 Das sind Esaus Söhne und ihre Stammesfürsten. Das ist Edom.

20 Die Söhne aber von Seïr, dem Horiter, die im Lande wohnten, sind diese: Lotan, Schobal, Zibon, Ana,

21 Dischon, Ezer und Dischan. Das sind die Stammesfürsten der Horiter, Söhne des Seïr, im Lande Edom.

22 Aber des Lotan Söhne waren Hori und Hemam; und Lotans Schwester hieß Timna.

23 Die Söhne von Schobal waren diese: Alwan, Manahat, Ebal, Schefi und Onam.

24 Die Söhne von Zibon waren diese: Aja und Ana. Das ist der Ana, der in der Steppe die warmen Quellen fand, als er die Esel seines Vaters Zibon hütete.

25 Der Sohn Anas aber war: Dischon; und Oholibama war die Tochter Anas.

26 Die Söhne Dischons waren: Hemdan, Eschban, Jitran und Keran.

27 Die Söhne Ezers waren: Bilhan, Saawan und Akan.

28 Die Söhne Dischans waren: Uz und Aran.

29 Dies sind die Stammesfürsten der Horiter: der Fürst Lotan, der Fürst Schobal, der Fürst Zibon, der Fürst Ana,

30 der Fürst Dischon, der Fürst Ezer, der Fürst Dischan. Das sind die Fürsten der Horiter nach ihren Stämmen im Lande Seïr.

Die früheren Könige der Edomiter

31 Die Könige aber, die im Lande Edom regiert haben, bevor ein König über die Israeliten herrschte, sind diese:

32 Bela war König von Edom, ein Sohn Beors, und seine Stadt hieß Dinhaba.

33 Und als Bela starb, wurde König an seiner statt Jobab, ein Sohn Serachs von Bozra.

34 Als Jobab starb, wurde an seiner statt König Huscham aus dem Lande der Temaniter.

35 Als Huscham starb, wurde König an seiner statt Hadad, ein Sohn Bedads, der die Midianiter schlug auf dem Felde der Moabiter; und seine Stadt hieß Awit.

36 Als Hadad starb, wurde Samla von Masreka König an seiner statt.

37 Als Samla starb, wurde Schaul von Rehobot am Fluss König an seiner statt.

38 Als Schaul starb, wurde König an seiner statt Baal-Hanan, der Sohn Achbors.

39 Als Baal-Hanan, Achbors Sohn, starb, wurde König an seiner statt Hadar; und seine Stadt hieß Pagu und seine Frau hieß Mehetabel, eine Tochter Matreds, die Me-Sahabs Tochter war.

Die Stammesfürsten der Edomiter

40 So heißen die Stammesfürsten von Esau nach ihren Geschlechtern, Orten und Namen: der Fürst Timna, der Fürst Alwa, der Fürst Jetet,

41 der Fürst Oholibama, der Fürst Ela, der Fürst Pinon,

42 der Fürst Kenas, der Fürst Teman, der Fürst Mibzar,

43 der Fürst Magdiël, der Fürst Iram. Das sind die Fürsten von Edom nach ihren Wohnsitzen in ihrem Erblande. Das ist Esau, der Stammvater der Edomiter.

Kapitel 37

Josefs Träume

1 Jakob aber wohnte im Lande, in dem sein Vater ein Fremdling gewesen war, im Lande Kanaan.

2 Und dies ist die Geschichte von Jakobs Geschlecht: Josef war siebzehn Jahre alt und hütete mit seinen Brüdern die Schafe; er war Gehilfe bei den Söhnen Bilhas und Silpas, den Frauen seines Vaters, und er hinterbrachte ihrem Vater ihre üble Nachrede.

3 Israel aber hatte Josef lieber als alle seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war, und machte ihm einen bunten Rock.

4 Als nun seine Brüder sahen, dass ihn ihr Vater lieber hatte als alle seine Brüder, wurden sie ihm feind und konnten ihm kein freundliches Wort sagen.

5 Und Josef hatte einen Traum und sagte seinen Brüdern davon; da wurden sie ihm noch mehr feind.

6 Denn er sprach zu ihnen: Hört doch, was mir geträumt hat.

7 Siehe, wir banden Garben auf dem Felde, und meine Garbe richtete sich auf und blieb stehen, aber eure Garben stellten sich ringsumher und neigten sich vor meiner Garbe.

8 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Willst du unser König werden und über uns herrschen? Und sie wurden ihm noch mehr feind um seines Traumes und seiner Worte willen.

9 Und er hatte noch einen zweiten Traum, den erzählte er seinen Brüdern und sprach: Ich habe noch einen Traum gehabt; siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir.

10 Und als er das seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du geträumt hast? Sollen denn ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und vor dir niederfallen?

11 Und seine Brüder ereiferten sich über ihn. Aber sein Vater behielt diese Worte.

Josef wird nach Ägypten verkauft

12 Als nun seine Brüder hingegangen waren, um das Vieh ihres Vaters in Sichem zu weiden,

13 sprach Israel zu Josef: Hüten nicht deine Brüder das Vieh in Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden. Er aber sprach: Hier bin ich.

14 Und er sprach: Geh hin und sieh, ob's gut steht um deine Brüder und um das Vieh, und sage mir dann, wie sich's verhält.

Und er sandte ihn aus dem Tal von Hebron, und er kam nach Sichem.

15 Da fand ihn ein Mann, wie er umherirrte auf dem Felde; der fragte ihn und sprach: Was suchst du?

16 Er antwortete: Ich suche meine Brüder; sage mir doch, wo sie hüten.

17 Der Mann sprach: Sie sind von dannen gezogen; denn ich hörte, dass sie sagten: Lasst uns nach Dotan gehen. Da zog Josef seinen Brüdern nach und fand sie in Dotan.

18 Als sie ihn nun sahen von ferne, ehe er nahe zu ihnen kam, machten sie einen Anschlag, dass sie ihn töteten,

19 und sprachen untereinander: Seht, der Träumer kommt daher!

20 So kommt nun und lasst uns ihn töten und in eine Grube werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen; so wird man sehen, was seine Träume sind.

21 Als das Ruben hörte, wollte er ihn aus ihren Händen erretten und sprach: Lasst uns ihn nicht töten!

22 Und weiter sprach Ruben zu ihnen: Vergießt nicht Blut, sondern werft ihn in die Grube hier in der Wüste und legt die Hand nicht an ihn! Er wollte ihn aber aus ihrer Hand erretten und seinem Vater wiederbringen.

23 Als nun Josef zu seinen Brüdern kam, zogen sie ihm seinen Rock aus, den bunten Rock, den er anhatte,

24 und nahmen ihn und warfen ihn in die Grube; aber die Grube war leer und kein Wasser darin.

25 Und sie setzten sich nieder, um zu essen. Indessen hoben sie ihre Augen auf und sahen eine Karawane von Ismaelitern kommen von Gilead mit ihren Kamelen; die trugen kostbares Harz, Balsam und Myrrhe und zogen hinab nach Ägypten.

26 Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was hilft's uns, dass wir unsern Bruder töten und sein Blut verbergen?

27 Kommt, lasst uns ihn den Ismaelitern verkaufen, damit sich unsere Hände nicht an ihm vergreifen; denn er ist unser Bruder, unser Fleisch und Blut. Und sie gehorchten ihm.

28 Als aber die midianitischen Kaufleute vorüberkamen, zogen sie ihn heraus aus der Grube und verkauften ihn um zwanzig Silberstücke den Ismaelitern; die brachten ihn nach Ägypten.

29 Als nun Ruben wieder zur Grube kam und Josef nicht darin fand, zerriss er sein Kleid

30 und kam wieder zu seinen Brüdern und sprach: Der Knabe ist nicht da! Wo soll ich hin?

31 Da nahmen sie Josefs Rock und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Rock ins Blut

32 und schickten den bunten Rock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Diesen haben wir gefunden; sieh, ob's deines Sohnes Rock sei oder nicht.

33 Er erkannte ihn aber und sprach: Es ist meines Sohnes Rock; ein böses Tier hat ihn gefressen, zerrissen, zerrissen ist Josef!

34 Und Jakob zerriss seine Kleider und legte ein härenes Tuch um seine Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit.

35 Und alle seine Söhne und Töchter kamen zu ihm, ihn zu trösten; aber er wollte sich nicht trösten lassen und sprach: Ich werde mit Leid zu meinem Sohn in die Grube fahren. Und sein Vater beweinte ihn.

36 Aber die Midianiter verkauften ihn in Ägypten an Potifar, des Pharao Kämmerer und Obersten der Leibwache.

Kapitel 38

Juda und Tamar

1 Es begab sich um diese Zeit, dass Juda hinabzog von seinen Brüdern und gesellte sich zu einem Mann aus Adullam, der hieß Hira.

2 Und Juda sah dort die Tochter eines Kanaaniters, der hieß Schua, und nahm sie zur Frau. Und als er zu ihr einging,

3 ward sie schwanger und gebar einen Sohn, den nannte er Ger.

4 Und sie ward abermals schwanger und gebar einen Sohn, den nannte sie Onan.

5 Sie gebar abermals einen Sohn, den nannte sie Schela; und Juda war in Kesib, als sie ihn gebar.

6 Und Juda gab seinem ersten Sohn Ger eine Frau, die hieß Tamar.

7 Aber Ger missfiel dem Herrn , und der Herr ließ ihn sterben.

8 Da sprach Juda zu Onan: Lege dich zu deines Bruders Frau und nimm sie zur Ehe, dass du deinem Bruder Nachkommen schaffst.

9 Aber da Onan wusste, dass die Kinder nicht sein Eigen sein sollten, ließ er's auf die Erde fallen und verderben, wenn er einging zu seines Bruders Frau, auf dass er seinem Bruder nicht Nachkommen schaffe.

10 Dem Herrn missfiel aber, was er tat, und er ließ ihn auch sterben.

11 Da sprach Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: Bleibe eine Witwe in deines Vaters Hause, bis mein Sohn Schela groß geworden ist. Denn er dachte, vielleicht würde der auch sterben wie seine Brüder. So ging Tamar hin und blieb in ihres Vaters Hause.

12 Als nun viele Tage verlaufen waren, starb Judas Frau, die Tochter des Schua. Und nachdem Juda ausgetrauert hatte, ging er hinauf, seine Schafe zu scheren, nach Timna mit seinem Freunde Hira aus Adullam.

13 Da wurde der Tamar gesagt: Siehe, dein Schwiegervater geht hinauf nach Timna, seine Schafe zu scheren.

14 Da legte sie die Witwenkleider ab, bedeckte sich mit einem Schleier und verhüllte sich und setzte sich vor das Tor von Enajim an dem Wege nach Timna; denn sie hatte gesehen, dass Schela groß geworden, dass sie ihm aber nicht zur Frau gegeben worden war.

15 Als Juda sie nun sah, meinte er, es wäre eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht verdeckt.

16 Und er machte sich zu ihr am Wege und sprach: Lass mich doch zu dir kommen; denn er wusste nicht, dass es seine Schwiegertochter war. Sie antwortete: Was willst du mir geben, wenn du zu mir kommst?

17 Er sprach: Ich will dir ein Zicklein von der Herde senden. Sie antwortete: So gib mir ein Pfand, bis du es mir sendest.

18 Er sprach: Was willst du für ein Pfand, das ich dir geben soll? Sie antwortete: Dein Siegel und deine Schnur und deinen Stab, den du in der Hand hast. Da gab er's ihr und kam zu ihr; und sie ward von ihm schwanger.

19 Und sie machte sich auf und ging hinweg und legte den Schleier ab und zog ihre Witwenkleider wieder an.

20 Juda aber sandte das Zicklein durch seinen Freund aus Adullam, damit er das Pfand zurückholte von der Frau. Und er fand sie nicht.

21 Da fragte er die Leute ihres Ortes und sprach: Wo ist die Tempelhure, die zu Enajim am Wege saß? Sie antworteten: Es ist keine Tempelhure da gewesen.

22 Und er kam wieder zu Juda und sprach: Ich habe sie nicht gefunden; dazu sagen die Leute des Ortes, es sei keine Tempelhure da gewesen.

23 Juda sprach: Sie mag's behalten, damit wir nur nicht in Verruf geraten! Siehe, ich habe das Zicklein gesandt, und du hast sie nicht gefunden.

24 Nach drei Monaten wurde Juda angesagt: Deine Schwiegertochter Tamar hat Hurerei getrieben; und siehe, sie ist von ihrer Hurerei schwanger geworden. Juda sprach: Führt sie heraus, dass sie verbrannt werde.

25 Und als man sie hinausführte, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und sprach: Von dem Mann bin ich schwanger, dem dies gehört. Und sie sprach: Erkennst du auch, wem dies Siegel und diese Schnur und dieser Stab gehören?

26 Juda erkannte es und sprach: Sie ist gerecht, ich nicht; denn ich habe sie meinem Sohn Schela nicht gegeben. Doch wohnte er ihr nicht mehr bei.

27 Und als sie gebären sollte, da waren Zwillinge in ihrem Leibe.

28 Und als sie gebar, tat sich eine Hand heraus. Da griff die Hebamme zu und band einen roten Faden um seine Hand und sprach: Der ist zuerst herausgekommen.

29 Als aber der seine Hand wieder hineinzog, kam sein Bruder heraus, und sie sprach: Warum hast du um deinetwillen solchen Riss gerissen? Und man nannte ihn Perez.

30 Danach kam sein Bruder heraus, der den roten Faden um seine Hand hatte. Und man nannte ihn Serach.

Kapitel 39

Josef in Potifars Haus

1 Josef wurde hinab nach Ägypten geführt, und Potifar, ein Ägypter, der Kämmerer des Pharao und Oberste der Leibwache, kaufte ihn von den Ismaelitern, die ihn hinabgebracht hatten.

2 Und der Herr war mit Josef, sodass er ein Mann wurde, dem alles glückte. Und er war in seines Herrn, des Ägypters, Hause.

3 Und sein Herr sah, dass der Herr mit ihm war; und alles, was er tat, ließ der Herr in seiner Hand glücken,

4 sodass er Gnade fand in seinen Augen und sein Diener wurde. Er setzte ihn über sein Haus; und alles, was er hatte, gab er in seine Hände.

5 Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und alle seine Güter gesetzt hatte, segnete der Herr des Ägypters Haus um Josefs willen, und es war lauter Segen des Herrn in allem, was er hatte, zu Hause und auf dem Felde.

6 Darum ließ er alles in Josefs Händen, was er hatte, und kümmerte sich selbst um nichts außer um das, was er aß und trank. Und Josef war schön an Gestalt und hübsch von Angesicht.

7 Und es begab sich danach, dass seines Herrn Frau ihre Augen auf Josef warf und sprach: Schlafe bei mir!

8 Er weigerte sich aber und sprach zur Frau seines Herrn: Siehe, mein Herr kümmert sich selbst um nichts, was im Hause ist, und alles, was er hat, das hat er in meine Hände gegeben;

9 er ist in diesem Hause nicht größer als ich, und er hat mir nichts vorenthalten außer dir, weil du seine Frau bist. Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott sündigen?

10 Und sie bedrängte Josef mit solchen Worten täglich. Aber er gehorchte ihr nicht, dass er bei ihr schlief und bei ihr wäre.

11 Es begab sich an einem dieser Tage, dass Josef in das Haus ging, seine Arbeit zu tun, und kein Mensch vom Gesinde des Hauses war dabei.

12 Und sie erwischte ihn bei seinem Kleid und sprach: Schlafe bei mir! Aber er ließ das Kleid in ihrer Hand und floh und lief zum Hause hinaus.

13 Als sie nun sah, dass er sein Kleid in ihrer Hand ließ und hinaus entfloh,

14 rief sie das Gesinde ihres Hauses und sprach zu ihnen: Seht, er hat uns den hebräischen Mann hergebracht, dass der seinen Mutwillen mit uns treibe. Er kam zu mir herein und wollte bei mir schlafen; aber ich rief mit lauter Stimme.

15 Und als er hörte, dass ich ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid bei mir und floh und lief hinaus.

16 Und sie legte sein Kleid neben sich, bis sein Herr heimkam,

17 und sagte zu ihm ebendieselben Worte und sprach: Der hebräische Knecht, den du uns hergebracht hast, kam zu mir herein und wollte seinen Mutwillen mit mir treiben.

18 Als ich aber ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid bei mir und floh hinaus.

Josef im Gefängnis

19 Als sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie ihm sagte und sprach: So hat dein Knecht an mir getan, wurde er sehr zornig.

20 Da nahm ihn Josefs Herr und warf ihn ins Gefängnis, in dem des Königs Gefangene waren. Und er blieb allda im Gefängnis.

21 Aber der Herr war mit Josef und neigte ihm die Herzen zu und schenkte ihm die Gunst des Amtmanns über das Gefängnis,

22 sodass der ihm alle Gefangenen im Gefängnis in seine Hand gab, und alles, was dort zu tun war, geschah durch ihn.

23 Der Amtmann über das Gefängnis kümmerte sich um nichts; denn der Herr war mit Josef, und was er tat, dazu gab der Herr Glück.

Kapitel 40

Josef deutet die Träume der Kämmerer

1 Und es begab sich danach, dass sich der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker versündigten an ihrem Herrn, dem König von Ägypten.

2 Und der Pharao wurde zornig über seine beiden Kämmerer, den Obersten der Mundschenken und den Obersten der Bäcker,

3 und gab sie in Gewahrsam ins Haus des Obersten der Leibwache, in das Gefängnis, wo Josef gefangen lag.

4 Und der Oberste der Leibwache befahl Josef zu ihnen, dass er ihnen diente. Und sie saßen einige Zeit im Gefängnis.

5 Und es träumte ihnen beiden, dem Mundschenk und dem Bäcker des Königs von Ägypten, in einer Nacht einem jeden ein eigener Traum, und eines jeden Traum hatte seine Bedeutung.

6 Als nun am Morgen Josef zu ihnen hineinkam und sah, dass sie bedrückt waren,

7 fragte er sie und sprach: Warum seid ihr heute so traurig?

8 Sie antworteten: Es hat uns geträumt, und wir haben niemand, der es uns auslege. Josef sprach: Auslegen steht bei Gott – doch erzählt mir's!

9 Da erzählte der Oberste der Mundschenken Josef seinen Traum und sprach zu ihm: Mir hat geträumt, dass ein Weinstock vor mir wäre,

10 der hatte drei Reben, und er grünte, wuchs und blühte, und seine Trauben wurden reif.

11 Und ich hatte den Becher des Pharao in meiner Hand und nahm die Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den Becher dem Pharao in die Hand.

12 Josef sprach zu ihm: Das ist seine Deutung: Drei Reben sind drei Tage.

13 Nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in dein Amt setzen, dass du ihm den Becher in die Hand gibst wie vormals, als du sein Mundschenk warst.

14 Aber gedenke meiner, wenn dir's wohlgeht, und tu Barmherzigkeit an mir, dass du dem Pharao von mir sagst und mich so aus diesem Hause bringst.

15 Denn ich bin aus dem Lande der Hebräer heimlich gestohlen worden; und auch hier hab ich nichts getan, weswegen sie mich hätten ins Gefängnis setzen dürfen.

16 Als der Oberste der Bäcker sah, dass die Deutung gut war, sprach er zu Josef: Mir hat auch geträumt, ich trüge drei Körbe mit feinem Backwerk auf meinem Haupt

17 und im obersten Korbe allerlei Gebackenes für den Pharao, und die Vögel fraßen aus dem Korbe auf meinem Haupt.

18 Josef antwortete und sprach: Das ist seine Deutung: Drei Körbe sind drei Tage.

19 Und nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an den Galgen hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir fressen.

20 Und es geschah am dritten Tage, da beging der Pharao seinen Geburtstag. Und er machte ein Festmahl für alle seine Knechte und erhob das Haupt des Obersten der Mundschenken und das Haupt des Obersten der Bäcker unter seinen Knechten

21 und setzte den Obersten der Mundschenken wieder in sein Amt, dass er den Becher reiche in des Pharao Hand,

22 aber den Obersten der Bäcker ließ er aufhängen, wie ihnen Josef gedeutet hatte.

23 Aber der Oberste der Mundschenken dachte nicht an Josef, sondern vergaß ihn.

Kapitel 41

Josef deutet die Träume des Pharao

1 Und nach zwei Jahren hatte der Pharao einen Traum, und siehe, er stand am Nil,

2 und aus dem Wasser stiegen sieben schöne, fette Kühe; die weideten im Grase.

3 Und siehe, nach diesen stiegen sieben andere Kühe aus dem Wasser; die waren hässlich und mager und traten neben die Kühe am Ufer des Nils.

4 Und die hässlichen und mageren Kühe fraßen die sieben schönen, fetten Kühe. Da erwachte der Pharao.

5 Und er schlief wieder ein. Und ihm träumte abermals: Sieben Ähren wuchsen aus einem Halm, voll und dick.

6 Und siehe, sieben dünne Ähren gingen auf, die waren vom Ostwind versengt.

7 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben dicken und vollen Ähren. Da erwachte der Pharao und merkte, dass es ein Traum war.

8 Und als es Morgen wurde, war sein Geist bekümmert, und er schickte aus und ließ rufen alle Wahrsager in Ägypten und alle Weisen und erzählte ihnen seine Träume. Aber da war keiner, der sie dem Pharao deuten konnte.

9 Da redete der Oberste der Mundschenken zum Pharao und sprach: Ich muss heute an meine Sünden denken:

10 Als der Pharao zornig wurde über seine Knechte und mich mit dem Obersten der Bäcker ins Gefängnis legte im Hause des Obersten der Leibwache,

11 da träumte uns beiden in einer Nacht einem jeden sein Traum, dessen Deutung ihn betraf.

12 Da war bei uns ein hebräischer Jüngling, der Knecht des Obersten der Leibwache, dem erzählten wir's. Und er deutete uns unsere Träume, einem jeden nach seinem Traum.

13 Und wie er uns deutete, so ist's gekommen; denn ich bin wieder in mein Amt gesetzt, aber jener wurde aufgehängt.

14 Da sandte der Pharao hin und ließ Josef rufen, und sie ließen ihn eilends aus dem Gefängnis. Und er ließ sich scheren und zog andere Kleider an und kam hinein zum Pharao.

15 Da sprach der Pharao zu ihm: Ich habe einen Traum gehabt und es ist niemand, der ihn deuten kann. Ich habe aber von dir sagen hören, wenn du einen Traum hörst, so kannst du ihn deuten.

16 Josef antwortete dem Pharao und sprach: Das steht nicht bei mir; Gott wird jedoch dem Pharao Gutes verkünden.

17 Der Pharao sprach zu Josef: Mir träumte, und siehe, ich stand am Ufer des Nils,

18 und aus dem Wasser stiegen sieben schöne, fette Kühe; die weideten im Grase.

19 Und siehe, nach diesen stiegen sieben dürre, sehr hässliche und magere Kühe heraus. Ich hab in ganz Ägyptenland nicht so hässliche gesehen.

20 Und die mageren und hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten, fetten Kühe auf.

21 Sie verschwanden in ihrem Bauch, aber man merkte es den mageren nicht an; sie waren so hässlich wie zuvor. Da wachte ich auf.

22 Dann sah ich in meinem Traum sieben Ähren auf einem Halm wachsen, voll und dick.

23 Und siehe, sieben dürre Ähren gingen auf, dünn und vom Ostwind versengt.

24 Und die sieben dünnen Ähren verschlangen die sieben dicken Ähren. Und ich habe es den Wahrsagern gesagt, aber die können's mir nicht deuten.

25 Josef antwortete dem Pharao: Beide Träume des Pharao bedeuten das Gleiche. Gott verkündet dem Pharao, was er vorhat.

26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben guten Ähren sind dieselben sieben Jahre. Es ist ein und derselbe Traum.

27 Die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach jenen aufgestiegen sind, das sind sieben Jahre, und die sieben mageren und versengten Ähren sind sieben Jahre des Hungers.

28 Das meinte ich, wenn ich gesagt habe zum Pharao, dass Gott dem Pharao zeigt, was er vorhat.

29 Siehe, sieben reiche Jahre werden kommen in ganz Ägyptenland.

30 Und nach ihnen werden sieben Jahre des Hungers kommen, sodass man vergessen wird alle Fülle in Ägyptenland. Und der Hunger wird das Land verzehren,

31 dass man nichts wissen wird von der Fülle im Lande vor der Hungersnot, die danach kommt; denn sie wird sehr schwer sein.

32 Dass aber dem Pharao zweimal geträumt hat, bedeutet, dass Gott solches gewiss und eilends tun wird.

33 Nun sehe der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann, den er über Ägyptenland setze,

34 und sorge dafür, dass er Amtleute verordne im Lande und nehme den Fünften in Ägyptenland in den sieben reichen Jahren

35 und lasse sie sammeln den ganzen Ertrag der guten Jahre, die kommen werden, dass sie Getreide aufschütten im Auftrag des Pharao zum Vorrat in den Städten und es verwahren.

36 Der Ertrag diene dem Land als Vorrat in den sieben Jahren des Hungers, die über Ägyptenland kommen werden, dass das Land nicht vor Hunger verderbe.

Josefs Aufstieg

37 Die Rede gefiel dem Pharao und allen seinen Knechten gut.

38 Und der Pharao sprach zu seinen Knechten: Wie könnten wir einen Mann wie diesen finden, in dem der Geist Gottes ist?

39 Und der Pharao sprach zu Josef: Weil dir Gott dies alles kundgetan hat, ist keiner so verständig und weise wie du.

40 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Wort soll all mein Volk gehorsam sein; allein um den königlichen Thron will ich höher sein als du.

41 Und weiter sprach der Pharao zu Josef: Siehe, ich habe dich über ganz Ägyptenland gesetzt.

42 Und er tat seinen Siegelring von seiner Hand und gab ihn Josef an seine Hand und kleidete ihn in kostbares Leinen und legte ihm eine goldene Kette um seinen Hals

43 und ließ ihn auf seinem zweiten Wagen fahren und ließ vor ihm her ausrufen: Auf die Knie! Und setzte ihn über ganz Ägyptenland.

44 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne deinen Willen soll niemand seine Hand oder seinen Fuß regen in ganz Ägyptenland.

45 Und er nannte ihn Zafenat-Paneach und gab ihm zur Frau Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters zu On. Also zog Josef aus, das Land Ägypten zu besehen.

46 Und Josef war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao stand, dem König von Ägypten. Und er ging hinweg vom Pharao und zog durch ganz Ägyptenland.

Josefs Fürsorge für Ägypten. Die Geburt seiner Söhne

47 Und das Land trug in den sieben reichen Jahren die Fülle.

48 Und Josef sammelte die ganze Ernte der sieben Jahre, da Überfluss im Lande Ägypten war, und tat sie in die Städte. Was an Getreide auf dem Felde rings um eine jede Stadt wuchs, das tat er hinein.

49 So schüttete Josef das Getreide auf, über die Maßen viel wie Sand am Meer, sodass er aufhörte zu zählen; denn man konnte es nicht zählen.

50 Und Josef wurden zwei Söhne geboren, bevor die Hungerzeit kam; die gebar ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters zu On.

51 Und er nannte den ersten Manasse; denn Gott, sprach er, hat mich vergessen lassen all mein Unglück und mein ganzes Vaterhaus.

52 Den andern nannte er Ephraim: Denn Gott hat mich wachsen lassen in dem Lande meines Elends.

53 Als nun die sieben reichen Jahre um waren im Lande Ägypten,

54 da fingen an die sieben Hungerjahre zu kommen, wie Josef gesagt hatte. Und es ward eine Hungersnot in allen Landen, aber in ganz Ägyptenland war Brot.

55 Als nun ganz Ägyptenland auch Hunger litt, schrie das Volk zum Pharao um Brot. Aber der Pharao sprach zu allen Ägyptern: Geht hin zu Josef; was der euch sagt, das tut.

56 Als nun im ganzen Lande Hungersnot war, tat Josef alle Kornhäuser auf und verkaufte den Ägyptern; denn der Hunger ward je länger je größer im Lande.

57 Und alle Welt kam nach Ägypten, um bei Josef zu kaufen; denn der Hunger war groß in allen Landen.

Kapitel 42

Erste Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten

1 Als aber Jakob sah, dass Getreide in Ägypten zu haben war, sprach er zu seinen Söhnen: Was seht ihr euch lange an?

2 Siehe, ich höre, es sei in Ägypten Getreide zu haben; zieht hinab und kauft uns Getreide, dass wir leben und nicht sterben.

3 Da zogen hinab zehn Brüder Josefs, um in Ägypten Getreide zu kaufen.

4 Aber den Benjamin, Josefs Bruder, ließ Jakob nicht mit seinen Brüdern ziehen; denn er sprach: Es könnte ihm ein Unfall begegnen.

5 So kamen die Söhne Israels, Getreide zu kaufen, samt andern, die mit ihnen zogen; denn es war Hungersnot im Lande Kanaan.

6 Aber Josef war der Regent im Lande und verkaufte Getreide allem Volk im Lande. Als nun seine Brüder kamen, fielen sie vor ihm nieder zur Erde auf ihr Antlitz.

7 Und er sah sie an und erkannte sie, aber er stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sprach zu ihnen: Woher kommt ihr? Sie sprachen: Aus dem Lande Kanaan, Getreide zu kaufen.

8 Aber wiewohl er sie erkannte, erkannten sie ihn doch nicht.

9 Und Josef dachte an die Träume, die er von ihnen geträumt hatte, und sprach zu ihnen: Ihr seid Kundschafter und seid gekommen, zu sehen, wo das Land offen ist.

10 Sie antworteten ihm: Nein, mein Herr! Deine Knechte sind gekommen, Getreide zu kaufen.

11 Wir sind alle eines Mannes Söhne. Wir sind redlich. Deine Knechte sind keine Kundschafter.

12 Er sprach zu ihnen: Nein, sondern ihr seid gekommen, zu sehen, wo das Land offen ist.

13 Sie antworteten ihm: Wir, deine Knechte, sind zwölf Brüder, eines Mannes Söhne im Lande Kanaan, und der jüngste ist noch bei unserm Vater, und der eine ist nicht mehr.

14 Josef sprach zu ihnen: Es ist, wie ich euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr.

15 Daran sollt ihr geprüft werden: So wahr der Pharao lebt – ihr sollt nicht von hier wegkommen, es komme denn her euer jüngster Bruder!

16 Sendet einen von euch hin, der euren Bruder hole, ihr aber sollt gefangen sein. Daran will ich prüfen eure Rede, ob ihr mit Wahrheit umgeht. Andernfalls – so wahr der Pharao lebt! – seid ihr Kundschafter!

17 Und er ließ sie zusammen in Gewahrsam legen drei Tage lang.

18 Am dritten Tage aber sprach er zu ihnen: Wollt ihr leben, so tut nun dies, denn ich fürchte Gott:

19 Seid ihr redlich, so lasst einen eurer Brüder gebunden liegen in eurem Gefängnis; ihr aber zieht hin und bringt heim, was ihr gekauft habt für den Hunger in euren Häusern.

20 Und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so will ich euren Worten glauben, sodass ihr nicht sterben müsst. Und sie gingen darauf ein.

21 Sie sprachen aber untereinander: Das haben wir an unserem Bruder verschuldet! Denn wir sahen die Angst seiner Seele, als er uns anflehte, und wir wollten ihn nicht erhören; darum kommt nun diese Trübsal über uns.

22 Ruben antwortete ihnen und sprach: Sagte ich's euch nicht, als ich sprach: Versündigt euch nicht an dem Knaben, doch ihr wolltet nicht hören? Nun wird sein Blut gefordert.

23 Sie wussten aber nicht, dass es Josef verstand; denn er redete mit ihnen durch einen Dolmetscher.

24 Und er wandte sich von ihnen und weinte. Als er sich nun wieder zu ihnen wandte und mit ihnen redete, nahm er aus ihrer Mitte Simeon und ließ ihn binden vor ihren Augen.

25 Und Josef gab Befehl, ihre Säcke mit Korn zu füllen und ihnen ihr Geld wiederzugeben, einem jeden in seinen Sack, dazu auch Zehrung auf den Weg; und so tat man ihnen.

26 Und sie luden ihr Getreide auf ihre Esel und zogen von dannen.

27 Als aber einer seinen Sack auftat, dass er seinem Esel Futter gäbe in der Herberge, sah er sein Geld, das oben im Sack lag,

28 und sprach zu seinen Brüdern: Mein Geld ist wieder da, siehe, in meinem Sack ist es! Da stockte ihnen das Herz, und sie sprachen erschrocken zueinander: Was hat Gott uns angetan?

29 Als sie nun heimkamen zu ihrem Vater Jakob ins Land Kanaan, sagten sie ihm alles, was ihnen begegnet war, und sprachen:

30 Der Mann, der im Lande Herr ist, redete hart mit uns und hielt uns für Kundschafter.

31 Und wir antworteten ihm: Wir sind redlich, wir sind keine Kundschafter,

32 sondern zwölf Brüder, unseres Vaters Söhne; der eine ist nicht mehr, und der jüngste ist noch bei unserm Vater im Lande Kanaan.

33 Da sprach der Herr im Lande zu uns: Daran will ich merken, ob ihr redlich seid: Einen eurer Brüder lasst bei mir und nehmt für eure Häuser, wie viel ihr bedürft, und zieht hin

34 und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so merke ich, dass ihr nicht Kundschafter, sondern redlich seid; dann will ich euch auch euren Bruder wiedergeben und ihr mögt im Lande Handel treiben.

35 Und als sie die Säcke ausschütteten, fand ein jeder seinen Beutel Geld in seinem Sack. Und als sie sahen, dass es die Beutel mit ihrem Geld waren, erschraken sie samt ihrem Vater.

36 Da sprach Jakob, ihr Vater, zu ihnen: Ihr beraubt mich meiner Kinder! Josef ist nicht mehr da, Simeon ist nicht mehr da, Benjamin wollt ihr auch wegnehmen; es geht alles über mich.

37 Ruben antwortete seinem Vater und sprach: Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe, so töte meine zwei Söhne. Gib ihn nur in meine Hand, ich will ihn dir wiederbringen.

38 Er sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen; denn sein Bruder ist tot, und er ist allein übrig geblieben. Wenn ihm ein Unfall auf dem Wege begegnete, den ihr reist, würdet ihr meine grauen Haare mit Herzeleid hinunter zu den Toten bringen.

Kapitel 43

Zweite Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten

1 Die Hungersnot aber drückte das Land.

2 Und als verzehrt war, was sie an Getreide aus Ägypten gebracht hatten, sprach ihr Vater zu ihnen: Zieht wieder hin und kauft uns ein wenig Getreide.

3 Da antwortete ihm Juda und sprach: Der Mann schärfte uns das hart ein und sprach: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder mit euch.

4 Willst du nun unsern Bruder mit uns senden, so wollen wir hinabziehen und dir zu essen kaufen.

5 Willst du ihn aber nicht senden, so ziehen wir nicht hinab. Denn der Mann hat zu uns gesagt: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, euer Bruder sei denn mit euch.

6 Israel sprach: Warum habt ihr so übel an mir getan, dass ihr dem Mann sagtet, dass ihr noch einen Bruder habt?

7 Sie antworteten: Der Mann forschte so genau nach uns und unserer Verwandtschaft und sprach: Lebt euer Vater noch? Habt ihr auch noch einen Bruder? Da antworteten wir ihm, wie er uns fragte. Wie konnten wir wissen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder mit herab?

8 Da sprach Juda zu Israel, seinem Vater: Lass den Knaben mit mir ziehen, dass wir uns aufmachen und reisen und leben und nicht sterben, wir und du und unsere Kinder.

9 Ich will Bürge für ihn sein; von meiner Hand sollst du ihn fordern. Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe und vor deine Augen stelle, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen.

10 Denn wenn wir nicht gezögert hätten, wären wir wohl schon zweimal wiedergekommen.

11 Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: Wenn es denn so ist, wohlan, so tut's und nehmt von des Landes besten Früchten in eure Säcke und bringt dem Manne Geschenke hinab, ein wenig Balsam und Honig, Harz und Myrrhe, Pistazien und Mandeln.

12 Nehmt auch doppelt so viel Geld mit euch. Das Geld, das ihr obenauf in euren Säcken wiederbekommen habt, bringt wieder hin. Vielleicht ist da ein Irrtum geschehen.

13 Dazu nehmt euren Bruder, macht euch auf und geht wieder zu dem Manne.

14 Aber der allmächtige Gott gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne, dass er mit euch ziehen lasse euren andern Bruder und Benjamin. Ich aber muss sein wie einer, der seiner Kinder ganz und gar beraubt ist.

15 Da nahmen sie diese Geschenke und das doppelte Geld mit sich, dazu Benjamin, machten sich auf, zogen nach Ägypten und traten vor Josef.

16 Als Josef sie sah mit Benjamin, sprach er zu seinem Haushalter: Führe diese Männer ins Haus und schlachte und richte zu, denn sie sollen zu Mittag mit mir essen.

17 Und der Mann tat, wie ihm Josef gesagt hatte, und führte die Männer in Josefs Haus.

18 Sie fürchteten sich aber, weil sie in Josefs Haus geführt wurden, und sprachen: Wir sind hereingeführt um des Geldes willen, das wir in unsern Säcken das vorige Mal wiedergefunden haben; man will auf uns eindringen und über uns herfallen und uns zu Sklaven machen und uns die Esel nehmen.

19 Darum traten sie zu Josefs Haushalter und redeten mit ihm vor der Haustür

20 und sprachen: Mein Herr, wir sind das vorige Mal herabgezogen, Getreide zu kaufen,

21 und als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke auftaten, siehe, da war eines jeden Geld oben in seinem Sack mit vollem Gewicht. Darum haben wir's wieder mit uns gebracht,

22 haben auch anderes Geld mit uns herabgebracht, Getreide zu kaufen. Wir wissen aber nicht, wer uns unser Geld in unsere Säcke gesteckt hat.

23 Er aber sprach: Seid guten Mutes, fürchtet euch nicht! Euer Gott und eures Vaters Gott hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke. Euer Geld habe ich erhalten. Und er führte Simeon zu ihnen heraus

24 und brachte sie in Josefs Haus, gab ihnen Wasser, dass sie ihre Füße wuschen, und gab ihren Eseln Futter.

25 Sie aber richteten das Geschenk zu, bis Josef mittags käme; denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten.

26 Als nun Josef ins Haus trat, brachten sie ihm das Geschenk ins Haus, das sie mitgebracht hatten, und fielen vor ihm nieder zur Erde.

27 Er aber grüßte sie freundlich und sprach: Geht es eurem alten Vater gut, von dem ihr mir sagtet? Lebt er noch?

28 Sie antworteten: Es geht deinem Knechte, unserm Vater, gut und er lebt noch. Und sie verneigten sich und fielen vor ihm nieder.

29 Und er hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Benjamin, seiner Mutter Sohn, und sprach: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr mir sagtet? Und sprach weiter: Gott sei dir gnädig, mein Sohn!

30 Und Josef eilte hinaus; denn sein Herz entbrannte ihm für seinen Bruder, und er suchte, wo er weinen könnte, und ging in seine Kammer und weinte daselbst.

31 Und als er sein Angesicht gewaschen hatte, ging er heraus und hielt an sich und sprach: Legt die Speisen auf!

32 Und man trug ihm besonders auf und jenen auch besonders und den Ägyptern, die mit ihm aßen, auch besonders. Denn die Ägypter dürfen nicht essen mit den Hebräern; denn es ist ein Gräuel für sie.

33 Und man setzte sie ihm gegenüber, den Erstgeborenen nach seiner Erstgeburt und den Jüngsten nach seiner Jugend. Darüber verwunderten sie sich untereinander.

34 Und man trug ihnen Essen auf von seinem Tisch, aber Benjamin bekam fünfmal mehr als die andern. Und sie tranken und wurden trunken mit ihm.

Kapitel 44

Josef ängstigt seine Brüder

1 Und Josef befahl seinem Haushalter und sprach: Fülle den Männern ihre Säcke mit Getreide, soviel sie fortbringen, und lege jedem sein Geld oben in seinen Sack.

2 Und meinen silbernen Becher lege oben in des Jüngsten Sack mit dem Gelde für das Getreide. Der tat, wie ihm Josef gesagt hatte.

3 Am Morgen, als es licht ward, ließen sie die Männer ziehen mit ihren Eseln.

4 Als sie aber zur Stadt hinaus waren und noch nicht weit gekommen, sprach Josef zu seinem Haushalter: Auf, jage den Männern nach und wenn du sie ereilst, so sprich zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten?

5 Das ist doch der Becher, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er wahrsagt! Ihr habt übel getan.

6 Und als er sie ereilte, redete er mit ihnen diese Worte.

7 Sie antworteten ihm: Warum redet mein Herr solche Worte? Es sei ferne von deinen Knechten, solches zu tun.

8 Siehe, das Geld, das wir fanden oben in unseren Säcken, haben wir wiedergebracht zu dir aus dem Lande Kanaan. Wie sollten wir da aus deines Herrn Hause Silber oder Gold gestohlen haben?

9 Bei wem er gefunden wird unter deinen Knechten, der sei des Todes; dazu wollen auch wir meines Herrn Sklaven sein.

10 Er sprach: Ja, es sei, wie ihr geredet habt. Bei wem er gefunden wird, der sei mein Sklave, ihr aber sollt frei sein.

11 Und sie legten eilends ein jeder seinen Sack ab auf die Erde, und ein jeder tat seinen Sack auf.

12 Und er suchte und fing an beim Ältesten bis hin zum Jüngsten. Da fand sich der Becher in Benjamins Sack.

13 Da zerrissen sie ihre Kleider, und ein jeder belud seinen Esel, und sie zogen wieder in die Stadt.

14 Und Juda ging mit seinen Brüdern in Josefs Haus, denn er war noch dort. Und sie fielen vor ihm nieder auf die Erde.

15 Josef aber sprach zu ihnen: Wie habt ihr das tun können? Wusstet ihr nicht, dass ein solcher Mann, wie ich bin, wahrsagen kann?

16 Juda sprach: Was sollen wir meinem Herrn sagen oder wie sollen wir reden und womit können wir uns rechtfertigen? Gott hat die Missetat deiner Knechte gefunden. Siehe, wir und der, bei dem der Becher gefunden ist, sind meines Herrn Sklaven.

17 Er aber sprach: Das sei ferne von mir, solches zu tun! Der, bei dem der Becher gefunden ist, soll mein Sklave sein; ihr aber zieht hinauf mit Frieden zu eurem Vater.

18 Da trat Juda zu ihm und sprach: Mein Herr, lass deinen Knecht ein Wort reden vor den Ohren meines Herrn, und dein Zorn entbrenne nicht über deinen Knecht, denn du bist wie der Pharao.

19 Mein Herr fragte seine Knechte und sprach: Habt ihr noch einen Vater oder Bruder?

20 Da antworteten wir: Wir haben einen Vater, der ist alt, und einen jungen Knaben, in seinem Alter geboren, und sein Bruder ist tot, und er ist allein übrig geblieben von seiner Mutter, und sein Vater hat ihn lieb.

21 Da sprachst du zu deinen Knechten: Bringt ihn herab zu mir, ich will ihm Gnade erweisen.

22 Wir aber antworteten meinem Herrn: Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen; wenn er ihn verließe, würde der sterben.

23 Da sprachst du zu deinen Knechten: Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herkommt, sollt ihr mein Angesicht nicht mehr sehen.

24 Da zogen wir hinauf zu deinem Knecht, meinem Vater, und sagten ihm meines Herrn Rede.

25 Da sprach unser Vater: Zieht wieder hin und kauft uns ein wenig Getreide.

26 Wir aber sprachen: Wir können nicht hinabziehen; nur wenn unser jüngster Bruder mit uns ist, wollen wir hinabziehen; denn wir dürfen des Mannes Angesicht nicht sehen, wenn unser jüngster Bruder nicht mit uns ist.

27 Da sprach dein Knecht, mein Vater, zu uns: Ihr wisst, dass mir meine Frau zwei Söhne geboren hat;

28 der eine ist von mir gegangen, und ich habe gesagt: Er ist gewiss zerrissen. Und ich habe ihn seitdem nicht gesehen.

29 Werdet ihr diesen auch von mir nehmen und widerfährt ihm ein Unfall, so werdet ihr meine grauen Haare mit Jammer hinunter in die Grube bringen.

30 Nun, wenn ich heimkäme zu deinem Knecht, meinem Vater, und der Knabe wäre nicht mit uns, an dem er mit ganzer Seele hängt,

31 so wird's geschehen, dass er stirbt, wenn er sieht, dass der Knabe nicht da ist. So würden wir, deine Knechte, die grauen Haare deines Knechtes, unseres Vaters, mit Herzeleid hinunter in die Grube bringen.

32 Denn ich, dein Knecht, bin Bürge geworden für den Knaben vor meinem Vater und sprach: Bringe ich ihn dir nicht wieder, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen.

33 Darum lass deinen Knecht hierbleiben an des Knaben statt als Sklave meines Herrn und den Knaben mit seinen Brüdern hinaufziehen.

34 Denn wie soll ich hinaufziehen zu meinem Vater, wenn der Knabe nicht mit mir ist? Ich könnte den Jammer nicht sehen, der über meinen Vater kommen würde.

Kapitel 45

Josef gibt sich seinen Brüdern zu erkennen

1 Da konnte Josef nicht länger an sich halten vor allen, die um ihn her standen, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! Und stand kein Mensch bei ihm, als sich Josef seinen Brüdern zu erkennen gab.

2 Und er weinte laut, dass es die Ägypter und das Haus des Pharao hörten,

3 und sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch? Und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so erschraken sie vor seinem Angesicht.

4 Er aber sprach zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Und sie traten herzu. Und er sprach: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.

5 Und nun bekümmert euch nicht und lasst es euch nicht leid sein, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat mich Gott vor euch hergesandt.

6 Denn es sind nun zwei Jahre, dass Hungersnot im Lande ist, und sind noch fünf Jahre, dass weder Pflügen noch Ernten sein wird.

7 Aber Gott hat mich vor euch hergesandt, dass er euch übrig lasse auf Erden und euer Leben erhalte zu einer großen Errettung.

8 Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern Gott; der hat mich dem Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über ganz Ägyptenland.

9 Eilt nun und zieht hinauf zu meinem Vater und sagt ihm: Das lässt dir Josef, dein Sohn, sagen: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gesetzt; komm herab zu mir, säume nicht!

10 Du sollst im Lande Goschen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Kinder und deine Kindeskinder, dein Kleinvieh und Großvieh und alles, was du hast.

11 Ich will dich dort versorgen, denn es sind noch fünf Jahre Hungersnot, damit du nicht verarmst mit deinem Hause und allem, was du hast.

12 Siehe, eure Augen sehen es und die Augen meines Bruders Benjamin, dass ich leibhaftig mit euch rede.

13 Verkündet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt; eilt und bringt meinen Vater hierher.

14 Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte, und Benjamin weinte auch an seinem Halse,

15 und er küsste alle seine Brüder und weinte an ihrer Brust. Danach redeten seine Brüder mit ihm.

16 Und als das Gerücht kam in des Pharao Haus, dass Josefs Brüder gekommen wären, gefiel es dem Pharao gut und allen seinen Knechten.

17 Und der Pharao sprach zu Josef: Sage deinen Brüdern: Macht es so: Beladet eure Tiere, macht euch auf in das Land Kanaan!

18 Nehmt euren Vater und alle die Euren und kommt zu mir; ich will euch das Beste geben in Ägyptenland, und ihr sollt das Fett des Landes essen.

19 Und gebiete ihnen: Macht es so: Nehmt mit euch aus Ägyptenland Wagen für eure Kinder und Frauen und bringt euren Vater mit und kommt.

20 Und bekümmert euch nicht um euren Hausrat; denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euer sein.

21 Die Söhne Israels taten so. Und Josef gab ihnen Wagen nach dem Befehl des Pharao und Zehrung auf den Weg

22 und gab ihnen allen, einem jeden ein Feierkleid, aber Benjamin gab er dreihundert Silberstücke und fünf Feierkleider.

23 Und seinem Vater sandte er zugleich zehn Esel, mit dem Besten aus Ägypten beladen, und zehn Eselinnen mit Getreide und Brot und mit Zehrung für seinen Vater auf den Weg.

24 Damit entließ er seine Brüder, und sie zogen hin. Und er sprach zu ihnen: Zankt nicht auf dem Wege!

25 So zogen sie hinauf von Ägypten und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob

26 und verkündeten ihm und sprachen: Josef lebt noch und ist Herr über ganz Ägyptenland! Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht.

27 Da sagten sie ihm alle Worte Josefs, die er zu ihnen gesagt hatte. Und als er die Wagen sah, die ihm Josef gesandt hatte, um ihn zu holen, wurde der Geist Jakobs, ihres Vaters, lebendig.

28 Und Israel sprach: Mir ist genug, dass mein Sohn Josef noch lebt; ich will hin und ihn sehen, ehe ich sterbe.

Kapitel 46

Jakobs Reise nach Ägypten. Seine Kinder und Enkel

1 Israel zog hin mit allem, was er hatte. Und als er nach Beerscheba kam, brachte er Schlachtopfer dar dem Gott seines Vaters Isaak.

2 Und Gott sprach zu Israel des Nachts in einer Erscheinung: Jakob, Jakob! Er sprach: Hier bin ich.

3 Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters; fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn daselbst will ich dich zum großen Volk machen.

4 Ich will mit dir hinab nach Ägypten ziehen und will dich auch wieder heraufführen, und Josef soll dir mit seinen Händen die Augen zudrücken.

5 Da machte sich Jakob auf von Beerscheba. Und die Söhne Israels hoben Jakob, ihren Vater, mit ihren Kindern und Frauen auf die Wagen, die der Pharao gesandt hatte, um ihn zu holen,

6 und nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Lande Kanaan erworben hatten, und kamen so nach Ägypten, Jakob und alle seine Nachkommen mit ihm.

7 Seine Söhne und seine Enkel, seine Töchter und seine Enkelinnen und alle seine Nachkommen brachte er mit sich nach Ägypten.

8 Dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen: Jakob und seine Söhne. Der erstgeborene Sohn Jakobs: Ruben.

9 Die Söhne Rubens: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi.

10 Die Söhne Simeons: Jemuël, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin.

11 Die Söhne Levis: Gerschon, Kehat und Merari.

12 Die Söhne Judas: Ger, Onan, Schela, Perez und Serach. Aber Ger und Onan waren gestorben im Lande Kanaan. Die Söhne aber des Perez: Hezron und Hamul.

13 Die Söhne Issachars: Tola, Puwa, Jaschub und Schimron.

14 Die Söhne Sebulons: Sered, Elon und Jachleel.

15 Das sind die Söhne der Lea, die sie Jakob gebar in Paddan-Aram, dazu seine Tochter Dina. Das sind zusammen mit ihren Söhnen und Töchtern dreiunddreißig Nachkommen.

16 Die Söhne Gads: Zifjon, Haggi, Schuni, Ezbon, Eri, Arod und Areli.

17 Die Söhne Assers: Jimna, Jischwa, Jischwi, Beria, dazu Serach, ihre Schwester; und die Söhne Berias: Heber und Malkiël.

18 Das sind die Söhne der Silpa, die Laban seiner Tochter Lea gegeben hatte. Diese sechzehn gebar sie dem Jakob.

19 Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs: Josef und Benjamin.

20 Und dem Josef wurden geboren in Ägyptenland Manasse und Ephraim, die ihm Asenat gebar, die Tochter Potiferas, des Priesters zu On.

21 Die Söhne Benjamins: Bela, Becher, Aschbel, Gera, Naaman, Ehi, Rosch, Muppim, Huppim und Ard.

22 Das sind die Söhne der Rahel, die Jakob geboren wurden, insgesamt vierzehn.

23 Der Sohn Dans: Schuham.

24 Die Söhne Naftalis: Jachzeel, Guni, Jezer und Schillem.

25 Das sind die Söhne der Bilha, die Laban seiner Tochter Rahel gegeben hatte. Diese sieben gebar sie dem Jakob.

26 Alle Nachkommen, die mit Jakob nach Ägypten kamen, waren sechsundsechzig, ausgenommen die Frauen seiner Söhne.

27 Die Söhne Josefs, die in Ägypten geboren sind, waren zwei, sodass alle zusammen vom Hause Jakobs, die nach Ägypten kamen, siebzig waren.

Jakobs Wiedersehen mit Josef

28 Und Jakob sandte Juda vor sich her zu Josef, dass dieser ihm Goschen anwiese. So kamen sie in das Land Goschen.

29 Da spannte Josef seinen Wagen an und zog hinauf seinem Vater Israel entgegen nach Goschen. Und als der ihn sah, fiel er ihm um den Hals und weinte lange an seinem Halse.

30 Da sprach Israel zu Josef: Ich will nun gerne sterben, nachdem ich dein Angesicht gesehen habe, dass du noch lebst.

31 Josef sprach zu seinen Brüdern und zu seines Vaters Hause: Ich will hinaufziehen und dem Pharao ansagen und zu ihm sprechen: Meine Brüder und meines Vaters Haus sind zu mir gekommen aus dem Lande Kanaan

32 und sind Viehhirten, denn es sind Leute, die Vieh haben; ihr Kleinvieh und Großvieh und alles, was sie haben, haben sie mitgebracht.

33 Wenn euch nun der Pharao wird rufen und sagen: Was ist euer Gewerbe?,

34 so sollt ihr sagen: Deine Knechte sind Leute, die Vieh haben, von unserer Jugend an bis jetzt, wir und unsere Väter –, damit ihr wohnen dürft im Lande Goschen. Denn alle Viehhirten sind den Ägyptern ein Gräuel.

Kapitel 47

Jakob vor dem Pharao

1 Da kam Josef und sagte es dem Pharao an und sprach: Mein Vater und meine Brüder, ihr Kleinvieh und Großvieh und alles, was sie haben, sind gekommen aus dem Lande Kanaan, und siehe, sie sind im Lande Goschen.

2 Und er nahm von allen seinen Brüdern fünf und stellte sie vor den Pharao.

3 Da sprach der Pharao zu seinen Brüdern: Was ist euer Gewerbe? Sie antworteten dem Pharao: Deine Knechte sind Viehhirten, wir und unsere Väter.

4 Und sagten weiter zum Pharao: Wir sind gekommen, bei euch als Fremdlinge zu wohnen im Lande; denn deine Knechte haben keine Weide für ihr Vieh, so hart drückt die Hungersnot das Land Kanaan. Und nun möchten deine Knechte im Land Goschen wohnen.

5 Der Pharao sprach zu Josef: Es ist dein Vater, und es sind deine Brüder, die zu dir gekommen sind.

6 Das Land Ägypten steht dir offen, lass sie am besten Ort des Landes wohnen, sie mögen im Lande Goschen wohnen, und wenn du weißt, dass Leute unter ihnen sind, die tüchtig sind, so setze sie über mein Vieh.

7 Josef brachte auch seinen Vater Jakob hinein und stellte ihn vor den Pharao. Und Jakob segnete den Pharao.

8 Der Pharao aber fragte Jakob: Wie alt bist du?

9 Jakob sprach zum Pharao: Meine Zeit in der Fremde ist hundertdreißig Jahre; wenig und böse ist die Zeit meines Lebens und reicht nicht heran an die Zeit meiner Väter in ihrer Wanderschaft.

10 Und Jakob segnete den Pharao und ging hinaus von ihm.

11 Josef aber ließ seinen Vater und seine Brüder in Ägyptenland wohnen und gab ihnen Besitz im besten Teil des Landes, im Lande Ramses, wie der Pharao geboten hatte.

12 So versorgte Josef seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot, einen jeden nach der Zahl seiner Kinder.

Die Ägypter verkaufen ihre Habe und sich selbst dem Pharao

13 Es war aber kein Brot im ganzen Lande; denn die Hungersnot war sehr schwer, sodass Ägypten und Kanaan verschmachteten vor Hunger.

14 Und Josef brachte alles Geld zusammen, das sich im Lande Ägypten und im Lande Kanaan fand, für das Getreide, das sie kauften; und er tat alles Geld in das Haus des Pharao.

15 Als es nun an Geld gebrach im Lande Ägypten und in Kanaan, kamen alle Ägypter zu Josef und sprachen: Schaffe uns Brot! Warum lässt du uns vor dir sterben? Denn das Geld ist zu Ende.

16 Josef sprach: Wenn das Geld zu Ende ist, schafft euer Vieh her. Dann will ich euch Brot dafür geben.

17 Da brachten sie Josef ihr Vieh, und er gab ihnen dafür Brot: für Pferde, Schafe, Rinder und Esel. So ernährte er sie mit Brot das Jahr hindurch für all ihr Vieh.

18 Als das Jahr um war, kamen sie zu ihm im zweiten Jahr und sprachen zu ihm: Wir wollen unserm Herrn nicht verbergen, dass nicht allein das Geld, sondern auch alles Vieh dahin ist an unsern Herrn, und ist nichts mehr übrig vor unserm Herrn als nur unsere Leiber und unser Feld.

19 Warum sollen wir unter deinen Augen zugrunde gehen, wir und unser Feld? Kaufe uns und unser Land für Brot, dass wir und unser Land leibeigen seien dem Pharao; gib uns Korn zur Saat, dass wir leben und nicht sterben und das Feld nicht wüst werde.

20 So kaufte Josef dem Pharao das ganze Ägypten. Denn die Ägypter verkauften ein jeder seinen Acker, weil die Hungersnot schwer auf ihnen lag. Und so wurde das Land dem Pharao zu eigen.

21 Und er machte das Volk leibeigen von einem Ende Ägyptens bis ans andere.

22 Ausgenommen das Feld der Priester, das kaufte er nicht; denn den Priestern war vom Pharao das Einkommen zugeteilt, und sie nährten sich von diesen Zuteilungen, die ihnen der Pharao gewährte. Darum mussten sie ihr Feld nicht verkaufen.

23 Da sprach Josef zu dem Volk: Siehe, ich hab heute euch und euer Feld für den Pharao gekauft; siehe, da habt ihr Korn zur Saat und nun besät das Feld.

24 Und von dem Ertrag sollt ihr den Fünften dem Pharao geben; vier Teile sollen euer sein, das Feld zu besäen und zu eurer Speise und für euer Haus und eure Kinder.

25 Sie sprachen: Du hast uns beim Leben erhalten; lass uns nur Gnade finden vor dir, unserm Herrn, dann wollen wir dem Pharao leibeigen sein.

26 So machte es Josef zum Gesetz bis auf diesen Tag, den Fünften vom Feld der Ägypter dem Pharao zu geben; ausgenommen blieb das Feld der Priester, das wurde nicht dem Pharao zu eigen.

Jakobs letzter Wunsch

27 So wohnte Israel in Ägypten im Lande Goschen, und sie hatten es inne und wuchsen und mehrten sich sehr.

28 Und Jakob lebte siebzehn Jahre in Ägyptenland, dass sein ganzes Alter wurde hundertsiebenundvierzig Jahre.

29 Als nun die Zeit herbeikam, dass Israel sterben sollte, rief er seinen Sohn Josef und sprach zu ihm: Hab ich Gnade vor dir gefunden, so lege deine Hand unter meine Hüfte, dass du die Liebe und Treue an mir tust und begräbst mich nicht in Ägypten.

30 Wenn ich mich zu meinen Vätern lege, sollst du mich aus Ägypten führen und in ihrem Grab begraben. Er sprach: Ich will tun, wie du gesagt hast.

31 Er aber sprach: So schwöre mir. Und er schwor ihm. Da neigte sich Israel anbetend über das Kopfende des Bettes hin.

Kapitel 48

Jakobs Segen über Ephraim und Manasse

1 Danach wurde Josef gesagt: Siehe, dein Vater ist krank. Und er nahm mit sich seine beiden Söhne Manasse und Ephraim.

2 Da wurde Jakob angesagt: Siehe, dein Sohn Josef kommt zu dir. Und Israel machte sich stark und setzte sich auf im Bett

3 und sprach zu Josef: Der allmächtige Gott erschien mir zu Lus im Lande Kanaan und segnete mich

4 und sprach zu mir: Siehe, ich will dich wachsen lassen und mehren und will dich zu einer Menge von Völkern machen und will dies Land zu eigen geben deinen Nachkommen für alle Zeit.

5 So sollen nun deine beiden Söhne Ephraim und Manasse, die dir geboren sind in Ägyptenland, ehe ich hergekommen bin zu dir, mein sein. Ephraim und Manasse sollen für mich sein wie Ruben und Simeon.

6 Die Nachkommen aber, die du nach ihnen zeugst, sollen dein sein und genannt werden nach dem Namen ihrer Brüder in deren Erbteil.

7 Und als ich aus Mesopotamien kam, starb mir Rahel im Land Kanaan auf der Reise, als es nur noch eine kleine Strecke Weges war bis Efrata, und ich begrub sie dort an dem Wege nach Efrata, das nun Bethlehem heißt.

8 Und Israel sah die Söhne Josefs und sprach: Wer sind die?

9 Josef antwortete seinem Vater: Es sind meine Söhne, die mir Gott hier gegeben hat. Er sprach: Bringe sie her zu mir, dass ich sie segne.

10 Denn die Augen Israels waren schwach geworden vor Alter, und er konnte nicht mehr sehen. Und er ließ sie herzutreten und küsste und herzte sie.

11 Und Israel sprach zu Josef: Siehe, ich habe dein Angesicht gesehen, was ich nicht gedacht hätte, und siehe, Gott hat mich auch deine Söhne sehen lassen.

12 Und Josef nahm sie von seinem Schoß und verneigte sich vor ihm zur Erde.

13 Dann nahm sie Josef beide, Ephraim an seine rechte Hand gegenüber Israels linker Hand und Manasse an seine linke Hand gegenüber Israels rechter Hand, und brachte sie zu ihm.

14 Aber Israel streckte seine rechte Hand aus und legte sie auf Ephraims, des Jüngeren, Haupt und seine linke auf Manasses Haupt und kreuzte seine Arme, obwohl Manasse der Erstgeborene war.

15 Und er segnete Josef und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag,

16 der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne die Knaben, dass durch sie mein und meiner Väter Abraham und Isaak Name fortlebe, dass sie wachsen und viel werden auf Erden.

17 Als aber Josef sah, dass sein Vater die rechte Hand auf Ephraims Haupt legte, missfiel es ihm, und er fasste seines Vaters Hand, dass er sie von Ephraims Haupt auf Manasses Haupt wendete,

18 und sprach zu ihm: Nicht so, mein Vater, dieser ist der Erstgeborene; lege deine rechte Hand auf sein Haupt.

19 Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiß wohl, mein Sohn, ich weiß wohl. Dieser soll auch ein Volk werden und wird groß sein, aber sein jüngerer Bruder wird größer als er werden, und sein Geschlecht wird eine Menge von Völkern werden.

20 So segnete er sie an jenem Tage und sprach: Wer in Israel jemanden segnen will, der sage: Gott mache dich wie Ephraim und Manasse! Und so setzte er Ephraim vor Manasse.

21 Und Israel sprach zu Josef: Siehe, ich sterbe; aber Gott wird mit euch sein und wird euch zurückbringen in das Land eurer Väter.

22 Ich gebe dir Sichem als Vorzug vor deinen Brüdern, das ich mit meinem Schwert und Bogen aus der Hand der Amoriter genommen habe.

Kapitel 49

Jakobs Segen

1 Und Jakob rief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, dass ich euch verkünde, was euch begegnen wird in künftigen Zeiten.

2 Kommt zuhauf und hört zu, ihr Söhne Jakobs, und hört euren Vater Israel.

3 Ruben, mein erster Sohn bist du, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke, der Oberste in der Würde und der Oberste in der Macht.

4 Du walltest auf wie Wasser. Du sollst nicht der Oberste bleiben, denn du bist auf deines Vaters Lager gestiegen, daselbst hast du mein Bett entweiht, das du bestiegst.

5 Die Brüder Simeon und Levi, ihre Schwerter sind mörderische Waffen.

6 Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und meine Ehre sei nicht in ihrer Versammlung; denn in ihrem Zorn haben sie Männer gemordet, und in ihrem Mutwillen haben sie Stiere gelähmt.

7 Verflucht sei ihr Zorn, dass er so heftig ist, und ihr Grimm, dass er so grausam ist. Ich will sie versprengen in Jakob und zerstreuen in Israel.

8 Juda, du bist's! Dich werden deine Brüder preisen. Deine Hand wird deinen Feinden auf dem Nacken sein, vor dir werden deines Vaters Söhne sich verneigen.

9 Juda ist ein junger Löwe. Du bist hochgekommen, mein Sohn, vom Raube. Wie ein Löwe hat er sich hingestreckt und wie eine Löwin sich gelagert. Wer will ihn aufstören?

10 Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis dass der komme, dem es gehört, und ihm werden die Völker anhangen.

11 Er wird seinen Esel an den Weinstock binden und seiner Eselin Füllen an die edle Rebe. Er wird sein Kleid in Wein waschen und seinen Mantel in Traubenblut.

12 Seine Augen sind dunkler als Wein und seine Zähne weißer als Milch.

13 Sebulon wird am Gestade des Meeres wohnen und am Gestade der Schiffe und reichen bis Sidon.

14 Issachar wird ein knochiger Esel sein und sich lagern zwischen den Sattelkörben:

15 Er sah die Ruhe, dass sie gut ist, und das Land, dass es lieblich ist; da hat er seine Schultern geneigt, zu tragen, und ist ein fronpflichtiger Knecht geworden.

16 Dan wird Richter sein in seinem Volk wie nur irgendein Stamm in Israel.

17 Dan wird eine Schlange werden auf dem Wege und eine Otter auf dem Steige und das Pferd in die Fersen beißen, dass sein Reiter zurückfalle.

18 Herr , ich warte auf dein Heil!

19 Gad wird gedrängt werden von Kriegshaufen, er aber drängt ihnen nach auf der Ferse.

20 Assers Brot wird fett sein, und er wird leckere Speise wie für Könige geben.

21 Naftali ist eine flüchtige Hirschkuh, er gibt schöne Rede.

22 Ein junger Fruchtbaum ist Josef, ein junger Fruchtbaum an einer Quelle, dessen Zweige emporsteigen über die Mauer.

23 Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und gegen ihn kämpfen und ihm nachstellen,

24 so bleibt doch sein Bogen fest und seine Arme und Hände stark durch den Mächtigen in Jakob. Von dort kommt der Hirte, der Fels Israels.

25 Von deines Vaters Gott werde dir geholfen, und von dem Allmächtigen seist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Flut, die drunten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes.

26 Die Segnungen deines Vaters waren stärker als die Segnungen der ewigen Berge, die köstlichen Güter der ewigen Hügel. Mögen sie kommen auf das Haupt Josefs und auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern!

27 Benjamin ist ein reißender Wolf; des Morgens wird er Raub fressen und des Abends wird er Beute austeilen.

28 Das sind die zwölf Stämme Israels alle, und das ist's, was ihr Vater zu ihnen geredet hat, als er sie segnete, einen jeden mit einem besonderen Segen.

Jakobs Tod

29 Und Jakob gebot ihnen und sprach zu ihnen: Ich werde versammelt zu meinem Volk; begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem Acker Efrons, des Hetiters,

30 in der Höhle auf dem Felde von Machpela, die gegenüber von Mamre liegt im Lande Kanaan, die Abraham kaufte samt dem Acker von Efron, dem Hetiter, zum Erbbegräbnis.

31 Da haben sie Abraham begraben und Sara, seine Frau. Da haben sie auch Isaak begraben und Rebekka, seine Frau. Da habe ich auch Lea begraben

32 in dem Acker und der Höhle, die von den Hetitern gekauft ist.

33 Und als Jakob dies Gebot an seine Söhne vollendet hatte, tat er seine Füße zusammen auf dem Bett und verschied und wurde versammelt zu seinen Vätern.

Kapitel 50

Jakobs Begräbnis

1 Da warf sich Josef über seinen Vater und weinte über ihm und küsste ihn.

2 Und Josef befahl seinen Dienern, den Ärzten, dass sie seinen Vater zum Begräbnis salbten. Und die Ärzte salbten Israel,

3 bis vierzig Tage um waren; denn so lange währen die Tage der Salbung. Und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage.

4 Als nun die Trauertage vorüber waren, redete Josef mit den Leuten des Pharao und sprach: Hab ich Gnade vor euch gefunden, so redet mit dem Pharao und sprecht:

5 Mein Vater hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Siehe, ich sterbe; begrabe mich in meinem Grabe, das ich mir im Lande Kanaan gegraben habe. So will ich nun hinaufziehen und meinen Vater begraben und wiederkommen.

6 Der Pharao sprach: Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, wie du ihm geschworen hast.

7 Da zog Josef hinauf, seinen Vater zu begraben. Und es zogen mit ihm alle Großen des Pharao, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten,

8 dazu das ganze Haus Josefs und seine Brüder und die vom Hause seines Vaters. Allein ihre Kinder, Schafe und Rinder ließen sie im Lande Goschen.

9 Und es zogen auch mit ihm hinauf Wagen und Gespanne, und es war ein sehr großes Heer.

10 Als sie nun nach Goren-Atad kamen, das jenseits des Jordans liegt, da hielten sie eine sehr große und feierliche Klage. Und Josef hielt Totenklage über seinen Vater sieben Tage.

11 Und als die Leute im Lande, die Kanaaniter, die Klage bei Goren-Atad sahen, sprachen sie: Die Ägypter halten da große Klage. Daher nennt man den Ort Abel-Mizrajim; er liegt jenseits des Jordans.

12 Und Jakobs Söhne taten, wie er ihnen befohlen hatte,

13 und brachten ihn ins Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle auf dem Felde von Machpela, dem Acker, den Abraham zum Erbbegräbnis gekauft hatte von Efron, dem Hetiter, gegenüber Mamre.

14 Als er ihn begraben hatte, zog Josef wieder nach Ägypten mit seinen Brüdern und mit allen, die mit ihm hinaufgezogen waren, seinen Vater zu begraben.

Josefs Edelmut und sein Tod

15 Die Brüder Josefs aber fürchteten sich, als ihr Vater gestorben war, und sprachen: Josef könnte uns gram sein und uns alle Bosheit vergelten, die wir an ihm getan haben.

16 Darum ließen sie ihm sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tode und sprach:

17 So sollt ihr zu Josef sagen: Vergib doch deinen Brüdern die Missetat und ihre Sünde, dass sie so übel an dir getan haben. Nun vergib doch diese Missetat uns, den Dienern des Gottes deines Vaters! Aber Josef weinte, als man ihm solches sagte.

18 Und seine Brüder gingen selbst hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte.

19 Josef aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Stehe ich denn an Gottes statt?

20 Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk.

21 So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen. Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen.

22 So wohnte Josef in Ägypten mit seines Vaters Hause und lebte hundertzehn Jahre

23 und sah Ephraims Kinder bis ins dritte Glied. Auch die Söhne von Machir, Manasses Sohn, wurden dem Hause Josefs zugerechnet.

24 Und Josef sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe; aber Gott wird euch gnädig heimsuchen und aus diesem Lande führen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zu geben geschworen hat.

25 Darum nahm er einen Eid von den Söhnen Israels und sprach: Wenn euch Gott heimsuchen wird, so nehmt meine Gebeine mit hinauf von hier.

26 Und Josef starb, als er hundertzehn Jahre alt war. Und sie salbten ihn und legten ihn in einen Sarg in Ägypten.

Exodus/2. Mose

Kapitel 1

Israels Bedrückung in Ägypten

1 Dies sind die Namen der Söhne Israels, die mit Jakob nach Ägypten kamen; ein jeder kam mit seinem Hause:

2 Ruben, Simeon, Levi, Juda,

3 Issachar, Sebulon, Benjamin,

4 Dan, Naftali, Gad, Asser.

5 Und alle zusammen, die von Jakob abstammen, waren siebzig an der Zahl. Josef aber war schon vorher in Ägypten.

6 Und Josef starb und alle seine Brüder und alle, die zu der Zeit gelebt hatten.

7 Die Israeliten aber waren fruchtbar, und es wimmelte von ihnen, und sie mehrten sich und wurden überaus stark, sodass von ihnen das Land voll ward.

8 Da kam ein neuer König auf in Ägypten, der wusste nichts von Josef

9 und sprach zu seinem Volk: Siehe, das Volk der Israeliten ist mehr und stärker als wir.

10 Wohlan, wir wollen sie mit List niederhalten, dass sie nicht noch mehr werden. Denn wenn ein Krieg ausbräche, könnten sie sich auch zu unsern Feinden schlagen und gegen uns kämpfen und aus dem Land hinaufziehen.

11 Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit schweren Diensten bedrücken sollten. Und sie bauten dem Pharao die Städte Pitom und Ramses als Vorratsstädte.

12 Aber je mehr sie das Volk bedrückten, desto stärker mehrte es sich und breitete sich aus. Und es kam sie ein Grauen an vor den Israeliten.

13 Da zwangen die Ägypter die Israeliten mit Gewalt zum Dienst

14 und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer Arbeit in Ton und Ziegeln und mit mancherlei Frondienst auf dem Felde, mit all ihrer Arbeit, die sie ihnen mit Gewalt auferlegten.

15 Und der König von Ägypten sprach zu den hebräischen Hebammen, von denen die eine Schifra hieß und die andere Pua:

16 Wenn ihr den hebräischen Frauen bei der Geburt helft, dann seht auf das Geschlecht. Wenn es ein Sohn ist, so tötet ihn; ist's aber eine Tochter, so lasst sie leben.

17 Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben.

18 Da rief der König von Ägypten die Hebammen und sprach zu ihnen: Warum tut ihr das, dass ihr die Kinder leben lasst?

19 Die Hebammen antworteten dem Pharao: Die hebräischen Frauen sind nicht wie die ägyptischen, denn sie sind kräftige Frauen. Ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie geboren.

20 Darum tat Gott den Hebammen Gutes. Und das Volk mehrte sich und wurde sehr stark.

21 Und weil die Hebammen Gott fürchteten, gab er auch ihnen Nachkommen.

22 Da gebot der Pharao seinem ganzen Volk und sprach: Alle Söhne, die geboren werden, werft in den Nil, aber alle Töchter lasst leben.

Kapitel 2

Moses Geburt und wunderbare Errettung

1 Und es ging hin ein Mann vom Hause Levi und nahm eine Tochter Levis zur Frau.

2 Und sie ward schwanger und gebar einen Sohn. Und als sie sah, dass es ein feines Kind war, verbarg sie ihn drei Monate.

3 Als sie ihn aber nicht länger verbergen konnte, nahm sie ein Kästlein von Rohr für ihn und verklebte es mit Erdharz und Pech und legte das Kind hinein und setzte das Kästlein in das Schilf am Ufer des Nils.

4 Aber seine Schwester stand von ferne, um zu erfahren, wie es ihm ergehen würde.

5 Und die Tochter des Pharao ging hinab und wollte baden im Nil, und ihre Dienerinnen gingen am Ufer hin und her. Und als sie das Kästlein im Schilf sah, sandte sie ihre Magd hin und ließ es holen.

6 Und als sie es auftat, sah sie das Kind, und siehe, das Knäblein weinte. Da jammerte es sie, und sie sprach: Es ist eins von den hebräischen Kindlein.

7 Da sprach seine Schwester zu der Tochter des Pharao: Soll ich hingehen und eine der hebräischen Frauen rufen, die da stillt, dass sie dir das Kindlein stille?

8 Die Tochter des Pharao sprach zu ihr: Geh hin. Das Mädchen ging hin und rief die Mutter des Kindes.

9 Da sprach die Tochter des Pharao zu ihr: Nimm das Kindlein mit und stille es mir; ich will es dir lohnen. Die Frau nahm das Kind und stillte es.

10 Und als das Kind groß war, brachte sie es der Tochter des Pharao, und es ward ihr Sohn, und sie nannte ihn Mose; denn sie sprach: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen.

Moses Flucht nach Midian

11 Zu der Zeit, als Mose groß geworden war, ging er hinaus zu seinen Brüdern und sah ihre Lasten und nahm wahr, dass ein Ägypter einen seiner hebräischen Brüder schlug.

12 Da schaute er sich nach allen Seiten um und als er sah, dass kein Mensch da war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sande.

13 Am andern Tage ging er wieder hinaus und sah zwei hebräische Männer miteinander streiten und sprach zu dem, der im Unrecht war: Warum schlägst du deinen Nächsten?

14 Er aber sprach: Wer hat dich zum Aufseher oder Richter über uns gesetzt? Willst du mich auch umbringen, wie du den Ägypter umgebracht hast? Da fürchtete sich Mose und sprach: Es ist also doch bekannt geworden!

15 Und es kam vor den Pharao; der trachtete danach, Mose zu töten. Aber Mose floh vor dem Pharao und hielt sich auf im Lande Midian. Und er setzte sich nieder bei einem Brunnen.

16 Der Priester in Midian aber hatte sieben Töchter; die kamen, Wasser zu schöpfen, und füllten die Rinnen, um die Schafe ihres Vaters zu tränken.

17 Da kamen Hirten und vertrieben sie. Mose aber stand auf und half ihnen und tränkte ihre Schafe.

18 Und als sie zu ihrem Vater Reguël kamen, sprach er: Warum seid ihr heute so bald gekommen?

19 Sie sprachen: Ein ägyptischer Mann rettete uns aus der Hand der Hirten und schöpfte für uns und tränkte die Schafe.

20 Er sprach zu seinen Töchtern: Wo ist er? Warum habt ihr den Mann draußen gelassen? Ladet ihn doch ein, mit uns zu essen.

21 Und Mose willigte ein, bei dem Mann zu bleiben. Und der gab Mose seine Tochter Zippora zur Frau.

22 Die gebar einen Sohn, und er nannte ihn Gerschom; denn, sprach er, ich bin ein Fremdling geworden im fremden Lande.

23 Lange Zeit danach starb der König von Ägypten. Und die Israeliten seufzten über ihre Knechtschaft und schrien, und ihr Schreien aus ihrer Knechtschaft stieg auf zu Gott.

24 Und Gott erhörte ihr Wehklagen und gedachte an seinen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob.

25 Und Gott sah auf die Israeliten und nahm sich ihrer an.

Kapitel 3

Moses Berufung

1 Mose aber hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Wüste hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb.

2 Und der Engel des Herrn erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde.

3 Da sprach er: Ich will hingehen und diese wundersame Erscheinung besehen, warum der Busch nicht verbrennt.

4 Als aber der Herr sah, dass er hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich.

5 Er sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!

6 Und er sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

7 Und der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen, und ihr Geschrei über ihre Bedränger habe ich gehört; ich habe ihre Leiden erkannt.

8 Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie aus diesem Lande hinaufführe in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.

9 Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Drangsal gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängen,

10 so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst.

11 Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten?

12 Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott dienen auf diesem Berge.

13 Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen?

14 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: »Ich werde sein«, der hat mich zu euch gesandt.

15 Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der Herr , der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu Geschlecht.

16 Darum geh hin und versammle die Ältesten von Israel und sprich zu ihnen: Der Herr , der Gott eurer Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, und hat gesagt: Ich habe mich euer angenommen und gesehen, was euch in Ägypten widerfahren ist,

17 und habe gesagt: Ich will euch aus dem Elend Ägyptens führen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, in das Land, darin Milch und Honig fließt.

18 Und sie werden auf dich hören. Danach sollst du mit den Ältesten Israels hineingehen zum König von Ägypten und zu ihm sagen: Der Herr , der Gott der Hebräer, ist uns begegnet. Nun wollen wir gehen drei Tagereisen weit in die Wüste, dass wir opfern dem Herrn , unserm Gott.

19 Aber ich weiß, dass euch der König von Ägypten nicht wird ziehen lassen, er werde denn gezwungen durch eine starke Hand.

20 Daher werde ich meine Hand ausstrecken und Ägypten schlagen mit all den Wundern, die ich darin tun werde. Danach wird er euch ziehen lassen.

21 Auch will ich diesem Volk Gunst verschaffen bei den Ägyptern, dass, wenn ihr auszieht, ihr nicht leer auszieht,

22 sondern jede Frau soll sich von ihrer Nachbarin und Hausgenossin silberne und goldene Gefäße und Kleider geben lassen. Die sollt ihr euren Söhnen und Töchtern mitgeben und den Ägyptern wegnehmen.

Kapitel 4

1 Mose antwortete und sprach: Siehe, sie werden mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern werden sagen: Der Herr ist dir nicht erschienen.

2 Der Herr sprach zu ihm: Was hast du da in deiner Hand? Er sprach: Einen Stab.

3 Er aber sprach: Wirf ihn auf die Erde. Und er warf ihn auf die Erde; da ward er zur Schlange und Mose floh vor ihr.

4 Aber der Herr sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus und erhasche sie beim Schwanz. Da streckte er seine Hand aus und ergriff sie, und sie ward zum Stab in seiner Hand.

5 »Damit sie glauben, dass dir erschienen ist der Herr , der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs.«

6 Und der Herr sprach weiter zu ihm: Stecke deine Hand in den Bausch deines Gewandes. Und er steckte sie hinein. Und als er sie wieder herauszog, siehe, da war sie aussätzig wie Schnee.

7 Und er sprach: Tu sie wieder in den Bausch deines Gewandes. Und er tat sie wieder hinein. Und als er sie herauszog, siehe, da war sie wieder wie sein anderes Fleisch.

8 »Wenn sie dir nun nicht glauben und nicht auf das erste Zeichen hören werden, so werden sie doch auf das andre Zeichen hören.

9 Wenn sie aber diesen zwei Zeichen nicht glauben und nicht auf dich hören werden, so nimm Wasser aus dem Nil und gieß es auf das trockene Land; dann wird das Wasser, das du aus dem Strom genommen hast, Blut werden auf dem trockenen Land.«

10 Mose aber sprach zu dem Herrn : Ach, mein Herr, ich bin von jeher nicht beredt gewesen, auch jetzt nicht, seitdem du mit deinem Knecht redest; denn ich hab eine schwere Sprache und eine schwere Zunge.

11 Der Herr sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? Oder wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe ich's nicht getan, der Herr ?

12 Nun aber geh hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst.

13 Mose aber sprach: Ach, mein Herr, sende, wen du senden willst.

14 Da wurde der Herr sehr zornig über Mose und sprach: Gibt es da nicht deinen Bruder Aaron, den Leviten? Ich weiß, dass er beredt ist. Und siehe, er wird dir entgegenkommen, und wenn er dich sieht, wird er sich von Herzen freuen.

15 Du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen. Und ich will mit deinem und seinem Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt.

16 Und er soll für dich zum Volk reden; er soll dein Mund sein, und du sollst für ihn Gott sein.

17 Und diesen Stab nimm in deine Hand, mit dem du die Zeichen tun sollst.

Moses Rückkehr nach Ägypten

18 Mose ging hin und kam wieder zu Jitro, seinem Schwiegervater, und sprach zu ihm: Lass mich doch gehen, dass ich wieder zu meinen Brüdern komme, die in Ägypten sind, und sehe, ob sie noch leben. Jitro sprach zu ihm: Geh hin mit Frieden.

19 Auch sprach der Herr zu Mose in Midian: Geh hin und zieh wieder nach Ägypten, denn die Leute sind alle tot, die dir nach dem Leben trachteten.

20 So nahm denn Mose seine Frau und seine Söhne und setzte sie auf einen Esel und zog wieder nach Ägyptenland und nahm den Stab Gottes in seine Hand.

21 Und der Herr sprach zu Mose: Sieh zu, wenn du wieder nach Ägypten kommst, dass du alle die Wunder tust vor dem Pharao, die ich in deine Hand gegeben habe. Ich aber will sein Herz verstocken, dass er das Volk nicht ziehen lassen wird.

22 Und du sollst zu ihm sagen: So spricht der Herr : Israel ist mein erstgeborener Sohn;

23 und ich gebiete dir, dass du meinen Sohn ziehen lässt, dass er mir diene. Wirst du dich weigern, so will ich deinen erstgeborenen Sohn töten.

24 Und als Mose unterwegs in der Herberge war, kam ihm der Herr entgegen und wollte ihn töten.

25 Da nahm Zippora einen scharfen Stein und beschnitt ihrem Sohn die Vorhaut und berührte damit seine Scham und sprach: Du bist mir ein Blutbräutigam.

26 Da ließ er von ihm ab. Sie sagte aber Blutbräutigam um der Beschneidung willen.

27 Und der Herr sprach zu Aaron: Geh hin Mose entgegen in die Wüste. Und er ging hin und begegnete ihm am Berge Gottes und küsste ihn.

28 Und Mose tat Aaron kund alle Worte des Herrn , die er ihm aufgetragen hatte, und alle Zeichen, die er ihm befohlen hatte.

29 Und sie gingen hin und versammelten alle Ältesten der Israeliten.

30 Und Aaron sagte alle Worte, die der Herr mit Mose geredet hatte, und Mose tat die Zeichen vor dem Volk.

31 Und das Volk glaubte. Und als sie hörten, dass der Herr sich der Israeliten angenommen und ihr Elend angesehen habe, neigten sie sich und beteten an.

Kapitel 5

Noch härtere Bedrückung Israels

1 Danach gingen Mose und Aaron hin und sprachen zum Pharao: So spricht der Herr , der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, dass es mir ein Fest halte in der Wüste.

2 Der Pharao antwortete: Wer ist der Herr , dass ich ihm gehorchen müsse und Israel ziehen lasse? Ich weiß nichts von dem Herrn , will auch Israel nicht ziehen lassen.

3 Sie sprachen: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet. Wir wollen nun hinziehen drei Tagereisen weit in die Wüste und dem Herrn , unserm Gott, opfern, dass er uns nicht schlage mit Pest oder Schwert.

4 Da sprach der König von Ägypten zu ihnen: Mose und Aaron, warum wollt ihr das Volk von seiner Arbeit frei machen? Geht hin an eure Dienste!

5 Weiter sprach der Pharao: Siehe, sie sind schon mehr als das Volk des Landes, und ihr wollt sie noch feiern lassen von ihrem Dienst!

6 Darum befahl der Pharao am selben Tage den Vögten des Volks und ihren Aufsehern und sprach:

7 Ihr sollt dem Volk nicht mehr Häcksel geben, dass sie Ziegel machen, wie bisher; lasst sie selbst hingehen und Stroh dafür zusammenlesen.

8 Aber die Zahl der Ziegel, die sie bisher gemacht haben, sollt ihr ihnen gleichwohl auferlegen und nichts davon ablassen, denn sie gehen müßig; darum schreien sie und sprechen: Wir wollen hinziehen und unserm Gott opfern.

9 Man drücke die Leute mit Arbeit, dass sie zu schaffen haben und sich nicht um falsche Reden kümmern.

10 Da gingen die Vögte des Volks und ihre Aufseher hinaus und sprachen zum Volk: So spricht der Pharao: Man wird euch kein Häcksel mehr geben.

11 Geht ihr selbst hin und beschafft euch Häcksel, wo ihr's findet; aber von eurer Arbeit soll euch nichts erlassen werden.

12 Da zerstreute sich das Volk ins ganze Land Ägypten, um Stroh zu sammeln, damit sie Häcksel hätten.

13 Und die Vögte trieben sie an und sprachen: Erfüllt euer Tagewerk wie damals, als ihr Häcksel hattet.

14 Und die Aufseher aus den Reihen der Israeliten, die die Vögte des Pharao über sie gesetzt hatten, wurden geschlagen, und es wurde zu ihnen gesagt: Warum habt ihr nicht auch heute euer festgesetztes Tagewerk getan wie bisher?

15 Da gingen die Aufseher der Israeliten hin und schrien zu dem Pharao: Warum verfährst du so mit deinen Knechten?

16 Man gibt deinen Knechten kein Häcksel, und wir sollen dennoch die Ziegel machen, die uns bestimmt sind; und siehe, deine Knechte werden geschlagen, und dein Volk trägt die Schuld.

17 Der Pharao sprach: Ihr seid müßig, müßig seid ihr; darum sprecht ihr: Wir wollen hinziehen und dem Herrn opfern.

18 So geht nun hin und tut euren Frondienst! Häcksel soll man euch nicht geben, aber die Anzahl Ziegel sollt ihr schaffen.

19 Da sahen die Aufseher der Israeliten, dass es mit ihnen übel stand, weil man sagte: Ihr sollt nichts ablassen von dem Tagewerk an Ziegeln.

20 Und als sie von dem Pharao weggingen, begegneten sie Mose und Aaron, die dastanden und auf sie warteten,

21 und sprachen zu ihnen: Der Herr richte seine Augen wider euch und strafe es, dass ihr uns stinkend gemacht habt vor dem Pharao und seinen Großen und habt ihnen so das Schwert in ihre Hände gegeben, uns zu töten.

22 Mose aber kam wieder zu dem Herrn und sprach: Herr, warum tust du so übel an diesem Volk? Warum hast du mich hergesandt?

23 Denn seitdem ich hingegangen bin zum Pharao, um mit ihm zu reden in deinem Namen, hat er das Volk noch härter geplagt, und du hast dein Volk nicht errettet.

Kapitel 6

1 Da sprach der Herr zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao antun werde; denn durch eine starke Hand muss er sie ziehen lassen, und durch eine starke Hand muss er sie aus seinem Lande treiben.

Gott bekräftigt seine Verheißung

2 Und Gott redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin der Herr

3 und bin erschienen Abraham, Isaak und Jakob als der allmächtige Gott, aber mit meinem Namen » Herr « habe ich mich ihnen nicht offenbart.

4 Auch habe ich meinen Bund mit ihnen aufgerichtet, dass ich ihnen geben will das Land Kanaan, das Land, in dem sie Fremdlinge gewesen sind.

5 Auch habe ich gehört die Wehklage der Israeliten, die die Ägypter mit Frondienst beschweren, und habe an meinen Bund gedacht.

6 Darum sage den Israeliten: Ich bin der Herr und will euch wegführen von den Lasten, die euch die Ägypter auflegen, und will euch erretten von ihrem Frondienst und will euch erlösen mit ausgerecktem Arm und durch große Gerichte;

7 ich will euch annehmen zu meinem Volk und will euer Gott sein, dass ihr's erfahren sollt, dass ich der Herr bin, euer Gott, der euch wegführt von den Lasten, die euch die Ägypter auflegen.

8 Und ich will euch in das Land bringen, über das ich meine Hand zum Schwur erhoben habe, dass ich's geben will Abraham, Isaak und Jakob; das will ich euch zu eigen geben. Ich bin der Herr .

9 Mose sagte das den Israeliten; aber sie hörten nicht auf ihn vor Kleinmut und harter Arbeit.

10 Da redete der Herr mit Mose und sprach:

11 Geh hinein und rede mit dem Pharao, dem König von Ägypten, dass er die Israeliten aus seinem Lande ziehen lasse.

12 Mose aber redete vor dem Herrn und sprach: Siehe, die Israeliten hören nicht auf mich; wie sollte denn der Pharao auf mich hören! Dazu bin ich ungeschickt zum Reden.

13 So redete der Herr mit Mose und Aaron und befahl ihnen, zu den Israeliten zu gehen und zum Pharao, dem König von Ägypten, um die Israeliten aus Ägypten zu führen.

Die Herkunft Moses und Aarons

14 Dies sind die Häupter ihrer Sippen:

Die Söhne Rubens, des ersten Sohnes Israels, sind diese: Henoch, Pallu, Hezron, Karmi. Das sind die Geschlechter von Ruben.

15 Die Söhne Simeons sind diese: Jemuël, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin. Das sind Simeons Geschlechter.

16 Dies sind die Namen der Söhne Levis nach ihrer Abstammung: Gerschon, Kehat, Merari. Und Levi wurde 137 Jahre alt.

17 Die Söhne Gerschons sind diese: Libni und Schimi nach ihren Geschlechtern.

18 Die Söhne Kehats sind diese: Amram, Jizhar, Hebron, Usiël. Kehat aber wurde 133 Jahre alt.

19 Die Söhne Meraris sind diese: Machli und Muschi. Das sind die Geschlechter Levis nach ihrer Abstammung.

20 Amram nahm Jochebed, die Schwester seines Vaters, zur Frau; die gebar ihm Aaron und Mose. Und Amram wurde 137 Jahre alt.

21 Die Söhne Jizhars sind diese: Korach, Nefeg, Sichri.

22 Die Söhne Usiëls sind diese: Mischaël, Elizafan, Sitri.

23 Aaron nahm zur Frau Elischeba, die Tochter Amminadabs, Nachschons Schwester; die gebar ihm Nadab, Abihu, Eleasar, Itamar.

24 Die Söhne Korachs sind diese: Assir, Elkana, Abiasaf. Das sind die Geschlechter der Korachiter.

25 Eleasar aber, Aarons Sohn, nahm eine Frau von den Töchtern Putiëls; die gebar ihm den Pinhas. Das sind die Häupter der Leviten nach ihren Geschlechtern.

26 Das sind Aaron und Mose, zu denen der Herr sprach: Führt die Israeliten nach ihren Scharen geordnet aus Ägyptenland!

27 Sie sind es, die mit dem Pharao, dem König von Ägypten, redeten, um die Israeliten aus Ägypten zu führen. Das sind Mose und Aaron.

28 Und als der Herr mit Mose in Ägyptenland redete,

29 sprach er zu ihm: Ich bin der Herr ; sage dem Pharao, dem König von Ägypten, alles, was ich mit dir rede.

30 Und er antwortete vor dem Herrn : Siehe, ich bin ungeschickt zum Reden; wie wird denn der Pharao auf mich hören?

Kapitel 7

Moses erstes Wunder vor dem Pharao

1 Der Herr sprach zu Mose: Siehe, ich setze dich zum Gott für den Pharao, und Aaron, dein Bruder, soll dein Prophet sein.

2 Du sollst alles reden, was ich dir gebieten werde; aber Aaron, dein Bruder, soll es vor dem Pharao reden, damit er die Israeliten aus seinem Lande ziehen lasse.

3 Aber ich will das Herz des Pharao verhärten und viele Zeichen und Wunder tun in Ägyptenland.

4 Und der Pharao wird nicht auf euch hören. Dann werde ich meine Hand auf Ägypten legen und durch große Gerichte meine Heerscharen, mein Volk, die Israeliten, aus Ägyptenland führen.

5 Und die Ägypter sollen innewerden, dass ich der Herr bin, wenn ich meine Hand über Ägypten ausstrecken und die Israeliten aus ihrer Mitte wegführen werde.

6 Mose und Aaron taten, wie ihnen der Herr geboten hatte.

7 Und Mose war achtzig Jahre und Aaron dreiundachtzig Jahre alt, als sie mit dem Pharao redeten.

8 Und der Herr sprach zu Mose und Aaron:

9 Wenn der Pharao zu euch sagen wird: Weist euch aus durch ein Wunder!, so sollst du zu Aaron sagen: Nimm deinen Stab und wirf ihn hin vor dem Pharao, dass er zur Schlange werde!

10 Da gingen Mose und Aaron hinein zum Pharao und taten, wie ihnen der Herr geboten hatte. Und Aaron warf seinen Stab hin vor dem Pharao und vor seinen Großen, und er ward zur Schlange.

11 Da ließ der Pharao die Weisen und Zauberer rufen und die ägyptischen Zauberer taten ebenso mit ihren Künsten:

12 Ein jeder warf seinen Stab hin, da wurden Schlangen daraus; aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe.

13 Aber das Herz des Pharao wurde verstockt, und er hörte nicht auf sie, wie der Herr gesagt hatte.

Die erste Plage: Verwandlung aller Gewässer in Blut

14 Und der Herr sprach zu Mose: Das Herz des Pharao ist hart; er weigert sich, das Volk ziehen zu lassen.

15 Geh hin zum Pharao morgen früh. Siehe, er wird ans Wasser gehen; so tritt ihm entgegen am Ufer des Nils und nimm den Stab in deine Hand, der zur Schlange wurde,

16 und sprich zu ihm: Der Herr , der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt und lässt dir sagen: Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene in der Wüste. Aber du hast bisher nicht hören wollen.

17 Darum spricht der Herr : Daran sollst du erfahren, dass ich der Herr bin: Siehe, ich will mit dem Stabe, den ich in meiner Hand habe, auf das Wasser schlagen, das im Nil ist, und es soll in Blut verwandelt werden.

18 Die Fische im Strom werden sterben, und der Strom wird stinken. Und die Ägypter wird es ekeln, das Wasser aus dem Nil zu trinken.

19 Und der Herr sprach zu Mose: Sage Aaron: Nimm deinen Stab und recke deine Hand aus über die Wasser in Ägypten, über ihre Ströme und Kanäle und Sümpfe und über alle Wasserstellen, dass sie zu Blut werden, und es sei Blut in ganz Ägyptenland, selbst in den hölzernen und steinernen Gefäßen.

20 Mose und Aaron taten, wie ihnen der Herr geboten hatte. Da hob er den Stab und schlug ins Wasser, das im Nil war, vor dem Pharao und seinen Großen. Und alles Wasser im Strom wurde in Blut verwandelt.

21 Und die Fische im Strom starben und der Strom wurde stinkend, sodass die Ägypter das Wasser aus dem Nil nicht trinken konnten; und es war Blut in ganz Ägyptenland.

22 Und die ägyptischen Zauberer taten ebenso mit ihren Künsten. So wurde das Herz des Pharao verstockt, und er hörte nicht auf Mose und Aaron, wie der Herr gesagt hatte.

23 Und der Pharao wandte sich und ging heim und nahm sich auch dies nicht zu Herzen.

24 Aber alle Ägypter gruben am Nil entlang nach Wasser zum Trinken, denn das Wasser aus dem Strom konnten sie nicht trinken.

25 Und das währte sieben Tage lang, nachdem der Herr den Strom geschlagen hatte.

Die zweite Plage: Frösche

26 Da sprach der Herr zu Mose: Geh hinein zum Pharao und sage zu ihm: So spricht der Herr : Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene!

27 Wenn du dich aber weigerst, siehe, so will ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen plagen,

28 dass der Nil von Fröschen wimmeln soll. Die sollen heraufkriechen und in dein Haus kommen, in deine Schlafkammer, auf dein Bett, auch in die Häuser deiner Großen und deines Volks, in deine Backöfen und in deine Backtröge;

29 ja, die Frösche sollen auf dich selbst und auf dein Volk und auf alle deine Großen kriechen.

Kapitel 8

1 Und der Herr sprach zu Mose: Sage Aaron: Recke deine Hand aus mit deinem Stabe über die Ströme, Kanäle und Sümpfe und lass Frösche über Ägyptenland kommen.

2 Und Aaron reckte seine Hand aus über die Wasser in Ägypten, und es kamen Frösche herauf und bedeckten Ägyptenland.

3 Da taten die Zauberer ebenso mit ihren Künsten und ließen Frösche über Ägyptenland kommen.

4 Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und sprach: Bittet den Herrn für mich, dass er die Frösche von mir und von meinem Volk nehme, so will ich das Volk ziehen lassen, dass es dem Herrn opfere.

5 Mose sprach: Bestimme über mich in deiner Majestät, wann ich für dich, für deine Großen und für dein Volk bitten soll, dass bei dir und in deinem Haus die Frösche vertilgt werden und allein im Nil bleiben.

6 Er sprach: Morgen. Mose antwortete: Ganz wie du gesagt hast; auf dass du erfahrest, dass niemand ist wie der Herr , unser Gott.

7 Die Frösche sollen von dir, von deinem Hause, von deinen Großen und von deinem Volk weichen und allein im Nil übrig bleiben.

8 So gingen Mose und Aaron vom Pharao. Und Mose schrie zu dem Herrn wegen der Frösche, die er über den Pharao gebracht hatte.

9 Und der Herr tat, wie Mose gesagt hatte, und die Frösche starben in den Häusern, in den Höfen und auf dem Felde.

10 Und man häufte sie zusammen, hier einen Haufen und da einen Haufen, und das Land stank davon.

11 Als aber der Pharao merkte, dass er Luft gekriegt hatte, verhärtete er sein Herz und hörte nicht auf sie, wie der Herr gesagt hatte.

Die dritte Plage: Stechmücken

12 Und der Herr sprach zu Mose: Sage Aaron: Strecke deinen Stab aus und schlag in den Staub der Erde, dass er zu Stechmücken werde in ganz Ägyptenland.

13 Sie taten so, und Aaron reckte seine Hand aus mit seinem Stabe und schlug in den Staub auf der Erde. Und es kamen Mücken und setzten sich an die Menschen und an das Vieh; aller Staub der Erde ward zu Mücken in ganz Ägyptenland.

14 Die Zauberer taten ebenso mit ihren Künsten, um Mücken hervorzubringen; aber sie konnten es nicht. Und die Mücken waren sowohl an den Menschen als am Vieh.

15 Da sprachen die Zauberer zum Pharao: Das ist Gottes Finger. Aber das Herz des Pharao wurde verstockt, und er hörte nicht auf sie, wie der Herr gesagt hatte.

Die vierte Plage: Ungeziefer

16 Und der Herr sprach zu Mose: Mach dich morgen früh auf und tritt vor den Pharao, wenn er hinaus ans Wasser geht, und sage zu ihm: So spricht der Herr : Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene;

17 wenn nicht, siehe, so will ich Ungeziefer kommen lassen über dich, deine Großen, dein Volk und dein Haus, dass die Häuser der Ägypter und das Land, auf dem sie wohnen, voller Ungeziefer werden sollen.

18 An dem Lande Goschen aber, wo sich mein Volk aufhält, will ich an dem Tage etwas Besonderes tun, dass dort kein Ungeziefer sei, damit du innewirst, dass ich der Herr bin, inmitten dieses Landes,

19 und ich will einen Unterschied machen zwischen meinem und deinem Volk. Morgen schon soll das Zeichen geschehen.

20 Und der Herr tat so, und es kam viel Ungeziefer in das Haus des Pharao, in die Häuser seiner Großen und über ganz Ägyptenland, und das Land wurde verheert von dem Ungeziefer.

21 Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und sprach: Geht hin, opfert eurem Gott hier im Lande.

22 Mose sprach: Das geht nicht an, denn was wir dem Herrn , unserm Gott, opfern, ist den Ägyptern ein Gräuel. Siehe, wenn wir vor ihren Augen opfern, was ihnen ein Gräuel ist, werden sie uns dann nicht steinigen?

23 Drei Tagereisen weit wollen wir in die Wüste ziehen und dem Herrn , unserm Gott, opfern, wie er uns gesagt hat.

24 Der Pharao sprach: Ich will euch ziehen lassen, dass ihr dem Herrn , eurem Gott, opfert in der Wüste. Nur zieht nicht zu weit und bittet für mich!

25 Mose sprach: Siehe, wenn ich jetzt von dir hinausgegangen bin, so will ich den Herrn bitten, dass das Ungeziefer morgen vom Pharao und seinen Großen und seinem Volk weiche; nur täusche uns nicht abermals, dass du das Volk nicht ziehen lässt, dem Herrn zu opfern.

26 Und Mose ging hinaus vom Pharao und bat den Herrn .

27 Und der Herr tat, wie Mose gesagt hatte, und schaffte das Ungeziefer weg vom Pharao, von seinen Großen und von seinem Volk, sodass auch nicht eines übrig blieb.

28 Aber der Pharao verhärtete sein Herz auch diesmal und ließ das Volk nicht ziehen.

Kapitel 9

Die fünfte Plage: Viehpest

1 Da sprach der Herr zu Mose: Geh hinein zum Pharao und sage zu ihm: So spricht der Herr , der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen!

2 Wenn du dich weigerst und sie weiter aufhältst,

3 siehe, so wird die Hand des Herrn kommen über dein Vieh auf dem Felde, über die Pferde, Esel, Kamele, Rinder und Schafe, eine sehr schwere Pest.

4 Aber der Herr wird einen Unterschied machen zwischen dem Vieh Israels und Ägyptens, dass nichts sterbe von allem, was die Israeliten haben.

5 Und der Herr bestimmte eine Zeit und sprach: Morgen wird der Herr solches an dem Lande tun.

6 Und der Herr tat es am andern Morgen; da starb alles Vieh der Ägypter, aber von dem Vieh der Israeliten starb nicht eins.

7 Und der Pharao sandte hin, und siehe, es war von dem Vieh Israels nicht eins gestorben. Aber das Herz des Pharao wurde verstockt, und er ließ das Volk nicht ziehen.

Die sechste Plage: Blattern

8 Da sprach der Herr zu Mose und Aaron: Füllt eure Hände mit Ruß aus dem Ofen, und Mose werfe ihn vor dem Pharao gen Himmel,

9 dass er über ganz Ägyptenland staube und böse Blattern aufbrechen an den Menschen und am Vieh in ganz Ägyptenland.

10 Und sie nahmen Ruß aus dem Ofen und traten vor den Pharao, und Mose warf den Ruß gen Himmel. Da brachen auf böse Blattern an den Menschen und am Vieh.

11 Auch die Zauberer konnten nicht vor Mose treten wegen der bösen Blattern; denn es waren an den Zauberern ebenso böse Blattern wie an allen Ägyptern.

12 Aber der Herr verstockte das Herz des Pharao, dass er nicht auf sie hörte, wie denn der Herr zu Mose gesagt hatte.

Die siebente Plage: Hagel

13 Da sprach der Herr zu Mose: Mach dich morgen früh auf und tritt vor den Pharao und sage zu ihm: So spricht der Herr , der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene;

14 sonst werde ich diesmal alle meine Plagen über dich selbst senden, über deine Großen und über dein Volk, damit du innewirst, dass meinesgleichen nicht ist in allen Landen.

15 Denn ich hätte schon meine Hand ausrecken und dich und dein Volk mit Pest schlagen können, dass du von der Erde vertilgt würdest.

16 Aber dazu habe ich dich erhalten, dass meine Kraft an dir erscheine und mein Name verkündigt werde in allen Landen.

17 Du stellst dich noch immer wider mein Volk und willst es nicht ziehen lassen.

18 Siehe, ich will morgen um diese Zeit einen sehr großen Hagel fallen lassen, wie er noch nie in Ägypten gewesen ist von der Zeit an, als es gegründet wurde, bis heute.

19 Und nun sende hin und verwahre dein Vieh und alles, was du auf dem Felde hast. Denn alle Menschen und das Vieh, alles, was auf dem Felde gefunden und nicht in die Häuser gebracht wird, muss sterben, wenn der Hagel auf sie fällt.

20 Wer nun von den Großen des Pharao das Wort des Herrn fürchtete, der ließ seine Knechte und sein Vieh in die Häuser fliehen.

21 Wessen Herz sich aber nicht an des Herrn Wort kehrte, der ließ seine Knechte und sein Vieh auf dem Felde.

22 Da sprach der Herr zu Mose: Recke deine Hand aus gen Himmel, dass es hagelt über ganz Ägyptenland, über Menschen, über Vieh und über alles Gewächs auf dem Felde in Ägyptenland.

23 Da streckte Mose seinen Stab gen Himmel, und der Herr ließ donnern und hageln und Feuer schoss auf die Erde nieder. So ließ der Herr Hagel fallen auf Ägyptenland,

24 und Blitze zuckten dazwischen und der Hagel war so schwer, wie er noch nie in ganz Ägyptenland gewesen war, seitdem die Leute dort wohnen.

25 Und der Hagel erschlug in ganz Ägyptenland alles, was auf dem Felde war, Menschen und Vieh, und zerschlug alles Gewächs auf dem Felde und zerbrach alle Bäume auf dem Felde.

26 Nur im Lande Goschen, wo die Israeliten waren, da hagelte es nicht.

27 Da schickte der Pharao hin und ließ Mose und Aaron rufen und sprach zu ihnen: Diesmal hab ich mich versündigt; der Herr ist im Recht, ich aber und mein Volk sind schuldig.

28 Bittet aber den Herrn , dass es genug sei mit dem Donnern Gottes und dem Hagel, so will ich euch ziehen lassen, dass ihr nicht länger hierbleiben müsst.

29 Mose sprach zu ihm: Wenn ich zur Stadt hinauskomme, will ich meine Hände ausbreiten zum Herrn , so wird der Donner aufhören und kein Hagel mehr fallen, damit du innewirst, dass die Erde des Herrn ist.

30 Ich weiß aber: Du und deine Großen, ihr fürchtet euch noch nicht vor Gott dem Herrn .

31 So wurden zerschlagen der Flachs und die Gerste, denn die Gerste stand in Ähren und der Flachs in Blüte.

32 Aber der Weizen und der Dinkel wurden nicht zerschlagen, denn es ist Spätgetreide.

33 So ging nun Mose von dem Pharao zur Stadt hinaus und breitete seine Hände aus zum Herrn , und Donner und Hagel hörten auf, und der Regen troff nicht mehr auf die Erde.

34 Als aber der Pharao sah, dass Regen, Donner und Hagel aufhörten, versündigte er sich weiter und verhärtete sein Herz, er und seine Großen.

35 So wurde des Pharao Herz verstockt, dass er die Israeliten nicht ziehen ließ, wie der Herr durch Mose gesagt hatte.

Kapitel 10

Die achte Plage: Heuschrecken

1 Da sprach der Herr zu Mose: Geh hinein zum Pharao; denn ich habe sein und seiner Großen Herz verhärtet, auf dass ich diese meine Zeichen unter ihnen tue

2 und auf dass du verkündigst vor den Ohren deiner Kinder und deiner Kindeskinder, wie ich mit den Ägyptern verfahren bin und welche Zeichen ich unter ihnen getan habe, damit ihr wisst: Ich bin der Herr .

3 So gingen Mose und Aaron hinein zum Pharao und sprachen zu ihm: So spricht der Herr , der Gott der Hebräer: Wie lange weigerst du dich, dich vor mir zu demütigen? Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene!

4 Weigerst du dich aber, mein Volk ziehen zu lassen, siehe, so will ich morgen Heuschrecken kommen lassen über dein Gebiet,

5 dass sie das Land so bedecken, dass man von ihm nichts mehr sehen kann. Und sie sollen fressen, was euch noch übrig und verschont geblieben ist von dem Hagel, und sollen alle Bäume kahl fressen, die wieder sprossen auf dem Felde;

6 und sie sollen füllen deine Häuser und die Häuser deiner Großen und aller Ägypter, wie es nicht gesehen haben deine Väter und deiner Väter Väter, seit sie auf Erden waren bis auf diesen Tag. Und er wandte sich und ging vom Pharao hinaus.

7 Da sprachen die Großen des Pharao zu ihm: Wie lange soll dieser Mann uns Verderben bringen? Lass die Leute ziehen, dass sie dem Herrn , ihrem Gott, dienen. Erkennst du denn nicht, dass Ägypten verloren ist?

8 Da wurden Mose und Aaron wieder vor den Pharao gebracht. Der sprach zu ihnen: Geht hin und dient dem Herrn , eurem Gott. Wer von euch soll aber hinziehen?

9 Mose sprach: Wir wollen ziehen mit Jung und Alt, mit Söhnen und Töchtern, mit Schafen und Rindern; denn wir haben ein Fest des Herrn .

10 Er sprach zu ihnen: O ja, der Herr sei mit euch, so gewiss wie ich euch und eure Kinder ziehen lasse! Ihr seht doch selbst, dass ihr Böses vorhabt!

11 Nein, nur ihr Männer zieht hin und dient dem Herrn ! Denn das ist es doch, was ihr begehrt habt. Und man stieß sie hinaus vom Pharao.

12 Da sprach der Herr zu Mose: Recke deine Hand über Ägyptenland, dass Heuschrecken auf Ägyptenland kommen und alles auffressen, was im Lande wächst, alles, was der Hagel übrig gelassen hat.

13 Mose streckte seinen Stab über Ägyptenland, und der Herr trieb einen Ostwind ins Land, den ganzen Tag und die ganze Nacht. Und am Morgen führte der Ostwind die Heuschrecken herbei.

14 Und sie kamen über ganz Ägyptenland und ließen sich nieder überall in Ägypten, so viele, wie nie zuvor gewesen sind noch hinfort sein werden.

15 Denn sie bedeckten den Boden des ganzen Landes, und das Land wurde finster. Und sie fraßen alles, was im Lande wuchs, und alle Früchte auf den Bäumen, die der Hagel übrig gelassen hatte, und ließen nichts Grünes übrig an den Bäumen und auf dem Felde in ganz Ägyptenland.

16 Da ließ der Pharao eilends Mose und Aaron rufen und sprach: Ich habe mich versündigt an dem Herrn , eurem Gott, und an euch.

17 Und nun, vergib mir meine Sünde nur noch diesmal, und bittet den Herrn , euren Gott, dass er doch diesen Tod von mir wegnehme.

18 Und er ging hinaus vom Pharao und betete zum Herrn .

19 Da wendete der Herr den Wind, sodass er sehr stark aus Westen kam; der hob die Heuschrecken auf und warf sie ins Schilfmeer, dass nicht eine übrig blieb in ganz Ägypten.

20 Aber der Herr verstockte das Herz des Pharao, dass er die Israeliten nicht ziehen ließ.

Die neunte Plage: Finsternis

21 Da sprach der Herr zu Mose: Recke deine Hand gen Himmel, dass eine solche Finsternis werde in Ägyptenland, dass man sie greifen kann.

22 Und Mose reckte seine Hand gen Himmel. Da ward eine so dicke Finsternis in ganz Ägyptenland drei Tage lang,

23 dass niemand den andern sah noch weggehen konnte von dem Ort, wo er gerade war, drei Tage lang. Aber bei allen Israeliten war es licht in ihren Wohnungen.

24 Da rief der Pharao nach Mose und sprach: Zieht hin und dient dem Herrn ! Nur eure Schafe und Rinder sollen hierbleiben; eure Frauen und Kinder aber dürfen mit euch ziehen.

25 Mose sprach: Willst du uns denn Schlachtopfer und Brandopfer mitgeben, die wir unserm Gott, dem Herrn , darbringen?

26 Auch unser Vieh soll mit uns gehen – nicht eine Klaue darf dahintenbleiben –; denn davon müssen wir nehmen zum Dienst unseres Gottes, des Herrn . Wir wissen nicht, womit wir dem Herrn dienen sollen, bis wir dorthin kommen.

27 Aber der Herr verstockte das Herz des Pharao, dass er sie nicht ziehen lassen wollte.

28 Und der Pharao sprach zu ihm: Geh von mir und hüte dich, dass du mir nicht mehr vor die Augen kommst; denn an dem Tage, da du mir vor die Augen kommst, sollst du sterben.

29 Mose antwortete: Wie du gesagt hast; ich werde dir nicht mehr vor die Augen kommen.

Kapitel 11

Ankündigung der zehnten Plage: Tötung der Erstgeburt

1 Und der Herr sprach zu Mose: Eine Plage noch will ich über den Pharao und Ägypten kommen lassen. Dann wird er euch von hier wegziehen lassen, und nicht nur das, sondern er wird euch von hier sogar vertreiben.

2 So sage nun zu dem Volk, dass ein jeder sich von seinem Nachbarn und eine jede von ihrer Nachbarin silberne und goldene Gefäße geben lasse.

3 Und der Herr verschaffte dem Volk Gunst bei den Ägyptern, und der Mann Mose war sehr angesehen in Ägyptenland vor den Großen des Pharao und vor dem Volk.

4 Und Mose sprach: So spricht der Herr : Um Mitternacht will ich durch Ägypten gehen,

5 und alle Erstgeburt in Ägyptenland soll sterben, vom ersten Sohn des Pharao an, der auf seinem Thron sitzt, bis zum ersten Sohn der Magd, die hinter ihrer Mühle hockt, und alle Erstgeburt unter dem Vieh.

6 Und es wird ein großes Geschrei sein in ganz Ägyptenland, wie nie zuvor gewesen ist noch werden wird;

7 aber gegen die Israeliten soll nicht einmal ein Hund mucken, weder gegen Mensch noch Vieh, auf dass ihr erkennt, dass der Herr einen Unterschied macht zwischen Ägypten und Israel.

8 Dann werden zu mir herabkommen alle diese deine Großen und mir zu Füßen fallen und sagen: Zieh aus, du und alles Volk, das dir nachgeht. Und daraufhin werde ich ausziehen.

Und Mose ging vom Pharao mit grimmigem Zorn.

9 Der Herr aber sprach zu Mose: Der Pharao wird nicht auf euch hören, auf dass meiner Wunder noch mehr werden in Ägyptenland.

10 Und Mose und Aaron haben diese Wunder alle getan vor dem Pharao; aber der Herr verstockte ihm das Herz, sodass er die Israeliten nicht ziehen ließ aus seinem Lande.

Kapitel 12

Einsetzung des Passafestes

1 Der Herr aber sprach zu Mose und Aaron in Ägyptenland:

2 Dieser Monat soll bei euch der erste Monat sein, und von ihm an sollt ihr die Monate des Jahres zählen.

3 Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am zehnten Tage dieses Monats nehme jeder Hausvater ein Lamm, je ein Lamm für ein Haus.

4 Wenn aber in einem Hause für ein Lamm zu wenige sind, so nehme er's mit seinem Nachbarn, der seinem Hause am nächsten wohnt, bis es so viele sind, dass sie das Lamm aufessen können.

5 Ihr sollt aber ein solches Lamm nehmen, an dem kein Fehler ist, ein männliches Tier, ein Jahr alt. Von den Schafen und Ziegen sollt ihr's nehmen

6 und sollt es verwahren bis zum vierzehnten Tag des Monats. Da soll es die ganze Versammlung der Gemeinde Israel schlachten gegen Abend.

7 Und sie sollen von seinem Blut nehmen und beide Pfosten an der Tür und den Türsturz damit bestreichen an den Häusern, in denen sie's essen,

8 und sollen das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuertes Brot dazu und sollen es mit bitteren Kräutern essen.

9 Ihr sollt es weder roh essen noch mit Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten mit Kopf, Schenkeln und inneren Teilen.

10 Und ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen; wenn aber etwas übrig bleibt bis zum Morgen, sollt ihr's mit Feuer verbrennen.

11 So sollt ihr's aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es in Eile essen; es ist des Herrn Passa.

12 Denn ich will in derselben Nacht durch Ägyptenland gehen und alle Erstgeburt schlagen in Ägyptenland unter Mensch und Vieh und will Strafgericht halten über alle Götter der Ägypter. Ich bin der Herr .

13 Dann aber soll das Blut euer Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid: Wo ich das Blut sehe, will ich an euch vorübergehen, und die Plage soll euch nicht widerfahren, die das Verderben bringt, wenn ich Ägyptenland schlage.

14 Ihr sollt diesen Tag als Gedenktag haben und sollt ihn feiern als ein Fest für den Herrn , ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung.

15 Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen. Schon am ersten Tag sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern tun. Wer gesäuertes Brot isst, vom ersten Tag an bis zum siebenten, der soll ausgerottet werden aus Israel.

16 Am ersten Tag soll heilige Versammlung sein und am siebenten soll auch heilige Versammlung sein. Keine Arbeit sollt ihr dann tun; nur was jeder zur Speise braucht, das allein dürft ihr euch zubereiten.

17 Haltet das Gebot der ungesäuerten Brote. Denn eben an diesem Tage habe ich eure Scharen aus Ägyptenland geführt; darum sollt ihr diesen Tag halten, ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung.

18 Am vierzehnten Tage des ersten Monats am Abend sollt ihr ungesäuertes Brot essen bis zum Abend des einundzwanzigsten Tages des Monats,

19 sodass man sieben Tage lang keinen Sauerteig finde in euren Häusern. Denn wer gesäuertes Brot isst, der soll ausgerottet werden aus der Gemeinde Israel, sei es ein Fremdling oder ein Einheimischer im Lande.

20 Keinerlei gesäuertes Brot sollt ihr essen, sondern nur ungesäuertes Brot, wo immer ihr wohnt.

21 Und Mose rief alle Ältesten Israels und sprach zu ihnen: Lest Schafe aus und nehmt sie für euch nach euren Geschlechtern und schlachtet das Passa.

22 Und nehmt ein Büschel Ysop und taucht es in das Blut in dem Becken und bestreicht damit den Türsturz und die beiden Pfosten. Und keiner von euch gehe zu seiner Haustür heraus bis zum Morgen.

23 Denn der Herr wird umhergehen und die Ägypter schlagen. Wenn er aber das Blut sehen wird am Türsturz und an den beiden Pfosten, wird er an der Tür vorübergehen und den Verderber nicht in eure Häuser kommen lassen, um euch zu schlagen.

24 Darum so halte diese Ordnung für dich und deine Nachkommen ewiglich.

25 Und wenn ihr in das Land kommt, das euch der Herr geben wird, wie er gesagt hat, so haltet fest an diesem Brauch.

26 Und wenn eure Kinder zu euch sagen werden: Was habt ihr da für einen Brauch?,

27 sollt ihr sagen: Es ist das Passaopfer des Herrn , der an den Israeliten vorüberging in Ägypten, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser errettete. Da neigte sich das Volk und betete an.

28 Und die Israeliten gingen hin und taten, wie der Herr es Mose und Aaron geboten hatte.

Der Tod der Erstgeburt

29 Und zur Mitternacht schlug der Herr alle Erstgeburt in Ägyptenland vom ersten Sohn des Pharao an, der auf seinem Thron saß, bis zum ersten Sohn des Gefangenen im Gefängnis und alle Erstgeburt des Viehs.

30 Da stand der Pharao auf in derselben Nacht und alle seine Großen und alle Ägypter, und es ward ein großes Geschrei in Ägypten; denn es war kein Haus, in dem nicht ein Toter war.

31 Und er ließ Mose und Aaron rufen in der Nacht und sprach: Macht euch auf und zieht weg aus meinem Volk, ihr und die Israeliten. Geht hin und dient dem Herrn , wie ihr gesagt habt.

32 Nehmt auch mit euch eure Schafe und Rinder, wie ihr gesagt habt. Geht hin und bittet auch um Segen für mich.

33 Und die Ägypter drängten das Volk und trieben es eilends aus dem Lande; denn sie sprachen: Wir sind alle des Todes.

34 Und das Volk trug den rohen Teig, ehe er durchsäuert war, ihre Backschüsseln in ihre Mäntel gewickelt, auf ihren Schultern.

35 Und die Israeliten hatten getan, wie Mose gesagt hatte, und hatten sich von den Ägyptern silberne und goldene Gefäße und Kleider geben lassen.

36 Dazu hatte der Herr dem Volk Gunst verschafft bei den Ägyptern, dass sie ihnen willfährig waren, und so nahmen sie es den Ägyptern weg.

Der Aufbruch Israels

37 Also zogen die Israeliten aus von Ramses nach Sukkot, sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die Frauen und Kinder.

38 Und es zog auch mit ihnen viel fremdes Volk, dazu Schafe und Rinder, sehr viel Vieh.

39 Und sie backten aus dem rohen Teig, den sie aus Ägypten mitbrachten, ungesäuerte Brote; denn er war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten weggetrieben wurden und sich nicht länger aufhalten konnten und keine Wegzehrung zubereitet hatten.

40 Die Zeit aber, die die Israeliten in Ägypten gewohnt haben, ist vierhundertdreißig Jahre.

41 Als diese um waren, an eben diesem Tage zog das ganze Heer des Herrn aus Ägyptenland.

42 Eine Nacht des Wachens war dies für den Herrn , um sie aus Ägyptenland zu führen; darum sollen die Israeliten diese Nacht dem Herrn zu Ehren wachen, sie und ihre Nachkommen.

Über Fremde beim Passa

43 Und der Herr sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Ordnung für das Passa: Kein Fremder soll davon essen.

44 Ist er ein gekaufter Sklave, so beschneide man ihn; dann darf er davon essen.

45 Ist er aber ein Beisasse oder Tagelöhner, so darf er nicht davon essen.

46 In einem einzigen Hause soll man es verzehren; ihr sollt nichts von seinem Fleisch hinaus vor das Haus tragen und sollt keinen Knochen an ihm zerbrechen.

47 Die ganze Gemeinde Israel soll das tun.

48 Wenn ein Fremdling bei dir wohnt und dem Herrn das Passa halten will, der beschneide alles, was männlich ist; alsdann trete er herzu, dass er es halte, und er sei wie ein Einheimischer des Landes. Aber ein Unbeschnittener darf nicht davon essen.

49 Ein und dasselbe Gesetz gelte für den Einheimischen und den Fremdling, der unter euch wohnt.

50 Und alle Israeliten taten, wie der Herr es Mose und Aaron geboten hatte.

51 An eben diesem Tage führte der Herr die Israeliten aus Ägyptenland, Schar um Schar.

Kapitel 13

Heiligung der Erstgeburt. Das Fest der Ungesäuerten Brote

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Heilige mir alle Erstgeburt bei den Israeliten; alles, was zuerst den Mutterschoß durchbricht bei Mensch und Vieh, das ist mein.

3 Da sprach Mose zum Volk: Gedenkt an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten, aus der Knechtschaft, gezogen seid, denn der Herr hat euch mit mächtiger Hand von dort herausgeführt; darum soll kein gesäuertes Brot gegessen werden.

4 Heute zieht ihr aus, im Monat Abib.

5 Wenn dich nun der Herr bringen wird in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hiwiter und Jebusiter, das er dir geben wird, wie er deinen Vätern geschworen hat, ein Land, darin Milch und Honig fließt, so sollst du diesen Brauch halten in diesem Monat.

6 Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, und am siebenten Tage ist des Herrn Fest.

7 Du sollst sieben Tage ungesäuertes Brot essen, dass bei dir weder gesäuertes Brot noch Sauerteig gesehen werde an allen deinen Orten.

8 Du sollst deinem Sohn sagen an demselben Tage: Das halte ich um dessentwillen, was mir der Herr getan hat, als ich aus Ägypten zog.

9 Darum soll es dir wie ein Zeichen sein auf deiner Hand und wie ein Merkzeichen zwischen deinen Augen, damit des Herrn Gesetz in deinem Munde sei; denn der Herr hat dich mit mächtiger Hand aus Ägypten geführt.

10 Darum halte diese Ordnung Jahr für Jahr zu ihrer Zeit.

11 Wenn dich nun der Herr ins Land der Kanaaniter gebracht hat, wie er dir und deinen Vätern geschworen hat, und es dir gegeben hat,

12 so sollst du dem Herrn alles aussondern, was zuerst den Mutterschoß durchbricht. Alle männliche Erstgeburt unter deinem Vieh gehört dem Herrn .

13 Die Erstgeburt vom Esel sollst du auslösen mit einem Schaf; wenn du sie aber nicht auslöst, so brich ihr das Genick. Beim Menschen aber sollst du alle Erstgeburt unter deinen Söhnen auslösen.

14 Und wenn dich morgen dein Sohn fragen wird: Was bedeutet das?, sollst du ihm sagen: Der Herr hat uns mit mächtiger Hand aus Ägypten, aus der Knechtschaft, geführt.

15 Denn als der Pharao hartnäckig war und uns nicht ziehen ließ, erschlug der Herr alle Erstgeburt in Ägyptenland, von der Erstgeburt des Menschen bis zur Erstgeburt des Viehs. Darum opfere ich dem Herrn alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, aber die Erstgeburt meiner Söhne löse ich aus.

16 Und das soll dir ein Zeichen auf deiner Hand sein und ein Merkzeichen zwischen deinen Augen; denn der Herr hat uns mit mächtiger Hand aus Ägypten geführt.

Die Wolken- und Feuersäule

17 Als nun der Pharao das Volk hatte ziehen lassen, führte sie Gott nicht den Weg durch das Land der Philister, der am nächsten war; denn Gott dachte, es könnte das Volk gereuen, wenn sie Kämpfe vor sich sähen, und sie könnten wieder nach Ägypten umkehren.

18 Darum ließ er das Volk einen Umweg machen, den Weg durch die Wüste zum Schilfmeer. Und die Israeliten zogen wohlgeordnet aus Ägyptenland.

19 Und Mose nahm mit sich die Gebeine Josefs; denn dieser hatte den Söhnen Israels einen Eid abgenommen und gesprochen: Gott wird sich gewiss euer annehmen; dann führt meine Gebeine von hier mit euch hinauf.

20 So zogen sie aus von Sukkot und lagerten sich in Etam am Rande der Wüste.

21 Und der Herr zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten.

22 Niemals wich die Wolkensäule von dem Volk bei Tage noch die Feuersäule bei Nacht.

Kapitel 14

Israels Durchzug durchs Schilfmeer

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Rede zu den Israeliten und sprich, dass sie umkehren und sich lagern vor Pi-Hahirot zwischen Migdol und dem Meer, vor Baal-Zefon; diesem gegenüber sollt ihr euch lagern am Meer.

3 Der Pharao aber wird sagen von den Israeliten: Sie haben sich verirrt im Lande; die Wüste hat sie eingeschlossen.

4 Und ich will sein Herz verstocken, dass er ihnen nachjage, und will meine Herrlichkeit erweisen an dem Pharao und aller seiner Macht, und die Ägypter sollen innewerden, dass ich der Herr bin. – Und sie taten so.

5 Als es dem König von Ägypten angesagt wurde, dass das Volk geflohen war, wurde sein Herz verwandelt und das Herz seiner Großen gegen das Volk, und sie sprachen: Warum haben wir das getan und haben Israel ziehen lassen, sodass sie uns nicht mehr dienen?

6 Und er spannte seinen Wagen an und nahm sein Volk mit sich

7 und nahm sechshundert auserlesene Wagen und was sonst an Wagen in Ägypten war mit Kämpfern auf jedem Wagen.

8 Und der Herr verstockte das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, dass er den Israeliten nachjagte. Aber die Israeliten waren mit erhobener Hand ausgezogen.

9 Und die Ägypter jagten ihnen nach, alle Rosse und Wagen des Pharao und seine Reiter und das ganze Heer des Pharao, und holten sie ein, als sie am Meer bei Pi-Hahirot vor Baal-Zefon lagerten.

10 Und als der Pharao nahe herankam, hoben die Israeliten ihre Augen auf, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her. Und sie fürchteten sich sehr und schrien zu dem Herrn

11 und sprachen zu Mose: Waren nicht Gräber in Ägypten, dass du uns wegführen musstest, damit wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten geführt hast?

12 Haben wir's dir nicht schon in Ägypten gesagt: Lass uns in Ruhe, wir wollen den Ägyptern dienen? Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.

13 Da sprach Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird. Denn wie ihr die Ägypter heute seht, werdet ihr sie niemals wiedersehen.

14 Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.

15 Und der Herr sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Sage den Israeliten, dass sie weiterziehen.

16 Du aber hebe deinen Stab auf und recke deine Hand über das Meer und teile es mitten durch, dass die Israeliten hineingehen, mitten durch das Meer auf dem Trockenen.

17 Siehe, ich will das Herz der Ägypter verstocken, dass sie hinter ihnen herziehen, und will meine Herrlichkeit erweisen an dem Pharao und aller seiner Macht, an seinen Wagen und Reitern.

18 Und die Ägypter sollen innewerden, dass ich der Herr bin, wenn ich meine Herrlichkeit erweise an dem Pharao und an seinen Wagen und Reitern.

19 Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels herzog, und stellte sich hinter sie. Und die Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat hinter sie

20 und kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels. Und dort war die Wolke finster und hier erleuchtete sie die Nacht, und so kamen die Heere die ganze Nacht einander nicht näher.

21 Als nun Mose seine Hand über das Meer reckte, ließ es der Herr zurückweichen durch einen starken Ostwind die ganze Nacht und machte das Meer trocken, und die Wasser teilten sich.

22 Und die Israeliten gingen hinein mitten ins Meer auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken.

23 Und die Ägypter folgten und zogen hinein ihnen nach, alle Rosse des Pharao, seine Wagen und Reiter, mitten ins Meer.

24 Als nun die Zeit der Morgenwache kam, schaute der Herr auf das Heer der Ägypter aus der Feuersäule und der Wolke und brachte einen Schrecken über ihr Heer

25 und hemmte die Räder ihrer Wagen und machte, dass sie nur schwer vorwärtskamen. Da sprachen die Ägypter: Lasst uns fliehen vor Israel; der Herr streitet für sie wider Ägypten.

26 Aber der Herr sprach zu Mose: Recke deine Hand aus über das Meer, dass das Wasser wiederkomme und herfalle über die Ägypter, über ihre Wagen und Reiter.

27 Da reckte Mose seine Hand aus über das Meer, und das Meer kam gegen Morgen wieder in sein Bett, und die Ägypter flohen ihm entgegen. So stürzte der Herr sie mitten ins Meer.

28 Und das Wasser kam wieder und bedeckte Wagen und Reiter, das ganze Heer des Pharao, das ihnen nachgefolgt war ins Meer, sodass nicht einer von ihnen übrig blieb.

29 Aber die Israeliten gingen trocken mitten durchs Meer, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken.

30 So errettete der Herr an jenem Tage Israel aus der Ägypter Hand. Und sie sahen die Ägypter tot am Ufer des Meeres liegen.

31 So sah Israel die mächtige Hand, mit der der Herr an den Ägyptern gehandelt hatte. Und das Volk fürchtete den Herrn , und sie glaubten ihm und seinem Knecht Mose.

Kapitel 15

Israels Lobgesang

1 Damals sangen Mose und die Israeliten dies Lied dem Herrn und sprachen:

Ich will dem Herrn singen, denn er ist hoch erhaben;

2 Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang

3 Der Herr ist der rechte Kriegsmann,

4 Des Pharao Wagen und seine Macht warf er ins Meer,

5 Fluten haben sie bedeckt,

6 Herr , deine rechte Hand, herrlich an Kraft,

7 Und mit deiner großen Herrlichkeit hast du deine Widersacher gestürzt;

8 Durch dein Schnauben türmten die Wasser sich auf,

9 Der Feind gedachte: Ich will nachjagen und ergreifen

10 Da ließest du deinen Wind blasen, und das Meer bedeckte sie,

11 Herr , wer ist dir gleich unter den Göttern?

12 Als du deine rechte Hand ausrecktest,

13 Du hast geleitet durch deine Barmherzigkeit

14 Als das die Völker hörten, erbebten sie;

15 Da erschraken die Fürsten Edoms,

16 Es fiel auf sie Erschrecken und Furcht;

17 Du brachtest sie hinein und pflanztest sie ein

18 Der Herr wird König sein

19 Denn der Pharao zog hinein ins Meer mit Rossen und Wagen und Reitern. Und der Herr ließ das Meer wieder über sie kommen. Aber die Israeliten gingen trocken mitten durchs Meer.

20 Da nahm Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, eine Pauke in ihre Hand, und alle Frauen folgten ihr nach mit Pauken im Reigen.

21 Und Mirjam sang ihnen vor: Lasst uns dem Herrn singen, denn er ist hoch erhaben; Ross und Reiter hat er ins Meer gestürzt.

Israel in Mara und Elim

22 Da ließ Mose Israel vom Schilfmeer aufbrechen, und sie zogen zur Wüste Schur. Und sie wanderten drei Tage in der Wüste und fanden kein Wasser.

23 Da kamen sie nach Mara; aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war sehr bitter. Daher nannte man den Ort Mara.

24 Da murrte das Volk wider Mose und sprach: Was sollen wir trinken?

25 Er schrie zu dem Herrn , und der Herr zeigte ihm ein Holz; das warf er ins Wasser, da wurde es süß.

Dort gab er ihnen Gesetz und Recht und versuchte sie

26 und sprach: Wirst du der Stimme des Herrn , deines Gottes, gehorchen und tun, was recht ist vor ihm, und merken auf seine Gebote und halten alle seine Gesetze, so will ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich den Ägyptern auferlegt habe; denn ich bin der Herr , dein Arzt.

27 Und sie kamen nach Elim; da waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume. Und sie lagerten sich dort am Wasser.

Kapitel 16

Speisung mit Wachteln und Manna

1 Von Elim brachen sie auf, und die ganze Gemeinde der Israeliten kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai liegt, am fünfzehnten Tage des zweiten Monats, nachdem sie von Ägypten ausgezogen waren.

2 Und es murrte die ganze Gemeinde der Israeliten wider Mose und Aaron in der Wüste.

3 Und die Israeliten sprachen: Wollte Gott, wir wären in Ägypten gestorben durch des Herrn Hand, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten Brot die Fülle zu essen. Denn ihr habt uns dazu herausgeführt in diese Wüste, dass ihr diese ganze Gemeinde an Hunger sterben lasst.

4 Da sprach der Herr zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln, was es für den Tag bedarf, dass ich's prüfe, ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht.

5 Am sechsten Tage aber wird's geschehen, wenn sie zubereiten, was sie einbringen, dass es doppelt so viel sein wird, wie sie sonst täglich sammeln.

6 Mose und Aaron sprachen zu ganz Israel: Am Abend sollt ihr innewerden, dass euch der Herr aus Ägyptenland geführt hat,

7 und am Morgen werdet ihr des Herrn Herrlichkeit sehen, denn er hat euer Murren wider den Herrn gehört. Was sind wir, dass ihr wider uns murrt?

8 Weiter sprach Mose: Der Herr wird euch am Abend Fleisch zu essen geben und am Morgen Brot die Fülle, weil der Herr euer Murren gehört hat, womit ihr wider ihn gemurrt habt. Denn was sind wir? Euer Murren ist nicht wider uns, sondern wider den Herrn .

9 Und Mose sprach zu Aaron: Sage der ganzen Gemeinde der Israeliten: Kommt herbei vor den Herrn , denn er hat euer Murren gehört.

10 Und als Aaron noch redete zu der ganzen Gemeinde der Israeliten, wandten sie sich zur Wüste hin, und siehe, die Herrlichkeit des Herrn erschien in der Wolke.

11 Und der Herr sprach zu Mose:

12 Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sage ihnen: Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen von Brot satt werden und sollt innewerden, dass ich, der Herr , euer Gott bin.

13 Und am Abend kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager. Und am Morgen lag Tau rings um das Lager.

14 Und als der Tau weg war, siehe, da lag's in der Wüste rund und klein wie Reif auf der Erde.

15 Und als es die Israeliten sahen, sprachen sie untereinander: Man hu? Denn sie wussten nicht, was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Es ist das Brot, das euch der Herr zu essen gegeben hat.

16 Das ist's aber, was der Herr geboten hat: Ein jeder sammle, soviel er zum Essen braucht, einen Krug voll für jeden nach der Zahl der Leute in seinem Zelte.

17 Und die Israeliten taten's und sammelten, einer viel, der andere wenig.

18 Aber als man's nachmaß, hatte der nicht darüber, der viel gesammelt hatte, und der nicht darunter, der wenig gesammelt hatte. Jeder hatte gesammelt, soviel er zum Essen brauchte.

19 Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse etwas davon übrig bis zum nächsten Morgen.

20 Aber sie gehorchten Mose nicht. Und etliche ließen davon übrig bis zum nächsten Morgen; da wurde es voller Würmer und stinkend. Und Mose wurde zornig auf sie.

21 Sie sammelten aber alle Morgen, soviel ein jeder zum Essen brauchte. Wenn aber die Sonne heiß schien, zerschmolz es.

22 Und am sechsten Tage sammelten sie doppelt so viel Brot, je zwei Krüge voll für einen. Und alle Vorsteher der Gemeinde kamen hin und verkündeten's Mose.

23 Und er sprach zu ihnen: Das ist's, was der Herr gesagt hat: Morgen ist Ruhetag, heiliger Sabbat für den Herrn . Was ihr backen wollt, das backt, und was ihr kochen wollt, das kocht; was aber übrig ist, das legt beiseite, dass es aufgehoben werde bis zum nächsten Morgen.

24 Und sie legten's beiseite bis zum nächsten Morgen, wie Mose geboten hatte. Da wurde es nicht stinkend und war auch kein Wurm darin.

25 Da sprach Mose: Esst dies heute, denn heute ist der Sabbat des Herrn ; ihr werdet heute nichts finden auf dem Felde.

26 Sechs Tage sollt ihr sammeln; aber der siebente Tag ist der Sabbat, an dem wird nichts da sein.

27 Aber am siebenten Tage gingen etliche vom Volk hinaus, um zu sammeln, und fanden nichts.

28 Da sprach der Herr zu Mose: Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote und Weisungen zu halten?

29 Sehet, der Herr hat euch den Sabbat gegeben; darum gibt er euch am sechsten Tage für zwei Tage Brot. So bleibe nun ein jeder, wo er ist, und niemand verlasse seinen Wohnplatz am siebenten Tage.

30 Also ruhte das Volk am siebenten Tage.

31 Und das Haus Israel nannte es Manna. Und es war wie weißer Koriandersamen und hatte einen Geschmack wie Semmel mit Honig.

32 Und Mose sprach: Das ist's, was der Herr geboten hat: Fülle einen Krug davon, um es aufzubewahren für eure Nachkommen, auf dass man sehe das Brot, mit dem ich euch gespeist habe in der Wüste, als ich euch aus Ägyptenland führte.

33 Und Mose sprach zu Aaron: Nimm ein Gefäß und tu Manna hinein, einen Krug voll, und stelle es hin vor den Herrn , dass es aufbewahrt werde für eure Nachkommen.

34 Wie der Herr es Mose geboten hatte, so stellte Aaron das Gefäß vor die Lade des Zeugnisses, damit es aufbewahrt werde.

35 Und die Israeliten aßen Manna vierzig Jahre lang, bis sie in bewohntes Land kamen; bis an die Grenze des Landes Kanaan aßen sie Manna.

36 Ein Krug aber ist der zehnte Teil eines Scheffels.

Kapitel 17

Israel in Massa und Meriba

1 Und die ganze Gemeinde der Israeliten zog aus der Wüste Sin weiter ihre Tagereisen, wie ihnen der Herr befahl, und sie lagerten sich in Refidim. Da hatte das Volk kein Wasser zu trinken.

2 Und sie haderten mit Mose und sprachen: Gib uns Wasser, dass wir trinken. Mose sprach zu ihnen: Was hadert ihr mit mir? Warum versucht ihr den Herrn ?

3 Als aber dort das Volk nach Wasser dürstete, murrten sie wider Mose und sprachen: Warum hast du uns aus Ägypten ziehen lassen, dass du uns, unsere Kinder und unser Vieh vor Durst sterben lässt?

4 Mose schrie zum Herrn und sprach: Was soll ich mit dem Volk tun? Es fehlt nicht viel, so werden sie mich noch steinigen.

5 Der Herr sprach zu ihm: Geh vor dem Volk her und nimm einige von den Ältesten Israels mit dir und nimm deinen Stab in deine Hand, mit dem du den Nil schlugst, und geh hin.

6 Siehe, ich will dort vor dir stehen auf dem Fels am Horeb. Da sollst du an den Fels schlagen, so wird Wasser herauslaufen, dass das Volk trinke. Und Mose tat so vor den Augen der Ältesten von Israel.

7 Da nannte er den Ort Massa und Meriba, weil die Israeliten dort gehadert und den Herrn versucht und gesagt hatten: Ist der Herr unter uns oder nicht?

Sieg über die Amalekiter

8 Da kam Amalek und kämpfte gegen Israel in Refidim.

9 Da sprach Mose zu Josua: Erwähle uns Männer, zieh aus und kämpfe gegen Amalek. Morgen will ich oben auf dem Hügel stehen mit dem Stab Gottes in meiner Hand.

10 Und Josua tat, wie Mose ihm sagte, und kämpfte gegen Amalek. Mose aber und Aaron und Hur gingen auf die Höhe des Hügels.

11 Und wenn Mose seine Hand emporhielt, siegte Israel; wenn er aber seine Hand sinken ließ, siegte Amalek.

12 Aber Mose wurden die Hände schwer; darum nahmen sie einen Stein und legten ihn hin, dass er sich daraufsetzte. Aaron aber und Hur stützten ihm die Hände, auf jeder Seite einer. So blieben seine Hände erhoben, bis die Sonne unterging.

13 Und Josua überwältigte Amalek und sein Volk durch des Schwertes Schärfe.

14 Und der Herr sprach zu Mose: Schreibe dies zum Gedächtnis in ein Buch und präge es Josua ein; denn ich will die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel austilgen.

15 Und Mose baute einen Altar und nannte ihn: Der Herr mein Feldzeichen.

16 Und er sprach: Die Hand an den Thron des Herrn ! Der Herr führt Krieg gegen Amalek von Kind zu Kindeskind.

Kapitel 18

Jitros Besuch bei Mose

1 Und Jitro, der Priester in Midian, Moses Schwiegervater, hörte alles, was Gott an Mose und seinem Volk Israel getan hatte, dass der Herr Israel aus Ägypten geführt hatte.

2 Da nahm er mit sich Zippora, die Frau des Mose, die er zurückgesandt hatte,

3 samt ihren beiden Söhnen; von denen hieß einer Gerschom, denn Mose sprach: Ich bin ein Gast geworden in fremdem Lande,

4 und der andere Eliëser, denn er sprach: Der Gott meines Vaters ist meine Hilfe gewesen und hat mich errettet vor dem Schwert des Pharao.

5 Als nun Jitro, Moses Schwiegervater, und seine Söhne und seine Frau zu ihm in die Wüste kamen, an den Berg Gottes, wo er sich gelagert hatte,

6 ließ er Mose sagen: Ich, Jitro, dein Schwiegervater, bin zu dir gekommen und deine Frau und ihre beiden Söhne mit ihr.

7 Da ging Mose hinaus ihm entgegen und fiel vor ihm nieder und küsste ihn. Und als sie einander gegrüßt hatten, gingen sie in das Zelt.

8 Da erzählte Mose seinem Schwiegervater alles, was der Herr um Israels willen dem Pharao und den Ägyptern angetan hatte, und alle die Mühsal, die ihnen auf dem Wege begegnet war, und wie sie der Herr errettet hatte.

9 Jitro aber freute sich an all dem Guten, das der Herr an Israel getan hatte, dass er sie errettet hatte aus der Ägypter Hand.

10 Und Jitro sprach: Gelobt sei der Herr , der euch errettet hat aus der Ägypter und des Pharao Hand, ja, er hat das Volk aus der Hand Ägyptens errettet.

11 Nun weiß ich, dass der Herr größer ist als alle Götter, weil ihr eigener Hochmut auf sie zurückgefallen ist.

12 Und Jitro, Moses Schwiegervater, brachte Gott ein Brandopfer und Schlachtopfer dar. Da kamen Aaron und alle Ältesten von Israel, um mit Moses Schwiegervater das Mahl zu halten vor Gott.

Einsetzung von Richtern

13 Am andern Morgen setzte sich Mose, um dem Volk Recht zu sprechen. Und das Volk stand um Mose her vom Morgen bis zum Abend.

14 Als aber sein Schwiegervater alles sah, was er mit dem Volk tat, sprach er: Was tust du denn mit dem Volk? Warum musst du ganz allein dasitzen, und alles Volk steht um dich her vom Morgen bis zum Abend?

15 Mose antwortete seinem Schwiegervater: Das Volk kommt zu mir, um Gott zu befragen.

16 Denn wenn sie einen Streitfall haben, kommen sie zu mir, damit ich richte zwischen dem einen und dem andern und tue ihnen kund die Satzungen Gottes und seine Weisungen.

17 Sein Schwiegervater sprach zu ihm: Es ist nicht gut, wie du das tust.

18 Du machst dich zu müde, dazu auch das Volk, das mit dir ist. Das Geschäft ist dir zu schwer; du kannst es allein nicht ausrichten.

19 Aber gehorche meiner Stimme; ich will dir raten, und Gott wird mit dir sein. Vertritt du das Volk vor Gott und bringe ihre Anliegen vor Gott

20 und schärfe ihnen die Satzungen und Weisungen ein, dass du sie lehrst den Weg, auf dem sie wandeln, und die Werke, die sie tun sollen.

21 Sieh dich aber unter dem ganzen Volk um nach redlichen Leuten, die Gott fürchten, wahrhaftig sind und dem ungerechten Gewinn feind. Die setze über sie als Oberste über Tausend, über Hundert, über Fünfzig und über Zehn,

22 dass sie das Volk allezeit richten. Nur wenn es eine größere Sache ist, sollen sie diese vor dich bringen, alle geringeren Sachen aber sollen sie selber richten. So mach dir's leichter und lass sie mit dir tragen.

23 Wirst du dies tun und wird Gott es dir gebieten, so kannst du bestehen, und auch dies ganze Volk kann in Frieden heimkehren.

24 Mose gehorchte dem Wort seines Schwiegervaters und tat alles, was er sagte,

25 und erwählte redliche Leute aus ganz Israel und machte sie zu Häuptern über das Volk, zu Obersten über Tausend, über Hundert, über Fünfzig und über Zehn,

26 dass sie das Volk allezeit richteten, die schwereren Sachen vor Mose brächten und die kleineren Sachen selber richteten.

27 Und Mose ließ seinen Schwiegervater ziehen, und der ging zurück in sein Land.

Kapitel 19

Ankunft am Sinai

1 Im dritten Monat nach dem Auszug der Israeliten aus Ägyptenland, an diesem Tag kamen sie in die Wüste Sinai.

2 Sie brachen auf von Refidim und kamen in die Wüste Sinai, und Israel lagerte sich dort in der Wüste gegenüber dem Berge.

3 Und Mose stieg hinauf zu Gott. Und der Herr rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen:

4 Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht.

5 Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein.

6 Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.

7 Mose kam und berief die Ältesten des Volks und legte ihnen alle diese Worte vor, die ihm der Herr geboten hatte.

8 Und alles Volk antwortete einmütig und sprach: Alles, was der Herr geredet hat, wollen wir tun. Und Mose sagte die Worte des Volks dem Herrn wieder.

9 Und der Herr sprach zu Mose: Siehe, ich will zu dir kommen in einer dichten Wolke, auf dass dies Volk es höre, wenn ich mit dir rede, und dir für immer glaube. Und Mose verkündete dem Herrn die Worte des Volks.

10 Und der Herr sprach zu Mose: Geh hin zum Volk und heilige sie heute und morgen, dass sie ihre Kleider waschen

11 und bereit seien für den dritten Tag; denn am dritten Tage wird der Herr vor allem Volk herabfahren auf den Berg Sinai.

12 Und zieh eine Grenze um das Volk und sprich zu ihnen: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder seinen Fuß anzurühren; denn wer den Berg anrührt, der soll des Todes sterben.

13 Keine Hand soll ihn anrühren, sondern er soll gesteinigt oder erschossen werden; es sei Tier oder Mensch, sie sollen nicht leben bleiben. Wenn aber das Widderhorn lange tönen wird, dann soll man auf den Berg steigen.

14 Mose stieg vom Berge zum Volk herab und heiligte sie, und sie wuschen ihre Kleider.

15 Und er sprach zu ihnen: Seid bereit für den dritten Tag, und keiner rühre eine Frau an.

Der Herr erscheint

16 Als nun der dritte Tag kam und es Morgen ward, da erhob sich ein Donnern und Blitzen und eine dichte Wolke auf dem Berge und der Ton einer sehr starken Posaune. Das ganze Volk aber, das im Lager war, erschrak.

17 Und Mose führte das Volk aus dem Lager Gott entgegen, und es trat unten an den Berg.

18 Der ganze Berg Sinai aber rauchte, weil der Herr auf den Berg herabfuhr im Feuer; und sein Rauch stieg auf wie der Rauch von einem Schmelzofen, und der ganze Berg bebte sehr.

19 Und der Posaune Ton ward immer stärker. Und Mose redete, und Gott antwortete ihm laut.

20 Als nun der Herr herniedergekommen war auf den Berg Sinai, oben auf seinen Gipfel, berief er Mose hinauf auf den Gipfel des Berges, und Mose stieg hinauf.

21 Da sprach der Herr zu ihm: Steig hinab und verwarne das Volk, dass sie nicht durchbrechen zum Herrn , ihn zu sehen, und viele von ihnen fallen.

22 Auch die Priester, die sonst zum Herrn nahen dürfen, sollen sich heiligen, dass der Herr nicht zwischen sie dreinfahre.

23 Mose aber sprach zum Herrn : Das Volk kann nicht auf den Berg Sinai steigen, denn du hast uns verwarnt und gesagt: Zieh eine Grenze um den Berg und heilige ihn.

24 Und der Herr sprach zu ihm: Geh hin, steig hinab und komm wieder herauf, du und Aaron mit dir; aber die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, dass sie hinaufsteigen zu dem Herrn , damit er nicht zwischen sie dreinfahre.

25 Und Mose stieg hinunter zum Volk und sagte es ihm.

Kapitel 20

Die Zehn Gebote

1 Und Gott redete alle diese Worte:

2 Ich bin der Herr , dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe.

3 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

4 Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist:

5 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr , dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen,

6 aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.

7 Du sollst den Namen des Herrn , deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.

8 Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst.

9 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun.

10 Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn , deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt.

11 Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.

12 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr , dein Gott, geben wird.

13 Du sollst nicht töten.

14 Du sollst nicht ehebrechen.

15 Du sollst nicht stehlen.

16 Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

17 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.

18 Und alles Volk sah den Donner und die Blitze und den Ton der Posaune und den Berg rauchen. Als sie aber solches sahen, flohen sie und blieben in der Ferne stehen

19 und sprachen zu Mose: Rede du mit uns, wir wollen hören; aber lass Gott nicht mit uns reden, wir könnten sonst sterben.

20 Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht, denn Gott ist gekommen, euch zu versuchen, damit ihr's vor Augen habt, wie er zu fürchten sei, und ihr nicht sündigt.

21 So stand das Volk von ferne, aber Mose nahte sich dem Dunkel, darinnen Gott war.

Das Altargesetz

22 Und der Herr sprach zu ihm: So sollst du den Israeliten sagen: Ihr habt gesehen, dass ich mit euch vom Himmel geredet habe.

23 Darum sollt ihr euch keine andern Götter neben mir machen, weder silberne noch goldene sollt ihr euch machen.

24 Einen Altar von Erde mache mir, auf dem du dein Brandopfer und Dankopfer, deine Schafe und Rinder, opferst. An jedem Ort, wo ich meines Namens gedenken lasse, da will ich zu dir kommen und dich segnen.

25 Und wenn du mir einen steinernen Altar machen willst, sollst du ihn nicht von behauenen Steinen bauen; denn wenn du mit deinem Meißel darüberkommst, entweihst du sie.

26 Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, dass nicht deine Blöße aufgedeckt werde vor ihm.

Kapitel 21

1 Dies sind die Rechtsordnungen, die du ihnen vorlegen sollst:

Rechte hebräischer Sklaven

2 Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, so soll er dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr aber soll er freigelassen werden ohne Lösegeld.

3 Ist er ohne Frau gekommen, so soll er auch ohne Frau gehen; ist er aber mit seiner Frau gekommen, so soll sie mit ihm gehen.

4 Hat ihm aber sein Herr eine Frau gegeben und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, so sollen Frau und Kinder seinem Herrn gehören, er aber soll ohne Frau gehen.

5 Spricht aber der Sklave: Ich habe meinen Herrn lieb und meine Frau und Kind, ich will nicht frei werden,

6 so bringe ihn sein Herr vor Gott und stelle ihn an die Tür oder den Pfosten und durchbohre mit einem Pfriemen sein Ohr, und er sei sein Sklave für immer.

7 Verkauft jemand seine Tochter als Sklavin, so darf sie nicht freigelassen werden wie die Sklaven.

8 Gefällt sie aber ihrem Herrn nicht, nachdem er sie für sich bestimmt hat, so soll er sie auslösen lassen. Er hat aber nicht Macht, sie unter ein fremdes Volk zu verkaufen, nachdem er sie verschmäht hat.

9 Hat er sie aber für seinen Sohn bestimmt, so soll er nach dem Recht der Töchter an ihr tun.

10 Nimmt er sich aber noch eine andere, so soll er der ersten an Nahrung, Kleidung und ehelichem Recht nichts abbrechen.

11 Erfüllt er an ihr diese drei Pflichten nicht, so soll sie umsonst freigelassen werden, ohne Lösegeld.

Vergehen gegen Leib und Leben

12 Wer einen Menschen schlägt, dass er stirbt, der soll des Todes sterben.

13 Hat er ihm aber nicht nachgestellt, sondern hat Gott es seiner Hand widerfahren lassen, so will ich dir einen Ort bestimmen, wohin er fliehen kann.

14 Wenn aber jemand an seinem Nächsten frevelt und ihn mit Hinterlist umbringt, so sollst du ihn von meinem Altar wegreißen, dass man ihn töte.

15 Wer Vater oder Mutter schlägt, der soll des Todes sterben.

16 Wer einen Menschen raubt, sei es, dass er ihn verkauft, sei es, dass man ihn bei ihm findet, der soll des Todes sterben.

17 Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben.

18 Wenn Männer miteinander streiten und einer schlägt den andern mit einem Stein oder mit der Faust, dass er nicht stirbt, sondern zu Bett liegen muss

19 und wieder aufkommt und ausgehen kann an seinem Stock, so soll der, der ihn schlug, nicht bestraft werden; er soll ihm aber bezahlen, was er versäumt hat, und das Arztgeld geben.

20 Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin schlägt mit einem Stock, dass sie unter seinen Händen sterben, muss er bestraft werden.

21 Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht bestraft werden; denn es ist sein Geld.

22 Wenn Männer miteinander streiten und stoßen dabei eine schwangere Frau, sodass ihr die Frucht abgeht, ihr aber sonst kein Schaden widerfährt, so soll man ihn um Geld strafen, wie viel ihr Ehemann ihm auferlegt, und er soll's geben durch die Hand der Richter.

23 Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben,

24 Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß,

25 Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Beule um Beule.

26 Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin ins Auge schlägt und zerstört es, der soll sie freilassen um des Auges willen.

27 Desgleichen wenn er seinem Sklaven oder seiner Sklavin einen Zahn ausschlägt, soll er sie freilassen um des Zahnes willen.

Schaden durch Tiere – Verlust von Tieren

28 Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau stößt, dass sie sterben, so soll man das Rind steinigen und sein Fleisch nicht essen; aber der Besitzer des Rindes soll nicht bestraft werden.

29 Ist aber das Rind zuvor stößig gewesen und seinem Besitzer war's bekannt und er hat das Rind nicht verwahrt und es tötet nun einen Mann oder eine Frau, so soll man das Rind steinigen, und sein Besitzer soll sterben.

30 Will man ihm aber ein Lösegeld auferlegen, so soll er geben, was man ihm auferlegt, um sein Leben auszulösen.

31 Ebenso soll man mit ihm verfahren, wenn das Rind einen Sohn oder eine Tochter stößt.

32 Stößt es aber einen Sklaven oder eine Sklavin, so soll der Besitzer ihrem Herrn dreißig Schekel Silber geben, und das Rind soll man steinigen.

33 Wenn jemand eine Zisterne aufdeckt oder gräbt eine Zisterne und deckt sie nicht zu und es fällt ein Rind oder Esel hinein,

34 so soll der Besitzer der Zisterne mit Geld dem andern Ersatz leisten, das tote Tier aber soll ihm gehören.

35 Wenn jemandes Rind eines andern Rind stößt, dass es stirbt, so sollen sie das lebendige Rind verkaufen und das Geld teilen und das tote Tier auch teilen.

36 Ist's aber bekannt gewesen, dass das Rind zuvor stößig gewesen ist, und sein Besitzer hat es nicht verwahrt, so soll er ein Rind für das andere erstatten und das tote Tier haben.

37 Wenn jemand ein Rind oder ein Schaf stiehlt und schlachtet's oder verkauft's, so soll er fünf Rinder für ein Rind wiedergeben und vier Schafe für ein Schaf.

Kapitel 22

Eigentumsvergehen

1 Wenn ein Dieb ergriffen wird beim Einbruch und wird dabei geschlagen, dass er stirbt, so liegt keine Blutschuld vor.

2 War aber schon die Sonne aufgegangen, so liegt Blutschuld vor.

Es soll aber ein Dieb wiedererstatten; hat er nichts, so verkaufe man ihn um den Wert des Gestohlenen.

3 Findet man bei ihm das Gestohlene lebendig, sei es Rind, Esel oder Schaf, so soll er's zweifach erstatten.

4 Wenn jemand in einem Acker oder Weinberg Schaden anrichtet, weil er sein Vieh das Feld eines andern abweiden lässt, so soll er's mit dem Besten seines Ackers und Weinberges erstatten.

5 Wenn ein Feuer ausbricht und ergreift die Dornen und verbrennt einen Garbenhaufen oder das Getreide, das noch steht, oder den Acker, so soll Ersatz leisten, wer das Feuer angezündet hat.

6 Wenn jemand seinem Nächsten Geld oder Gegenstände zu verwahren gibt und es wird ihm aus seinem Hause gestohlen: findet man den Dieb, so soll er's zweifach erstatten;

7 findet man aber den Dieb nicht, so soll der Herr des Hauses vor Gott treten, ob er nicht etwa seine Hand an seines Nächsten Habe gelegt hat.

8 Wenn einer den andern einer Veruntreuung beschuldigt, es handle sich um Rind oder Esel oder Schaf oder Kleider oder um etwas, was sonst noch verloren gegangen ist, von dem einer sagt: Ja, das ist es!, so soll beider Sache vor Gott kommen. Wen Gott für schuldig erklärt, der soll's seinem Nächsten zweifach erstatten.

9 Wenn jemand seinem Nächsten einen Esel oder ein Rind oder ein Schaf oder irgendein Stück Vieh in Obhut gibt und es stirbt ihm oder kommt zu Schaden oder wird ihm weggetrieben, ohne dass es jemand sieht,

10 so soll es unter ihnen zum Eid vor dem Herrn kommen, ob er nicht etwa seine Hand an seines Nächsten Habe gelegt hat, und der Besitzer soll es hinnehmen, sodass jener nicht Ersatz zu leisten braucht.

11 Stiehlt es ihm aber ein Dieb, so soll er's dem Besitzer ersetzen.

12 Wird es zerrissen, so soll er es zum Zeugnis herbeibringen und nicht ersetzen.

13 Wenn es jemand von seinem Nächsten leiht und es kommt zu Schaden oder stirbt, wenn der Besitzer nicht dabei ist, so soll er's ersetzen.

14 Ist der Besitzer dabei, soll er's nicht ersetzen. Ist er aber Tagelöhner, wird's von seinem Lohn genommen.

15 Wenn jemand eine Jungfrau beredet, die noch nicht verlobt ist, und schläft bei ihr, so soll er den Brautpreis für sie geben und sie zur Frau nehmen.

16 Weigert sich aber ihr Vater, sie ihm zu geben, so soll er Geld darwägen, soviel einer Jungfrau als Brautpreis gebührt.

Todeswürdige Vergehen

17 Eine Zauberin sollst du nicht am Leben lassen.

18 Wer einem Vieh beiwohnt, der soll des Todes sterben.

19 Wer den Göttern opfert und nicht dem Herrn allein, der soll dem Bann verfallen.

Rechtsschutz für die Schwachen

20 Einen Fremdling sollst du nicht bedrücken und bedrängen; denn ihr seid auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen.

21 Ihr sollt Witwen und Waisen nicht bedrücken.

22 Wirst du sie bedrücken und werden sie zu mir schreien, so werde ich ihr Schreien erhören.

23 Dann wird mein Zorn entbrennen, dass ich euch mit dem Schwert töte und eure Frauen zu Witwen und eure Kinder zu Waisen werden.

24 Wenn du Geld verleihst an einen aus meinem Volk, an einen Armen neben dir, so sollst du an ihm nicht wie ein Wucherer handeln; ihr sollt keinerlei Zinsen von ihm nehmen.

25 Wenn du den Mantel deines Nächsten zum Pfande nimmst, sollst du ihn wiedergeben, ehe die Sonne untergeht,

26 denn sein Mantel ist seine einzige Decke auf der bloßen Haut; worin soll er sonst schlafen? Wird er aber zu mir schreien, so werde ich ihn erhören; denn ich bin gnädig.

Gebote der Gottesfurcht

27 Gott sollst du nicht lästern, und einem Obersten in deinem Volk sollst du nicht fluchen.

28 Den Ertrag deines Feldes und den Überfluss deines Weinberges sollst du nicht zurückhalten.

Deinen ersten Sohn sollst du mir geben.

29 So sollst du auch tun mit deinem Stier und deinem Kleinvieh. Sieben Tage lass es bei seiner Mutter sein, am achten Tage sollst du es mir geben.

30 Ihr sollt mir heilige Leute sein; darum sollt ihr kein Fleisch essen, das auf dem Felde von Tieren zerrissen ist, sondern es vor die Hunde werfen.

Kapitel 23

Gebote der Gerechtigkeit und Nächstenliebe

1 Du sollst kein falsches Gerücht verbreiten; du sollst nicht einem Schuldigen Beistand leisten, indem du als Zeuge Gewalt deckst.

2 Du sollst der Menge nicht auf dem Weg zum Bösen folgen und nicht so antworten vor Gericht, dass du der Menge nachgibst und vom Rechten abweichst.

3 Du sollst den Geringen nicht begünstigen in seiner Sache.

4 Wenn du dem Rind oder Esel deines Feindes begegnest, die sich verirrt haben, so sollst du sie ihm wieder zuführen.

5 Wenn du den Esel deines Widersachers unter seiner Last liegen siehst, so lass ihn ja nicht im Stich, sondern hilf mit ihm zusammen dem Tiere auf.

6 Du sollst das Recht deines Armen nicht beugen in seiner Sache.

7 Halte dich ferne von einer Sache, bei der Lüge im Spiel ist. Den Unschuldigen und den, der im Recht ist, sollst du nicht töten; denn ich lasse den Schuldigen nicht recht haben.

8 Du sollst dich nicht durch Geschenke bestechen lassen; denn Geschenke machen die Sehenden blind und verdrehen die Sache derer, die im Recht sind.

9 Einen Fremdling sollst du nicht bedrängen; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.

Sabbatjahr und Sabbat

10 Sechs Jahre sollst du dein Land besäen und seine Früchte einsammeln.

11 Aber im siebenten Jahr sollst du es ruhen und brach liegen lassen, dass die Armen unter deinem Volk davon essen; und was übrig bleibt, mag das Wild auf dem Felde fressen. Ebenso sollst du es halten mit deinem Weinberg und deinen Ölbäumen.

12 Sechs Tage sollst du deine Arbeit tun; aber am siebenten Tage sollst du ruhen, auf dass dein Rind und Esel sich ausruhen und deiner Sklavin Sohn und der Fremdling sich erquicken.

13 Alles, was ich euch gesagt habe, das haltet. Die Namen anderer Götter sollt ihr nicht anrufen, und aus eurem Munde sollen sie nicht gehört werden.

Die drei großen Jahresfeste. Opfervorschriften

14 Dreimal im Jahr sollst du mir ein Fest feiern:

15 Das Fest der Ungesäuerten Brote sollst du so halten, dass du sieben Tage ungesäuertes Brot isst, wie ich dir geboten habe, im Monat Abib, denn zu dieser Zeit bist du aus Ägypten gezogen. Niemand erscheine mit leeren Händen vor mir!

16 Und du sollst halten das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Früchte, die du auf dem Felde gesät hast, und das Fest der Lese am Ausgang des Jahres, wenn du den Ertrag deiner Arbeit eingesammelt hast vom Felde.

17 Dreimal im Jahre soll erscheinen vor dem Herrn , dem Herrscher, alles, was männlich ist unter dir.

18 Du sollst das Blut meines Opfers nicht zugleich mit Sauerteig opfern, und das Fett von meinem Fest soll nicht über Nacht bleiben bis zum Morgen.

19 Das Beste von den Erstlingen deines Feldes sollst du in das Haus des Herrn , deines Gottes, bringen.

Du sollst das Böcklein nicht kochen in seiner Mutter Milch.

Mahnungen und Verheißungen

20 Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe.

21 Hüte dich vor ihm und gehorche seiner Stimme und erbittere ihn nicht, denn er wird euer Übertreten nicht vergeben, weil mein Name in ihm ist.

22 Wirst du aber auf seine Stimme hören und alles tun, was ich dir sage, so will ich deiner Feinde Feind und deiner Widersacher Widersacher sein.

23 Ja, mein Engel wird vor dir hergehen und dich bringen zu den Amoritern, Hetitern, Perisitern, Kanaanitern, Hiwitern und Jebusitern, und ich will sie vertilgen.

24 Du sollst ihre Götter nicht anbeten noch ihnen dienen noch tun, wie sie tun, sondern du sollst sie umreißen und ihre Steinmale zerbrechen.

25 Aber dem Herrn , eurem Gott, sollt ihr dienen, so wird er dein Brot und dein Wasser segnen, und ich will alle Krankheit von dir wenden.

26 Es soll keine Frau in deinem Lande eine Fehlgeburt haben oder unfruchtbar sein, und ich will dich alt werden lassen.

27 Ich will meinen Schrecken vor dir hersenden und alle Völker verzagt machen, wohin du kommst, und will geben, dass alle deine Feinde vor dir fliehen.

28 Ich will Hornissen vor dir hersenden, die vor dir her vertreiben die Hiwiter, Kanaaniter und Hetiter.

29 Aber ich will sie nicht in einem Jahr ausstoßen vor dir, auf dass nicht das Land wüst werde und sich die wilden Tiere wider dich mehren.

30 Einzeln nacheinander will ich sie vor dir her ausstoßen, bis du zahlreich bist und das Land besitzt.

31 Und ich will deine Grenze festsetzen von dem Schilfmeer bis an das Philistermeer und von der Wüste bis an den Euphratstrom. Denn ich will in eure Hand geben die Bewohner des Landes, dass du sie ausstoßen sollst vor dir her.

32 Du sollst mit ihnen und mit ihren Göttern keinen Bund schließen.

33 Lass sie nicht wohnen in deinem Lande, dass sie dich nicht verführen zur Sünde wider mich; denn wenn du ihren Göttern dienst, wird dir das zum Fallstrick werden.

Kapitel 24

Der Bundesschluss am Sinai

1 Und zu Mose sprach er: Steig herauf zum Herrn , du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels, und betet an von ferne.

2 Aber Mose allein nahe sich zum Herrn und lasse jene sich nicht nahen, und das Volk komme auch nicht mit ihm herauf.

3 Mose kam und sagte dem Volk alle Worte des Herrn und alle Rechtsordnungen. Da antwortete alles Volk mit einer Stimme: Alle Worte, die der Herr gesagt hat, wollen wir tun.

4 Da schrieb Mose alle Worte des Herrn nieder und machte sich früh am Morgen auf und baute einen Altar unten am Berge und zwölf Steinmale nach den zwölf Stämmen Israels

5 und sandte junge Männer der Israeliten hin, dass sie darauf dem Herrn Brandopfer opferten und Dankopfer von jungen Stieren.

6 Und Mose nahm die Hälfte des Blutes und goss es in die Becken, die andere Hälfte aber sprengte er an den Altar.

7 Und er nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volks. Und sie sprachen: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören.

8 Da nahm Mose das Blut und besprengte das Volk damit und sprach: Seht, das ist das Blut des Bundes, den der Herr mit euch geschlossen hat aufgrund aller dieser Worte.

9 Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf

10 und sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir und wie der Himmel, wenn es klar ist.

11 Und er reckte seine Hand nicht aus wider die Edlen der Israeliten. Und als sie Gott geschaut hatten, aßen und tranken sie.

Mose soll die Gesetzestafeln empfangen

12 Und der Herr sprach zu Mose: Komm herauf zu mir auf den Berg und bleib daselbst, dass ich dir gebe die steinernen Tafeln, Gesetz und Gebot, die ich geschrieben habe, um sie zu unterweisen.

13 Da machte sich Mose auf mit seinem Diener Josua. Und Mose stieg auf den Berg Gottes.

14 Aber zu den Ältesten sprach er: Bleibt hier, bis wir zu euch zurückkommen. Siehe, Aaron und Hur sind bei euch; hat jemand eine Rechtssache, der wende sich an sie.

15 Da nun Mose auf den Berg kam, bedeckte die Wolke den Berg,

16 und die Herrlichkeit des Herrn ließ sich nieder auf dem Berg Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage; und er rief Mose am siebenten Tag aus der Wolke.

17 Und die Herrlichkeit des Herrn war anzusehen wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Augen der Israeliten.

18 Und Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg und blieb auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte.

Kapitel 25

Gaben für die Stiftshütte

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Sage den Israeliten, dass sie für mich eine Abgabe erheben. Nehmt sie von jedem, der sie freiwillig gibt.

3 Das ist aber die Abgabe, die ihr von ihnen erheben sollt: Gold, Silber, Bronze,

4 blauer und roter Purpur, Karmesin, feines Leinen, Ziegenhaar,

5 rot gefärbte Widderfelle, feines Leder, Akazienholz,

6 Öl für die Lampen, Spezerei zum Salböl und zu wohlriechendem Räucherwerk,

7 Onyxsteine und eingefasste Steine zum Priesterschurz und zur Brusttasche.

8 Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich unter ihnen wohne.

9 Genau nach dem Plan, den ich dir von der Wohnung und ihrem ganzen Gerät zeige, sollt ihr's machen.

Die Bundeslade

10 Macht eine Lade aus Akazienholz; zwei und eine halbe Elle soll die Länge sein, anderthalb Ellen die Breite und anderthalb Ellen die Höhe.

11 Du sollst sie mit feinem Gold überziehen innen und außen und einen goldenen Kranz an ihr ringsherum machen.

12 Und gieß vier goldene Ringe und tu sie an ihre vier Ecken, sodass zwei Ringe auf der einen Seite und zwei auf der andern seien.

13 Und mache Stangen von Akazienholz und überziehe sie mit Gold

14 und stecke sie in die Ringe an den Seiten der Lade, dass man sie damit trage.

15 Sie sollen in den Ringen bleiben und nicht herausgetan werden.

16 Und du sollst in die Lade das Gesetz legen, das ich dir geben werde.

17 Du sollst auch einen Gnadenstuhl machen aus feinem Golde; zwei und eine halbe Elle soll seine Länge sein und anderthalb Ellen seine Breite.

18 Und du sollst zwei goldene Cherubim machen. Als getriebene Arbeit sollst du sie ausführen an beiden Enden des Gnadenstuhls,

19 sodass ein Cherub sei an diesem Ende, der andere an jenem. Aus dem Gnadenstuhl sollt ihr die Cherubim herausarbeiten an seinen beiden Enden.

20 Und die Cherubim sollen ihre Flügel nach oben ausbreiten, dass sie mit ihren Flügeln den Gnadenstuhl bedecken und eines jeden Antlitz gegen das des andern stehe; und ihr Antlitz soll zum Gnadenstuhl gerichtet sein.

21 Und du sollst den Gnadenstuhl oben auf die Lade tun und in die Lade das Gesetz legen, das ich dir geben werde.

22 Dort will ich dir begegnen und mit dir reden von dem Gnadenstuhl aus, der auf der Lade mit dem Gesetz ist, zwischen den beiden Cherubim, alles, was ich dir gebieten will für die Israeliten.

Der Tisch für die Schaubrote

23 Du sollst auch einen Tisch machen aus Akazienholz; zwei Ellen soll seine Länge sein, eine Elle seine Breite und anderthalb Ellen seine Höhe.

24 Und du sollst ihn überziehen mit feinem Gold und einen goldenen Kranz ringsherum machen

25 und eine Leiste ringsherum eine Handbreit hoch und einen goldenen Kranz an der Leiste ringsherum;

26 und du sollst vier goldene Ringe machen an die vier Ecken an seinen vier Füßen.

27 Dicht unter der Leiste sollen die Ringe sein, sodass man Stangen hineintun und den Tisch tragen könne.

28 Und du sollst die Stangen aus Akazienholz machen und sie mit Gold überziehen, dass der Tisch damit getragen werde.

29 Du sollst auch aus feinem Golde seine Schüsseln und Löffel machen, seine Kannen und Schalen, in denen man das Trankopfer darbringe.

30 Und du sollst auf den Tisch Schaubrote legen, die vor meinem Angesicht sind allezeit.

Der Leuchter

31 Du sollst auch einen Leuchter aus feinem Golde machen, Fuß und Schaft in getriebener Arbeit, mit Kelchen, Knäufen und Blumen.

32 Sechs Arme sollen von dem Leuchter nach beiden Seiten ausgehen, nach jeder Seite drei Arme.

33 Jeder Arm soll drei Kelche wie Mandelblüten haben mit Knäufen und Blumen. So soll es sein bei den sechs Armen an dem Leuchter.

34 Aber der Schaft am Leuchter soll vier Kelche wie Mandelblüten haben mit Knäufen und Blumen

35 und je ein Knauf soll unter jedem Paar der sechs Arme sein, die von dem Leuchter ausgehen.

36 Beide, Knäufe und Arme, sollen aus ihm hervorgehen, ganz und gar aus lauterem Gold getrieben.

37 Und du sollst sieben Lampen machen und sie oben anbringen, sodass sie nach vorn leuchten,

38 dazu Dochtscheren und Pfannen aus feinem Golde.

39 Aus einem Zentner feinen Goldes sollst du den Leuchter machen mit allen diesen Geräten.

40 Und sieh zu, dass du alles machst nach ihrem Plan, der dir auf dem Berge gezeigt ist.

Kapitel 26

Die Stiftshütte

1 Die Wohnung sollst du machen aus zehn Teppichen von gezwirntem feinem Leinen, von blauem und rotem Purpur und von Karmesin. Cherubim sollst du einweben, wie es ein Kunstweber macht.

2 Die Länge eines Teppichs soll achtundzwanzig Ellen sein, die Breite vier Ellen, und sie sollen alle zehn dasselbe Maß haben;

3 und es sollen je fünf zu einer Bahn zusammengefügt werden, einer an den andern.

4 Und du sollst Schlaufen machen von blauem Purpur an beiden Bahnen an dem Rand, an dem sie zusammengeheftet werden,

5 fünfzig Schlaufen an jeder Bahn, dass eine Schlaufe der andern gegenüberstehe.

6 Und du sollst fünfzig goldene Haken machen und die Teppiche verbinden, einen mit dem andern, auf dass die Wohnung ein Ganzes sei.

7 Du sollst auch Teppiche aus Ziegenhaar machen als Zelt über der Wohnung, elf Teppiche.

8 Die Länge eines Teppichs soll dreißig Ellen sein, die Breite aber vier Ellen, und sie sollen alle elf dasselbe Maß haben.

9 Fünf sollst du aneinanderfügen und die sechs andern auch, und den sechsten Teppich sollst du vorn an dem Zelt doppelt legen;

10 und sollst an beiden Bahnen fünfzig Schlaufen machen an dem Rand, an dem sie zusammengeheftet werden.

11 Und du sollst fünfzig Haken aus Bronze machen und die Haken in die Schlaufen tun, damit das Zelt zusammengefügt werde und ein Ganzes sei.

12 Aber vom Überhang der Teppiche des Zeltes sollst du einen halben Teppich hinten an der Wohnung überhängen lassen

13 und auf beiden Seiten je eine Elle, dass der Überhang der Zeltteppiche an beiden Seiten der Wohnung herabhänge und sie bedecke.

14 Über die Decke des Zeltes sollst du eine Decke von rot gefärbten Widderfellen machen und darüber noch eine Decke von feinem Leder.

15 Du sollst auch Bretter machen für die Wohnung, aus Akazienholz, zum Aufstellen;

16 zehn Ellen lang soll ein Brett sein und anderthalb Ellen breit.

17 Zwei Zapfen soll ein Brett haben, dass eins an das andere gesetzt werden könne. So sollst du alle Bretter der Wohnung machen.

18 Zwanzig von ihnen sollen nach Süden stehen.

19 Vierzig silberne Füße sollst du machen unter den zwanzig Brettern, je zwei Füße unter jedem Brett für seine zwei Zapfen.

20 Ebenso sollen auf der andern Seite, nach Norden, auch zwanzig Bretter stehen

21 mit vierzig silbernen Füßen, je zwei Füße unter jedem Brett.

22 Und für die Rückseite der Wohnung nach Westen sollst du sechs Bretter machen;

23 dazu zwei Bretter für die zwei Ecken an der Rückseite der Wohnung,

24 dass beide mit ihren Eckbrettern unten und oben verbunden sind und so die Ecken bilden.

25 Acht Bretter sollen es sein mit ihren silbernen Füßen; sechzehn Füße sollen es sein, je zwei unter einem Brett.

26 Und du sollst Riegel machen aus Akazienholz, fünf zu den Brettern auf der einen Langseite der Wohnung

27 und fünf zu den Brettern auf der anderen Langseite der Wohnung und fünf zu den Brettern auf der Rückseite der Wohnung nach Westen,

28 und sollst einen Mittelriegel in halber Höhe an den Brettern entlanglaufen lassen von einem Ende zu dem andern.

29 Und du sollst die Bretter mit Gold überziehen und ihre Ringe aus Gold machen, in die man die Riegel hineintut. Und die Riegel sollst du mit Gold überziehen.

30 So sollst du die Wohnung in der Weise aufrichten, wie du sie auf dem Berge gesehen hast.

31 Du sollst einen Vorhang machen aus blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen und sollst Cherubim einweben in kunstreicher Arbeit

32 und sollst ihn aufhängen an vier Säulen von Akazienholz, die mit Gold überzogen sind und goldene Nägel und vier silberne Füße haben.

33 Und du sollst den Vorhang an die Haken hängen und die Lade mit dem Gesetz hinter den Vorhang setzen, dass er euch eine Scheidewand sei zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten.

34 Und du sollst den Gnadenstuhl auf die Lade mit dem Gesetz tun, die im Allerheiligsten steht.

35 Den Tisch aber setze außen vor den Vorhang und den Leuchter dem Tisch gegenüber an die Südseite in der Wohnung, dass der Tisch nach Norden zu steht.

36 Und du sollst eine Decke machen für den Eingang des Zeltes, bunt gewebt aus blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen

37 und für die Decke fünf Säulen aus Akazienholz, mit Gold überzogen, mit goldenen Nägeln, und sollst für sie fünf Füße aus Bronze gießen.

Kapitel 27

Der Brandopferaltar

1 Du sollst einen Altar machen aus Akazienholz, fünf Ellen lang und ebenso breit, dass er viereckig sei, und drei Ellen hoch.

2 Und du sollst auf seinen vier Ecken Hörner machen, aus einem Stück mit ihm, und sollst ihn mit Bronze überziehen.

3 Mache auch Töpfe für die Fettasche, Schaufeln, Schalen, Gabeln, Kohlenpfannen; alle seine Geräte sollst du aus Bronze machen.

4 Du sollst auch ein Gitterwerk aus Bronze machen wie ein Netz und vier Ringe aus Bronze an seine vier Enden.

5 Du sollst es aber unter die Einfassung des Altars legen, von unten her, und das Gitterwerk soll bis zur halben Höhe des Altars reichen.

6 Und du sollst zu dem Altar auch Stangen machen aus Akazienholz, mit Bronze überzogen.

7 Und man soll die Stangen in die Ringe tun, dass die Stangen an beiden Seiten des Altars seien, wenn man ihn trägt.

8 Als einen Kasten von Brettern sollst du ihn machen, dass er inwendig hohl sei, wie er dir auf dem Berge gezeigt wurde.

Der Vorhof

9 Du sollst einen Vorhof für die Wohnung machen, Behänge von gezwirntem feinem Leinen, für eine Seite hundert Ellen lang, für die Südseite,

10 und zwanzig Säulen auf zwanzig Füßen von Bronze und ihre Nägel und ihre Ringbänder von Silber.

11 Ebenso sollen an der Nordseite Behänge sein, hundert Ellen lang, und zwanzig Säulen auf zwanzig Füßen von Bronze und ihre Nägel und ihre Ringbänder von Silber.

12 Und nach Westen soll die Breite des Vorhofes Behänge haben, fünfzig Ellen lang, zehn Säulen auf zehn Füßen.

13 Nach Osten aber soll die Breite des Vorhofes fünfzig Ellen haben,

14 fünfzehn Ellen Behänge auf einer Seite, dazu drei Säulen auf drei Füßen,

15 und wieder fünfzehn Ellen auf der andern Seite, dazu drei Säulen auf drei Füßen.

16 Und in dem Tor des Vorhofes soll eine Decke sein, zwanzig Ellen breit, gewirkt aus blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen, dazu vier Säulen auf ihren vier Füßen.

17 Alle Säulen um den Vorhof her sollen silberne Ringbänder und silberne Nägel und Füße aus Bronze haben.

18 Die Länge des Vorhofes soll hundert Ellen sein, die Breite fünfzig Ellen, die Höhe fünf Ellen, und alle Behänge sollen von gezwirntem feinem Leinen sein und seine Füße aus Bronze.

19 Alle Geräte der Wohnung für den gesamten Dienst und alle ihre Pflöcke und alle Pflöcke des Vorhofes sollen aus Bronze sein.

Das Öl für den Leuchter

20 Gebiete den Israeliten, dass sie zu dir bringen das allerreinste Öl aus zerstoßenen Oliven für den Leuchter, dass man eine Lampe aufsetzen kann, die ständig brennt.

21 In der Stiftshütte, außen vor dem Vorhang, der vor der Lade mit dem Gesetz hängt, sollen Aaron und seine Söhne den Leuchter zurichten, dass er brenne vom Abend bis zum Morgen vor dem Herrn . Das soll eine ewige Ordnung sein für ihre Nachkommen bei den Israeliten.

Kapitel 28

Die Kleidung der Priester

1 Du sollst Aaron, deinen Bruder, und seine Söhne zu dir herantreten lassen aus der Mitte der Israeliten, dass er mein Priester sei, er und seine Söhne Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.

2 Und du sollst Aaron, deinem Bruder, heilige Kleider machen zur Ehre und als Schmuck

3 und sollst reden mit allen, die weisen Herzens sind, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe, dass sie Aaron Kleider machen zu seiner Weihe, dass er mein Priester sei.

4 Dies sind aber die Kleider, die sie machen sollen: Brusttasche, Schurz, Obergewand, enges Untergewand, Kopfbund und Gürtel. So sollen sie heilige Kleider machen deinem Bruder Aaron und seinen Söhnen, dass er mein Priester sei.

5 Sie sollen Gold, blauen und roten Purpur, Karmesin und feines Leinen dazu nehmen.

6 Den Priesterschurz sollen sie machen aus Gold, blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen, kunstreich gewirkt.

7 Zwei Schulterteile soll er haben, die angefügt sind; an seinen beiden Enden soll er zusammengebunden werden.

8 Und die Binde, die daran ist, um ihn anlegen zu können, soll von derselben Arbeit und aus einem Stück mit ihm sein, aus Gold, blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen.

9 Und du sollst zwei Onyxsteine nehmen und darauf einschneiden die Namen der Söhne Israels,

10 auf jeden sechs Namen nach der Ordnung ihres Alters.

11 Du sollst die Namen der Söhne Israels in die Steine schneiden wie in ein Siegel, und sie sollen mit Gold eingefasst werden.

12 Und du sollst sie auf die Schulterteile des Schurzes heften, dass es Steine seien zum gnädigen Gedenken an die Israeliten, sodass Aaron ihre Namen auf seinen beiden Schultern trage vor dem Herrn , damit der Herr ihrer gedenke.

13 Und du sollst Goldfassungen machen

14 und zwei Ketten von feinem Golde; als geflochtene Schnüre sollst du sie machen und diese Schnüre an den Fassungen befestigen.

15 Die Brusttasche für die Lose zum Rechtsentscheid sollst du wie den Priesterschurz machen, kunstreich gewirkt, aus Gold, blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen.

16 Viereckig soll sie sein und doppelt gelegt; eine Spanne soll ihre Länge sein und eine Spanne ihre Breite.

17 Und du sollst sie besetzen mit vier Reihen von Steinen. Die erste Reihe sei ein Sarder, ein Topas und ein Smaragd,

18 die andere ein Rubin, ein Saphir und ein Diamant,

19 die dritte ein Lynkurer, ein Achat und ein Amethyst,

20 die vierte ein Türkis, ein Onyx und ein Jaspis; in Gold sollen sie gefasst sein, wenn man sie anbringt.

21 Zwölf sollen es sein wie auf einem Siegel nach den Namen der Söhne Israels, dass auf jedem ein Name stehe nach den zwölf Stämmen.

22 Und du sollst Ketten zu der Tasche wie geflochtene Schnüre machen aus feinem Golde

23 und zwei goldene Ringe für die Tasche, sodass du die beiden Ringe an zwei Ecken der Tasche heftest

24 und die beiden goldenen Schnüre in die beiden Ringe an den Ecken der Tasche tust.

25 Aber die beiden andern Enden der zwei Schnüre sollst du an den beiden goldenen Fassungen befestigen und sie an die Schulterteile des Priesterschurzes vorn anheften.

26 Und du sollst zwei andere goldene Ringe machen und an die beiden andern Ecken der Tasche heften an ihren Rand innen zum Schurz hin.

27 Und du sollst abermals zwei goldene Ringe machen und sie unten an die beiden Schulterteile vorn am Schurz anheften, wo der Schurz zusammengeht, oben über der Binde des Schurzes.

28 Und man soll die Tasche mit ihren Ringen mit einer Schnur von blauem Purpur an die Ringe des Schurzes knüpfen, dass sie über der Binde des Schurzes anliege und die Tasche sich nicht von dem Schurz losmache.

29 So soll Aaron die Namen der Söhne Israels in der Brusttasche auf seinem Herzen tragen, wenn er in das Heiligtum geht, zum gnädigen Gedenken vor dem Herrn allezeit.

30 Und du sollst in die Brusttasche tun die Lose »Licht und Recht«, sodass sie auf dem Herzen Aarons seien, wenn er hineingeht vor den Herrn , dass er die Entscheidungen für die Israeliten auf seinem Herzen trage vor dem Herrn allezeit.

31 Du sollst auch das Obergewand unter dem Schurz ganz aus blauem Purpur machen.

32 Und oben in der Mitte soll eine Öffnung sein und eine Borte um die Öffnung herum in Weberarbeit wie bei einem Panzerhemd, dass sie nicht einreiße.

33 Und unten an seinem Saum sollst du Granatäpfel machen aus blauem und rotem Purpur und Karmesin ringsherum und zwischen sie goldene Schellen auch ringsherum,

34 dass eine goldene Schelle sei, danach ein Granatapfel und wieder eine goldene Schelle und wieder ein Granatapfel ringsherum an dem Saum des Obergewandes.

35 Und Aaron soll es anhaben, wenn er dient, dass man seinen Klang höre, wenn er hineingeht ins Heiligtum vor den Herrn und wieder herauskommt; so wird er nicht sterben.

36 Du sollst auch ein Stirnblatt machen aus feinem Golde und darauf einschneiden, wie man Siegel schneidet: »Heilig dem Herrn «.

37 Und du sollst es heften an eine Schnur von blauem Purpur vorn an den Kopfbund.

38 Und es soll sein auf der Stirn Aarons, damit Aaron bei allen ihren Opfern alle Sünde trage, die an den heiligen Gaben der Israeliten haftet. Und es soll allezeit an seiner Stirn sein, dass sie wohlgefällig seien vor dem Herrn .

39 Du sollst auch das enge Untergewand aus feinem Leinen machen und einen Kopfbund aus feinem Leinen und einen bunt gewebten Gürtel.

40 Und den Söhnen Aarons sollst du Untergewänder, Gürtel und hohe Mützen machen zur Ehre und als Schmuck

41 und sollst sie deinem Bruder Aaron samt seinen Söhnen anlegen und sollst sie salben und ihre Hände füllen und sie weihen, dass sie meine Priester seien.

42 Und du sollst ihnen leinene Beinkleider machen, um ihre Blöße zu bedecken, von den Hüften bis an die Schenkel.

43 Und Aaron und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie in die Stiftshütte gehen oder hinzutreten zum Altar, um im Heiligtum zu dienen, damit sie keine Schuld auf sich laden und sterben müssen. Das soll für ihn und sein Geschlecht nach ihm eine ewige Ordnung sein.

Kapitel 29

Weihe der Priester und des Altars

1 Dies ist's, was du mit ihnen tun sollst, dass sie mir zu Priestern geweiht werden: Nimm einen jungen Stier und zwei Widder ohne Fehler,

2 ungesäuertes Brot und ungesäuerte Kuchen, mit Öl vermengt, und ungesäuerte Fladen, mit Öl bestrichen; aus feinem Weizenmehl sollst du das alles machen

3 und sollst es in einen Korb legen und in dem Korbe herzubringen samt dem Stier und den beiden Widdern.

4 Und du sollst Aaron und seine Söhne an den Eingang der Stiftshütte treten lassen und sie mit Wasser waschen

5 und die Kleider nehmen und Aaron anziehen das Untergewand und das Obergewand und den Priesterschurz und die Brusttasche und sollst ihm den Schurz mit der Binde umgürten

6 und den Kopfbund auf sein Haupt setzen und den heiligen Kronreif am Kopfbund befestigen.

7 Und du sollst das Salböl nehmen und auf sein Haupt gießen und ihn salben.

8 Und seine Söhne sollst du auch herzuführen und ihnen das Untergewand anziehen

9 und sie, Aaron und seine Söhne, mit Gürteln umgürten und den Söhnen die hohen Mützen aufsetzen, dass sie das Priestertum haben nach ewiger Ordnung. Und du sollst Aaron und seinen Söhnen die Hände füllen.

10 Und du sollst den jungen Stier herzuführen vor die Stiftshütte, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Stieres legen.

11 Und du sollst den Stier schlachten vor dem Herrn , am Eingang der Stiftshütte,

12 und sollst von seinem Blut nehmen und mit deinem Finger an die Hörner des Altars streichen und alles andere Blut an den Fuß des Altars schütten.

13 Und du sollst alles Fett am Eingeweide nehmen und den Lappen an der Leber und die beiden Nieren mit dem Fett daran und sollst es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen.

14 Aber Fleisch, Fell und Kot des Stieres sollst du draußen vor dem Lager mit Feuer verbrennen; denn es ist ein Sündopfer.

15 Und den einen Widder sollst du nehmen, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf seinen Kopf legen.

16 Dann sollst du ihn schlachten und sein Blut nehmen und ringsum an den Altar sprengen.

17 Aber den Widder sollst du in seine Stücke zerlegen und seine Eingeweide und Schenkel waschen und sie auf seine Stücke und auf seinen Kopf legen

18 und den ganzen Widder in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar; denn es ist dem Herrn ein Brandopfer, ein lieblicher Geruch, ein Feueropfer für den Herrn .

19 Den andern Widder aber sollst du nehmen, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf seinen Kopf legen,

20 und du sollst ihn schlachten und von seinem Blut nehmen und es Aaron und seinen Söhnen an das rechte Ohrläppchen streichen und an den Daumen ihrer rechten Hand und an die große Zehe ihres rechten Fußes; und du sollst das Blut ringsum an den Altar sprengen.

21 Und du sollst von dem Blut auf dem Altar nehmen und Salböl und sollst Aaron und seine Kleider, seine Söhne und ihre Kleider damit besprengen. So werden er und seine Kleider, seine Söhne und ihre Kleider geweiht.

22 Danach sollst du nehmen das Fett von dem Widder, den Fettschwanz und das Fett am Eingeweide, den Lappen an der Leber und die beiden Nieren mit dem Fett daran und die rechte Keule – denn es ist der Widder der Einsetzung –

23 und einen Laib Brot und einen Ölkuchen und einen Fladen aus dem Korbe mit dem ungesäuerten Brot, der vor dem Herrn steht.

24 Dann lege das alles auf die Hände Aarons und seiner Söhne und schwinge es als Schwingopfer vor dem Herrn .

25 Danach nimm es von ihren Händen und lass es in Rauch aufgehen auf dem Altar über dem Brandopfer zum lieblichen Geruch vor dem Herrn ; denn es ist ein Feueropfer für den Herrn .

26 Und du sollst die Brust vom Widder der Einsetzung Aarons nehmen und sie vor dem Herrn schwingen. Das soll dein Anteil sein.

27 So sollst du heiligen die Brust als Schwingopfer und die Keule als Hebopfer, die geschwungen und erhoben werden von dem Widder der Einsetzung Aarons und seiner Söhne.

28 Und das soll Aaron und seinen Söhnen gehören als ewiges Anrecht bei den Israeliten, denn es ist eine Abgabe. Eine Abgabe von den Israeliten soll es sein von ihren Dankopfern, ihrer Opfergabe für den Herrn .

29 Und die heiligen Kleider Aarons sollen nach ihm seine Söhne haben, dass sie darin gesalbt und ihre Hände gefüllt werden.

30 Wer von seinen Söhnen an seiner statt Priester wird, der soll sie sieben Tage anziehen, wenn er in die Stiftshütte geht, um im Heiligtum zu dienen.

31 Und du sollst den Widder der Einsetzung nehmen und sein Fleisch an einem heiligen Ort kochen.

32 Und Aaron mit seinen Söhnen soll das Fleisch des Widders samt dem Brot im Korbe essen am Eingang der Stiftshütte.

33 Sie sollen die Stücke essen, mit denen die Sühnung für sie vollzogen wurde, als man ihre Hände füllte und sie weihte. Kein anderer darf es essen, denn es ist heilig.

34 Wenn aber etwas übrig bleibt von dem Fleisch der Einsetzung und von dem Brot bis zum Morgen, sollst du es mit Feuer verbrennen. Es darf nicht gegessen werden, denn es ist heilig.

35 So sollst du mit Aaron und seinen Söhnen alles tun, was ich dir geboten habe. Sieben Tage sollst du ihre Hände füllen

36 und täglich einen jungen Stier zum Sündopfer schlachten zur Sühnung und sollst den Altar entsündigen, indem du die Sühnung an ihm vollziehst, und sollst ihn salben, dass er geweiht werde.

37 Sieben Tage sollst du an dem Altar die Sühnung vollziehen und ihn weihen; so wird er ein Hochheiliges. Wer den Altar anrührt, der ist dem Heiligtum verfallen.

Das tägliche Opfer

38 Und dies sollst du auf dem Altar tun: Zwei einjährige Lämmer sollst du an jedem Tage darauf opfern,

39 ein Lamm am Morgen, das andere gegen Abend.

40 Und zu dem einen Lamm einen Krug feines Mehl, vermengt mit einer viertel Kanne zerstoßener Oliven, und zum Trankopfer eine viertel Kanne Wein.

41 Mit dem andern Lamm sollst du tun gegen Abend wie mit dem Speisopfer und Trankopfer vom Morgen, zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer für den Herrn .

42 Das soll das tägliche Brandopfer sein bei euren Nachkommen am Eingang der Stiftshütte vor dem Herrn , wo ich euch begegnen und mit dir reden will.

43 Daselbst will ich den Israeliten begegnen, und das Heiligtum wird geheiligt werden in meiner Herrlichkeit.

44 Und ich will die Stiftshütte und den Altar heiligen und Aaron und seine Söhne heiligen, dass sie meine Priester seien.

45 Und ich will unter den Israeliten wohnen und ihr Gott sein,

46 dass sie erkennen sollen, ich sei der Herr , ihr Gott, der sie aus Ägyptenland führte, damit ich unter ihnen wohne, ich, der Herr , ihr Gott.

Kapitel 30

Der Räucheraltar

1 Du sollst auch einen Räucheraltar machen aus Akazienholz,

2 eine Elle lang und ebenso breit, viereckig, und zwei Ellen hoch. Seine Hörner sollen aus einem Stück mit ihm sein.

3 Und du sollst ihn mit feinem Golde überziehen, seine Platte und seine Wände ringsherum und seine Hörner. Und sollst einen Kranz von Gold ringsherum machen

4 und zwei goldene Ringe unter dem Kranz zu beiden Seiten, dass man Stangen hineintue und ihn damit trage.

5 Die Stangen sollst du auch aus Akazienholz machen und mit Gold überziehen.

6 Und du sollst ihn setzen vor den Vorhang, der vor der Lade mit dem Gesetz hängt, und vor den Gnadenstuhl, der auf der Lade mit dem Gesetz ist, wo ich dir begegnen werde.

7 Und Aaron soll darauf verbrennen gutes Räucherwerk jeden Morgen, wenn er die Lampen zurichtet.

8 Desgleichen wenn er die Lampen aufsetzt gegen Abend, soll er solches Räucherwerk auch verbrennen. Das soll das tägliche Räucheropfer sein vor dem Herrn bei euren Nachkommen.

9 Ihr sollt kein fremdes Räucherwerk darauftun, auch kein Brandopfer noch Speisopfer. Auch Trankopfer dürft ihr darauf nicht ausgießen.

10 Und Aaron soll an den Hörnern dieses Altars einmal im Jahr die Sühnung vollziehen. Mit dem Blut des Sündopfers soll auf dem Altar die Sühnung jährlich einmal geschehen bei euren Nachkommen. Hochheilig ist er dem Herrn .

Die Steuer für das Heiligtum

11 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

12 Wenn du die Israeliten zählst, so soll ein jeder dem Herrn ein Sühnegeld geben, um sein Leben auszulösen, damit ihnen nicht eine Plage widerfahre, wenn sie gezählt werden.

13 Es soll aber jeder, der gezählt ist, einen halben Schekel geben nach dem Münzgewicht des Heiligtums; ein Schekel wiegt zwanzig Gramm. Dieser halbe Schekel soll als Abgabe für den Herrn erhoben werden.

14 Wer gezählt ist von zwanzig Jahren an und darüber, der soll diese Abgabe dem Herrn geben.

15 Der Reiche soll nicht mehr geben und der Arme nicht weniger als den halben Schekel als Abgabe für den Herrn zur Sühnung für euer Leben.

16 Und du sollst solches Sühnegeld nehmen von den Israeliten und es zum Dienst an der Stiftshütte geben, dass es sei für die Israeliten, zum gnädigen Gedenken vor dem Herrn , zur Sühnung für euer Leben.

Das bronzene Becken

17 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

18 Du sollst auch ein Becken aus Bronze machen mit einem Gestell aus Bronze zum Waschen und sollst es setzen zwischen die Stiftshütte und den Altar und Wasser hineintun,

19 dass Aaron und seine Söhne ihre Hände und Füße darin waschen.

20 Wenn sie in die Stiftshütte gehen, sollen sie sich mit Wasser waschen, dann werden sie nicht sterben, so soll es auch sein, wenn sie an den Altar treten, um zu dienen und ein Feueropfer zu verbrennen für den Herrn .

21 Sie sollen ihre Hände und ihre Füße waschen, dass sie nicht sterben. Das soll eine ewige Ordnung sein für ihn und sein Geschlecht bei ihren Nachkommen.

Salböl und Räucherwerk

22 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

23 Nimm dir die beste Spezerei: die edelste Myrrhe, fünfhundert Schekel, und Zimt, die Hälfte davon, zweihundertfünfzig, und Kalmus, auch zweihundertfünfzig Schekel,

24 und Kassia, fünfhundert nach dem Gewicht des Heiligtums, und eine Kanne Olivenöl.

25 Und mache daraus ein heiliges Salböl nach der Kunst des Salbenbereiters.

26 Und du sollst damit salben die Stiftshütte und die Lade mit dem Gesetz,

27 den Tisch mit all seinem Gerät, den Leuchter mit seinem Gerät, den Räucheraltar,

28 den Brandopferaltar mit all seinem Gerät und das Becken mit seinem Gestell.

29 So sollst du sie weihen, dass sie hochheilig seien. Wer sie anrührt, der ist dem Heiligtum verfallen.

30 Aaron und seine Söhne sollst du auch salben und sie mir zu Priestern weihen.

31 Und du sollst mit den Israeliten reden und sprechen: Eine heilige Salbe soll mir dies Öl bei euren Nachkommen sein.

32 Auf keines andern Menschen Leib soll es gegossen werden; du sollst es auch sonst in der gleichen Mischung nicht herstellen, denn es ist heilig; darum soll es euch als heilig gelten.

33 Wer solche Salbe macht oder einem Unberufenen davon gibt, der soll aus seinem Volk ausgerottet werden.

34 Und der Herr sprach zu Mose: Nimm dir Spezerei: Balsam, Stakte, Galbanum und reinen Weihrauch, vom einen so viel wie vom andern,

35 und mache Räucherwerk daraus, gemengt nach der Kunst des Salbenbereiters, gesalzen, rein, zum heiligen Gebrauch.

36 Und du sollst es zu Pulver stoßen und sollst etwas davon vor die Lade mit dem Gesetz in der Stiftshütte bringen, wo ich dir begegnen werde. Es soll euch ein Hochheiliges sein.

37 Aber solches Räucherwerk sollt ihr für euch in der gleichen Mischung nicht herstellen, sondern es soll dir als dem Herrn geheiligt gelten.

38 Wer es macht, damit er sich an dem Geruch erfreue, der soll ausgerottet werden aus seinem Volk.

Kapitel 31

Berufung der Kunsthandwerker für die Stiftshütte

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Siehe, ich habe mit Namen berufen Bezalel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda,

3 und habe ihn erfüllt mit dem Geist Gottes, mit Weisheit und Verstand und Erkenntnis und mit allerlei Fertigkeiten,

4 kunstreich zu arbeiten in Gold, Silber, Bronze,

5 kunstreich Steine zu schneiden und einzusetzen und kunstreich zu schnitzen in Holz, um jede Arbeit zu vollbringen.

6 Und siehe, ich habe ihm beigegeben Oholiab, den Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, und habe allen Kundigen die Weisheit ins Herz gegeben, dass sie alles machen können, was ich dir geboten habe:

7 die Stiftshütte, die Lade mit dem Gesetz, den Gnadenstuhl darauf und alle Geräte in der Hütte,

8 den Tisch und sein Gerät, den Leuchter von reinem Gold und all sein Gerät, den Räucheraltar,

9 den Brandopferaltar mit all seinem Gerät, das Becken mit seinem Gestell,

10 die gewirkten Kleider, die heiligen Kleider des Priesters Aaron und die Kleider seiner Söhne für den priesterlichen Dienst,

11 das Salböl und das Räucherwerk von Spezerei für das Heiligtum. Ganz so, wie ich dir geboten habe, sollen sie es machen.

Gebot der Sabbatfeier

12 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

13 Sage den Israeliten: Haltet meine Sabbate; denn das ist ein Zeichen zwischen mir und euch von Geschlecht zu Geschlecht, damit ihr erkennt, dass ich der Herr bin, der euch heiligt.

14 Darum haltet den Sabbat, denn er soll euch heilig sein. Wer ihn entheiligt, der soll des Todes sterben. Denn wer eine Arbeit am Sabbat tut, der soll ausgerottet werden aus seinem Volk.

15 Sechs Tage soll man arbeiten, aber am siebenten Tag ist Sabbat, ein heiliger Ruhetag für den Herrn . Wer eine Arbeit tut am Sabbattag, soll des Todes sterben.

16 Darum sollen die Israeliten den Sabbat halten, dass sie ihn auch bei ihren Nachkommen halten als ewigen Bund.

17 Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Israeliten. Denn in sechs Tagen machte der Herr Himmel und Erde, aber am siebenten Tage ruhte er und erquickte sich.

Übergabe der zwei Gesetzestafeln an Mose

18 Und als der Herr mit Mose zu Ende geredet hatte auf dem Berge Sinai, gab er ihm die beiden Tafeln des Gesetzes; die waren aus Stein und beschrieben von dem Finger Gottes.

Kapitel 32

Das goldene Kalb

1 Als aber das Volk sah, dass Mose ausblieb und nicht wieder von dem Berge herabkam, sammelte es sich gegen Aaron und sprach zu ihm: Auf, mache uns Götter, die vor uns hergehen! Denn wir wissen nicht, was diesem Mann Mose widerfahren ist, der uns aus Ägyptenland geführt hat.

2 Aaron sprach zu ihnen: Reißt ab die goldenen Ohrringe an den Ohren eurer Frauen, eurer Söhne und eurer Töchter und bringt sie zu mir.

3 Da riss alles Volk sich die goldenen Ohrringe von den Ohren und brachte sie zu Aaron.

4 Und er nahm sie von ihren Händen und formte das Gold und machte ein gegossenes Kalb. Und sie sprachen: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben!

5 Als das Aaron sah, baute er einen Altar vor ihm und ließ ausrufen und sprach: Morgen ist des Herrn Fest.

6 Und sie standen früh am Morgen auf und opferten Brandopfer und brachten dazu Dankopfer dar. Danach setzte sich das Volk, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um ihre Lust zu treiben.

Moses Fürbitte

7 Der Herr sprach aber zu Mose: Geh, steig hinab; denn dein Volk, das du aus Ägyptenland geführt hast, hat schändlich gehandelt.

8 Sie sind schnell von dem Wege gewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht und haben's angebetet und ihm geopfert und gesagt: Dies sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben.

9 Und der Herr sprach zu Mose: Ich habe dies Volk gesehen. Und siehe, es ist ein halsstarriges Volk.

10 Und nun lass mich, dass mein Zorn über sie entbrenne und sie verzehre; dafür will ich dich zum großen Volk machen.

11 Mose wollte den Herrn , seinen Gott, besänftigen und sprach: Ach, Herr , warum will dein Zorn entbrennen über dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand aus Ägyptenland geführt hast?

12 Warum sollen die Ägypter sagen: Er hat sie zu ihrem Unglück herausgeführt, dass er sie umbrächte im Gebirge und vertilgte sie von dem Erdboden? Kehre dich ab von deinem glühenden Zorn und lass dich des Unheils gereuen, das du über dein Volk bringen willst.

13 Gedenke an deine Knechte Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst geschworen und verheißen hast: Ich will eure Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel, und dies ganze Land, das ich verheißen habe, will ich euren Nachkommen geben, und sie sollen es besitzen für ewig.

14 Da gereute den Herrn das Unheil, das er seinem Volk angedroht hatte.

Mose kehrt zurück

15 Mose wandte sich und stieg vom Berge und hatte die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand; die waren beschrieben auf beiden Seiten, vorn und hinten waren sie beschrieben.

16 Und Gott hatte sie selbst gemacht, und die Schrift war Gottes Schrift, eingegraben in die Tafeln.

17 Als nun Josua das Geschrei des Volks hörte, sprach er zu Mose: Es ist ein Kriegsgeschrei im Lager.

18 Er antwortete: Es ist kein Geschrei wie bei einem Sieg, und es ist kein Geschrei wie bei einer Niederlage, ich höre Geschrei wie beim Tanz.

19 Als Mose aber nahe zum Lager kam und das Kalb und das Tanzen sah, entbrannte sein Zorn, und er warf die Tafeln aus der Hand und zerbrach sie unten am Berge

20 und nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und verbrannte es im Feuer und zermalmte es zu Pulver und streute es aufs Wasser und gab's den Israeliten zu trinken.

21 Und er sprach zu Aaron: Was hat dir dies Volk getan, dass du eine so große Sünde über sie gebracht hast?

22 Aaron sprach: Mein Herr lasse seinen Zorn nicht entbrennen. Du weißt, dass dies Volk böse ist.

23 Sie sprachen zu mir: Mache uns Götter, die vor uns hergehen; denn wir wissen nicht, was mit diesem Mann Mose geschehen ist, der uns aus Ägyptenland geführt hat.

24 Ich sprach zu ihnen: Wer Gold hat, der reiße es ab und gebe es mir. Und ich warf es ins Feuer, und daraus ist dieses Kalb geworden.

25 Als nun Mose sah, dass das Volk zuchtlos geworden war – denn Aaron hatte sie zuchtlos werden lassen zum Gespött ihrer Widersacher –,

26 trat Mose in das Tor des Lagers und rief: Her zu mir, wer dem Herrn angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Söhne Levi.

27 Und er sprach zu ihnen: So spricht der Herr , der Gott Israels: Ein jeder gürte sein Schwert um die Lenden und gehe durch das Lager hin und her von einem Tor zum andern und erschlage seinen Bruder, Freund und Nächsten.

28 Die Söhne Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und es fielen an jenem Tage vom Volk dreitausend Mann.

29 Da sprach Mose: Füllt heute eure Hände zum Dienst für den Herrn – denn ein jeder ist wider seinen Sohn und Bruder gewesen –, damit euch heute Segen gegeben werde.

Die Demütigung des Volkes

30 Am nächsten Morgen sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde getan; nun will ich hinaufsteigen zu dem Herrn , ob ich vielleicht Sühne erwirken kann für eure Sünde.

31 Als nun Mose wieder zu dem Herrn kam, sprach er: Ach, das Volk hat eine große Sünde getan, und sie haben sich Götter von Gold gemacht.

32 Vergib ihnen doch ihre Sünde; wenn nicht, dann tilge mich aus deinem Buch, das du geschrieben hast.

33 Der Herr sprach zu Mose: Ich will den aus meinem Buch tilgen, der an mir gesündigt hat.

34 So geh nun hin und führe das Volk, wohin ich dir gesagt habe. Siehe, mein Engel soll vor dir hergehen. Ich werde aber ihre Sünde heimsuchen, wenn meine Zeit heimzusuchen gekommen ist.

35 Und der Herr schlug das Volk, weil sie sich das Kalb gemacht hatten, das Aaron angefertigt hatte.

Kapitel 33

1 Der Herr sprach zu Mose: Geh, zieh von dannen, du und das Volk, das du aus Ägyptenland heraufgeführt hast, in das Land, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe: Deinen Nachkommen will ich's geben.

2 Und ich will vor dir her senden einen Engel und vertreiben die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter

3 und will dich bringen in das Land, darin Milch und Honig fließt. Ich selbst will nicht mit dir hinaufziehen, denn du bist ein halsstarriges Volk; ich würde dich unterwegs verzehren.

4 Als das Volk diese harte Rede hörte, trugen sie Leid, und niemand tat seinen Schmuck an.

5 Und der Herr sprach zu Mose: Sage zu den Israeliten: Ihr seid ein halsstarriges Volk. Wenn ich nur einen Augenblick mit dir hinaufzöge, würde ich dich vertilgen. Und nun lege deinen Schmuck ab, dann will ich sehen, was ich dir tue.

6 Und die Israeliten taten ihren Schmuck von sich, seit sie am Berg Horeb waren.

Das heilige Zelt. Gott begegnet Mose

7 Mose aber nahm das Zelt und schlug es draußen auf, fern von dem Lager, und nannte es Stiftshütte. Und wer den Herrn befragen wollte, musste herausgehen zur Stiftshütte vor das Lager.

8 Und wenn Mose hinausging zum Zelt, so stand alles Volk auf, und jeder trat in seines Zeltes Tür und sah ihm nach, bis er ins Zelt hineinging.

9 Und wenn Mose ins Zelt hineinging, so kam die Wolkensäule hernieder und stand am Eingang des Zeltes, und der Herr redete mit Mose.

10 Und alles Volk sah die Wolkensäule am Eingang des Zeltes stehen, und sie standen auf und neigten sich, ein jeder in seines Zeltes Tür.

11 Der Herr aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet. Dann kehrte er zum Lager zurück; aber sein Diener Josua, der Sohn Nuns, ein junger Mann, wich nicht aus dem Zelt.

Mose begehrt, des Herrn Herrlichkeit zu schauen

12 Und Mose sprach zu dem Herrn : Siehe, du sprichst zu mir: Führe dies Volk hinauf!, und lässt mich nicht wissen, wen du mit mir senden willst, wo du doch gesagt hast: Ich kenne dich mit Namen, und du hast Gnade vor meinen Augen gefunden.

13 Hab ich denn Gnade vor deinen Augen gefunden, so lass mich deinen Weg wissen, damit ich dich erkenne und Gnade vor deinen Augen finde. Und sieh doch, dass dies Volk dein Volk ist.

14 Er sprach: Mein Angesicht soll vorangehen; ich will dich zur Ruhe leiten.

15 Mose aber sprach zu ihm: Wenn nicht dein Angesicht vorangeht, so führe uns nicht von hier hinauf.

16 Denn woran soll erkannt werden, dass ich und dein Volk vor deinen Augen Gnade gefunden haben, wenn nicht daran, dass du mit uns gehst, sodass ich und dein Volk erhoben werden vor allen Völkern, die auf dem Erdboden sind?

17 Der Herr sprach zu Mose: Auch das, was du jetzt gesagt hast, will ich tun; denn du hast Gnade vor meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen.

18 Und Mose sprach: Lass mich deine Herrlichkeit sehen!

19 Und er sprach: Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen und will ausrufen den Namen des Herrn vor dir: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.

20 Und er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht.

21 Und der Herr sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Fels stehen.

22 Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin.

23 Dann will ich meine Hand von dir tun, und du darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.

Kapitel 34

Neue Gesetzestafeln. Bundesschluss und Bundespflichten

1 Und der Herr sprach zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln zu, wie die ersten waren, dass ich die Worte darauf schreibe, die auf den ersten Tafeln standen, welche du zerbrochen hast.

2 Und sei morgen bereit, dass du früh auf den Berg Sinai steigst und dort zu mir trittst auf dem Gipfel des Berges.

3 Und lass niemand mit dir hinaufsteigen; es soll auch niemand gesehen werden auf dem ganzen Berge. Auch kein Schaf und Rind lass weiden gegen diesen Berg hin.

4 Und Mose hieb zwei steinerne Tafeln zu, wie die ersten waren, und stand am Morgen früh auf und stieg auf den Berg Sinai, wie ihm der Herr geboten hatte, und nahm die zwei steinernen Tafeln in seine Hand.

5 Da kam der Herr hernieder in einer Wolke und trat daselbst zu ihm. Und er rief aus den Namen des Herrn .

6 Und der Herr ging vor seinem Angesicht vorüber, und er rief aus: Herr , Herr , Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue,

7 der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft lässt er niemand, sondern sucht die Missetat der Väter heim an Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte Glied.

8 Und Mose neigte sich eilends zur Erde und betete an

9 und sprach: Hab ich, Herr , Gnade vor deinen Augen gefunden, so gehe der Herr in unserer Mitte, denn es ist ein halsstarriges Volk; und vergib uns unsere Missetat und Sünde und lass uns dein Erbbesitz sein.

10 Und der Herr sprach: Siehe, ich will einen Bund schließen: Vor deinem ganzen Volk will ich Wunder tun, wie sie nicht geschaffen sind in allen Landen und unter allen Völkern, und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, soll des Herrn Werk sehen; denn wunderbar wird sein, was ich an dir tun werde.

11 Halte, was ich dir heute gebiete. Siehe, ich will vor dir her ausstoßen die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.

12 Hüte dich, einen Bund zu schließen mit den Bewohnern des Landes, in das du kommst, damit sie dir nicht zum Fallstrick werden in deiner Mitte;

13 sondern ihre Altäre sollst du umstürzen und ihre Steinmale zerbrechen und ihre heiligen Pfähle umhauen;

14 denn du sollst keinen andern Gott anbeten. Denn der Herr heißt ein Eiferer; ein eifernder Gott ist er.

15 Hüte dich, einen Bund zu schließen mit den Bewohnern des Landes, damit sie, wenn sie ihren Göttern nachlaufen und ihnen opfern, dich nicht einladen und du von ihrem Opfer isst

16 und damit du für deine Söhne ihre Töchter nicht zu Frauen nimmst und diese dann ihren Göttern nachlaufen und machen, dass deine Söhne auch ihren Göttern nachhuren!

17 Du sollst dir keine gegossenen Götterbilder machen.

18 Das Fest der Ungesäuerten Brote sollst du halten. Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, zur Zeit des Monats Abib; denn im Monat Abib bist du aus Ägypten gezogen.

19 Alle Erstgeburt ist mein, alle männliche Erstgeburt von deinem Vieh, es sei Stier oder Schaf.

20 Aber den Erstling des Esels sollst du mit einem Schaf auslösen. Wenn du ihn aber nicht auslöst, so brich ihm das Genick. Alle Erstgeburt unter deinen Söhnen sollst du auslösen.

Und dass niemand vor mir mit leeren Händen erscheine!

21 Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebenten Tage sollst du ruhen, auch in der Zeit des Pflügens und des Erntens.

22 Das Wochenfest sollst du halten mit den Erstlingen der Weizenernte und das Fest der Lese, wenn das Jahr um ist.

23 Dreimal im Jahr soll alles, was männlich ist, erscheinen vor dem Herrscher, dem Herrn , dem Gott Israels.

24 Denn ich werde die Völker vor dir ausstoßen und dein Gebiet weit machen, und niemand soll dein Land begehren, während du dreimal im Jahr hinaufgehst, um vor dem Herrn , deinem Gott, zu erscheinen.

25 Du sollst das Blut meines Opfers nicht darbringen zugleich mit dem Sauerteig, und das Opfer des Passafestes soll nicht über Nacht bleiben bis zum Morgen.

26 Das Beste von den ersten Früchten deines Ackers sollst du in das Haus des Herrn , deines Gottes, bringen.

Du sollst das Böcklein nicht kochen in seiner Mutter Milch.

27 Und der Herr sprach zu Mose: Schreib dir diese Worte auf; denn aufgrund dieser Worte schließe ich mit dir einen Bund und mit Israel.

28 Und er war allda bei dem Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte und aß kein Brot und trank kein Wasser. Und er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die Zehn Worte.

Der Glanz auf Moses Angesicht

29 Als nun Mose vom Berge Sinai herabstieg, hatte er die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand und wusste nicht, dass die Haut seines Angesichts glänzte, weil er mit Gott geredet hatte.

30 Als aber Aaron und alle Israeliten sahen, dass die Haut seines Angesichts glänzte, fürchteten sie sich, ihm zu nahen.

31 Da rief sie Mose, und sie wandten sich wieder zu ihm, Aaron und alle Obersten der Gemeinde, und er redete mit ihnen.

32 Danach nahten sich ihm auch alle Israeliten. Und er gebot ihnen alles, was der Herr mit ihm geredet hatte auf dem Berge Sinai.

33 Und als er dies alles mit ihnen geredet hatte, legte er eine Decke auf sein Angesicht.

34 Und wenn er hineinging vor den Herrn , mit ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er wieder herausging. Und wenn er herauskam und zu den Israeliten redete, was ihm geboten war,

35 sahen die Israeliten, wie die Haut seines Angesichts glänzte. Dann tat er die Decke auf sein Angesicht, bis er wieder hineinging, mit ihm zu reden.

Kapitel 35

Die Sabbatordnung

1 Und Mose versammelte die ganze Gemeinde der Israeliten und sprach zu ihnen: Dies ist's, was der Herr geboten hat, dass ihr es tun sollt:

2 Sechs Tage sollt ihr arbeiten. Am siebenten Tag aber sei für euch Sabbat, ein Ruhetag, heilig dem Herrn . Wer an diesem Tag arbeitet, soll sterben.

3 Ihr sollt kein Feuer anzünden am Sabbattag in allen euren Wohnungen.

Freiwillige Gaben für die Stiftshütte

4 Und Mose sprach zu der ganzen Gemeinde der Israeliten: Dies ist's, was der Herr geboten hat:

5 Erhebt von eurem Besitz eine Abgabe für den Herrn . Ein jeder, dessen Herz dazu bereit ist, bringe die Abgabe für den Herrn : Gold, Silber, Bronze,

6 blauen und roten Purpur, Karmesin, feines Leinen und Ziegenhaar,

7 rot gefärbte Widderfelle, Leder und Akazienholz,

8 Öl für die Lampen und Spezerei zum Salböl und zu wohlriechendem Räucherwerk,

9 Onyxsteine und eingefasste Steine zum Priesterschurz und zum Brustschild.

10 Und wer unter euch kundig ist, der komme und mache, was der Herr geboten hat,

11 nämlich die Wohnung mit ihrem Zelt und ihrer Decke, ihren Haken, Brettern, Riegeln, Säulen und Füßen,

12 die Lade mit ihren Stangen, den Gnadenstuhl und Vorhang,

13 den Tisch mit seinen Stangen und all seinem Gerät und die Schaubrote,

14 den Leuchter für das Licht und sein Gerät und seine Lampen und das Öl für das Licht,

15 den Räucheraltar mit seinen Stangen, das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk, die Decke, die vor dem Eingang der Wohnung hängt,

16 den Brandopferaltar mit seinem Gitter aus Bronze, seinen Stangen und all seinem Gerät, das Becken mit seinem Gestell;

17 die Behänge des Vorhofs, seine Säulen und Füße und die Decke des Tors am Vorhof,

18 die Zeltpflöcke der Wohnung und des Vorhofs mit ihren Seilen,

19 die gewirkten Kleider zum Dienst im Heiligtum, die heiligen Kleider Aarons, des Priesters, samt den Kleidern seiner Söhne für den priesterlichen Dienst.

20 Da ging die ganze Gemeinde der Israeliten von Mose weg.

21 Und alle, die es gern und freiwillig gaben, kamen und brachten die Abgabe für den Herrn zur Arbeit an der Stiftshütte und für allen Dienst darin und für die heiligen Kleider.

22 Die Männer samt ihren Frauen, alle, deren Herz dazu bereit war, kamen und brachten Spangen, Ohrringe, Ringe und Halsketten und allerlei goldenes Gerät, ein jeder das Gold, das er dem Herrn geweiht hatte.

23 Und wer bei sich blauen und roten Purpur fand, Karmesin, feines Leinen, Ziegenhaar, rot gefärbte Widderfelle und Leder, der brachte sie.

24 Und wer eine Abgabe von Silber und Bronze geben wollte, der brachte sie als Abgabe für den Herrn . Und wer Akazienholz hatte, der brachte es zu allerlei Verwendung für den Dienst.

25 Und alle Frauen, die diese Kunst verstanden, spannen mit ihren Händen und brachten das Garn, blauen und roten Purpur, Karmesin und feines Leinen.

26 Und alle Frauen, die willig dazu waren und sich auf solche Arbeit verstanden, spannen Ziegenhaare.

27 Die Fürsten aber brachten Onyxsteine und eingefasste Steine für den Priesterschurz und die Brusttasche

28 und Spezerei und Öl für den Leuchter und für das Salböl und für das wohlriechende Räucherwerk.

29 Jeder Mann und jede Frau, deren Herz dazu bereit war, etwas zu einer Arbeit beizutragen, die der Herr durch Mose aufgetragen hatte – alle diese Israeliten brachten eine Gabe für den Herrn .

Beauftragung der Kunsthandwerker

30 Und Mose sprach zu den Israeliten: Sehet, der Herr hat mit Namen berufen den Bezalel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda,

31 und hat ihn erfüllt mit dem Geist Gottes, dass er weise, verständig und geschickt sei zu jedem Werk,

32 kunstreich zu arbeiten in Gold, Silber und Bronze,

33 Edelsteine zu schneiden und einzusetzen, Holz zu schnitzen, um jede kunstreiche Arbeit zu vollbringen.

34 Und er hat ihm auch die Gabe zu unterweisen ins Herz gegeben, ihm und Oholiab, dem Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan.

35 Er hat sie mit Verstand erfüllt, zu machen alle Arbeiten des Goldschmieds und des Kunstwebers und des Buntwebers mit blauem und rotem Purpur, Karmesin und feinem Leinen und des Webers, dass sie jedes Werk ausführen und kunstreiche Entwürfe ersinnen können.

Kapitel 36

1 So sollen denn arbeiten Bezalel und Oholiab und alle kundigen Männer, denen der Herr Weisheit und Verstand gegeben hat zu wissen, wie sie alle Arbeit ausführen sollen zum Dienst des Heiligtums, ganz nach dem Gebot des Herrn .

2 Und Mose berief Bezalel und Oholiab und alle kundigen Männer, denen der Herr Weisheit ins Herz gegeben hatte, alle, die sich freiwillig erboten, ans Werk zu gehen und es auszurichten.

3 Und sie empfingen von Mose alle Abgaben, die die Israeliten gebracht hatten, um die Arbeiten zum Dienst des Heiligtums auszuführen. Und man brachte auch weiterhin alle Morgen freiwillige Gaben zu ihm.

4 Da kamen alle kundigen Männer, die am Werk des Heiligtums arbeiteten, ein jeder von der Arbeit, die er machte,

5 und sprachen zu Mose: Das Volk bringt zu viel, mehr als zum Dienst dieses Werkes nötig ist, das der Herr zu machen geboten hat.

6 Da gebot Mose, dass man durchs Lager rufen ließe: Niemand, weder Mann noch Frau, soll hinfort noch etwas hinzutun zur Abgabe für das Heiligtum. Da brachte das Volk nichts mehr.

7 Denn es war genug gebracht worden zu allen Arbeiten, die zu machen waren, und es war noch übrig geblieben.

Die Herstellung der Stiftshütte

8 So machten alle kundigen Männer unter den Arbeitern die Wohnung aus zehn Teppichen von gezwirntem feinem Leinen, blauem und rotem Purpur und Karmesin, und Cherubim waren eingewebt, wie es ein Kunstweber macht.

9 Die Länge eines Teppichs war achtundzwanzig Ellen und die Breite vier Ellen, und alle waren von ein und demselben Maß.

10 Und er fügte je fünf Teppiche zu einer Bahn zusammen, einen an den andern.

11 Und er machte blaue Schlaufen an beiden Bahnen jeweils an dem Rand, an dem sie zusammengeheftet werden,

12 fünfzig Schlaufen an jeder Bahn, dass eine Schlaufe der andern gegenüberstünde.

13 Und er machte fünfzig goldene Haken und heftete die Teppiche mit den Haken einen an den andern zusammen, auf dass die Wohnung ein Ganzes sei.

14 Und er machte elf Teppiche von Ziegenhaaren zum Zelte über die Wohnung,

15 dreißig Ellen lang und vier Ellen breit, die alle dasselbe Maß haben;

16 und fügte fünf aneinander und die sechs andern auch.

17 Und er machte fünfzig Schlaufen an jeder Bahn am Rand, wo die Bahnen zusammengeheftet werden,

18 und machte je fünfzig Haken aus Bronze, damit das Zelt zusammengefügt werde und ein Ganzes sei.

19 Und er machte eine Decke über das Zelt von rot gefärbten Widderfellen und darüber noch eine Decke von Leder.

20 Und er machte Bretter für die Wohnung, aus Akazienholz, zum Aufstellen,

21 ein jedes zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit

22 und an jedem zwei Zapfen, damit eins an das andere gesetzt würde. So machte er alle Bretter für die Wohnung,

23 dass zwanzig Bretter nach Süden standen.

24 Und er machte vierzig silberne Füße unter die zwanzig Bretter, unter jedes Brett zwei Füße für seine zwei Zapfen.

25 Ebenso machte er auf der andern Seite der Wohnung nach Norden zwanzig Bretter

26 mit vierzig silbernen Füßen, unter jedes Brett zwei Füße.

27 Und für die Rückseite der Wohnung nach Westen machte er sechs Bretter

28 und zwei andere für die zwei Ecken an der Rückseite der Wohnung.

29 Und sie waren doppelt gelegt von unten her und gut aneinandergefügt bis oben hin zum ersten Ring. So machte er es für beide Eckbretter.

30 Und es waren acht Bretter und sechzehn silberne Füße, unter jedem Brett zwei Füße.

31 Und er machte Riegel aus Akazienholz, fünf zu den Brettern auf der einen Langseite der Wohnung

32 und fünf auf der andern Langseite und fünf auf der Rückseite nach Westen.

33 Und er machte den Mittelriegel, dass er in halber Höhe an den Brettern entlanglief von einem Ende zum andern.

34 Und er überzog die Bretter mit Gold, und ihre Ringe machte er aus Gold, dass man die Riegel hineintäte, und überzog die Riegel mit Gold.

35 Und er machte den Vorhang aus blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen. Wie ein Kunstweber machte er ihn mit Cherubim.

36 Und er machte für ihn vier Säulen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold und ihre Nägel waren aus Gold, und er goss dazu vier silberne Füße.

37 Und er machte eine Decke für den Eingang des Zeltes, bunt gewebt aus blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen,

38 und dazu fünf Säulen mit ihren Nägeln und überzog ihre Köpfe und Ringbänder mit Gold und machte fünf Füße aus Bronze daran.

Kapitel 37

Die Bundeslade

1 Und Bezalel machte die Lade aus Akazienholz, zwei und eine halbe Elle lang, anderthalb Ellen breit und ebenso hoch,

2 und überzog sie mit feinem Golde innen und außen und machte ihr einen goldenen Kranz ringsherum.

3 Und er goss vier goldene Ringe für ihre vier Ecken, für jede Seite zwei,

4 und machte Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold

5 und tat sie in die Ringe an den Seiten der Lade, sodass man sie tragen konnte.

6 Und er machte den Gnadenstuhl aus feinem Golde, zwei und eine halbe Elle lang und anderthalb Ellen breit,

7 und zwei Cherubim aus getriebenem Golde fertigte er für die beiden Enden des Gnadenstuhls,

8 einen Cherub an diesem, den andern an jenem Ende. Am Gnadenstuhl arbeitete er die Cherubim heraus für seine beiden Enden.

9 Und die Cherubim breiteten ihre Flügel nach oben aus und bedeckten damit den Gnadenstuhl, und sie standen Antlitz gegen Antlitz und sahen auf den Gnadenstuhl.

Der Tisch für die Schaubrote

10 Und er machte den Tisch aus Akazienholz, zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen hoch,

11 und überzog ihn mit feinem Golde und machte ihm einen goldenen Kranz ringsherum

12 und machte ihm eine Leiste ringsherum, eine Handbreit hoch, und einen goldenen Kranz um die Leiste.

13 Und er goss für ihn vier goldene Ringe und befestigte sie an den vier Ecken an seinen vier Füßen

14 dicht unter der Leiste, dass man die Stangen hineintun und den Tisch tragen könnte.

15 Und er machte die Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold, dass man den Tisch damit trüge.

16 Und er machte auch aus feinem Golde das Gerät für den Tisch: Schüsseln und Löffel, Kannen und Schalen, in denen man das Trankopfer darbringen sollte.

Der Leuchter

17 Und er machte den Leuchter aus feinem, getriebenem Golde. Daran waren der Fuß und der Schaft, Kelche und Knäufe und Blumen.

18 Sechs Arme gingen von seinen Seiten aus, nach jeder Seite drei Arme.

19 Drei Kelche wie Mandelblüten waren an jedem Arm mit Knäufen und Blumen. So gingen die sechs Arme von dem Leuchter aus.

20 An dem Leuchter aber waren vier Kelche mit Knäufen und Blumen,

21 je ein Knauf war unter jedem Paar der sechs Arme, die von ihm ausgingen.

22 Knäufe und Arme gingen aus dem Leuchter hervor. Er war ganz und gar aus feinem Gold getrieben.

23 Und er machte die sieben Lampen mit ihren Dochtscheren und Pfannen aus feinem Gold.

24 Aus einem Zentner feinen Goldes machte er ihn und all sein Gerät.

Räucheraltar, Salböl und Räucherwerk

25 Er machte auch den Räucheraltar aus Akazienholz, eine Elle lang und ebenso breit, viereckig, und zwei Ellen hoch. Seine Hörner waren aus einem Stück mit ihm.

26 Und er überzog ihn mit feinem Golde, seine Platte und seine Wände ringsherum und seine Hörner, und machte ihm einen Kranz ringsherum von Gold

27 und zwei goldene Ringe unter dem Kranz zu beiden Seiten, dass man Stangen hineintäte und ihn damit trüge.

28 Und die Stangen machte er aus Akazienholz und überzog sie mit Gold.

29 Und er machte das heilige Salböl und das Räucherwerk aus reiner Spezerei nach der Kunst des Salbenbereiters.

Kapitel 38

Der Brandopferaltar und das bronzene Becken

1 Und er machte den Brandopferaltar aus Akazienholz, fünf Ellen lang und ebenso breit, viereckig, und drei Ellen hoch,

2 und vier Hörner, die mit ihm aus einem Stück waren, auf seinen vier Ecken und überzog ihn mit Bronze.

3 Und er machte alle Geräte zu dem Altar, Töpfe für die Fettasche, Schaufeln, Schalen, Gabeln, Kohlenpfannen, alles aus Bronze.

4 Und er machte am Altar ein Gitterwerk aus Bronze wie ein Netz unter der Einfassung des Altars, von unten her bis zur halben Höhe des Altars

5 und goss vier Ringe an die vier Enden des bronzenen Gitters für die Stangen.

6 Diese machte er aus Akazienholz und überzog sie mit Bronze

7 und tat sie in die Ringe an den Seiten des Altars, dass man ihn damit trüge. Und er machte ihn so, dass er inwendig hohl war.

8 Und er machte das Becken aus Bronze und sein Gestell auch aus Bronze von den Spiegeln der Frauen, die vor dem Eingang der Stiftshütte Dienst taten.

Der Vorhof

9 Und er machte den Vorhof: nach Süden Behänge, hundert Ellen lang, von gezwirntem feinem Leinen,

10 mit zwanzig Säulen und zwanzig Füßen aus Bronze, aber ihre Nägel und Ringbänder aus Silber;

11 desgleichen nach Norden, hundert Ellen lang mit zwanzig Säulen und zwanzig Füßen aus Bronze, aber ihre Nägel und Ringbänder aus Silber;

12 nach Westen aber fünfzig Ellen lang mit zehn Säulen und zehn Füßen, aber ihre Nägel und Ringbänder aus Silber;

13 nach Osten auch fünfzig Ellen;

14 fünfzehn Ellen auf einer Seite mit drei Säulen und drei Füßen

15 und auf der andern Seite auch fünfzehn Ellen mit drei Säulen und drei Füßen, zu beiden Seiten des Tors am Vorhof.

16 Alle Behänge des Vorhofs waren von gezwirntem feinem Leinen

17 und die Füße der Säulen aus Bronze und ihre Nägel aus Silber, und ihre Köpfe waren überzogen mit Silber, und ihre Ringbänder waren silbern an allen Säulen des Vorhofs.

18 Und die Decke für das Tor des Vorhofs webte er bunt aus blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen, zwanzig Ellen lang und fünf Ellen hoch, nach dem Maß der Behänge des Vorhofs,

19 dazu vier Säulen und vier Füße aus Bronze und ihre Nägel aus Silber und ihre Köpfe und ihre Ringbänder, überzogen mit Silber.

20 Und alle Pflöcke der Wohnung und des Vorhofs ringsherum waren aus Bronze.

Die Kosten für das Heiligtum

21 Dies sind die Kosten für die Wohnung, die Wohnung des Gesetzes, die nach dem Gebot des Mose errechnet wurden von den Leviten unter der Leitung Itamars, des Sohnes Aarons, des Priesters.

22 Bezalel aber, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamme Juda, hatte alles gemacht, was der Herr dem Mose geboten hatte,

23 und mit ihm Oholiab, der Sohn Ahisamachs, vom Stamme Dan, ein Handwerker, Kunstweber und Buntweber in blauem und rotem Purpur, Karmesin und feinem Leinen.

24 Alles Gold, das verarbeitet ist zu diesem ganzen Werk des Heiligtums und das als Gabe gespendet war, beträgt 29 Zentner 730 Schekel nach dem Gewicht des Heiligtums.

25 Das Silber aber, das die Zählung der Gemeinde erbrachte, betrug hundert Zentner 1775 Schekel nach dem Gewicht des Heiligtums,

26 auf den Kopf einen halben Schekel nach dem Gewicht des Heiligtums von allen, die gezählt wurden von zwanzig Jahren an und darüber, 603550 Mann.

27 Aus den hundert Zentnern Silber goss man die Füße der Bretter und die Füße des Vorhangs, hundert Füße aus hundert Zentnern, je einen Zentner für einen Fuß.

28 Und aus den 1775 Schekel machte er die Nägel für die Säulen und überzog ihre Köpfe und verband sie miteinander.

29 Die Bronze aber, die gespendet war, betrug 70 Zentner 2400 Schekel.

30 Daraus machte er die Füße am Eingang der Stiftshütte und den bronzenen Altar und das bronzene Gitterwerk daran und alle Geräte des Altars,

31 dazu die Füße des Vorhofs ringsherum und die Füße des Tors am Vorhof, alle Zeltpflöcke der Wohnung und alle Zeltpflöcke des Vorhofs ringsherum.

Kapitel 39

Die Kleidung der Priester

1 Und aus dem blauen und roten Purpur und dem Karmesin machten sie gewirkte Kleider zum Dienst im Heiligtum, und sie machten die heiligen Kleider für Aaron, wie der Herr es Mose geboten hatte.

2 Und sie machten den Priesterschurz aus Gold, blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen.

3 Und sie schlugen Goldplatten und schnitten sie zu Fäden, dass man sie unter den blauen und roten Purpur, das Karmesin und das feine Leinen einweben konnte, wie es ein Kunstweber macht.

4 Schulterteile machten sie, die an den Schurz angefügt wurden, und an seinen beiden Enden wurde er zusammengebunden.

5 Und seine Binde war von derselben Arbeit, aus einem Stück mit ihm, aus Gold, blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen, wie der Herr es Mose geboten hatte.

6 Und sie fassten zwei Onyxsteine ringsherum mit Gold ein und schnitten wie in ein Siegel die Namen der Söhne Israels hinein.

7 Und er heftete sie auf die Schulterteile des Schurzes, dass es Steine seien zum gnädigen Gedenken an die Israeliten, wie der Herr es Mose geboten hatte.

8 Und sie machten die Brusttasche, kunstvoll gewebt wie der Priesterschurz, aus Gold, blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen,

9 dass sie viereckig war und doppelt gelegt, eine Spanne lang und ebenso breit,

10 und besetzten sie mit vier Reihen Steinen: Die erste Reihe war ein Sarder, ein Topas und ein Smaragd,

11 die andere ein Rubin, ein Saphir und ein Diamant,

12 die dritte ein Lynkurer, ein Achat und ein Amethyst,

13 die vierte ein Türkis, ein Onyx und ein Jaspis, ringsherum eingefasst in Gold waren sie, als man sie anbrachte.

14 Und die Steine trugen die zwölf Namen der Söhne Israels, eingeschnitten wie in ein Siegel, sodass auf einem jeden ein Name stand nach den zwölf Stämmen.

15 Und sie machten an der Tasche Ketten wie geflochtene Schnüre, aus feinem Gold,

16 und zwei goldene Fassungen und zwei goldene Ringe und hefteten die beiden Ringe an die beiden oberen Ecken der Tasche.

17 Und die beiden goldenen Schnüre taten sie in die beiden Ringe an den Ecken der Tasche.

18 Aber die beiden andern Enden der beiden Schnüre taten sie an die beiden goldenen Fassungen und hefteten sie vorne auf die Schulterteile des Schurzes.

19 Und sie machten zwei andere goldene Ringe und hefteten sie an die beiden anderen Ecken der Tasche an ihren Rand innen zum Schurz hin;

20 und sie machten zwei andere goldene Ringe, die taten sie unten an die beiden Schulterteile vorn am Schurz, wo er zusammengeht, oben über der Binde des Schurzes,

21 und knüpften die Tasche mit ihren Ringen an die Ringe des Schurzes mit einer Schnur aus blauem Purpur, dass sie über der Binde des Schurzes anliege und die Tasche sich nicht von dem Schurz losmache, wie der Herr es Mose geboten hatte.

22 Und dazu machte er das Obergewand zum Priesterschurz, gewebt ganz aus blauem Purpur.

23 Und die Öffnung war in seiner Mitte wie die Öffnung eines Panzerhemdes. Eine Borte war rings um die Öffnung, dass sie nicht einreiße.

24 Und sie machten an den Saum des Obergewandes Granatäpfel aus blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen

25 und machten Schellen aus feinem Golde; die taten sie zwischen die Granatäpfel ringsherum am Saum des Obergewandes,

26 je einen Granatapfel und eine Schelle ringsherum am Saum, für den Dienst, wie der Herr es Mose geboten hatte.

27 Und sie machten auch die Untergewänder aus feinem Leinen, gewebt, für Aaron und seine Söhne

28 und den Kopfbund aus feinem Leinen und die hohen Mützen aus feinem Leinen und Beinkleider aus gezwirntem feinem Leinen

29 und den Gürtel bunt gewebt aus gezwirntem feinem Leinen, blauem und rotem Purpur und Karmesin, wie der Herr es Mose geboten hatte.

30 Sie machten auch das Stirnblatt, den heiligen Kronreif, aus feinem Gold und schrieben darauf wie in ein Siegel geschnitten: »Heilig dem Herrn «.

31 Und sie banden eine Schnur aus blauem Purpur daran, dass sie an dem Kopfbund oben angeheftet würde, wie der Herr es Mose geboten hatte.

Mose prüft die vollendeten Arbeiten

32 Also wurde vollendet das ganze Werk der Wohnung der Stiftshütte. Und die Israeliten taten alles, was der Herr dem Mose geboten hatte.

33 Und sie brachten die Wohnung zu Mose: das Zelt und alle seine Geräte, Haken, Bretter, Riegel, Säulen, Füße,

34 die Decke von rot gefärbten Widderfellen, die Decke aus Leder und den Vorhang,

35 die Lade mit dem Gesetz samt ihren Stangen, den Gnadenstuhl,

36 den Tisch und alle seine Geräte und die Schaubrote,

37 den Leuchter aus feinem Gold mit den Lampen zum Aufsetzen und all seinem Gerät und das Öl für den Leuchter,

38 den goldenen Altar und das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk, die Decke für den Eingang des Zeltes,

39 den bronzenen Altar und sein bronzenes Gitter mit seinen Stangen und seinem ganzen Gerät, das Becken mit seinem Gestell,

40 die Behänge des Vorhofs mit seinen Säulen und Füßen, die Decke vor dem Tor des Vorhofs mit seinen Seilen und Zeltpflöcken und alles Gerät zum Dienst der Wohnung der Stiftshütte,

41 die Amtskleider des Priesters Aaron für den Dienst im Heiligtum und die Kleider seiner Söhne für den priesterlichen Dienst.

42 Ganz so, wie der Herr es Mose geboten hatte, hatten die Israeliten alle Arbeiten ausgeführt.

43 Und Mose sah dies ganze Werk an, und siehe, sie hatten es gemacht, wie der Herr geboten hatte. Und Mose segnete sie.

Kapitel 40

Aufrichtung und Einweihung der Stiftshütte

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Du sollst die Wohnung der Stiftshütte aufrichten am ersten Tage des ersten Monats.

3 Und du sollst die Lade mit dem Gesetz hineinstellen und vor die Lade den Vorhang hängen;

4 und du sollst den Tisch hineinbringen und ihn herrichten und den Leuchter hineinstellen und die Lampen daraufsetzen;

5 und du sollst den goldenen Räucheraltar vor die Lade mit dem Gesetz stellen und die Decke am Eingang der Wohnung aufhängen.

6 Den Brandopferaltar aber sollst du außen vor den Eingang der Wohnung der Stiftshütte setzen

7 und das Becken zwischen die Stiftshütte und den Altar und Wasser hineintun

8 und den Vorhof ringsherum herstellen und die Decke in der Tür des Vorhofs aufhängen.

9 Und du sollst das Salböl nehmen und die Wohnung und alles, was darin ist, salben und sollst sie weihen mit ihrem ganzen Gerät, dass sie heilig sei.

10 Und du sollst den Brandopferaltar salben mit seinem ganzen Gerät und weihen, dass er hochheilig sei.

11 Und du sollst auch das Becken und sein Gestell salben und weihen.

12 Und du sollst Aaron und seine Söhne vor den Eingang der Stiftshütte treten lassen und sie mit Wasser waschen

13 und Aaron die heiligen Kleider anziehen und ihn salben und weihen, dass er mein Priester sei;

14 und du sollst seine Söhne auch herzuführen und ihnen die Untergewänder anziehen

15 und sie salben, wie du ihren Vater gesalbt hast, dass sie meine Priester seien. Und diese Salbung sollen sie haben zum ewigen Priestertum bei ihren Nachkommen.

16 Und Mose tat alles, wie ihm der Herr geboten hatte.

17 Also wurde die Wohnung aufgerichtet im zweiten Jahr am ersten Tage des ersten Monats.

18 Und Mose richtete die Wohnung auf und setzte ihre Füße hin und stellte die Bretter darauf und brachte die Riegel an und richtete die Säulen auf

19 und breitete das Zelt aus über der Wohnung und legte die Decke des Zeltes oben darauf, wie der Herr ihm geboten hatte.

20 Und er nahm das Gesetz und legte es in die Lade und tat die Stangen an die Lade und setzte den Gnadenstuhl oben auf die Lade

21 und brachte die Lade in die Wohnung und hängte den Vorhang auf und verhüllte so die Lade des Gesetzes, wie ihm der Herr geboten hatte,

22 und setzte den Tisch in die Stiftshütte an die Seite der Wohnung nach Norden, außen vor dem Vorhang,

23 und bereitete den Tisch mit den Schaubroten vor dem Herrn , wie der Herr dem Mose geboten hatte,

24 und setzte den Leuchter in die Stiftshütte gegenüber dem Tisch an die Seite der Wohnung nach Süden

25 und setzte die Lampen auf vor dem Herrn , wie ihm der Herr geboten hatte.

26 Und er setzte den goldenen Altar in die Stiftshütte vor den Vorhang

27 und räucherte darauf mit wohlriechendem Räucherwerk, wie ihm der Herr geboten hatte,

28 und hängte die Decke in den Eingang der Wohnung.

29 Und den Brandopferaltar setzte er an den Eingang der Wohnung der Stiftshütte und opferte darauf Brandopfer und Speisopfer, wie ihm der Herr geboten hatte.

30 Und das Becken setzte er zwischen die Stiftshütte und den Altar und tat Wasser hinein zum Waschen.

31 Und Mose, Aaron und seine Söhne wuschen ihre Hände und Füße darin.

32 Denn sie müssen sich waschen, wenn sie in die Stiftshütte gehen oder hinzutreten zum Altar, wie der Herr es Mose geboten hatte.

33 Und er richtete den Vorhof auf rings um die Wohnung und um den Altar und hängte die Decke in das Tor des Vorhofs. Also vollendete Mose das ganze Werk.

Die Herrlichkeit des Herrn nimmt Wohnung im Heiligtum

34 Da bedeckte die Wolke die Stiftshütte, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnung.

35 Und Mose konnte nicht in die Stiftshütte hineingehen, weil die Wolke darauf ruhte und die Herrlichkeit des Herrn die Wohnung erfüllte.

36 Und immer, wenn die Wolke sich erhob von der Wohnung, brachen die Israeliten auf, solange ihre Wanderung währte.

37 Wenn sich aber die Wolke nicht erhob, so zogen sie nicht weiter bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob.

38 Denn die Wolke des Herrn war bei Tage über der Wohnung, und bei Nacht ward sie voll Feuers vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange die Wanderung währte.

Levitikus/3. Mose

Kapitel 1

Das Brandopfer

1 Und der Herr rief Mose und redete mit ihm aus der Stiftshütte und sprach:

2 Rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen: Wer unter euch dem Herrn ein Opfer darbringen will, der bringe es von dem Vieh, von Rindern oder von Schafen und Ziegen.

3 Will er ein Brandopfer darbringen von Rindern, so opfere er ein männliches Tier, das ohne Fehler ist. An den Eingang der Stiftshütte soll er es bringen, damit es ihn wohlgefällig mache vor dem Herrn .

4 Und er lege seine Hand auf den Kopf des Brandopfers, damit es ihn wohlgefällig mache und für ihn Sühne schaffe.

5 Dann soll er das Rind schlachten vor dem Herrn , und die Priester, Aarons Söhne, sollen das Blut herzubringen und ringsum an den Altar sprengen, der vor dem Eingang der Stiftshütte ist.

6 Und er soll dem Brandopfer das Fell abziehen und es in seine Stücke zerlegen.

7 Und die Söhne Aarons, des Priesters, sollen ein Feuer auf dem Altar machen und Holz oben darauflegen

8 und sollen die Stücke samt dem Kopf und dem Fett auf das Holz legen, das über dem Feuer auf dem Altar liegt.

9 Die Eingeweide aber und die Schenkel soll er mit Wasser waschen, und der Priester soll das alles auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Das ist ein Brandopfer, ein Feueropfer zum lieblichen Geruch für den Herrn .

10 Will er aber von Schafen oder Ziegen ein Brandopfer darbringen, so opfere er ein männliches Tier, das ohne Fehler ist.

11 Und er schlachte es an der Seite des Altars nach Norden zu vor dem Herrn . Und die Priester, Aarons Söhne, sollen das Blut ringsum an den Altar sprengen.

12 Und er zerlege es in seine Stücke, und der Priester soll sie samt dem Kopf und dem Fett auf das Holz über dem Feuer legen, das auf dem Altar ist.

13 Aber die Eingeweide und die Schenkel soll er mit Wasser waschen, und der Priester soll das alles auf dem Altar opfern und in Rauch aufgehen lassen. Das ist ein Brandopfer, ein Feueropfer zum lieblichen Geruch für den Herrn .

14 Will er aber von Vögeln dem Herrn ein Brandopfer darbringen, so bringe er's von Turteltauben oder andern Tauben.

15 Und der Priester soll's zum Altar bringen und ihm den Kopf abkneifen und auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Sein Blut aber soll er ausbluten lassen an der Wand des Altars.

16 Und den Kropf mit seinem Inhalt soll man neben dem Altar nach Osten zu auf den Aschehaufen werfen

17 und soll seine Flügel einreißen, aber nicht abtrennen. Und so soll's der Priester auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen auf dem Holz über dem Feuer. Das ist ein Brandopfer, ein Feueropfer zum lieblichen Geruch für den Herrn .

Kapitel 2

Das Speisopfer

1 Wenn jemand dem Herrn ein Speisopfer darbringen will, so soll es von feinem Mehl sein, und er soll Öl daraufgießen und Weihrauch darauflegen

2 und es bringen zu den Priestern, Aarons Söhnen. Und der Priester soll eine Handvoll nehmen von dem Mehl und Öl samt dem ganzen Weihrauch und es als Gedenkopfer in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar als ein Feueropfer zum lieblichen Geruch für den Herrn .

3 Das Übrige aber vom Speisopfer soll Aaron und seinen Söhnen gehören als ein Hochheiliges von den Feueropfern des Herrn .

4 Willst du aber als Speisopfer etwas im Ofen Gebackenes darbringen, so nimm Kuchen von feinem Mehl, ungesäuert, mit Öl vermengt, oder ungesäuerte Fladen, mit Öl bestrichen.

5 Ist aber dein Speisopfer etwas auf der Pfanne Gebackenes, so soll's von ungesäuertem Mehl sein, mit Öl vermengt,

6 und du sollst es in Stücke zerteilen und Öl daraufgießen. Das ist ein Speisopfer.

7 Ist aber dein Speisopfer etwas im Tiegel Bereitetes, so sollst du es von feinem Mehl mit Öl machen

8 und sollst das Speisopfer, das du davon bereitet hast, dem Herrn darbringen und sollst es zu dem Priester bringen und der soll damit zu dem Altar treten.

9 Und der Priester soll von dem Speisopfer den Anteil für das Gedenkopfer abheben und in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar als ein Feueropfer zum lieblichen Geruch für den Herrn .

10 Was aber von dem Speisopfer übrig bleibt, soll Aaron und seinen Söhnen gehören als ein Hochheiliges von den Feueropfern des Herrn .

11 Alle Speisopfer, die ihr dem Herrn opfern wollt, sollt ihr ohne Sauerteig machen; denn weder Sauerteig noch Honig sollt ihr dem Herrn zum Feueropfer in Rauch aufgehen lassen.

12 Als Erstlingsgabe mögt ihr sie dem Herrn bringen; aber auf den Altar sollen sie nicht kommen zum lieblichen Geruch.

13 Alle deine Speisopfer sollst du salzen, und dein Speisopfer soll niemals ohne Salz des Bundes deines Gottes sein; bei allen deinen Opfern sollst du Salz darbringen.

14 Willst du aber ein Speisopfer dem Herrn darbringen von den ersten Früchten, so sollst du Ähren am Feuer rösten, die Körner zerstoßen und darbringen als das Speisopfer deiner ersten Früchte

15 und sollst Öl darauftun und Weihrauch darauflegen. Das ist ein Speisopfer.

16 Und der Priester soll das Gedenkopfer von dem Zerstoßenen und vom Öl mit dem ganzen Weihrauch in Rauch aufgehen lassen als ein Feueropfer für den Herrn .

Kapitel 3

Das Dankopfer

1 Ist aber sein Opfer ein Dankopfer und will er ein Rind darbringen, es sei ein männliches oder ein weibliches, so soll er vor dem Herrn ein Tier opfern, das ohne Fehler ist.

2 Und er soll seine Hand auf den Kopf seines Opfers legen und es schlachten vor dem Eingang der Stiftshütte. Und die Priester, Aarons Söhne, sollen das Blut ringsum an den Altar sprengen.

3 Und er soll von dem Dankopfer dem Herrn ein Feueropfer darbringen, nämlich das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett an den Eingeweiden,

4 die beiden Nieren mit dem Fett, das daran ist, an den Lenden, und den Lappen an der Leber; zusammen mit den Nieren soll er ihn ablösen.

5 Und Aarons Söhne sollen es in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar über dem Brandopfer auf dem Holz, das über dem Feuer liegt, als ein Feueropfer zum lieblichen Geruch für den Herrn .

6 Will er aber dem Herrn ein Dankopfer vom Kleinvieh darbringen, es sei ein männliches oder ein weibliches Tier, so soll es ohne Fehler sein.

7 Ist es ein Schaf, so soll er's vor den Herrn bringen

8 und soll seine Hand auf den Kopf seines Opfers legen und es schlachten vor der Stiftshütte. Und die Söhne Aarons sollen sein Blut ringsum an den Altar sprengen.

9 Und er soll von dem Dankopfer dem Herrn ein Feueropfer darbringen, nämlich sein Fett, den ganzen Fettschwanz, vom Rückgrat abgelöst, dazu das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett an den Eingeweiden,

10 die beiden Nieren mit dem Fett, das daran ist, an den Lenden, und den Lappen an der Leber; zusammen mit den Nieren soll er ihn ablösen.

11 Und der Priester soll es in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar als Feueropferspeise für den Herrn .

12 Ist aber sein Opfer eine Ziege, so bringe er sie vor den Herrn

13 und lege seine Hand auf ihren Kopf und schlachte sie vor der Stiftshütte. Und die Söhne Aarons sollen das Blut ringsum an den Altar sprengen.

14 Und er soll davon sein Opfer darbringen, ein Feueropfer für den Herrn , nämlich das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett an den Eingeweiden,

15 die beiden Nieren mit dem Fett, das daran ist, an den Lenden, und den Lappen an der Leber; zusammen mit den Nieren soll er ihn ablösen.

16 Und der Priester soll es in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar als Feueropferspeise zum lieblichen Geruch. Alles Fett ist für den Herrn .

17 Das sei eine ewige Ordnung für eure Nachkommen, überall, wo ihr wohnt, dass ihr weder Fett noch Blut esst.

Kapitel 4

Das Sündopfer

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Rede mit den Israeliten und sprich: Wenn jemand aus Versehen gegen irgendein Gebot des Herrn sündigte und täte, was er nicht tun sollte:

3 Wenn etwa der Priester, der gesalbt ist, sündigte, sodass er eine Schuld auf das Volk brächte, so soll er für seine Sünde, die er getan hat, einen jungen Stier darbringen, der ohne Fehler ist, dem Herrn zum Sündopfer.

4 Und er soll den Stier vor den Eingang der Stiftshütte bringen vor den Herrn und seine Hand auf den Kopf des Stieres legen und ihn schlachten vor dem Herrn .

5 Und der Priester, der gesalbt ist, soll vom Blut des Stieres nehmen und es in die Stiftshütte bringen

6 und soll seinen Finger in das Blut tauchen und damit siebenmal sprengen vor dem Herrn , an den Vorhang im Heiligen.

7 Und soll vor dem Herrn etwas von dem Blut an die Hörner des Räucheraltars tun, der in der Stiftshütte steht, alles übrige Blut des Stieres aber an den Fuß des Brandopferaltars gießen, der vor dem Eingang der Stiftshütte steht.

8 Und alles Fett des Sündopfers soll er abheben, nämlich das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett an den Eingeweiden,

9 die beiden Nieren mit dem Fett, das daran ist, an den Lenden, und den Lappen an der Leber, zusammen mit den Nieren abgelöst,

10 gleichwie man es abhebt vom Rind beim Dankopfer, und soll es in Rauch aufgehen lassen auf dem Brandopferaltar.

11 Aber das Fell des Stieres mit allem Fleisch samt Kopf und Schenkeln und die Eingeweide und den Kot,

12 das soll er alles hinaustragen aus dem Lager an eine reine Stätte, wo man die Asche hinschüttet, und soll's verbrennen auf dem Holz mit Feuer. Auf der Stätte, dort wo man Asche hinschüttet, soll es verbrannt werden.

13 Wenn aber die ganze Gemeinde Israel aus Versehen sich versündigte und die Tat vor ihren Augen verborgen wäre, wenn sie gegen irgendein Gebot des Herrn gehandelt hätten, was sie nicht tun sollten, und so sich verschuldet hätten,

14 und sie würden danach ihrer Sünde inne, die sie getan hätten, so sollen sie einen jungen Stier darbringen als Sündopfer und vor den Eingang der Stiftshütte stellen.

15 Und die Ältesten der Gemeinde sollen ihre Hände auf seinen Kopf legen vor dem Herrn und den Stier schlachten vor dem Herrn .

16 Und der Priester, der gesalbt ist, soll Blut von dem Stier zur Stiftshütte bringen

17 und mit seinem Finger hineintauchen und siebenmal sprengen vor dem Herrn , an den Vorhang.

18 Und er soll etwas von dem Blut an die Hörner des Altars tun, der vor dem Herrn steht in der Stiftshütte, und alles andere Blut an den Fuß des Brandopferaltars gießen, der vor dem Eingang der Stiftshütte steht.

19 All sein Fett aber soll er abheben und auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen

20 und soll mit dem Stier tun, wie er mit dem Stier des Sündopfers getan hat. So soll der Priester die Sühnung für sie vollziehen, und ihnen wird vergeben.

21 Und er soll den Stier hinaus vor das Lager tragen und verbrennen, wie er den vorigen Stier verbrannt hat. Das ist das Sündopfer der Gemeinde.

22 Wenn aber ein Stammesfürst sündigt und aus Versehen irgendetwas gegen des Herrn , seines Gottes, Gebote tut, was er nicht tun sollte, und so sich verschuldet

23 und wird seiner Sünde inne, die er getan hat, so soll er zum Opfer bringen einen Ziegenbock ohne Fehler

24 und seine Hand auf den Kopf des Bockes legen und ihn schlachten an der Stätte, wo man die Brandopfer schlachtet vor dem Herrn ; es ist ein Sündopfer.

25 Da soll dann der Priester mit seinem Finger etwas von dem Blut des Sündopfers nehmen und es an die Hörner des Brandopferaltars tun und das andere Blut an den Fuß des Brandopferaltars gießen.

26 Und all sein Fett soll er auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen gleichwie das Fett des Dankopfers. So soll der Priester die Sühnung für ihn vollziehen, und ihm wird vergeben.

27 Wenn aber sonst jemand aus dem Volk aus Versehen sündigt, dass er gegen irgendeines der Gebote des Herrn handelt, was er nicht tun sollte, und so sich verschuldet

28 und seiner Sünde innewird, die er getan hat, so soll er zum Opfer eine Ziege bringen ohne Fehler für die Sünde, die er getan hat,

29 und soll seine Hand auf den Kopf des Sündopfers legen und es schlachten an der Stätte des Brandopfers.

30 Und der Priester soll mit seinem Finger etwas von dem Blut nehmen und an die Hörner des Brandopferaltars tun und alles andere Blut an den Fuß des Altars gießen.

31 All sein Fett aber soll er abtrennen, wie man das Fett des Dankopfers abtrennt, und soll es in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar zum lieblichen Geruch für den Herrn . So soll der Priester die Sühnung für ihn vollziehen, und ihm wird vergeben.

32 Will er aber ein Schaf zum Sündopfer bringen, so bringe er ein weibliches, das ohne Fehler ist,

33 und lege seine Hand auf den Kopf des Sündopfers und schlachte es zum Sündopfer an der Stätte, wo man die Brandopfer schlachtet.

34 Und der Priester soll mit seinem Finger etwas von dem Blut nehmen und an die Hörner des Brandopferaltars tun und alles andere Blut an den Fuß des Altars gießen.

35 Aber all sein Fett soll er abtrennen, wie man das Fett vom Schaf des Dankopfers abtrennt, und soll es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen als Feueropfer für den Herrn . So soll der Priester die Sühnung für ihn vollziehen für die Sünde, die er getan hat, und ihm wird vergeben.

Kapitel 5

1 Wenn jemand damit sündigt, dass er den Fluch aussprechen hört und Zeuge ist, weil er es gesehen oder erfahren hat, es aber nicht anzeigt und damit Schuld auf sich lädt;

2 oder wenn jemand etwas Unreines anrührt, es sei ein Aas von einem unreinen Wild oder Vieh oder Gewürm, und wusste es nicht und wird's inne und hat sich so verschuldet;

3 oder wenn er einen Menschen in dessen Unreinheit anrührt, in irgendeiner Unreinheit, womit der Mensch unrein werden kann, und wusste es nicht und wird's inne und hat sich so verschuldet;

4 oder wenn jemand schwört, dass ihm über die Lippen fährt, er wolle Schaden oder Gutes tun, wie denn einem Menschen ein Schwur entfahren mag, und er bedachte es nicht und er wird's inne und hat sich so oder so schuldig gemacht:

5 wenn's also geschieht, dass er sich so oder so schuldig gemacht hat, so soll er bekennen, womit er gesündigt hat,

6 und soll als Buße für diese seine Sünde, die er getan hat, dem Herrn darbringen von der Herde ein Muttertier, Schaf oder Ziege, zum Sündopfer, dass der Priester die Sühnung für ihn vollziehe wegen seiner Sünde.

7 Vermag er aber nicht ein Schaf zu geben, so bringe er dem Herrn für seine Schuld, die er getan hat, zwei Turteltauben oder zwei andere Tauben, die eine zum Sündopfer, die andere zum Brandopfer,

8 und bringe sie dem Priester. Der soll die erste als Sündopfer darbringen und ihr den Kopf abkneifen hinter dem Genick und nicht ganz abtrennen,

9 und er sprenge etwas von dem Blut des Sündopfers an die Seite des Altars und lasse das übrige Blut ausbluten am Fuße des Altars; es ist ein Sündopfer.

10 Die andere Taube aber soll er als Brandopfer darbringen der Ordnung gemäß. So soll der Priester die Sühnung für ihn vollziehen wegen seiner Sünde, die er getan hat, und ihm wird vergeben.

11 Vermag er aber auch nicht zwei Turteltauben oder zwei andere Tauben zu geben, so bringe er für seine Sünde als sein Opfer ein zehntel Scheffel feines Mehl als Sündopfer dar. Er soll aber kein Öl daraufgießen noch Weihrauch darauftun; denn es ist ein Sündopfer.

12 Und er soll es zum Priester bringen. Der Priester aber soll eine Handvoll davon nehmen als Gedenkopfer und in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar zum Feueropfer für den Herrn ; es ist ein Sündopfer.

13 So soll der Priester wegen seiner Sünde, die er in einem jener Fälle getan hat, die Sühnung für ihn vollziehen, und ihm wird vergeben. Es soll dem Priester gehören wie beim Speisopfer.

Das Schuldopfer

14 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

15 Wenn jemand sich vergreift und aus Versehen sich versündigt an dem, was dem Herrn geweiht ist, so soll er für seine Schuld dem Herrn einen Widder ohne Fehler von der Herde als Schuldopfer bringen, geschätzt in Schekel Silber nach dem Münzgewicht des Heiligtums.

16 Dazu soll er, was er gesündigt hat an dem Geweihten, erstatten und den fünften Teil hinzufügen und es dem Priester geben. Der soll die Sühnung für ihn vollziehen mit dem Widder des Schuldopfers, so wird ihm vergeben.

17 Wenn jemand sündigt und handelt gegen irgendein Gebot des Herrn , was er nicht tun sollte, und hat es nicht gewusst und versündigt sich und lädt eine Schuld auf sich,

18 so soll er zum Priester einen Widder bringen von der Herde, ohne Fehler, nach deiner Schätzung als Schuldopfer. Der soll die Sühnung für ihn vollziehen für das, was er versehen hat, ohne dass er es wusste, so wird ihm vergeben.

19 Das ist ein Schuldopfer; verschuldet hat er sich an dem Herrn .

20 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

21 Wenn jemand sündigte und gegen den Herrn treulos handelte, indem er leugnet, dass ihm ein anderer etwas anvertraut oder zu treuen Händen gegeben hat oder dass er etwas mit Gewalt genommen oder von ihm erpresst hat,

22 oder wenn er etwas Verlorenes gefunden hat und es ableugnet und einen falschen Eid schwört über irgendetwas, worin ein Mensch gegen seinen Nächsten Sünde tut:

23 Wenn es so geschieht, dass er sündigt und sich verschuldet, so soll er wiedergeben, was er mit Gewalt genommen oder was er erpresst hat oder was ihm anvertraut war oder was er gefunden hat

24 oder worüber er den falschen Eid geschworen hat; das soll er alles ganz wiedergeben und darüber hinaus den fünften Teil. Dem soll er's geben, dem es gehört, an dem Tag, wenn er sein Schuldopfer darbringt.

25 Aber für seine Schuld soll er dem Herrn einen Widder ohne Fehler von der Herde zu dem Priester bringen nach dem Schätzwert als Schuldopfer.

26 So soll der Priester die Sühnung für ihn vollziehen vor dem Herrn und ihm wird alles vergeben, was er getan und womit er sich verschuldet hat.

Kapitel 6

Weitere Bestimmungen für Brand-, Speis- und Sündopfer

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Gebiete Aaron und seinen Söhnen und sprich: Dies ist das Gesetz über das Brandopfer. Das Brandopfer soll bleiben auf dem Herd des Altars die ganze Nacht bis zum Morgen, und es soll des Altars Feuer brennend darauf erhalten werden.

3 Und der Priester soll sein leinenes Gewand anziehen und die leinenen Beinkleider für seine Blöße und soll die Asche wegnehmen, die das Feuer des Brandopfers auf dem Altar gemacht hat, und soll sie neben den Altar schütten

4 und soll danach seine Kleider ausziehen und andere Kleider anziehen und die Asche hinaustragen aus dem Lager an eine reine Stätte.

5 Das Feuer auf dem Altar soll brennen und nie verlöschen. Der Priester soll alle Morgen Holz darauf anzünden und oben darauf das Brandopfer zurichten und das Fett der Dankopfer oben darauf in Rauch aufgehen lassen.

6 Ständig soll das Feuer auf dem Altar brennen und nie verlöschen.

7 Und dies ist das Gesetz des Speisopfers. Aarons Söhne sollen es bringen vor den Herrn an den Altar.

8 Es soll einer abheben eine Handvoll vom Mehl und Öl des Speisopfers und den ganzen Weihrauch, der auf dem Speisopfer liegt, und soll's in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar zum lieblichen Geruch als Gedenkopfer für den Herrn .

9 Das Übrige aber sollen Aaron und seine Söhne verzehren; sie sollen es ungesäuert essen an heiliger Stätte im Vorhof der Stiftshütte.

10 Sie sollen es nicht mit Sauerteig backen; ihr Anteil ist es, den ich ihnen gegeben habe von meinen Feueropfern. Es ist ein Hochheiliges gleichwie das Sündopfer und das Schuldopfer.

11 Wer männlich ist unter den Nachkommen Aarons, der soll's essen. Das sei ein ewiges Anrecht für eure Nachkommen an den Feueropfern des Herrn . Was damit in Berührung kommt, wird heilig.

12 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

13 Dies soll das Opfer Aarons und seiner Söhne sein, das sie dem Herrn opfern sollen am Tage ihrer Salbung: ein zehntel Scheffel feines Mehl, das tägliche Speisopfer, die eine Hälfte morgens, die andere abends.

14 In der Pfanne sollst du es mit Öl bereiten; vermengt sollst du es herbeibringen, und in Stücken gebacken sollst du es opfern zum lieblichen Geruch für den Herrn .

15 Und der Priester, der unter Aarons Söhnen an seiner statt gesalbt wird, soll solches tun. Das ist ein ewiges Anrecht des Herrn . Als Ganzopfer soll es verbrannt werden;

16 jedes Speisopfer eines Priesters soll als Ganzopfer verbrannt und nicht gegessen werden.

17 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

18 Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: Dies ist das Gesetz des Sündopfers. An der Stätte, wo das Brandopfer geschlachtet wird, soll auch das Sündopfer geschlachtet werden vor dem Herrn . Es ist ein Hochheiliges.

19 Der Priester, der das Sündopfer darbringt, soll es essen an heiliger Stätte im Vorhof der Stiftshütte;

20 was mit dem Fleisch des Opfers in Berührung kommt, wird heilig. Und wer von seinem Blut ein Kleid besprengt, der soll das besprengte Stück waschen an heiliger Stätte.

21 Den irdenen Topf aber, darin es gekocht ist, soll man zerbrechen. Ist's aber ein eherner Topf, so soll man ihn scheuern und mit Wasser spülen.

22 Wer männlich ist in den Familien der Priester, darf davon essen; es ist ein Hochheiliges.

23 Aber von allen Sündopfern, von deren Blut etwas in die Stiftshütte gebracht worden ist, um die Sühnung zu vollziehen im Heiligen, soll man nichts essen, sondern sie mit Feuer verbrennen.

Kapitel 7

Weitere Bestimmungen für Schuld- und Dankopfer

1 Und dies ist die Ordnung für das Schuldopfer. Es ist ein Hochheiliges.

2 An der Stätte, wo man das Brandopfer schlachtet, soll man auch das Schuldopfer schlachten und sein Blut ringsum an den Altar sprengen.

3 Und all sein Fett soll man opfern, den Fettschwanz und das Fett, das die Eingeweide bedeckt,

4 die beiden Nieren mit dem Fett, das daran ist, an den Lenden, und den Lappen an der Leber; zusammen mit den Nieren soll er ihn ablösen.

5 Und der Priester soll es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen zum Feueropfer für den Herrn ; es ist ein Schuldopfer.

6 Wer männlich ist unter den Priestern, soll das essen an heiliger Stätte; es ist ein Hochheiliges.

7 Wie das Sündopfer, so soll auch das Schuldopfer sein; für beide soll ein und dasselbe Gesetz gelten; sie sollen dem Priester gehören, der damit die Sühnung vollzieht.

8 Dem Priester, der jemandes Brandopfer opfert, soll das Fell des Brandopfers gehören, das er geopfert hat.

9 Und alle Speisopfer, die im Ofen oder im Tiegel oder in der Pfanne gebacken sind, sollen dem Priester gehören, der sie opfert.

10 Aber alle Speisopfer, die mit Öl vermengt oder trocken sind, sollen allen Söhnen Aarons gehören, einem wie dem andern.

11 Und dies ist die Ordnung für das Dankopfer, das man dem Herrn opfert.

12 Wollen sie es als Lobopfer darbringen, so sollen sie außer dem Schlachtopfer ungesäuerte Kuchen opfern, mit Öl vermengt, und ungesäuerte Fladen, mit Öl bestrichen, und feines Mehl, durchgerührt, als Kuchen mit Öl vermengt.

13 Sie sollen aber solche Opfergabe darbringen nebst Kuchen von gesäuertem Brot zu ihrem Lob- und Dankopfer,

14 und zwar sollen sie je ein Teil als Abgabe für den Herrn darbringen; es soll dem Priester gehören, der das Blut des Dankopfers sprengt.

15 Und das Fleisch ihres Lob- und Dankopfers soll an demselben Tage gegessen werden, an dem es geopfert wird, und soll nichts übrig gelassen werden bis zum Morgen.

16 Ist es aber ein Gelübde oder freiwilliges Opfer, so soll es zwar an demselben Tage, da es geopfert ist, gegessen werden; wenn aber etwas übrig bleibt, darf man's am andern Tage essen.

17 Aber was vom geopferten Fleisch am dritten Tage noch übrig ist, soll mit Feuer verbrannt werden.

18 Und wenn jemand am dritten Tage essen wird von dem geopferten Fleisch seines Dankopfers, so wird es nicht wohlgefällig sein und dem, der es geopfert hat, wird es auch nicht zugerechnet werden, sondern es wird untauglich sein; und wer davon isst, der lädt eine Schuld auf sich.

19 Auch das Fleisch, das mit etwas Unreinem in Berührung gekommen ist, soll nicht gegessen, sondern mit Feuer verbrannt werden. Jeder, der rein ist, darf vom Opferfleisch essen.

20 Wer aber essen wird von dem Fleisch des Dankopfers, das dem Herrn gehört, und hat eine Unreinheit an sich, der wird ausgerottet werden aus seinem Volk.

21 Und wenn jemand mit etwas Unreinem in Berührung gekommen ist, es sei ein unreiner Mensch, ein unreines Vieh oder was sonst abscheulich und unrein ist, und dann vom Fleisch des Dankopfers isst, das dem Herrn gehört, der wird ausgerottet werden aus seinem Volk.

22 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

23 Rede mit den Israeliten und sprich: Ihr sollt kein Fett essen von Stieren, Schafen und Ziegen.

24 Das Fett von gefallenen und zerrissenen Tieren dürft ihr zwar zu allerlei benutzen, aber essen dürft ihr's nicht.

25 Denn wer das Fett isst von solchen Tieren, von denen man dem Herrn Feueropfer bringt, der wird ausgerottet werden aus seinem Volk.

26 Ihr sollt auch kein Blut essen, weder von Vögeln noch vom Vieh, überall, wo ihr wohnt.

27 Jeder, der Blut isst, wird ausgerottet werden aus seinem Volk.

28 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

29 Rede mit den Israeliten und sprich: Wer dem Herrn sein Dankopfer darbringen will, der soll herzubringen, was vom Dankopfer dem Herrn gehört.

30 Er soll es aber mit eigener Hand herzubringen zum Feueropfer für den Herrn ; nämlich das Fett soll er bringen samt der Brust, um sie als ein Schwingopfer zu schwingen vor dem Herrn .

31 Und der Priester soll das Fett in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar, aber die Brust soll Aaron und seinen Söhnen gehören.

32 Und die rechte Keule sollt ihr dem Priester geben als Hebopfer von euren Dankopfern.

33 Wer von Aarons Söhnen das Blut und das Fett der Dankopfer opfert, dem soll die rechte Keule gehören als sein Anteil.

34 Denn die Brust des Schwingopfers und die Keule des Hebopfers nehme ich von den Israeliten, von ihren Dankopfern, und gebe sie dem Priester Aaron und seinen Söhnen als ewiges Anrecht bei den Israeliten.

35 Das ist der Anteil Aarons und seiner Söhne an den Feueropfern des Herrn , der ihnen bestimmt wurde an dem Tage, da der Herr sie sich nahen ließ, damit sie seine Priester seien,

36 der Anteil, von dem der Herr an dem Tage, da er sie salbte, gebot, dass er ihnen gegeben werden sollte von den Israeliten als ewiges Anrecht bei allen ihren Nachkommen.

37 Das ist das Gesetz des Brandopfers, des Speisopfers, des Sündopfers, des Schuldopfers, des Einsetzungsopfers und des Dankopfers,

38 wie der Herr es Mose gebot auf dem Berge Sinai an dem Tage, da er den Israeliten befahl, ihre Opfer dem Herrn zu opfern in der Wüste Sinai.

Kapitel 8

Mose setzt Aaron und seine Söhne zu Priestern ein

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Nimm Aaron und seine Söhne und die Kleider und das Salböl und den jungen Stier zum Sündopfer, die beiden Widder und den Korb mit ungesäuertem Brot

3 und versammle die ganze Gemeinde vor dem Eingang der Stiftshütte.

4 Mose tat, wie ihm der Herr geboten hatte, und versammelte die Gemeinde am Eingang der Stiftshütte

5 und sprach zu ihnen: Dies ist's, was der Herr geboten hat zu tun.

6 Und Mose ließ herzutreten Aaron und seine Söhne und wusch sie mit Wasser

7 und legte ihm das leinene Gewand an und gürtete ihn mit dem Gürtel und zog ihm das Obergewand an und tat ihm den Priesterschurz um und gürtete ihn mit dem Gurt des Schurzes.

8 Dann tat er ihm die Brusttasche an und legte in die Tasche die Lose »Licht und Recht«

9 und setzte ihm den Kopfbund auf sein Haupt und befestigte an dem Kopfbund vorn das goldene Stirnblatt, den heiligen Reif, wie der Herr es Mose geboten hatte.

10 Und Mose nahm das Salböl und salbte das Heiligtum und alles, was darin war, und weihte es;

11 er sprengte damit siebenmal an den Altar und salbte den Altar mit all seinem Gerät und das Becken mit seinem Gestell, dass alles geweiht würde.

12 Und er goss von dem Salböl auf Aarons Haupt und salbte ihn, dass er geweiht würde,

13 und brachte herzu Aarons Söhne und zog ihnen das leinene Gewand an und gürtete sie mit dem Gürtel und setzte ihnen Priesterhüte auf, wie ihm der Herr geboten hatte.

14 Und er ließ herzuführen den Stier zum Sündopfer. Und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf seinen Kopf.

15 Und man schlachtete ihn, und Mose nahm das Blut und tat es mit seinem Finger ringsum auf die Hörner des Altars und entsündigte den Altar und goss das Blut an den Fuß des Altars und weihte ihn, indem er ihn entsühnte.

16 Und er nahm alles Fett am Eingeweide, den Lappen an der Leber und die beiden Nieren mit dem Fett daran und ließ es in Rauch aufgehen auf dem Altar.

17 Aber den Stier mit seinem Fell, dem Fleisch und dem Kot verbrannte er mit Feuer draußen vor dem Lager, wie ihm der Herr geboten hatte.

18 Und er brachte herzu den einen Widder zum Brandopfer. Und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf seinen Kopf.

19 Und man schlachtete ihn, und Mose sprengte das Blut ringsum an den Altar,

20 zerlegte den Widder in seine Stücke und ließ den Kopf, die Stücke und das Fett in Rauch aufgehen

21 und wusch die Eingeweide und Schenkel mit Wasser und ließ dann den ganzen Widder in Rauch aufgehen auf dem Altar. Das war ein Brandopfer zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer für den Herrn , wie ihm der Herr geboten hatte.

22 Er brachte auch herzu den andern Widder zum Einsetzungsopfer. Und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf seinen Kopf.

23 Und man schlachtete ihn, und Mose nahm von seinem Blut und tat es Aaron auf sein rechtes Ohrläppchen und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes.

24 Und er brachte herzu Aarons Söhne und tat von dem Blut auf ihr rechtes Ohrläppchen und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes und sprengte das Blut ringsum an den Altar.

25 Und er nahm das Fett und den Fettschwanz und alles Fett am Eingeweide und den Lappen an der Leber, die beiden Nieren mit dem Fett daran und die rechte Keule;

26 dazu nahm er von dem Korb mit dem ungesäuerten Brot, der vor dem Herrn stand, einen ungesäuerten Kuchen und einen Brotkuchen mit Öl und einen Fladen und legte es auf das Fett und auf die rechte Keule.

27 Und er legte das alles auf die Hände Aarons und seiner Söhne und schwang es als Schwingopfer vor dem Herrn

28 und nahm alles wieder von ihren Händen und ließ es in Rauch aufgehen auf dem Altar, oben auf dem Brandopfer. Das war ein Einsetzungsopfer zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer für den Herrn .

29 Und Mose nahm die Brust und schwang sie als ein Schwingopfer vor dem Herrn ; die erhielt Mose als seinen Anteil an dem Widder des Einsetzungsopfers, wie ihm der Herr geboten hatte.

30 Und Mose nahm von dem Salböl und dem Blut auf dem Altar und sprengte es auf Aaron und seine Kleider, auf seine Söhne und ihre Kleider; so weihte er Aaron und seine Kleider, seine Söhne und ihre Kleider.

31 Und Mose sprach zu Aaron und seinen Söhnen: Kocht das Fleisch vor dem Eingang der Stiftshütte und esst es daselbst, dazu auch das Brot im Korbe des Einsetzungsopfers, wie ich es geboten habe, dass es Aaron und seine Söhne essen sollen.

32 Was aber übrig bleibt vom Fleisch und Brot, das sollt ihr mit Feuer verbrennen.

33 Und ihr sollt sieben Tage lang nicht weggehen von dem Eingang der Stiftshütte, bis die Tage eures Einsetzungsopfers um sind; denn sieben Tage sollen eure Hände gefüllt werden.

34 Wie es am heutigen Tage geschehen ist, so hat der Herr geboten zu tun, auf dass ihr entsühnt werdet.

35 Und ihr sollt vor dem Eingang der Stiftshütte Tag und Nacht bleiben sieben Tage lang und sollt nach dem Gebot des Herrn tun, dass ihr nicht sterbt; denn so ist es mir geboten.

36 Und Aaron und seine Söhne taten alles, was der Herr durch Mose geboten hatte.

Kapitel 9

Das erste Opfer Aarons und seiner Söhne

1 Und am achten Tage rief Mose Aaron und seine Söhne und die Ältesten in Israel

2 und sprach zu Aaron: Nimm dir einen jungen Stier zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer, beide ohne Fehler, und bringe sie vor den Herrn .

3 Und rede mit den Israeliten und sprich: Nehmt einen Ziegenbock zum Sündopfer und ein Kalb und ein Lamm, beide ein Jahr alt und ohne Fehler, zum Brandopfer

4 und einen Stier und einen Widder zum Dankopfer, dass wir sie vor dem Herrn opfern, und ein Speisopfer, mit Öl vermengt. Denn heute wird euch der Herr erscheinen.

5 Und sie brachten, was Mose geboten hatte, vor die Stiftshütte, und es trat herzu die ganze Gemeinde und stellte sich auf vor dem Herrn .

6 Da sprach Mose: Das ist's, was der Herr geboten hat, dass ihr es tun sollt, auf dass euch des Herrn Herrlichkeit erscheine.

7 Und Mose sprach zu Aaron: Tritt zum Altar und bringe dar dein Sündopfer und dein Brandopfer und entsühne dich und das Volk. Danach bringe dar die Opfergabe des Volks und entsühne es auch, wie der Herr geboten hat.

8 Und Aaron trat zum Altar und schlachtete den jungen Stier als sein Sündopfer.

9 Und seine Söhne brachten das Blut zu ihm, und er tauchte mit seinem Finger ins Blut und tat es auf die Hörner des Altars und goss das Blut an den Fuß des Altars.

10 Aber das Fett und die Nieren und den Lappen an der Leber vom Sündopfer ließ er in Rauch aufgehen auf dem Altar, wie der Herr es Mose geboten hatte.

11 Und das Fleisch und das Fell verbrannte er mit Feuer draußen vor dem Lager.

12 Danach schlachtete er das Brandopfer; und Aarons Söhne brachten das Blut zu ihm, und er sprengte es ringsum an den Altar.

13 Und sie brachten das Brandopfer zu ihm, Stück um Stück, und den Kopf, und er ließ es in Rauch aufgehen auf dem Altar.

14 Und er wusch die Eingeweide und die Schenkel und ließ sie in Rauch aufgehen oben auf dem Brandopfer auf dem Altar.

15 Danach brachte er herzu die Opfergabe des Volks und nahm den Bock, das Sündopfer des Volks, und schlachtete ihn und machte ein Sündopfer daraus wie das vorige.

16 Und brachte das Brandopfer herzu und tat damit der Ordnung gemäß.

17 Und brachte herzu das Speisopfer und nahm eine Handvoll und ließ es in Rauch aufgehen auf dem Altar, außer dem Brandopfer am Morgen.

18 Danach schlachtete er den Stier und den Widder als Dankopfer des Volks. Und seine Söhne brachten ihm das Blut; das sprengte er ringsum an den Altar.

19 Aber das Fett vom Stier und vom Widder, den Fettschwanz und das Fett am Eingeweide und die Nieren und den Lappen an der Leber,

20 all dieses Fett legten sie auf die Brust, und er ließ das Fett auf dem Altar in Rauch aufgehen.

21 Aber die Brust und die rechte Keule schwang Aaron als Schwingopfer vor dem Herrn , wie der Herr es Mose geboten hatte.

22 Und Aaron hob seine Hände auf zum Volk und segnete sie und stieg herab, nachdem er das Sündopfer, Brandopfer und Dankopfer dargebracht hatte.

23 Und Mose und Aaron gingen in die Stiftshütte. Und als sie wieder herauskamen, segneten sie das Volk. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn allem Volk.

24 Und ein Feuer ging aus von dem Herrn und verzehrte das Brandopfer und das Fett auf dem Altar. Da alles Volk das sah, frohlockten sie und fielen auf ihr Antlitz.

Kapitel 10

Der Tod Nadabs und Abihus

1 Und Aarons Söhne Nadab und Abihu nahmen ein jeder seine Pfanne und taten Feuer hinein und legten Räucherwerk darauf und brachten so ein fremdes Feuer vor den Herrn , das er ihnen nicht geboten hatte.

2 Da fuhr ein Feuer aus von dem Herrn und verzehrte sie, dass sie starben vor dem Herrn .

3 Da sprach Mose zu Aaron: Das ist's, was der Herr gesagt hat: Ich erzeige mich heilig an denen, die mir nahe sind, und vor allem Volk erweise ich mich herrlich. Und Aaron schwieg.

4 Mose aber rief Mischaël und Elizafan, die Söhne Usiëls, des Oheims Aarons, und sprach zu ihnen: Tretet hinzu und tragt eure Brüder von dem Heiligtum hinaus vor das Lager.

5 Und sie traten hinzu und trugen sie hinaus mit ihren leinenen Gewändern vor das Lager, wie Mose gesagt hatte.

6 Da sprach Mose zu Aaron und seinen Söhnen Eleasar und Itamar: Ihr sollt euer Haupthaar nicht frei hängen lassen und eure Kleider nicht zerreißen, dass ihr nicht sterbt und der Zorn über die ganze Gemeinde komme. Lasst aber eure Brüder, das ganze Haus Israel, weinen über diesen Brand, den der Herr angerichtet hat.

7 Ihr sollt auch nicht hinweggehen von dem Eingang der Stiftshütte, ihr würdet sonst sterben; denn das Salböl des Herrn ist auf euch. Und sie taten, wie Mose sagte.

8 Der Herr aber redete mit Aaron und sprach:

9 Du und deine Söhne, ihr sollt weder Wein noch Bier trinken, wenn ihr in die Stiftshütte geht, damit ihr nicht sterbt. Das sei eine ewige Ordnung für alle eure Nachkommen.

10 Ihr sollt unterscheiden, was heilig und unheilig, was unrein und rein ist,

11 und Israel lehren alle Ordnungen, die der Herr ihnen durch Mose verkündet hat.

12 Und Mose redete mit Aaron und mit seinen Söhnen Eleasar und Itamar, die ihm noch geblieben waren: Nehmt das Speisopfer, das übrig geblieben ist von den Feueropfern des Herrn , und esst es ungesäuert bei dem Altar; denn es ist ein Hochheiliges.

13 Ihr sollt es aber an heiliger Stätte essen; denn das ist dein und deiner Söhne Anrecht an den Feueropfern des Herrn ; denn so ist mir's geboten.

14 Auch die Brust des Schwingopfers und die Keule des Hebopfers sollst du mit deinen Söhnen und deinen Töchtern essen an reiner Stätte; denn solches Anrecht an den Dankopfern Israels ist dir und deinen Kindern gegeben.

15 Denn diese Keule und diese Brust soll man zu den Feueropfern des Fettes bringen, dass sie als Schwingopfer geschwungen werden vor dem Herrn ; es gehört dir und deinen Söhnen als ewiges Anrecht, wie der Herr geboten hat.

16 Und Mose suchte den Bock des Sündopfers und fand ihn verbrannt. Und er wurde zornig über Eleasar und Itamar, Aarons Söhne, die ihm noch geblieben waren, und sprach:

17 Warum habt ihr das Sündopfer nicht gegessen an heiliger Stätte? Denn es ist ein Hochheiliges, und der Herr hat es euch gegeben, dass ihr die Schuld der Gemeinde wegnehmen und sie vor ihm entsühnen sollt.

18 Siehe, sein Blut ist nicht in das Heilige hineingebracht worden. Ihr solltet das Opfer im Heiligen gegessen haben, wie ich geboten hatte.

19 Aaron aber sprach zu Mose: Siehe, heute haben sie ihr Sündopfer und ihr Brandopfer vor dem Herrn geopfert, und es ist mir so ergangen, wie du siehst; und ich sollte heute essen vom Sündopfer? Sollte das dem Herrn gefallen?

20 Als Mose das hörte, ließ er sich's gefallen.

Kapitel 11

Reine und unreine Tiere

1 Und der Herr redete mit Mose und Aaron und sprach zu ihnen:

2 Redet mit den Israeliten und sprecht: Dies sind die Tiere, die ihr essen dürft unter allen Tieren auf dem Lande.

3 Alles, was gespaltene Klauen hat, ganz durchgespalten, und wiederkäut unter den Tieren, das dürft ihr essen.

4 Nur diese dürft ihr nicht essen von dem, was wiederkäut oder gespaltene Klauen hat: das Kamel, denn es ist zwar ein Wiederkäuer, hat aber keine durchgespaltenen Klauen, darum soll es euch unrein sein;

5 den Klippdachs, denn er ist zwar ein Wiederkäuer, hat aber keine durchgespaltenen Klauen; darum soll er euch unrein sein;

6 den Hasen, denn er ist auch ein Wiederkäuer, hat aber keine durchgespaltenen Klauen; darum soll er euch unrein sein;

7 das Schwein, denn es hat wohl durchgespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer; darum soll es euch unrein sein.

8 Von ihrem Fleisch dürft ihr weder essen noch ihr Aas anrühren; denn sie sind euch unrein.

9 Dies dürft ihr essen von dem, was im Wasser lebt: Alles, was Flossen und Schuppen hat im Wasser, im Meer und in den Bächen, dürft ihr essen.

10 Alles aber, was nicht Flossen und Schuppen hat im Meer und in den Bächen von allem, was sich regt im Wasser, und allem, was lebt im Wasser, soll euch ein Gräuel sein.

11 Von ihrem Fleisch dürft ihr nicht essen und ihr Aas sollt ihr verabscheuen, denn sie sind ein Gräuel für euch.

12 Alles, was nicht Flossen und Schuppen hat im Wasser, sollt ihr verabscheuen.

13 Und diese sollt ihr verabscheuen unter den Vögeln, dass sie nicht gegessen werden, denn ein Gräuel sind sie: den Adler, den Lämmergeier, den Bartgeier,

14 die Gabelweihe, alle Arten des Falken

15 und alle Arten des Raben,

16 den Strauß, die Nachteule, die Möwe, alle Arten des Habichts,

17 das Käuzchen, die Fischeule, den Uhu,

18 die Schleiereule, die Ohreule, den Aasgeier,

19 den Storch, alle Arten des Reihers, den Wiedehopf und die Fledermaus.

20 Auch alles kleine Getier, das Flügel hat und auf vier Füßen geht, soll euch ein Gräuel sein.

21 Doch dies dürft ihr essen von allem kleinen Getier, das Flügel hat und auf vier Füßen geht: was oberhalb der Füße noch zwei Schenkel hat, womit es auf Erden hüpft.

22 Von diesen dürft ihr essen alle Arten der Heuschrecke, alle Arten des Solam, alle Arten des Hargol und alle Arten des Hagab.

23 Alles kleine Getier aber, was sonst Flügel und vier Füße hat, soll euch ein Gräuel sein.

24 An diesen werdet ihr euch verunreinigen, wer ihr Aas anrührt, der wird unrein sein bis zum Abend,

25 und wer ihr Aas trägt, soll seine Kleider waschen und wird unrein sein bis zum Abend:

26 an allem Getier, das gespaltene Klauen hat, aber nicht ganz durchgespaltene, und nicht wiederkäut. Unrein soll es euch sein, und wer es anrührt, wird unrein sein.

27 Und alles, was auf Tatzen geht unter den Tieren, die auf vier Füßen gehen, soll euch unrein sein. Wer ihr Aas anrührt, wird unrein sein bis zum Abend.

28 Und wer ihr Aas trägt, soll seine Kleider waschen und unrein sein bis zum Abend; denn sie sind euch unrein.

29 Diese sollen euch auch unrein sein unter den Tieren, die auf der Erde wimmeln: der Maulwurf, die Maus und alle Arten der Eidechse,

30 der Gecko, die Koach-Eidechse, die Letaa-Eidechse, der Molch und das Chamäleon.

31 Die sind euch unrein unter allem kleinen Getier. Wer ihr Aas anrührt, der wird unrein sein bis zum Abend.

32 Und alles, worauf ihr Aas fällt, das wird unrein, jedes hölzerne Gefäß oder Kleider oder Fell oder Sack, jedes Gerät, mit dem man arbeitet. All das soll man ins Wasser legen, es ist unrein bis zum Abend und dann wieder rein.

33 Ist es aber ein irdenes Gefäß, in das ein solches Aas hineinfällt, so wird alles unrein, was darin ist, und ihr sollt es zerbrechen.

34 Alle Speise, die man isst, wird unrein, wenn jenes Wasser darankommt; und alles Getränk, das man trinkt, wird in solchen Gefäßen unrein.

35 Und alles, worauf ein solches Aas fällt, wird unrein, es sei Ofen oder Herd; man soll es zerbrechen, denn es ist unrein und soll euch unrein sein.

36 Nur die Brunnen und Zisternen, in denen sich Wasser sammelt, bleiben rein. Wer aber das Aas darin anrührt, ist unrein.

37 Und wenn ein solches Aas auf Samen fällt, den man sät, so bleibt er doch rein.

38 Wenn man aber Wasser über den Samen gegossen hat und es fällt danach ein solches Aas darauf, so wird er euch unrein.

39 Wenn eins von den Tieren stirbt, die euch zur Speise dienen: Wer ihr Aas anrührt, wird unrein bis zum Abend.

40 Wer von solchem Aas isst, der soll sein Kleid waschen; er wird unrein sein bis zum Abend. Auch wer ein solches Aas trägt, soll sein Kleid waschen; er wird unrein sein bis zum Abend.

41 Alles kleine Getier, das auf der Erde kriecht, soll euch ein Gräuel sein, und man soll es nicht essen.

42 Alles, was auf dem Bauch kriecht, und alles, was auf vier oder mehr Füßen geht, unter allem, was auf der Erde kriecht, dürft ihr nicht essen; denn es soll euch ein Gräuel sein.

43 Macht euch selbst nicht zum Gräuel an allem kleinen Getier, das da wimmelt, und macht euch nicht unrein an ihm, sodass ihr dadurch unrein werdet.

44 Denn ich bin der Herr , euer Gott. Darum sollt ihr euch heiligen, sodass ihr heilig werdet, denn ich bin heilig; und ihr sollt euch nicht selbst unrein machen an irgendeinem Getier, das auf der Erde kriecht.

45 Denn ich bin der Herr , der euch aus Ägyptenland geführt hat, dass ich euer Gott sei. Darum sollt ihr heilig sein, denn ich bin heilig.

46 Das ist das Gesetz von dem Vieh und den Vögeln und von allen Tieren, die sich regen im Wasser, und von allen Tieren, die auf der Erde kriechen,

47 auf dass ihr unterscheidet, was unrein und rein ist und welches Tier man essen und welches man nicht essen darf.

Kapitel 12

Bestimmungen für die Wöchnerinnen

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Rede mit den Israeliten und sprich: Wenn eine Frau empfängt und einen Knaben gebiert, so soll sie sieben Tage unrein sein, wie wenn sie ihre Tage hat.

3 Und am achten Tage soll man seine Vorhaut beschneiden.

4 Und sie soll daheimbleiben dreiunddreißig Tage wegen des Blutes ihrer Reinigung. Kein Heiliges soll sie anrühren und zum Heiligtum soll sie nicht kommen, bis die Tage ihrer Reinigung um sind.

5 Gebiert sie aber ein Mädchen, so soll sie zwei Wochen unrein sein, wie wenn sie ihre Tage hat, und soll sechsundsechzig Tage daheimbleiben wegen des Blutes ihrer Reinigung.

6 Und wenn die Tage ihrer Reinigung für den Sohn oder für die Tochter um sind, soll sie dem Priester ein einjähriges Lamm bringen zum Brandopfer und eine Taube oder Turteltaube zum Sündopfer vor den Eingang der Stiftshütte.

7 Der soll es opfern vor dem Herrn und sie entsühnen, so wird sie rein von ihrem Blutfluss. Das ist das Gesetz für die Frau, die einen Knaben oder ein Mädchen gebiert.

8 Vermag sie aber nicht ein Lamm aufzubringen, so nehme sie zwei Turteltauben oder zwei andere Tauben, eine zum Brandopfer, die andere zum Sündopfer; so soll sie der Priester entsühnen, dass sie rein werde.

Kapitel 13

Aussatz bei Menschen

1 Und der Herr redete mit Mose und Aaron und sprach:

2 Wenn bei einem Menschen an seiner Haut eine Erhöhung oder ein Ausschlag oder ein weißer Flecken entsteht und zu einer aussätzigen Stelle an der Haut wird, soll man ihn zum Priester Aaron führen oder zu einem seiner Söhne, den Priestern.

3 Und wenn der Priester die Stelle an der Haut sieht, dass die Haare dort weiß geworden sind und die Stelle tiefer ist als die übrige Haut, so ist es Aussatz. Wenn der Priester das an ihm sieht, soll er ihn für unrein erklären.

4 Wenn aber ein weißer Flecken an seiner Haut ist und doch die Stelle nicht tiefer anzusehen ist als die übrige Haut und die Haare nicht weiß geworden sind, so soll der Priester den Kranken einschließen sieben Tage

5 und am siebenten Tage besehen. Sieht er aber, dass die Stelle geblieben ist, wie er sie zuvor gesehen hat, und hat nicht weitergefressen auf der Haut, so soll ihn der Priester abermals sieben Tage einschließen.

6 Und wenn er ihn erneut nach sieben Tagen besieht und findet, dass die Stelle blass geworden ist und nicht weitergefressen hat auf der Haut, so soll er ihn für rein erklären; denn es ist nur ein Ausschlag. Und er soll seine Kleider waschen, so ist er rein.

7 Wenn aber der Ausschlag weiterfrisst auf der Haut, nachdem er vom Priester besehen worden ist, ob er rein sei, und er wird nun erneut vom Priester besehen

8 und wenn der Priester dann sieht, dass der Ausschlag weitergefressen hat auf der Haut, so soll er ihn für unrein erklären; es ist Aussatz.

9 Wenn an einem Menschen eine aussätzige Stelle ist, so soll man ihn zum Priester bringen.

10 Wenn der sieht und findet, dass eine weiße Erhöhung auf der Haut ist und die Haare dort weiß geworden sind und wildes Fleisch in der Erhöhung ist,

11 so ist es schon alter Aussatz auf seiner Haut. Darum soll ihn der Priester für unrein erklären und nicht erst einschließen; denn er ist schon unrein.

12 Wenn aber Aussatz ausbricht auf der Haut und bedeckt die ganze Haut, vom Kopf bis zum Fuß, alles, was dem Priester vor Augen ist,

13 und wenn der Priester ihn dann besieht und findet, dass der Aussatz den ganzen Leib bedeckt hat, so soll er den Kranken für rein erklären, weil alles an ihm weiß geworden ist; er ist rein.

14 Findet sich aber wildes Fleisch an dem Tage, da er besehen wird, so ist er unrein.

15 Und wenn der Priester das wilde Fleisch sieht, soll er ihn für unrein erklären, denn das wilde Fleisch ist unrein; es ist Aussatz.

16 Verändert sich aber das wilde Fleisch und wird wieder weiß, so soll er zum Priester kommen.

17 Und wenn ihn der Priester sieht und findet, dass die Stelle weiß geworden ist, soll er ihn für rein erklären; er ist rein.

18 Wenn jemand auf der Haut ein Geschwür bekommt und es heilt wieder,

19 danach aber an derselben Stelle eine weiße Erhöhung oder ein weißrötlicher Flecken entsteht, so soll er vom Priester besehen werden.

20 Wenn dann der Priester sieht, dass die Stelle tiefer anzusehen ist als die übrige Haut und das Haar dort weiß geworden ist, so soll er ihn für unrein erklären; es ist Aussatz, der in dem Geschwür ausgebrochen ist.

21 Sieht aber der Priester und findet, dass die Haare nicht weiß sind und die Stelle nicht tiefer ist als die übrige Haut und blass geworden ist, so soll er ihn sieben Tage einschließen.

22 Frisst es weiter auf der Haut, so soll er ihn für unrein erklären; es ist eine aussätzige Stelle.

23 Bleibt aber der weiße Flecken so stehen und frisst nicht weiter, so ist es die Narbe von einem Geschwür, und der Priester soll ihn für rein erklären.

24 Wenn jemand an der Haut ein Brandmal hat und das Mal wird weißrötlich oder weiß

25 und der Priester es besieht und findet das Haar weiß geworden an dem Brandmal und die Stelle erscheint tiefer als die übrige Haut, so ist es Aussatz, der in dem Brandmal ausgebrochen ist. Darum soll ihn der Priester für unrein erklären; es ist eine aussätzige Stelle.

26 Sieht aber der Priester und findet, dass die Haare am Brandmal nicht weiß geworden sind und es nicht tiefer ist als die übrige Haut und dazu blass geworden ist, so soll er ihn sieben Tage einschließen

27 und am siebenten Tage soll er ihn besehen. Hat es weitergefressen auf der Haut, so soll er ihn für unrein erklären; es ist eine aussätzige Stelle.

28 Ist aber der Flecken stehen geblieben und hat nicht weitergefressen auf der Haut und ist dazu blass geworden, so ist es nur die Erhöhung eines Brandmals. Und der Priester soll ihn für rein erklären; denn es ist die Narbe eines Brandmals.

29 Wenn ein Mann oder eine Frau auf dem Kopf oder am Bart eine Stelle hat

30 und der Priester die Stelle besieht und findet, dass sie tiefer aussieht als die übrige Haut und das Haar dort goldgelb und dünn ist, so soll er ihn für unrein erklären; denn es ist eine Flechte, das ist der Aussatz des Kopfes oder des Bartes.

31 Sieht aber der Priester, dass die Flechte nicht tiefer anzusehen ist als die Haut, aber das Haar dort nicht schwarz ist, soll er den Kranken sieben Tage einschließen.

32 Und wenn er ihn am siebenten Tage besieht und findet, dass die Flechte sich nicht ausgebreitet hat und kein goldgelbes Haar da ist und die Flechte nicht tiefer aussieht als die übrige Haut,

33 so soll er sich scheren, doch so, dass er die Flechte nicht schere; und der Priester soll ihn abermals sieben Tage einschließen.

34 Und wenn er ihn am siebenten Tage besieht und findet, dass die Flechte sich nicht ausgebreitet hat auf der Haut und nicht tiefer aussieht als die übrige Haut, so soll ihn der Priester für rein erklären; und er soll seine Kleider waschen, so ist er rein.

35 Breitet sich aber die Flechte weiter auf der Haut aus, nachdem er für rein erklärt worden ist,

36 und der Priester besieht ihn und findet, dass die Flechte sich ausgebreitet hat auf der Haut, so soll er nicht mehr danach fragen, ob die Haare goldgelb sind; denn er ist unrein.

37 Sieht er aber, dass die Flechte stehen geblieben ist und schwarzes Haar dort wächst, so ist die Flechte abgeheilt und er ist rein. Darum soll ihn der Priester für rein erklären.

38 Wenn bei einem Mann oder einer Frau auf der Haut weiße Flecken entstehen

39 und der Priester besieht es und es sind blasse weiße Flecken, so ist es ein gutartiger Ausschlag, der auf der Haut ausgebrochen ist; er ist rein.

40 Wenn einem Mann die Haupthaare ausfallen, dass er am Hinterkopf kahl wird, der ist rein.

41 Fallen sie ihm vorn am Kopf aus und entsteht eine Glatze, so ist er rein.

42 Bildet sich aber an der Glatze hinten oder vorne eine weißrötliche Stelle, so ist bei ihm Aussatz an der Glatze ausgebrochen.

43 Wenn ihn der Priester nun besieht und findet, dass eine weißrötliche Erhöhung an seiner Glatze ist, dass es aussieht wie sonst Aussatz auf der Haut,

44 so ist er aussätzig und unrein, und der Priester soll ihn für unrein erklären; er hat Aussatz an seinem Kopf.

45 Wer nun aussätzig ist, soll zerrissene Kleider tragen und das Haar lose und den Bart verhüllt und soll rufen: Unrein, unrein!

46 Und solange die Stelle an ihm ist, soll er unrein sein, allein wohnen, und seine Wohnung soll außerhalb des Lagers sein.

Aussatz an Kleidern

47 Wenn eine aussätzige Stelle an einem Kleid ist, es sei wollen oder leinen,

48 an Gewebtem oder Gewirktem, es sei leinen oder wollen, oder an Leder oder an allem, was aus Leder gemacht wird,

49 und wenn die Stelle grünlich oder rötlich ist am Kleid oder am Leder oder am Gewebten oder Gewirkten oder an irgendeinem Ding, das von Leder gemacht ist, so ist das eine aussätzige Stelle; darum soll es der Priester besehen.

50 Und wenn er die Stelle besehen hat, soll er es einschließen sieben Tage.

51 Und wenn er am siebenten Tage sieht, dass die Stelle weitergefressen hat am Kleid, am Gewebten oder am Gewirkten, am Leder oder an allem, was man aus Leder macht, so ist die Stelle fressender Aussatz, und es ist unrein.

52 Und man soll das Kleid verbrennen oder das Gewebte oder Gewirkte, es sei wollen oder leinen, oder allerlei Lederwerk, woran solche Stelle ist; denn es ist fressender Aussatz, und man soll es mit Feuer verbrennen.

53 Sieht aber der Priester, dass die Stelle nicht weitergefressen hat am Kleid oder am Gewebten oder am Gewirkten oder an allerlei Lederwerk,

54 so soll er gebieten, dass man das wasche, woran die Stelle ist, und soll es einschließen weitere sieben Tage.

55 Und wenn der Priester sieht, nachdem die Stelle gewaschen ist, dass die Stelle unverändert ist vor seinen Augen und auch nicht weitergefressen hat, so ist es unrein, und du sollst es mit Feuer verbrennen; denn es ist tief eingefressen an der kahlen Stelle außen oder innen.

56 Wenn aber der Priester sieht, dass die Stelle verblasst ist nach dem Waschen, so soll er sie herausreißen aus dem Kleid, dem Leder, dem Gewebten oder Gewirkten.

57 Zeigt sie sich aber wiederum am Kleid, am Gewebten, am Gewirkten oder an allerlei Lederwerk, so ist es ausbrechender Aussatz, und du sollst mit Feuer verbrennen, woran solche Stelle ist.

58 Das Kleid aber oder das Gewebte oder Gewirkte oder allerlei Lederwerk, das gewaschen ist und von dem die Stelle gewichen ist, soll man zum zweiten Mal waschen, so ist es rein.

59 Das ist das Gesetz über die aussätzigen Stellen an Kleidern, sie seien wollen oder leinen, an Gewebtem oder an Gewirktem und an allerlei Lederwerk, wie sie für rein oder unrein zu erklären sind.

Kapitel 14

Die Reinigung von Aussätzigen

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Dies ist das Gesetz über den Aussätzigen, wenn er gereinigt werden soll. Man soll ihn zum Priester bringen,

3 und der Priester soll aus dem Lager gehen und feststellen, dass die kranke Stelle am Aussätzigen heil geworden ist,

4 und soll gebieten, dass man für den, der zu reinigen ist, zwei lebendige Vögel nehme, reine Tiere, und Zedernholz und Karmesin und Ysop,

5 und soll gebieten, den einen Vogel zu schlachten in ein irdenes Gefäß über fließendem Wasser.

6 Und er soll den lebendigen Vogel nehmen zusammen mit dem Zedernholz, dem Karmesin und dem Ysop und sie in das Blut des Vogels tauchen, der über dem fließenden Wasser geschlachtet wurde,

7 und siebenmal den besprengen, der vom Aussatz zu reinigen ist, und ihn so reinigen und den lebendigen Vogel ins freie Feld fliegen lassen.

8 Der aber, der sich reinigt, soll seine Kleider waschen und alle seine Haare abscheren und sich mit Wasser abwaschen, so ist er rein. Danach gehe er ins Lager; doch soll er sieben Tage außerhalb seines Zeltes bleiben.

9 Und am siebenten Tage soll er alle seine Haare abscheren auf dem Kopf, am Bart, an den Augenbrauen, alle Haare soll er abscheren, und soll seine Kleider waschen und seinen Leib mit Wasser abwaschen, so ist er rein.

10 Und am achten Tage soll er zwei Lämmer nehmen, männliche Tiere ohne Fehler, und ein einjähriges Schaf ohne Fehler und drei Zehntel feines Mehl zum Speisopfer, mit Öl vermengt, und einen Becher Öl.

11 Und der Priester soll den, der sich reinigt, mit all dem vor den Herrn treten lassen an den Eingang der Stiftshütte.

12 Und er soll das eine Lamm nehmen und zum Schuldopfer darbringen mit dem Becher Öl und soll beides vor dem Herrn als Schwingopfer schwingen

13 und danach das Lamm schlachten, wo man das Sündopfer und Brandopfer schlachtet, nämlich an heiliger Stätte; denn wie das Sündopfer, so gehört auch das Schuldopfer dem Priester; es ist ein Hochheiliges.

14 Und der Priester soll von dem Blut des Schuldopfers nehmen und es dem, der sich reinigt, auf das Läppchen des rechten Ohrs tun und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes.

15 Danach soll er von dem Becher Öl nehmen und es in seine eigene linke Hand gießen

16 und mit seinem rechten Finger in das Öl tauchen, das in seiner linken Hand ist, und etwas vom Öl mit seinem Finger siebenmal sprengen vor dem Herrn .

17 Auf das Blut des Schuldopfers aber soll er von dem übrigen Öl in seiner Hand dem, der sich reinigt, auf das Läppchen des rechten Ohrs tun und auf den rechten Daumen und auf die große Zehe seines rechten Fußes.

18 Das übrige Öl aber in seiner Hand soll er auf den Kopf dessen tun, der sich reinigt, und ihn entsühnen vor dem Herrn .

19 Dann soll er das Sündopfer zurichten und den, der sich reinigt, von seiner Unreinheit entsühnen und soll danach das Brandopfer schlachten

20 und soll es auf dem Altar opfern samt dem Speisopfer und ihn entsühnen, so ist er rein.

21 Ist er aber arm und vermag nicht so viel aufzubringen, so nehme er ein männliches Lamm zum Schuldopfer als Schwingopfer zu seiner Entsühnung und ein Zehntel feines Mehl, mit Öl vermengt, zum Speisopfer und einen Becher Öl

22 und zwei Turteltauben oder zwei andere Tauben, die er aufbringen kann, die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer,

23 und bringe sie am achten Tage seiner Reinigung zum Priester an den Eingang der Stiftshütte vor den Herrn .

24 Da soll der Priester das Lamm des Schuldopfers nehmen und den Becher Öl und soll alles schwingen als ein Schwingopfer vor dem Herrn

25 und das Lamm des Schuldopfers schlachten, von dem Blut des Schuldopfers nehmen und es dem, der sich reinigt, auf das Läppchen seines rechten Ohrs tun und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes

26 und soll von dem Öl in seine eigene linke Hand gießen

27 und mit seinem rechten Finger von dem Öl, das in seiner linken Hand ist, siebenmal sprengen vor dem Herrn .

28 Auf das Blut des Schuldopfers aber soll er von dem übrigen Öl in seiner Hand dem, der sich reinigt, auf das Läppchen seines rechten Ohrs tun und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes.

29 Das übrige Öl aber in seiner Hand soll er dem, der sich reinigt, auf den Kopf tun, um ihn zu entsühnen vor dem Herrn ,

30 und danach die eine Turteltaube oder andere Taube, wie er sie hat aufbringen können,

31 zum Sündopfer, die andere zum Brandopfer bereiten samt dem Speisopfer. So soll der Priester den, der sich reinigt, entsühnen vor dem Herrn .

32 Das ist das Gesetz für den Aussätzigen, der nicht so viel aufbringen kann zu seiner Reinigung.

Aussatz an Häusern

33 Und der Herr redete mit Mose und Aaron und sprach:

34 Wenn ihr ins Land Kanaan kommt, das ich euch zum Besitz gebe, und ich lasse an irgendeinem Hause eures Landes eine aussätzige Stelle entstehen,

35 so soll der kommen, dem das Haus gehört, es dem Priester ansagen und sprechen: Es sieht mir aus, als sei Aussatz an meinem Hause.

36 Da soll der Priester gebieten, dass sie das Haus ausräumen, ehe der Priester hineingeht, die Stelle zu besehen, damit nicht alles unrein werde, was im Hause ist. Danach soll der Priester hineingehen, das Haus zu besehen.

37 Wenn er nun den Ausschlag besieht und findet, dass an den Wänden des Hauses grünliche oder rötliche Stellen sind, die tiefer aussehen als sonst die Wand,

38 so soll er aus dem Hause herausgehen, an die Tür treten und das Haus für sieben Tage verschließen.

39 Und wenn er am siebenten Tage wiederkommt und sieht, dass der Ausschlag weitergefressen hat an den Wänden des Hauses,

40 so soll er die Steine ausbrechen lassen, an denen der Ausschlag ist, und hinaus vor die Stadt an einen unreinen Ort werfen.

41 Und das Haus soll man innen ringsherum abschaben und den abgeschabten Lehm hinaus vor die Stadt an einen unreinen Ort schütten

42 und andere Steine nehmen und statt jener einsetzen und andern Lehm nehmen und das Haus neu bewerfen.

43 Wenn dann der Ausschlag wiederkommt und ausbricht am Hause, nachdem man die Steine ausgebrochen und das Haus neu beworfen hat,

44 so soll der Priester hineingehen. Und wenn er sieht, dass der Ausschlag weitergefressen hat am Hause, so ist es gewiss ein fressender Aussatz am Hause, und es ist unrein.

45 Darum soll man das Haus abbrechen, Steine und Holz und allen Lehm am Hause, und soll es hinausbringen vor die Stadt an einen unreinen Ort.

46 Und wer in das Haus geht, solange es verschlossen ist, der ist unrein bis zum Abend.

47 Und wer darin schläft oder darin isst, der soll seine Kleider waschen.

48 Wenn aber der Priester hineingeht und sieht, dass der Ausschlag nicht weiter am Hause gefressen hat, nachdem es neu beworfen ist, so soll er es rein sprechen; denn der Ausschlag ist heil geworden.

49 Und er soll für das Haus zur Entsündigung zwei Vögel nehmen, Zedernholz, Karmesin und Ysop

50 und den einen Vogel schlachten in ein irdenes Gefäß über fließendem Wasser.

51 Und er soll nehmen das Zedernholz, das Karmesin, den Ysop und den lebendigen Vogel und sie in des geschlachteten Vogels Blut und in das fließende Wasser tauchen und das Haus siebenmal besprengen

52 und soll so das Haus entsündigen mit dem Blut des Vogels und mit dem fließenden Wasser, mit dem lebendigen Vogel, mit dem Zedernholz, mit dem Ysop und mit dem Karmesin

53 und soll den lebendigen Vogel hinaus vor die Stadt ins freie Feld fliegen lassen und das Haus entsühnen, so ist es rein.

54 Das ist das Gesetz über alle Arten des Aussatzes und der Flechte,

55 über den Aussatz an Kleidern und Häusern,

56 über Erhöhungen, Ausschlag und weiße Flecken,

57 damit man Weisung habe, wann etwas unrein oder rein ist. Das ist das Gesetz über den Aussatz.

Kapitel 15

Unreinheit bei Männern

1 Und der Herr redete mit Mose und Aaron und sprach:

2 Redet mit den Israeliten und sprecht zu ihnen: Wenn ein Mann an seinem Glied einen Ausfluss hat, so ist er unrein.

3 Mag sein Glied den Fluss ausfließen lassen oder nicht, so ist er unrein.

4 Jedes Lager, worauf er liegt, und alles, worauf er sitzt, wird unrein.

5 Und wer sein Lager anrührt, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend.

6 Und wer sich hinsetzt, wo jener gesessen hat, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend.

7 Wer ihn anrührt, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend.

8 Wenn er seinen Speichel auswirft auf den, der rein ist, so soll der seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend.

9 Auch der Sattel, auf dem er reitet, wird unrein.

10 Und wer irgendetwas anrührt, das er unter sich hat, der wird unrein bis zum Abend. Und wer solches trägt, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend.

11 Und wen er anrührt, ehe er die Hände gewaschen hat, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend.

12 Wenn er ein irdenes Gefäß anrührt, das soll man zerbrechen, aber das hölzerne Gefäß soll man mit Wasser spülen.

13 Und wenn er rein wird von seinem Fluss, so soll er sieben Tage zählen, nachdem er rein geworden ist, und dann seine Kleider waschen und sich mit fließendem Wasser abwaschen, so ist er rein.

14 Und am achten Tage soll er zwei Turteltauben oder zwei andere Tauben nehmen und vor den Herrn kommen an den Eingang der Stiftshütte und sie dem Priester geben.

15 Und der Priester soll die eine zum Sündopfer bereiten und die andere zum Brandopfer und ihn vor dem Herrn entsühnen seines Ausflusses wegen.

16 Wenn einem Mann im Schlaf der Same abgeht, soll er seinen ganzen Leib mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend.

17 Und jedes Kleid und jedes Fell, das mit solchem Samen befleckt ist, soll abgewaschen werden mit Wasser, und es soll unrein sein bis zum Abend.

18 Und wenn eine Frau bei einem Manne liegt, dem der Same abgeht, dann sollen sie sich mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend.

Unreinheit bei Frauen

19 Wenn eine Frau ihren Blutfluss hat, so soll sie sieben Tage für unrein gelten. Wer sie anrührt, der wird unrein bis zum Abend.

20 Und alles, worauf sie in dieser Zeit liegt, wird unrein und alles, worauf sie sitzt, wird unrein.

21 Und wer ihr Lager anrührt, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend.

22 Und wer irgendetwas anrührt, worauf sie gesessen hat, soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend.

23 Und wer etwas anrührt, das auf ihrem Lager gewesen ist oder da, wo sie gesessen hat, soll unrein sein bis zum Abend.

24 Und wenn ein Mann bei ihr liegt und ihr Blutfluss beginnt, wird er sieben Tage unrein und das Lager, darauf er gelegen hat, wird unrein.

25 Wenn aber eine Frau den Blutfluss eine lange Zeit hat, zu ungewöhnlicher Zeit oder über die gewöhnliche Zeit hinaus, so wird sie unrein, solange sie ihn hat; wie zu ihrer gewöhnlichen Zeit, so soll sie auch da unrein sein.

26 Jedes Lager, worauf sie liegt die ganze Zeit ihres Blutflusses, soll gelten wie ihr Lager zu ihrer gewöhnlichen Zeit. Und alles, worauf sie sitzt, wird unrein wie bei der Unreinheit ihrer gewöhnlichen Zeit.

27 Wer davon etwas anrührt, der wird unrein und soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend.

28 Wird sie aber rein von ihrem Blutfluss, so soll sie sieben Tage zählen und danach soll sie rein sein.

29 Und am achten Tage soll sie zwei Turteltauben oder zwei andere Tauben nehmen und zum Priester bringen vor den Eingang der Stiftshütte.

30 Und der Priester soll die eine zum Sündopfer bereiten und die andere zum Brandopfer und die Frau entsühnen vor dem Herrn wegen ihres Blutflusses, der sie unrein macht.

31 Und ihr sollt die Israeliten bewahren vor ihrer Unreinheit, dass sie nicht sterben in ihrer Unreinheit, wenn sie meine Wohnung unrein machen, die mitten unter ihnen ist.

32 Das ist das Gesetz über den, der einen Ausfluss hat und dem der Same im Schlaf abgeht, dass er unrein davon wird,

33 und über die, die ihren Blutfluss hat, und wer sonst einen Ausfluss hat, es sei Mann oder Frau, und wenn ein Mann bei einer Unreinen liegt.

Kapitel 16

Der große Versöhnungstag

1 Und der Herr redete mit Mose, nachdem die zwei Söhne Aarons gestorben waren, als sie vor den Herrn traten,

2 und sprach: Sage deinem Bruder Aaron, dass er nicht zu jeder Zeit in das Heiligtum gehe hinter den Vorhang vor den Gnadenstuhl, der auf der Lade ist, damit er nicht sterbe; denn ich erscheine in der Wolke über dem Gnadenstuhl.

3 Aaron soll hineingehen in das Heiligtum mit einem jungen Stier zum Sündopfer und mit einem Widder zum Brandopfer

4 und soll das heilige leinene Gewand anlegen, und leinene Beinkleider sollen seine Blöße bedecken, und er soll sich mit einem leinenen Gürtel gürten und den leinenen Kopfbund umbinden, denn das sind die heiligen Kleider; er soll seinen Leib mit Wasser abwaschen und sie dann anlegen.

5 Und er soll von der Gemeinde der Israeliten zwei Ziegenböcke entgegennehmen zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer.

6 Und Aaron soll einen jungen Stier, sein Sündopfer, darbringen, dass er für sich und sein Haus Sühne schaffe,

7 und danach zwei Böcke nehmen und vor den Herrn stellen an den Eingang der Stiftshütte

8 und soll das Los werfen über die zwei Böcke: ein Los dem Herrn und das andere dem Asasel,

9 und soll den Bock, auf welchen das Los für den Herrn fällt, opfern zum Sündopfer.

10 Aber der Bock, auf welchen das Los für Asasel fällt, soll lebendig vor den Herrn gestellt werden, auf dass über ihm Sühne vollzogen und er zu Asasel in die Wüste geschickt werde.

11 Und Aaron soll den jungen Stier seines Sündopfers herzubringen und sich und sein Haus entsühnen und soll ihn schlachten

12 und soll eine Pfanne voll glühender Kohlen vom Altar nehmen, der vor dem Herrn steht, und beide Hände voll wohlriechenden, zerstoßenen Räucherwerks und es hinein hinter den Vorhang bringen

13 und das Räucherwerk aufs Feuer tun vor dem Herrn , dass die Wolke vom Räucherwerk den Gnadenstuhl bedecke, der auf der Lade des Zeugnisses ist, damit er nicht sterbe.

14 Und soll etwas vom Blut des jungen Stieres nehmen und es mit seinem Finger gegen den Gnadenstuhl sprengen; vor den Gnadenstuhl aber soll er siebenmal mit seinem Finger von dem Blut sprengen.

15 Danach soll er den Bock, das Sündopfer des Volks, schlachten und sein Blut hineinbringen hinter den Vorhang und soll mit seinem Blut tun, wie er mit dem Blut des jungen Stieres getan hat, und etwas davon auch sprengen gegen den Gnadenstuhl und vor den Gnadenstuhl

16 und soll so das Heiligtum entsühnen wegen der Verunreinigungen der Israeliten und wegen ihrer Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben. So soll er tun der Stiftshütte, die bei ihnen ist inmitten ihrer Unreinheit.

17 Kein Mensch soll in der Stiftshütte sein, wenn er hineingeht, Sühne zu schaffen im Heiligtum, bis er herauskommt. So soll er Sühne schaffen für sich und sein Haus und die ganze Gemeinde Israel.

18 Und er soll hinausgehen zum Altar, der vor dem Herrn steht, und ihn entsühnen und soll vom Blut des jungen Stieres und vom Blut des Bockes nehmen und es ringsum an die Hörner des Altars streichen

19 und soll mit seinem Finger vom Blut darauf sprengen siebenmal und ihn reinigen und heiligen von den Verunreinigungen der Israeliten.

20 Und wenn er die Entsühnung des Heiligtums vollbracht hat, der Stiftshütte und des Altars, so soll er den lebendigen Bock herzubringen.

21 Dann soll Aaron seine beiden Hände auf dessen Kopf legen und über ihm bekennen alle Missetat der Israeliten und alle ihre Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben, und soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste bringen lassen,

22 dass also der Bock alle ihre Missetat auf sich nehme und in die Wildnis trage; und man schicke ihn in die Wüste.

23 Und Aaron soll in die Stiftshütte gehen und die leinenen Kleider ausziehen, die er anzog, als er in das Heiligtum ging, und sie dortlassen,

24 und er soll sich mit Wasser abwaschen an heiliger Stätte und seine eigenen Kleider anziehen und wieder hinausgehen und sein Brandopfer und des Volkes Brandopfer darbringen und sich und das Volk entsühnen

25 und das Fett vom Sündopfer auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen.

26 Der Mann aber, der den Bock für Asasel hinausgebracht hat, soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und erst danach ins Lager kommen.

27 Und den jungen Stier und den Bock vom Sündopfer, deren Blut in das Heiligtum zur Entsühnung gebracht wurde, soll man hinausschaffen vor das Lager und mit Feuer verbrennen samt Fell, Fleisch und Kot.

28 Und der sie verbrennt, soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und erst danach ins Lager kommen.

29 Auch soll euch dies eine ewige Ordnung sein: Am zehnten Tage des siebenten Monats sollt ihr fasten und keine Arbeit tun, weder ein Einheimischer noch ein Fremdling unter euch.

30 Denn an diesem Tage geschieht eure Entsühnung, dass ihr gereinigt werdet; von allen euren Sünden werdet ihr gereinigt vor dem Herrn .

31 Darum soll es euch ein hochheiliger Sabbat sein, und ihr sollt fasten. Eine ewige Ordnung sei das.

32 Es soll aber solche Entsühnung schaffen ein Priester, den man gesalbt und dessen Hände man gefüllt hat, dass er Priester sei an seines Vaters statt. Und er soll die leinenen Kleider anlegen, die heiligen Kleider,

33 und soll so entsühnen das Allerheiligste, die Stiftshütte, den Altar, die Priester und alles Volk der Gemeinde.

34 Das soll euch eine ewige Ordnung sein, dass ihr Israel einmal im Jahr entsühnt wegen aller seiner Sünden.

Und Aaron tat, wie der Herr es Mose geboten hatte.

Kapitel 17

Von der Stätte des Opfers

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Sage Aaron und seinen Söhnen und allen Israeliten und sprich zu ihnen: Dies ist's, was der Herr geboten hat.

3 Wer aus dem Haus Israel einen Stier, ein Schaf oder eine Ziege schlachtet im Lager oder draußen vor dem Lager

4 und sie nicht vor den Eingang der Stiftshütte bringt, dass sie dem Herrn zum Opfer gebracht werde vor der Wohnung des Herrn , dem soll es als Blutschuld angerechnet werden: Blut hat er vergossen und ein solcher Mensch soll ausgerottet werden aus seinem Volk.

5 Darum sollen die Israeliten ihre Schlachttiere, die sie auf freiem Feld schlachten wollen, dem Herrn bringen vor den Eingang der Stiftshütte zum Priester und sie dort als Dankopfer dem Herrn opfern.

6 Und der Priester soll das Blut an den Altar des Herrn sprengen vor dem Eingang der Stiftshütte und das Fett in Rauch aufgehen lassen zum lieblichen Geruch für den Herrn .

7 Und sie sollen ihre Opfer nicht mehr den Bocksgeistern opfern, mit denen sie Hurerei treiben. Das soll ihnen eine ewige Ordnung sein von Geschlecht zu Geschlecht.

8 Darum sollst du zu ihnen sagen: Wer aus dem Hause Israel oder von den Fremdlingen, die unter euch sind, ein Brandopfer oder Schlachtopfer darbringt

9 und bringt es nicht vor den Eingang der Stiftshütte, um es dem Herrn zu opfern, der wird ausgerottet werden aus seinem Volk.

Verbot des Genusses von Blut und verendeten Tieren

10 Und wer vom Haus Israel oder von den Fremdlingen unter euch irgendwelches Blut isst, gegen den will ich mein Antlitz kehren und will ihn aus seinem Volk ausrotten.

11 Denn des Leibes Leben ist im Blut, und ich habe es euch für den Altar gegeben, dass ihr damit entsühnt werdet. Denn das Blut wirkt Entsühnung, weil das Leben in ihm ist.

12 Darum habe ich den Israeliten gesagt: Keiner unter euch soll Blut essen, auch kein Fremdling, der unter euch wohnt.

13 Und wer von den Israeliten oder von den Fremdlingen unter euch auf der Jagd ein Tier oder einen Vogel fängt, die man essen darf, soll ihr Blut ausfließen lassen und mit Erde zuscharren.

14 Denn des Leibes Leben ist in seinem Blut, und ich habe den Israeliten gesagt: Ihr sollt keines Leibes Blut essen; denn des Leibes Leben ist in seinem Blut. Wer es isst, der wird ausgerottet werden.

15 Und wer ein gefallenes oder zerrissenes Tier isst, er sei ein Einheimischer oder Fremdling, der soll sein Kleid waschen und sich mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend; dann ist er rein.

16 Wenn er seine Kleider nicht wäscht und sich nicht abwäscht, so muss er seine Schuld tragen.

Kapitel 18

Verbotene sexuelle Beziehungen

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen: Ich bin der Herr , euer Gott.

3 Ihr sollt nicht tun nach der Weise des Landes Ägypten, darin ihr gewohnt habt, auch nicht nach der Weise des Landes Kanaan, wohin ich euch führen will. Ihr sollt auch nicht nach ihren Satzungen wandeln,

4 sondern nach meinen Rechten sollt ihr tun und meine Satzungen sollt ihr halten, dass ihr darin wandelt; ich bin der Herr , euer Gott.

5 Darum sollt ihr meine Satzungen halten und meine Rechte. Denn der Mensch, der sie tut, wird durch sie leben; ich bin der Herr .

6 Keiner unter euch soll sich irgendwelchen Blutsverwandten nahen, um ihre Scham zu entblößen; ich bin der Herr .

7 Du sollst die Scham deines Vaters und die Scham deiner Mutter nicht entblößen. Es ist deine Mutter, darum sollst du ihre Scham nicht entblößen.

8 Du sollst die Scham der Frau deines Vaters nicht entblößen; denn es ist deines Vaters Scham.

9 Du sollst die Scham deiner Schwester, die deines Vaters oder deiner Mutter Tochter ist, nicht entblößen, sie sei daheim oder draußen geboren.

10 Du sollst die Scham der Tochter deines Sohnes oder deiner Tochter nicht entblößen, denn es ist deine eigene Scham.

11 Du sollst die Scham der Tochter der Frau deines Vaters, die deinem Vater geboren ist und deine Schwester ist, nicht entblößen.

12 Du sollst die Scham der Schwester deines Vaters nicht entblößen; denn sie ist deines Vaters Blutsverwandte.

13 Du sollst die Scham der Schwester deiner Mutter nicht entblößen; denn sie ist deiner Mutter Blutsverwandte.

14 Du sollst die Scham des Bruders deines Vaters nicht entblößen, seiner Frau sollst du dich nicht nähern; denn sie ist deine Verwandte.

15 Du sollst die Scham deiner Schwiegertochter nicht entblößen, denn sie ist deines Sohnes Frau; darum sollst du nicht ihre Scham entblößen.

16 Du sollst die Scham der Frau deines Bruders nicht entblößen; denn es ist deines Bruders Scham.

17 Du sollst nicht die Scham einer Frau samt der Scham ihrer Tochter entblößen, noch die Scham der Tochter ihres Sohnes oder der Tochter ihrer Tochter; denn sie sind ihre Blutsverwandten, und es ist eine Schandtat.

18 Du sollst die Schwester deiner Frau nicht ihr zuwider zur Frau nehmen und ihre Scham entblößen, solange deine Frau noch lebt.

19 Du sollst nicht zu einer Frau gehen, solange sie ihren Blutfluss hat, um in ihrer Unreinheit ihre Scham zu entblößen.

20 Du sollst auch nicht bei der Frau deines Nächsten liegen, dass du an ihr nicht unrein wirst.

21 Du sollst auch nicht eins deiner Kinder geben, dass es dem Moloch geweiht werde, damit du nicht entheiligst den Namen deines Gottes; ich bin der Herr .

22 Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel.

23 Du sollst auch bei keinem Tier liegen, dass du an ihm unrein wirst. Und keine Frau soll vor ein Tier treten, dass es sie begatte; es ist ein schändlicher Frevel.

24 Ihr sollt euch mit nichts dergleichen unrein machen; denn mit alledem haben sich die Völker unrein gemacht, die ich vor euch her vertreiben will.

25 Das Land wurde dadurch unrein, und ich suchte seine Schuld an ihm heim, dass das Land seine Bewohner ausspie.

26 Darum haltet meine Satzungen und Rechte und tut keine dieser Gräuel, weder der Einheimische noch der Fremdling unter euch –

27 denn alle solche Gräuel haben die Leute dieses Landes getan, die vor euch waren, sodass das Land unrein wurde –,

28 damit nicht auch euch das Land ausspeie, wenn ihr es unrein macht, wie es das Volk ausgespien hat, das vor euch war.

29 Denn alle, die solche Gräuel tun, werden ausgerottet werden aus ihrem Volk.

30 Darum haltet meine Satzungen, dass ihr nicht tut nach den schändlichen Sitten derer, die vor euch waren, und dadurch unrein werdet; ich bin der Herr , euer Gott.

Kapitel 19

Von der Heiligung des Lebens

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Rede mit der ganzen Gemeinde der Israeliten und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der Herr , euer Gott.

3 Ein jeder fürchte seine Mutter und seinen Vater. Haltet meine Feiertage; ich bin der Herr , euer Gott.

4 Ihr sollt euch nicht zu den Götzen wenden und sollt euch keine gegossenen Götter machen; ich bin der Herr , euer Gott.

5 Und wenn ihr dem Herrn ein Dankopfer bringen wollt, sollt ihr es so opfern, dass es euch wohlgefällig macht.

6 Es soll an dem Tag gegessen werden, an dem ihr's opfert, und am nächsten Tage. Was aber bis zum dritten Tag übrig bleibt, soll man mit Feuer verbrennen.

7 Wird aber am dritten Tage davon gegessen, so ist es untauglich und wird nicht wohlgefällig sein;

8 und wer davon isst, muss seine Schuld tragen, weil er das Heilige des Herrn entheiligt hat, und ein solcher Mensch wird ausgerottet werden aus seinem Volk.

9 Wenn du dein Land aberntest, sollst du nicht alles bis an die Ecken deines Feldes abschneiden, auch nicht Nachlese halten.

10 Auch sollst du in deinem Weinberg nicht Nachlese halten noch die abgefallenen Beeren auflesen, sondern dem Armen und Fremdling sollst du es lassen; ich bin der Herr , euer Gott.

11 Ihr sollt nicht stehlen noch lügen noch betrügerisch handeln einer mit dem andern.

12 Ihr sollt nicht falsch schwören bei meinem Namen und den Namen eures Gottes nicht entheiligen; ich bin der Herr .

13 Du sollst deinen Nächsten nicht bedrücken noch berauben. Es soll des Tagelöhners Lohn nicht bei dir bleiben bis zum Morgen.

14 Du sollst dem Tauben nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten; ich bin der Herr .

15 Du sollst nicht unrecht handeln im Gericht: Du sollst den Geringen nicht vorziehen, aber auch den Großen nicht begünstigen, sondern du sollst deinen Nächsten recht richten.

16 Du sollst nicht als Verleumder umhergehen unter deinem Volk. Du sollst auch nicht auftreten gegen deines Nächsten Leben; ich bin der Herr .

17 Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen, sondern du sollst deinen Nächsten zurechtweisen, damit du nicht seinetwegen Schuld auf dich lädst.

18 Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volks. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der Herr .

19 Meine Satzungen sollt ihr halten: Lass nicht zweierlei Art unter deinem Vieh sich paaren und besäe dein Feld nicht mit zweierlei Samen und lege kein Kleid an, das aus zweierlei Faden gewebt ist.

20 Wenn ein Mann bei einer Frau liegt, die eine leibeigne Magd ist und einem Mann zur Ehe bestimmt, doch nicht losgekauft oder freigelassen ist, so soll Ersatz geleistet werden. Aber sie sollen nicht sterben, denn sie war noch nicht freigelassen.

21 Der Mann soll aber als seine Buße dem Herrn vor den Eingang der Stiftshütte einen Widder zum Schuldopfer bringen;

22 und der Priester soll ihn entsühnen mit diesem Widder vor dem Herrn wegen der Sünde, die er getan hat, so wird ihm seine Sünde vergeben werden, die er getan hat.

23 Wenn ihr in das Land kommt und allerlei Bäume pflanzt, von denen man isst, so lasst ihre ersten Früchte stehen, als wären sie unrein wie Unbeschnittene. Drei Jahre lang sollen euch die Früchte wie unbeschnitten gelten; sie dürfen nicht gegessen werden;

24 im vierten Jahr sollen alle ihre Früchte unter Jubel dem Herrn geweiht werden;

25 erst im fünften Jahr sollt ihr ihre Früchte essen, auf dass sie euch weiter ihren Ertrag geben; ich bin der Herr , euer Gott.

26 Ihr sollt nichts essen, in dem noch Blut ist.

Ihr sollt nicht Wahrsagerei noch Zauberei treiben.

27 Ihr sollt euer Haar am Haupt nicht rundherum abschneiden noch euren Bart stutzen.

28 Ihr sollt um eines Toten willen an eurem Leibe keine Einschnitte machen noch euch Zeichen einritzen; ich bin der Herr .

29 Du sollst deine Tochter nicht zur Hurerei anhalten, dass nicht das Land Hurerei treibe und werde voll Schandtat.

30 Meine Feiertage haltet und fürchtet mein Heiligtum; ich bin der Herr .

31 Ihr sollt euch nicht den Totenbeschwörern und Wahrsagern zuwenden, dass ihr nicht durch sie unrein werdet; ich bin der Herr , euer Gott.

32 Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren und sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der Herr .

33 Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken.

34 Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der Herr , euer Gott.

35 Ihr sollt nicht unrecht handeln im Gericht, mit der Elle, mit Gewicht, mit Maß.

36 Rechte Waage, rechtes Gewicht, rechter Scheffel und rechtes Maß sollen bei euch sein; ich bin der Herr , euer Gott, der euch aus Ägyptenland geführt hat,

37 dass ihr alle meine Satzungen und alle meine Rechte haltet und tut; ich bin der Herr .

Kapitel 20

Strafbestimmungen

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Sage zu den Israeliten: Wer unter den Israeliten oder den Fremdlingen in Israel eins seiner Kinder dem Moloch gibt, der soll des Todes sterben; das Volk des Landes soll ihn steinigen.

3 Und ich will mein Antlitz kehren gegen einen solchen Menschen und will ihn aus seinem Volk ausrotten, weil er dem Moloch eins seiner Kinder gegeben und mein Heiligtum unrein gemacht und meinen heiligen Namen entheiligt hat.

4 Und wenn das Volk des Landes bei dem Menschen durch die Finger sehen würde, der eins seiner Kinder dem Moloch gegeben hat, dass es ihn nicht tötet,

5 so will doch ich mein Antlitz gegen diesen Menschen kehren und gegen sein Geschlecht und will ihn und alle, die wie er dem Moloch nachhuren, aus ihrem Volk ausrotten.

6 Wenn sich jemand den Totenbeschwörern und Wahrsagern zuwendet, so will ich mein Antlitz gegen ihn kehren und will ihn aus seinem Volk ausrotten.

7 Darum heiligt euch und seid heilig; denn ich bin der Herr , euer Gott.

8 Und haltet meine Satzungen und tut sie; ich bin der Herr , der euch heiligt.

9 Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, der soll des Todes sterben. Seine Blutschuld komme über ihn, weil er seinem Vater oder seiner Mutter geflucht hat.

10 Wenn jemand die Ehe bricht mit der Frau seines Nächsten, so sollen beide des Todes sterben, Ehebrecher und Ehebrecherin, weil er mit der Frau seines Nächsten die Ehe gebrochen hat.

11 Wenn jemand bei der Frau seines Vaters schläft, hat er die Scham seines Vaters entblößt; beide sollen des Todes sterben; ihre Blutschuld komme über sie.

12 Wenn jemand bei seiner Schwiegertochter schläft, so sollen sie beide des Todes sterben, denn sie haben einen schändlichen Frevel begangen; ihre Blutschuld komme über sie.

13 Wenn jemand bei einem Manne schläft wie bei einer Frau, so haben sie beide getan, was ein Gräuel ist, und sollen des Todes sterben; ihre Blutschuld komme über sie.

14 Wenn jemand eine Frau nimmt und ihre Mutter dazu, der hat eine Schandtat begangen; man soll ihn mit Feuer verbrennen und die beiden Frauen auch, damit keine Schandtat unter euch sei.

15 Wenn jemand bei einem Tiere liegt, der soll des Todes sterben und auch das Tier soll man töten.

16 Wenn eine Frau sich irgendeinem Tier naht, dass es sie begattet, so sollst du sie töten und das Tier auch. Des Todes sollen sie sterben; ihre Blutschuld komme über sie.

17 Wenn jemand seine Schwester nimmt, seines Vaters Tochter oder seiner Mutter Tochter, und er sieht ihre Scham und sie sieht seine Scham, so ist das Blutschande; sie sollen ausgerottet werden vor den Leuten ihres Volks. Er hat die Scham seiner Schwester entblößt; er soll seine Schuld tragen.

18 Wenn ein Mann bei einer Frau schläft zur Zeit ihrer Tage und ihre Scham aufdeckt, hat er die Quelle ihres Blutes entblößt und sie hat die Quelle ihres Blutes entblößt; sie sollen beide aus ihrem Volk ausgerottet werden.

19 Die Scham der Schwester deiner Mutter und der Schwester deines Vaters sollst du nicht entblößen. Wer das tut, schändet seine Blutsverwandte; sie sollen ihre Schuld tragen.

20 Wenn jemand bei der Frau seines Oheims schläft, der hat die Scham seines Oheims entblößt. Sie sollen ihre Schuld tragen; ohne Kinder sollen sie sterben.

21 Wenn jemand die Frau seines Bruders nimmt, so ist das eine schändliche Tat. Sie sollen ohne Kinder sein, denn er hat damit die Scham seines Bruders entblößt.

22 So haltet nun alle meine Satzungen und meine Rechte und tut danach, auf dass euch nicht das Land ausspeie, in das ich euch führen will, damit ihr darin wohnt.

23 Und wandelt nicht in den Satzungen des Volkes, das ich vor euch her vertreiben werde. Denn das alles haben sie getan, und ich ekelte mich vor ihnen.

24 Euch aber sagte ich: Ihr Land soll euch zufallen; und ich will es euch zum Erbe geben, ein Land, darin Milch und Honig fließt. Ich bin der Herr , euer Gott, der euch von den Völkern abgesondert hat,

25 dass ihr auch absondern sollt das reine Vieh vom unreinen und die unreinen Vögel von den reinen und euch nicht unrein macht an Vieh, an Vögeln und an allem, was auf Erden kriecht, das ich abgesondert habe, dass es euch unrein sei.

26 Darum sollt ihr mir heilig sein; denn ich, der Herr , bin heilig, ich habe euch abgesondert von den Völkern, dass ihr mein wäret.

27 Wenn ein Mann oder eine Frau Totengeister beschwören oder wahrsagen kann, so sollen sie des Todes sterben; man soll sie steinigen; ihre Blutschuld komme über sie.

Kapitel 21

Vorschriften für die Priester

1 Und der Herr sprach zu Mose: Sage den Priestern, den Söhnen Aarons, und sprich zu ihnen: Ein Priester soll sich an keinem Toten seines Volks unrein machen

2 außer an seinen nächsten Blutsverwandten: an seiner Mutter, an seinem Vater, an seinem Sohn, an seiner Tochter, an seinem Bruder

3 und an seiner Schwester, die noch Jungfrau und noch bei ihm ist, die keines Mannes Frau gewesen ist. An deren Leiche darf er sich unrein machen.

4 Doch an einer Verheirateten unter seinem Volk soll er sich nicht unrein machen; er würde sich entheiligen.

5 Sie sollen auch keine Glatze scheren auf ihrem Haupt noch ihren Bart stutzen und an ihrem Leibe kein Mal einritzen.

6 Sie sollen ihrem Gott heilig sein und nicht entheiligen den Namen ihres Gottes, denn sie opfern die Feueropfer des Herrn , die Speise ihres Gottes; darum sollen sie heilig sein.

7 Sie sollen keine Hure zur Frau nehmen noch eine, die nicht mehr Jungfrau ist oder die von ihrem Mann verstoßen ist; denn sie sind heilig ihrem Gott.

8 Darum sollst du den Priester heilighalten, denn er opfert die Speise deines Gottes. Er soll dir heilig sein; denn ich bin heilig, der Herr , der euch heiligt.

9 Wenn eines Priesters Tochter sich durch Hurerei entheiligt, so soll man sie mit Feuer verbrennen; denn sie hat ihren Vater entheiligt.

10 Wer Hoherpriester ist unter seinen Brüdern, auf dessen Haupt das Salböl gegossen und dessen Hand gefüllt ist und der angezogen ist mit den heiligen Kleidern, der soll sein Haupthaar nicht frei hängen lassen und seine Kleider nicht zerreißen

11 und soll zu keinem Toten kommen und soll sich weder an Vater noch an Mutter unrein machen.

12 Aus dem Heiligtum soll er nicht gehen, dass er nicht entheilige das Heiligtum seines Gottes; denn die Weihe des Salböls seines Gottes ist auf ihm. Ich bin der Herr .

13 Eine Jungfrau soll er zur Frau nehmen,

14 keine Witwe oder Verstoßene oder Entehrte oder Hure, sondern eine Jungfrau seines Volks soll er zur Frau nehmen,

15 damit er seine Nachkommen nicht entheilige unter seinem Volk; denn ich bin der Herr , der ihn heiligt.

16 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

17 Sage zu Aaron: Wenn einer deiner Nachkommen in künftigen Geschlechtern einen Fehler hat, der soll nicht herzutreten, um die Speise seines Gottes zu opfern.

18 Denn keiner, an dem ein Fehler ist, soll herzutreten, er sei blind, lahm, mit entstelltem Gesicht, mit irgendeiner Missbildung

19 oder wer einen gebrochenen Fuß oder eine gebrochene Hand hat

20 oder bucklig oder verkümmert ist oder wer einen Fleck im Auge hat oder Krätze oder Flechten oder beschädigte Hoden hat.

21 Wer nun unter Aarons, des Priesters, Nachkommen einen Fehler an sich hat, der soll nicht herzutreten, zu opfern die Feueropfer des Herrn ; denn er hat einen Fehler. Darum soll er sich nicht nahen, um die Speise seines Gottes zu opfern.

22 Doch essen darf er die Speise seines Gottes, vom Hochheiligen und von den heiligen Gaben.

23 Aber zum Vorhang soll er nicht kommen noch zum Altar nahen, weil ein Fehler an ihm ist, dass er nicht entheilige, was mir heilig ist; denn ich bin der Herr , der sie heiligt.

24 Mose aber sagte dies zu Aaron und zu seinen Söhnen und zu allen Israeliten.

Kapitel 22

Bestimmungen für den Genuss der Opfergaben

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Sage Aaron und seinen Söhnen, dass sie achtsam seien mit den heiligen Gaben der Israeliten, die sie mir heiligen, damit sie meinen heiligen Namen nicht entheiligen. Ich bin der Herr .

3 So sage ihnen nun für ihre Nachkommen: Wer von euren Nachkommen herzutritt zu den heiligen Gaben, welche die Israeliten dem Herrn heiligen, und hat eine Unreinheit an sich, der wird ausgerottet werden vor meinem Antlitz. Ich bin der Herr .

4 Wer von den Nachkommen Aarons aussätzig ist oder einen Ausfluss hat, der soll nicht essen von den heiligen Gaben, bis er wieder rein ist. Wer etwas anrührt, das an einem Toten unrein geworden ist, oder wem der Same abgeht im Schlaf

5 und wer irgendein Gewürm anrührt, wodurch er unrein wird, oder einen Menschen, durch den er unrein wird, oder irgendetwas, was ihn unrein macht,

6 wer deren eins anrührt, der ist unrein bis zum Abend und soll von den heiligen Gaben nicht essen, sondern soll zuvor seinen Leib mit Wasser abwaschen.

7 Und wenn die Sonne untergegangen ist, so ist er rein. Dann darf er davon essen, denn es ist seine Nahrung.

8 Ein verendetes oder zerrissenes Tier soll er nicht essen, damit er nicht unrein daran werde. Ich bin der Herr .

9 Darum sollen sie meine Satzungen halten, dass sie nicht Sünde auf sich laden und daran sterben, wenn sie sie entweihen. Ich bin der Herr , der sie heiligt.

10 Kein Fremder soll von Heiligem essen noch des Priesters Beisasse noch sein Tagelöhner.

11 Wenn aber der Priester einen Sklaven für Geld kauft, so darf der davon essen. Und der Sklave, der ihm in seinem Hause geboren wird, der darf auch von seiner Speise essen.

12 Wenn aber des Priesters Tochter die Frau eines Mannes wird, der nicht aus einer priesterlichen Sippe ist, so soll sie nicht von den heiligen Abgaben essen.

13 Wird sie aber eine Witwe oder verstoßen und hat keine Kinder und kehrt zurück in ihres Vaters Haus, so darf sie essen von ihres Vaters Speise wie in ihrer Jugend. Aber kein Fremder soll davon essen.

14 Wer aus Versehen von Heiligem isst, der soll den fünften Teil dazutun und ihn dem Priester geben samt dem Heiligen.

15 Denn die Priester sollen nicht entweihen die heiligen Gaben der Israeliten, die sie für den Herrn erheben,

16 und dadurch die Israeliten mit Schuld beladen, dass diese ihre heiligen Gaben essen; denn ich bin der Herr , der sie heiligt.

Die Opfer sollen ohne Fehler sein

17 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

18 Sage Aaron und seinen Söhnen und allen Israeliten: Wer aus dem Hause Israel oder von den Fremdlingen in Israel sein Opfer darbringen will, es sei auf ein Gelübde hin oder aus freiem Willen, was sie dem Herrn als Brandopfer darbringen wollen, –

19 damit es euch wohlgefällig mache, soll es ein männliches Tier sein, ohne Fehler, von Rindern oder Schafen oder Ziegen.

20 Alles, was einen Fehler hat, sollt ihr nicht opfern, denn es wird euch nicht wohlgefällig machen.

21 Und wenn jemand ein Dankopfer dem Herrn darbringen will, um ein Gelübde zu erfüllen oder aus freiem Willen, von Rindern oder Schafen, so soll das ohne Gebrechen sein, damit es wohlgefällig sei. Es soll keinen Fehler haben.

22 Ist es blind oder hat es ein gebrochenes Glied oder eine Wunde oder ein Geschwür oder Krätze oder Flechten, so sollt ihr es dem Herrn nicht opfern und davon kein Feueropfer bringen auf den Altar des Herrn .

23 Rinder oder Schafe, die zu lange oder zu kurze Glieder haben, magst du aus freiem Willen opfern, aber für ein Gelübde sind sie nicht wohlgefällig.

24 Du sollst auch dem Herrn kein Tier zum Opfer bringen, dem die Hoden zerdrückt oder zerschlagen oder zerrissen oder ausgeschnitten sind. So etwas sollt ihr in eurem Lande an Tieren nicht tun.

25 Ihr sollt auch solche Tiere nicht aus der Hand eines Ausländers nehmen und als Speise eures Gottes opfern; denn sie taugen nicht und haben einen Fehler. Darum wird es euch nicht wohlgefällig machen.

Weitere Opfergesetze

26 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

27 Wenn ein Rind oder Schaf oder eine Ziege geboren ist, so soll das Junge sieben Tage bei seiner Mutter sein; aber am achten Tage und danach ist es dem Herrn als Feueropfer wohlgefällig.

28 Ein Rind oder Schaf soll man nicht mit seinem Jungen am selben Tage schlachten.

29 Wenn ihr aber dem Herrn ein Lobopfer darbringen wollt, das euch wohlgefällig macht,

30 so sollt ihr's an demselben Tage essen und sollt nichts übrig behalten bis zum Morgen; ich bin der Herr .

31 Darum haltet meine Gebote und tut danach; ich bin der Herr .

32 Entweiht nicht meinen heiligen Namen, damit ich geheiligt werde unter den Israeliten; ich bin der Herr , der euch heiligt,

33 der euch aus Ägyptenland geführt hat, um euer Gott zu sein. Ich bin der Herr .

Kapitel 23

Der Sabbat

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Sage den Israeliten und sprich zu ihnen: Dies sind die Feste des Herrn , die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen; dies sind meine Feste:

3 Sechs Tage sollst du arbeiten; der siebente Tag aber ist ein feierlicher Sabbat, heilige Versammlung. Keine Arbeit sollt ihr an ihm tun; denn es ist ein Sabbat für den Herrn , überall, wo ihr wohnt.

Passafest und Fest der Ungesäuerten Brote

4 Dies sind aber die Feste des Herrn , heilige Versammlungen, die ihr ausrufen sollt zu ihrer festgesetzten Zeit:

5 Am vierzehnten Tage des ersten Monats zur Zeit der Abenddämmerung ist des Herrn Passa.

6 Und am fünfzehnten desselben Monats ist das Fest der Ungesäuerten Brote für den Herrn . Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen.

7 Am ersten Tage sollt ihr eine heilige Versammlung halten; da sollt ihr keine Dienstarbeit tun.

8 Und sieben Tage sollt ihr dem Herrn Feueropfer darbringen. Am siebenten Tage soll wieder eine heilige Versammlung sein; da sollt ihr auch keine Dienstarbeit tun.

Die Erstlingsgarben

9 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

10 Sage den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, und die Ernte einbringt, so sollt ihr die erste Garbe eurer Ernte zu dem Priester bringen.

11 Der soll die Garbe als Schwingopfer schwingen vor dem Herrn , dass sie euch wohlgefällig mache. Das soll aber der Priester tun am Tage nach dem Sabbat.

12 Und ihr sollt am Tage, da eure Garbe geschwungen wird, ein Brandopfer dem Herrn bringen von einem einjährigen Lamm, ohne Fehler,

13 samt dem Speisopfer: zwei Zehntel feines Mehl, mit Öl vermengt, als ein Feueropfer für den Herrn zum lieblichen Geruch; dazu das Trankopfer: eine viertel Kanne Wein.

14 Und ihr sollt von der neuen Ernte kein Brot noch geröstete oder frische Körner essen bis zu dem Tag, da ihr eurem Gott seine Gabe bringt. Das soll eine ewige Ordnung sein bei euren Nachkommen, überall, wo ihr wohnt.

Das Wochenfest

15 Danach sollt ihr zählen vom Tage nach dem Sabbat, da ihr die Garbe als Schwingopfer darbrachtet, sieben ganze Wochen.

16 Bis zu dem Tag nach dem siebenten Sabbat, nämlich fünfzig Tage, sollt ihr zählen und dann ein neues Speisopfer dem Herrn opfern.

17 Ihr sollt aus euren Wohnungen zwei Brote bringen als Schwingopfer, von zwei Zehnteln feinem Mehl, gesäuert und gebacken, als Erstlingsgabe für den Herrn .

18 Und ihr sollt herzubringen neben eurem Brot sieben einjährige Lämmer ohne Fehler und einen jungen Stier und zwei Widder – das soll des Herrn Brandopfer sein – mit ihren Speisopfern und Trankopfern als ein Feueropfer zum lieblichen Geruch für den Herrn .

19 Dazu sollt ihr opfern einen Ziegenbock zum Sündopfer und zwei einjährige Lämmer zum Dankopfer.

20 Und der Priester soll sie als Schwingopfer schwingen samt den Erstlingsbroten und den zwei Lämmern vor dem Herrn . Das alles soll als ein Schwingopfer dem Herrn heilig sein und dem Priester gehören.

21 Und ihr sollt an diesem Tag eine heilige Versammlung ausrufen; keine Dienstarbeit sollt ihr tun. Eine ewige Ordnung soll das sein bei euren Nachkommen, überall, wo ihr wohnt.

22 Wenn ihr aber die Ernte eures Landes einbringt, sollt ihr nicht alles bis an die Ecken des Feldes abschneiden, auch nicht Nachlese halten, sondern sollt es den Armen und Fremdlingen lassen. Ich bin der Herr , euer Gott.

Der Neujahrstag

23 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

24 Sage zu den Israeliten: Am ersten Tage des siebenten Monats sollt ihr Ruhetag halten mit Posaunenblasen zum Gedächtnis, eine heilige Versammlung.

25 Da sollt ihr keine Dienstarbeit tun und sollt dem Herrn Feueropfer darbringen.

Der Versöhnungstag

26 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

27 Am zehnten Tage in diesem siebenten Monat ist der Versöhnungstag. Da sollt ihr eine heilige Versammlung halten und fasten und dem Herrn Feueropfer darbringen

28 und sollt keine Arbeit tun an diesem Tage, denn es ist der Versöhnungstag, euch zu entsühnen vor dem Herrn , eurem Gott.

29 Denn wer nicht fastet an diesem Tage, der wird aus seinem Volk ausgerottet werden.

30 Und wer an diesem Tage irgendeine Arbeit tut, den will ich vertilgen aus seinem Volk.

31 Darum sollt ihr keine Arbeit tun. Das soll eine ewige Ordnung sein bei euren Nachkommen, überall, wo ihr wohnt.

32 Ein feierlicher Sabbat soll er euch sein und ihr sollt fasten. Am neunten Tage des Monats, am Abend, sollt ihr diesen Ruhetag halten, vom Abend an bis wieder zum Abend.

Das Laubhüttenfest

33 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

34 Sage zu den Israeliten: Am fünfzehnten Tage dieses siebenten Monats ist das Laubhüttenfest für den Herrn , sieben Tage lang.

35 Am ersten Tage soll eine heilige Versammlung sein; keine Dienstarbeit sollt ihr tun.

36 Sieben Tage sollt ihr dem Herrn Feueropfer darbringen. Am achten Tage sollt ihr wieder eine heilige Versammlung halten und sollt Feueropfer dem Herrn darbringen. Es ist eine Festversammlung; keine Dienstarbeit sollt ihr tun.

37 Das sind die Festzeiten des Herrn , die ihr als heilige Versammlungen ausrufen sollt, um dem Herrn Feueropfer darzubringen: Brandopfer, Speisopfer, Schlachtopfer und Trankopfer, ein jedes an seinem Tage,

38 abgesehen von den Sabbaten des Herrn und euren andern Gaben und Gelübden und freiwilligen Gaben, die ihr dem Herrn gebt.

39 Am fünfzehnten Tage des siebenten Monats, wenn ihr die Früchte des Landes einbringt, sollt ihr ein Fest des Herrn halten sieben Tage lang. Am ersten Tage ist Ruhetag und am achten Tage ist auch Ruhetag.

40 Ihr sollt am ersten Tage Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmwedel und Zweige von Laubbäumen und Bachweiden und sieben Tage fröhlich sein vor dem Herrn , eurem Gott,

41 und sollt das Fest dem Herrn halten jährlich sieben Tage lang. Das soll eine ewige Ordnung sein bei euren Nachkommen, dass sie im siebenten Monat so feiern.

42 Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen. Wer einheimisch ist in Israel, soll in Laubhütten wohnen,

43 dass eure Nachkommen wissen, wie ich die Israeliten habe in Hütten wohnen lassen, als ich sie aus Ägyptenland führte. Ich bin der Herr , euer Gott.

44 Und Mose tat den Israeliten die Festzeiten des Herrn kund.

Kapitel 24

Lampen und Schaubrote

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Gebiete den Israeliten, dass sie zu dir bringen reines Öl aus zerstoßenen Oliven für den Leuchter, dass man eine Lampe aufsetzen kann, die ständig brennt.

3 Außen vor dem Vorhang, der vor der Lade mit dem Gesetz hängt, in der Stiftshütte soll Aaron den Leuchter herrichten, dass er vom Abend bis zum Morgen beständig leuchte vor dem Herrn . Das sei eine ewige Ordnung bei euren Nachkommen.

4 Er soll die Lampen auf dem Leuchter von feinem Gold herrichten, dass sie vor dem Herrn beständig leuchten.

5 Und du sollst feines Mehl nehmen und davon zwölf Kuchen backen – zwei Zehntel soll ein Kuchen haben –

6 und sollst sie legen in zwei Reihen, je sechs in einer Reihe, auf den Tisch von feinem Gold vor dem Herrn .

7 Und sollst auf sie legen reinen Weihrauch, dass er als Gedenkopfer bei den Broten sei, ein Feueropfer für den Herrn .

8 An jedem Sabbat soll er sie zurichten vor dem Herrn als beständige Gabe der Israeliten, eine Ordnung für immer,

9 und sie sollen Aaron und seinen Söhnen gehören. Die sollen sie essen an heiliger Stätte; denn als ein Hochheiliges von den Feueropfern des Herrn gehören sie Aaron als ewiges Recht.

Strafen für Gotteslästerung, Totschlag und Gewalt

10 Es ging aber der Sohn einer israelitischen Frau und eines ägyptischen Mannes mitten unter die Israeliten und der Sohn der Israelitin zankte sich im Lager mit einem israelitischen Mann

11 und lästerte den Namen und fluchte. Da brachten sie ihn zu Mose – seine Mutter aber hieß Schelomit, eine Tochter Dibris vom Stamm Dan –

12 und legten ihn gefangen, bis ihnen klare Antwort würde durch den Mund des Herrn .

13 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

14 Führe den Flucher hinaus vor das Lager und lass alle, die es gehört haben, ihre Hände auf sein Haupt legen und lass die ganze Gemeinde ihn steinigen

15 und sage zu den Israeliten: Wer seinem Gott flucht, der soll seine Schuld tragen.

16 Wer des Herrn Namen lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Ob Fremdling oder Einheimischer, wer den Namen lästert, soll sterben.

17 Wer irgendeinen Menschen erschlägt, der soll des Todes sterben.

18 Wer aber ein Stück Vieh erschlägt, der soll's ersetzen, Leben um Leben.

19 Und wer seinen Nächsten verletzt, dem soll man tun, wie er getan hat,

20 Schaden um Schaden, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einen Menschen verletzt hat, so soll man ihm auch tun.

21 Wer ein Stück Vieh erschlägt, der soll's erstatten; wer aber einen Menschen erschlägt, der soll sterben.

22 Es soll ein und dasselbe Recht unter euch sein für den Fremdling wie für den Einheimischen; ich bin der Herr , euer Gott.

23 Mose aber sagte es den Israeliten, und sie führten den Flucher hinaus vor das Lager und steinigten ihn. So taten die Israeliten, wie der Herr es Mose geboten hatte.

Kapitel 25

Sabbatjahr und Erlassjahr

1 Und der Herr sprach zu Mose auf dem Berge Sinai:

2 Rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, so soll das Land dem Herrn einen Sabbat feiern.

3 Sechs Jahre sollst du dein Feld besäen und sechs Jahre deinen Weinberg beschneiden und die Früchte einsammeln,

4 aber im siebenten Jahr soll das Land dem Herrn einen feierlichen Sabbat halten; da sollst du dein Feld nicht besäen noch deinen Weinberg beschneiden.

5 Was von selber nach deiner Ernte wächst, sollst du nicht ernten, und die Trauben, die ohne deine Arbeit wachsen, sollst du nicht lesen; ein Sabbatjahr des Landes soll es sein.

6 Was das Land während seines Sabbats trägt, davon sollt ihr essen, du und dein Knecht und deine Magd, dein Tagelöhner und dein Beisasse, die bei dir weilen,

7 dein Vieh und das Wild in deinem Lande; all sein Ertrag soll zur Nahrung dienen.

8 Und du sollst zählen sieben Sabbatjahre, siebenmal sieben Jahre, dass die Zeit der sieben Sabbatjahre neunundvierzig Jahre mache.

9 Da sollst du die Posaune blasen lassen durch euer ganzes Land am zehnten Tage des siebenten Monats, am Versöhnungstag.

10 Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt eine Freilassung ausrufen im Lande für alle, die darin wohnen; es soll ein Erlassjahr für euch sein. Da soll ein jeder bei euch wieder zu seinem Besitz und zu seiner Sippe kommen.

11 Als Erlassjahr soll das fünfzigste Jahr euch gelten. Ihr sollt nicht säen und, was von selber wächst, nicht ernten, auch, was ohne Arbeit wächst, im Weinberg nicht lesen;

12 denn das Erlassjahr soll euch heilig sein; vom Felde weg dürft ihr essen, was es trägt.

13 Das ist das Erlassjahr, da jedermann wieder zu seinem Besitz kommen soll.

14 Wenn du nun deinem Nächsten etwas verkaufst oder ihm etwas abkaufst, soll keiner seinen Bruder übervorteilen,

15 sondern nach der Zahl der Jahre vom Erlassjahr an sollst du es von ihm kaufen; danach, wie viel Jahre noch Ertrag bringen, soll er dir's verkaufen.

16 Sind es noch viele Jahre, so darfst du den Kaufpreis steigern; sind es noch wenige Jahre, sollst du den Kaufpreis verringern; denn die Zahl der Ernten verkauft er dir.

17 So übervorteile nun keiner seinen Nächsten, sondern fürchte dich vor deinem Gott; denn ich bin der Herr , euer Gott.

18 Darum tut nach meinen Satzungen und haltet meine Rechte, dass ihr danach tut, auf dass ihr im Lande sicher wohnen könnt.

19 Denn das Land soll euch seine Früchte geben, dass ihr genug zu essen habt und sicher darin wohnt.

20 Und wenn ihr sagt: Was sollen wir essen im siebenten Jahr? Denn wenn wir nicht säen, so sammeln wir auch keinen Ertrag ein!

21 Da will ich meinem Segen über euch im sechsten Jahr gebieten, dass er Ertrag schaffen soll für drei Jahre,

22 dass ihr sät im achten Jahr und von dem alten Ertrag esst bis in das neunte Jahr, sodass ihr vom alten esst, bis wieder neuer Ertrag kommt.

23 Darum soll das Land nicht für immer verkauft werden; denn das Land ist mein, und ihr seid Fremdlinge und Beisassen bei mir.

24 Und bei all eurem Grundbesitz sollt ihr für das Land die Einlösung gewähren.

Einlösung von Grundbesitz

25 Wenn dein Bruder verarmt und etwas von seinem Besitz verkauft, so soll sein nächster Verwandter kommen und einlösen, was sein Bruder verkauft hat.

26 Wenn aber jemand keinen Löser hat und selbst so viel aufbringen kann, um es einzulösen,

27 so soll er die Jahre abrechnen, seitdem er's verkauft hat, und was noch übrig ist, dem Käufer zurückzahlen und so wieder zu seinem Besitz kommen.

28 Kann er aber nicht so viel aufbringen, um es ihm zurückzuzahlen, so soll, was er verkauft hat, in der Hand des Käufers bleiben bis zum Erlassjahr. Dann soll es frei werden und er wieder zu seinem Besitz kommen.

29 Wer ein Wohnhaus verkauft in einer ummauerten Stadt, der hat ein ganzes Jahr Frist, es wieder einzulösen. Das soll die Zeit sein, darin er es einlösen kann.

30 Wenn er's aber nicht einlöst, ehe das ganze Jahr um ist, so soll der Käufer das Haus, das in der ummauerten Stadt ist, für immer behalten und seine Nachkommen, und es soll nicht frei werden im Erlassjahr.

31 Ist's aber ein Haus auf dem Dorf, um das keine Mauer ist, so soll man es dem Feld des Landes gleichrechnen, und es soll immer eingelöst werden können und im Erlassjahr frei werden.

32 Was aber die Städte der Leviten anlangt, so sollen sie die Häuser in den Städten, die ihnen gehören, jederzeit einlösen können.

33 Wenn einer von den Leviten nicht einlöst, so soll das verkaufte Haus in der Stadt, die ihnen gehört, im Erlassjahr frei werden; denn die Häuser in den Städten der Leviten sind ihr Besitz inmitten der Israeliten.

34 Auch das Weideland vor ihren Städten soll man nicht verkaufen; denn das ist ihr Eigentum für immer.

Verbot des Zinsnehmens

35 Wenn dein Bruder neben dir verarmt und sich nicht mehr halten kann, so sollst du dich seiner annehmen wie eines Fremdlings oder Beisassen, dass er neben dir leben könne;

36 und du sollst nicht Zinsen von ihm nehmen noch Aufschlag, sondern sollst dich vor deinem Gott fürchten, dass dein Bruder neben dir leben könne.

37 Denn du sollst ihm dein Geld nicht auf Zinsen leihen noch Speise geben gegen Aufschlag.

38 Ich bin der Herr , euer Gott, der euch aus Ägyptenland geführt hat, um euch das Land Kanaan zu geben und euer Gott zu sein.

Einlösung von Schuldsklaven

39 Wenn dein Bruder neben dir verarmt und sich dir verkauft, so sollst du ihn nicht als Sklaven dienen lassen;

40 sondern wie ein Tagelöhner, wie ein Beisasse soll er bei dir sein und bis an das Erlassjahr bei dir dienen.

41 Dann soll er von dir frei ausgehen und seine Kinder mit ihm und soll zurückkehren zu seiner Sippe und wieder zum Besitz seiner Väter kommen.

42 Denn sie sind meine Knechte, die ich aus Ägyptenland geführt habe. Darum soll man sie nicht wie einen Sklaven verkaufen.

43 Du sollst nicht mit Gewalt über sie herrschen, sondern dich fürchten vor deinem Gott.

44 Willst du aber Sklaven und Sklavinnen haben, so sollst du sie kaufen von den Völkern, die um euch her sind,

45 und auch von den Beisassen, die als Fremdlinge unter euch wohnen, und von ihren Nachkommen, die sie bei euch in eurem Lande zeugen. Die mögt ihr zu eigen haben

46 und sollt sie vererben euren Kindern zum Eigentum; für immer könnt ihr sie als Sklaven arbeiten lassen. Aber von euren Brüdern, den Israeliten, soll keiner über den andern mit Gewalt herrschen.

47 Wenn irgendein Fremdling oder Beisasse bei dir zu Besitz kommt und dein Bruder neben ihm verarmt und sich dem Fremdling oder Beisassen bei dir oder jemandem von dessen Sippe verkauft,

48 so soll er, nachdem er sich verkauft hat, das Recht haben, wieder frei zu werden, und es soll ihn jemand unter seinen Brüdern einlösen

49 oder sein Oheim oder sein Vetter oder sonst ein Blutsverwandter aus seinem Geschlecht; oder wenn er selbst so viel aufbringen kann, so soll er selbst sich einlösen.

50 Und er soll mit seinem Käufer rechnen vom Jahr an, da er sich verkauft hatte, bis aufs Erlassjahr. Und das Geld, um das er sich verkauft hat, soll nach der Zahl der Jahre berechnet werden, als wäre er die ganze Zeit Tagelöhner bei ihm gewesen.

51 Sind noch viele Jahre bis zum Erlassjahr, so soll er entsprechend mehr zu seiner Einlösung erstatten von dem Gelde, für das er gekauft wurde.

52 Sind aber nur wenige Jahre übrig bis zum Erlassjahr, so soll er sie berechnen und entsprechend weniger zu seiner Einlösung erstatten.

53 Wie ein Tagelöhner soll er von Jahr zu Jahr bei ihm sein, doch soll er nicht mit Gewalt über ihn herrschen vor deinen Augen.

54 Wird er aber nicht auf diese Weise eingelöst, so soll er im Erlassjahr frei ausgehen und seine Kinder mit ihm.

55 Denn mir gehören die Israeliten als Knechte; meine Knechte sind sie, die ich aus Ägyptenland geführt habe. Ich bin der Herr , euer Gott.

Kapitel 26

Segen und Fluch

1 Ihr sollt euch keine Götzen machen und euch weder Bild noch Steinmal aufrichten, auch keinen Stein mit Bildwerk setzen in eurem Lande, um davor anzubeten; denn ich bin der Herr , euer Gott.

2 Haltet meine Sabbate und habt Ehrfurcht vor meinem Heiligtum. Ich bin der Herr .

3 Werdet ihr in meinen Satzungen wandeln und meine Gebote halten und tun,

4 so will ich euch Regen geben zur rechten Zeit und das Land soll seinen Ertrag geben und die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen.

5 Und die Dreschzeit soll reichen bis zur Weinernte, und die Weinernte soll reichen bis zur Zeit der Saat. Und ihr sollt Brot die Fülle haben und sollt sicher in eurem Lande wohnen.

6 Ich will Frieden geben in eurem Lande, dass ihr schlaft und euch niemand aufschrecke. Ich will die wilden Tiere aus eurem Lande wegschaffen, und kein Schwert soll durch euer Land gehen.

7 Ihr sollt eure Feinde jagen, und sie sollen vor euch her dem Schwert verfallen.

8 Fünf von euch sollen hundert jagen, und hundert von euch sollen zehntausend jagen; denn eure Feinde sollen vor euch her dem Schwert verfallen.

9 Und ich will mich zu euch wenden und will euch fruchtbar machen und euch mehren und will meinen Bund mit euch halten.

10 Und ihr werdet noch von dem Vorjährigen essen und, wenn das Neue kommt, das Vorjährige wegtun müssen.

11 Ich will meine Wohnung unter euch haben und eurer nicht überdrüssig werden.

12 Und ich will unter euch wandeln und will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein.

13 Denn ich bin der Herr , euer Gott, der euch aus Ägyptenland geführt hat, dass ihr nicht ihre Knechte bleibt, und habe euer Joch zerbrochen und habe euch aufrecht einhergehen lassen.

14 Werdet ihr mir aber nicht gehorchen und nicht alle diese Gebote tun

15 und werdet ihr meine Satzungen verachten und meine Rechte verabscheuen, dass ihr nicht tut alle meine Gebote, und werdet ihr meinen Bund brechen,

16 so will auch ich euch dieses tun: Ich will euch heimsuchen mit Schrecken, mit Auszehrung und Fieber, dass euch die Augen erlöschen und das Leben hinschwindet. Ihr sollt umsonst euren Samen säen und eure Feinde sollen ihn essen.

17 Und ich will mein Antlitz gegen euch richten, und ihr sollt geschlagen werden vor euren Feinden, und die euch hassen, sollen über euch herrschen, und ihr sollt fliehen, ohne dass euch einer jagt.

18 Wenn ihr mir aber auch dann noch nicht gehorcht, so will ich euch noch weiter züchtigen, siebenfältig, um eurer Sünden willen,

19 dass ich eure stolze Macht breche, und will euren Himmel wie Eisen und eure Erde wie Erz machen.

20 Und eure Mühe und Arbeit soll verloren sein, dass euer Land seinen Ertrag nicht gebe und die Bäume im Lande ihre Früchte nicht bringen.

21 Und wenn ihr mir zuwiderhandelt und mich nicht hören wollt, so will ich euch noch weiter schlagen, siebenfältig, um eurer Sünden willen.

22 Und ich will wilde Tiere unter euch senden, die sollen eure Kinder fressen und euer Vieh zerreißen und euch vermindern, und eure Straßen sollen verlassen sein.

23 Werdet ihr euch aber damit noch nicht von mir zurechtbringen lassen und mir zuwiderhandeln,

24 so will auch ich euch zuwiderhandeln und will euch siebenfältig mehr schlagen um eurer Sünden willen

25 und will ein Racheschwert über euch bringen, das meinen Bund rächen soll. Und wenn ihr euch auch in eure Städte flüchtet, will ich doch die Pest unter euch senden und will euch in die Hände eurer Feinde geben.

26 Dann will ich euch den Vorrat an Brot verderben; zehn Frauen sollen euer Brot in einem einzigen Ofen backen und euer Brot soll man euch nach Gewicht zuteilen, und wenn ihr esst, sollt ihr nicht satt werden.

27 Werdet ihr mir aber auch dann noch nicht gehorchen und mir zuwiderhandeln,

28 so will auch ich euch im Grimm zuwiderhandeln und will euch siebenfältig mehr züchtigen um eurer Sünden willen,

29 dass ihr sollt eurer Söhne und Töchter Fleisch essen.

30 Und ich will eure Opferhöhen vertilgen und eure Räucheraltäre ausrotten und will eure Leichname auf die Leichname eurer Götzen werfen und werde an euch Ekel haben.

31 Und ich will eure Städte wüst machen und eure Heiligtümer verheeren und will den lieblichen Geruch eurer Opfer nicht mehr riechen.

32 So will ich das Land wüst machen, dass eure Feinde, die darin wohnen werden, sich davor entsetzen.

33 Euch aber will ich unter die Völker zerstreuen und mit gezücktem Schwert hinter euch her sein, dass euer Land soll wüst sein und eure Städte zerstört.

34 Alsdann wird das Land seine Sabbate nachholen, solange es wüst liegt und ihr in der Feinde Land seid; ja, dann wird das Land ruhen und seine Sabbate nachholen.

35 Solange es wüst liegt, wird es ruhen, weil es nicht ruhen konnte an euren Sabbaten, während ihr darin wohntet.

36 Und denen, die von euch übrig bleiben, will ich ein feiges Herz machen in ihrer Feinde Land, dass sie ein raschelndes Blatt soll jagen, und sie sollen davor fliehen, als jagte sie ein Schwert, und fallen, wo sie doch niemand jagt.

37 Und einer soll über den andern hinfallen, als wäre das Schwert hinter ihnen, wo sie doch niemand jagt, und ihr sollt nicht bestehen können gegen eure Feinde.

38 Und ihr sollt umkommen unter den Völkern, und eurer Feinde Land soll euch fressen.

39 Die aber von euch übrig bleiben, die sollen in der Feinde Land dahinschwinden wegen ihrer Missetat, aber auch um der Missetat ihrer Väter willen.

Umkehr des Volkes und Treue des Herrn

40 Da werden sie dann bekennen ihre Missetat und ihrer Väter Missetat, dass sie mir untreu gewesen sind und sich mir entgegengestellt haben.

41 So will auch ich mich ihnen entgegenstellen und sie in das Land ihrer Feinde wegführen. Dann wird sich ja ihr unbeschnittenes Herz demütigen, und sie werden die Strafe für ihre Missetat abtragen.

42 Und ich werde gedenken an meinen Bund mit Jakob und an meinen Bund mit Isaak und an meinen Bund mit Abraham und werde an das Land gedenken.

43 Aber das Land wird von ihnen verlassen sein und seine Sabbate nachholen, solange es wüst liegt, und sie werden die Strafe für ihre Missetat abtragen, weil sie wieder und wieder meine Rechte verachtet und an meinen Satzungen Ekel gehabt haben.

44 Aber wenn sie auch in der Feinde Land sind, verwerfe ich sie dennoch nicht, und es ekelt mich nicht vor ihnen, sodass es mit ihnen aus sein sollte und mein Bund mit ihnen nicht mehr gelten sollte; denn ich bin der Herr , ihr Gott.

45 Und ich will ihnen zugut an meinen Bund mit den Vorfahren gedenken, die ich aus Ägyptenland führte vor den Augen der Völker, auf dass ich ihr Gott wäre, ich, der Herr .

46 Dies sind die Satzungen und Rechte und Gesetze, die der Herr zwischen sich und den Israeliten aufgerichtet hat auf dem Berge Sinai durch die Hand des Mose.

Kapitel 27

Ablösung von Gelübden und Weihegaben

1 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

2 Rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen: Will jemand ein Gelübde für den Herrn einlösen, das er nach dem Wert eines Menschen abgelegt hat,

3 so soll das deine Schätzung sein: Einen Mann von zwanzig bis sechzig Jahren sollst du schätzen auf fünfzig Schekel Silber nach dem Gewicht des Heiligtums,

4 eine Frau auf dreißig Schekel Silber.

5 Von fünf Jahren bis zwanzig Jahren sollst du, wenn es ein Mann ist, schätzen auf zwanzig Schekel Silber, eine Frau aber auf zehn Schekel Silber.

6 Von einem Monat an bis auf fünf Jahre sollst du, wenn es ein Knabe ist, schätzen auf fünf Schekel Silber, ein Mädchen aber auf drei Schekel Silber.

7 Bei sechzig Jahren und darüber sollst du, wenn es ein Mann ist, schätzen auf fünfzehn Schekel Silber, eine Frau aber auf zehn Schekel Silber.

8 Ist er aber zu arm, diese Schätzung bei der Auslösung zu zahlen, so soll er jenen Menschen vor den Priester stellen und der Priester soll ihn schätzen; er soll ihn aber schätzen nach dem, was der zu geben vermag, der das Gelübde getan hat.

9 Ist es aber ein Tier, das man dem Herrn opfern darf: Jedes Tier, das man dem Herrn gibt, ist heilig.

10 Man soll es nicht auswechseln noch tauschen, ein gutes gegen ein schlechtes oder ein schlechtes gegen ein gutes. Wenn aber jemand auswechselt ein Tier gegen das andere, so sollen sie beide heilig sein.

11 Ist aber das Tier unrein, dass man es dem Herrn nicht opfern darf, so soll man es vor den Priester stellen

12 und der Priester soll es schätzen, ob es gut oder schlecht sei, und es soll bei des Priesters Schätzung bleiben.

13 Will's aber jemand ablösen, der soll den fünften Teil über die Schätzung hinaus geben.

14 Wenn jemand sein Haus dem Herrn gelobt, dass es ihm heilig sei, so soll es der Priester schätzen, ob es gut oder schlecht sei, und wie es der Priester schätzt, so soll's bleiben.

15 Wenn es aber der, der es gelobt hat, ablösen will, so soll er den fünften Teil des Geldes, zu dem es geschätzt ist, hinzulegen, dann soll es ihm wieder gehören.

16 Wenn jemand ein Stück Acker von seinem Erbteil dem Herrn gelobt, so soll es geschätzt werden nach der Aussaat. Ist die Aussaat ein Sack Gerste, so soll der Acker fünfzig Schekel Silber gelten.

17 Gelobt er seinen Acker vom Erlassjahr an, so soll es bei dieser Schätzung bleiben.

18 Hat er ihn aber nach dem Erlassjahr gelobt, so soll der Priester das Geld berechnen nach den übrigen Jahren bis zum Erlassjahr und ihn danach geringer schätzen.

19 Will aber der, der ih

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